Unruhen weltweit - Was steckt dahinter?

Was ist los in der Welt, und was sind die Ursachen? Gibt es gar Zusammenhänge? Quo Vadis?

Quelle: 9Gag

Politisch halte ich mich eher zurück, und habe auch in den letzten Monaten mein Interesse daran nahezu komplett verloren. Ich halte es wie die Grinsekatze:




Deswegen überlasse ich weitere Diskussionen rund um diese Fragestellung, die mich dennoch unsagbar beschäftigt, euch. Ich kann mir keinen Reim darauf machen, und sehe es bisweilen mit einem unguten Bauchgefühl. Jedes Land für sich hat Probleme, was auch legitim ist, und dennoch werden die Menschen - vorzugsweise Studenten - immer aggressiver oder gar bereiter dafür angriffslustig auf die Straße zu gehen.

CNN schreibt dazu unter anderem:

Students have played a key role in all these protests. In Chile, thousands of students last week launched a mass fare-dodging campaign in the capital Santiago, flooding metro stations and jumping turnstiles.

The widespread unrest is about more than a hike in transport fares, say experts. It's reflective of simmering anger over rising living costs going back years.

In 2011, Chile's students also staged mass protests, that time over tuition fees. Transport tickets are not tuition fees, said Chalcraft, but they are still "social and economic demands" that reflect deep inequality in the country.

But for a movement to really take hold, it needs more than students. It requires meaningful links with a wider section of the population, added Chalcraft.

Over the last seven days, anti-government protesters from across Lebanon's sectarian divide gathered for the biggest demonstration the country has seen in almost two decades.

Campaigning doesn't end at national borders, either.

Every weekend for more than four months, pro-democracy, anti-government protesters have taken to the streets of Hong Kong. As the demonstrations have dragged on, protesters have embraced more extreme, sometimes violent, tactics in battles with police.

In the Spanish city of Barcelona, pro-independence protesters have been using encrypted messaging to communicate with counterparts in Hong Kong, according to Julie Norman, a teaching fellow in Politics and International Relations at University College London.

Furious protests took place across Catalonia last week, triggered by the lengthy prison sentences handed to pro-independence politicians on October 14.

Norman said the Hong Kong and Catalan groups have been sharing tactics for dealing with police, and invoking each other's struggles at rallies.

Quelle

Original anzeigen (0,2 MB)


Überall fast, so scheint es, brennt es auf den Straßen und ich frage mich ob es auch bei uns (ergo im deutschsprachigen Raum) bald soweit sein wird. Auch ist interessant bis bedenklich zu beobachten das es neben der eher friedlichen FFF - Bewegung (Fridays for Future) die radikale Extinction Rebellion gibt. Im Berliner Stadtzentrum zum Beispiel sieht man deren Zeichen und Aufkleber fast überall. Sie sind radikal, gehen notfalls mit Gewalt vor, haben keine Probleme damit sich verhaften zu lassen, stören mit Drohnen den Flugverkehr usw. usf. Hiermit hätte man quasi schon eine Art Bedrohung der Volksunruhe vor der eigenen Haustür.









Original anzeigen (0,5 MB)


Original anzeigen (0,3 MB)



Was denkt ihr über all das? Sind dies nur temporäre Umstände oder schon die Weichen für einen Umbruch (welcher Art auch immer)?

Ich sehe da keinen Umbruch. Es gibt eigentlich immer und überall irgendwo Unruhen. Umso unzufriedener die Menschen sind, umso mehr gibt es eben. Aber einen weltweiten gigantischen Umbruch sehe ich nicht kommen. Es ändern sich vielleicht einzelne Dinge in einzelnen Ländern, aber im Großen und Ganzen hängen diese Probleme kaum zusammen. Momentan wird halt viel Wind mit dem Klimawandel gemacht, und da die FFF-Aktionen weltweit stattfinden siehts vielleicht nach etwas größerem aus, aber das wird noch verpuffen.

Sie ist auch nicht Unruhiger als vorher, man erfährt nur mehr darüber, durch eben den besseren informatioonsfluss und warum muss immer etwas oder wer dahinter stecken?

Studenten und andere junge Menschen waren immer die Ersten, die bei Ungerechtigkeiten und Handlungsbedarf auf die Straße gegangen sind.

Hier in Deutschland ist es eben der Klimawandel, der vielen Angst macht (und schon Auswirkungen zeigt) und da wird so lange weiter demonstriert, bis die Regierung sich bewegt und zum Einlenken (nicht dieser faule Kompromiss, den sie momentan anbieten) bereit ist ...

SawCleaver schrieb:Was ist los in der Welt, und was sind die Ursachen? Gibt es gar Zusammenhänge? Quo Vadis?

Nein, noch sin die Proteste alle gleichzeitig am LAufen, noch haben die eine Verbindung..

Ich denke nicht, dass es derzeit weltweit eine auffällige Häufung von Protesten (inkl. gewalttätiger Proteste) verglichen mit eigentlich jedem Zeitpunkt in der Vergangenheit gibt.

Und die genannten Beispiele sind sehr unterschiedlich, vom verzweifelten Kampf um die Bewahrung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Hongkong über die nationalistische Bewegung in Katalonien bis hin zu den Protesten für den Klimaschutz.

Ergänzung: In vielen Ländern Europas gab es auf dem Höhepunkt der Banken-/Eurokrise viel mehr teils gewaltsame Proteste als heute (2019). Und in Deutschland ist es verglichen mit 2016/17 auch viel ruhiger geworden.

SawCleaver schrieb:Politisch halte ich mich eher zurück, und habe auch in den letzten Monaten mein Interesse daran nahezu komplett verloren

Geht mir ehrlich gesagt genauso. Ich bin momentan etwas ratlos, mir gefällt die Entwicklung auch nicht, auch der Tonfall schreckt mich eher ab.

Zum Thema: Ich denke auch das wir nicht beunruhigt sein müssen. Solche Proteste gab es immer schon, ich nehme hier mal den Vietnamkrieg als Beispiel.
Klar, wenn man an den arabischen Frühling denkt, könnte man in Sorge verfallen das es zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen kommt. Ich denke das nicht immer automatisch alles gelenkt und gesteuert wird, Menschen gehen auch aus eigenen Antrieb auf die Strasse. Noch dazu sind es Länder die oben angeführt sind, wo schon länger das Gleichgewicht verloren gegangen ist, wie der Irak.

Ich denke die Sorgen sind unbegründet, es wird immer irgendwo Unruhen geben. Leider.

EIn nicht politisches Verständnis und ein(neutraler) Blick von außen hilft mehr wie sich auf irgendwelche politischen Richtungen festzulegen und nach einem bestimmten Schema zu handeln.

Könnte ja böse sagen Kapitalismus oder Marktwirtschaft aber es ist wohl vielmehr einfach nur menschliche Gier.

Natürlich entwickelt sich die Welt weiter und alles ist im Umbruch. Durch die Medien erfahren wir tagtäglich, was auch in der entlegensten Ecke unserer Welt passiert.

Schaut man sich die Nachrichten an, dann liegt der Fokus auf Negativmeldungen. Da ist dann die beste Nachricht des Tages, wenn der Wetterbericht Sonnenschein vorher sagt.

Dadurch entsteht ein verzerrtes Bild von der Welt. Natürlich gäbe es auch positive Dinge zu berichten und man könnte den Eindruck gewinnen, dass die nicht wirklich jemand hören oder wahrnehmen will.

Ja, es gibt mehr unruhen auf der welt und das wird auch noch sclimmer werden.
Liegt an der digitalisierung.

Hayura schrieb:Sie ist auch nicht Unruhiger als vorher, man erfährt nur mehr darüber, durch eben den besseren informatioonsfluss und warum muss immer etwas oder wer dahinter stecken?

So ist es wohl. Schauen wir nur mal nach Rom im ersten vorchristlichen Jahrhundert. Das römische Reich war damals die "modernste" Gesellschaft und es gab ständig Unruhen. Sie endeten sogar ab und zu mal im Bürgerkrieg. Man schaue sich zum Beispiel einmal den sogenannten Sklavenaufstand des Spartacus an, 73 v.C. Und das war nicht der erste.

Und das ist jetzt nur ein wahllos aufgegriffenes Beispiel aus der Geschichte. Da finden sich noch tausende.

shionoro schrieb:Ja, es gibt mehr unruhen auf der welt und das wird auch noch sclimmer werden.
Liegt an der digitalisierung.

Revolutionären technischen Neuerungen folgen oft gesellschaftliche Umbrüche, und die haben oft Unruhen zur Folge. Dieses "mehr" ist hier also schon mal sehr relativ, denn man müsste da genauer gucken wie viel mehr, und vor allem im Vergleich zu was.

SawCleaver schrieb:Überall fast, so scheint es, brennt es auf den Straßen und ich frage mich ob es auch bei uns (ergo im deutschsprachigen Raum) bald soweit sein wird.

Bei uns wirde es mit Sicherheit auch bald so sein. Laß mal noch 6-12 Monate oder ein paar mehr ins Land ziehen.

Cyril.Sneer schrieb:Bei uns wirde es mit Sicherheit auch bald so sein. Laß mal noch 6-12 Monate oder ein paar mehr ins Land ziehen.

Was veranlasst dich zu der Annahme? Inwiefern ist die Lage im deutschsprachigen Raum dieses Jahr brisanter als in den Jahren zuvor?

@Cyril.Sneer

Wird es garantiert nicht. Die Deutschen sind viel zu friedlich für sowas. Und aus welchem Grund auch?

Schnapspraline schrieb:Wird es garantiert nicht. Die Deutschen sind viel zu friedlich für sowas. Und aus welchem Grund auch?

Warte einfach ab, bis die Negativzinsen anfangen das Ersparte aufzuzehren und parallel dazu die Preise steigen usw. un eventuell kommt dann noch die Bargeldabschaffung in nicht allzu ferner Zukunft dazu. Ist alles nur eine Frage der Zeit.

@Cyril.Sneer

Wenn du meinst. Ich sehe das nicht kommen aber wir werden das ja sehen. Den meisten deutschen geht's viel zu gut um Krawall zu machen und da ändern auch Negativzins und eine Bargeldabschaffung halte ich die nächsten Jahre auch für unrealistisch. Und wenn die kommt werden die meisten sich einfach damit abfinden.

Cyril.Sneer schrieb:Warte einfach ab, bis die Negativzinsen anfangen das Ersparte aufzuzehren und parallel dazu die Preise steigen usw. un eventuell kommt dann noch die Bargeldabschaffung in nicht allzu ferner Zukunft dazu. Ist alles nur eine Frage der Zeit.

Die Frage dabei ist nur: Seit wie vielen Jahren hast du schon diese Befürchtungen? Was ist dieses Jahr anders als in den Jahren zuvor?