"WASG" will gebraucht werden! Das muss man den Wählern ein für allemal klar und deutlich sagen!
"Wir wären doch bestusst"
Linksbündnis: Wenig Widerstand der WASG-Basis in Wuppertal
Mit einer Urabstimmung wird die WASG demnächst das Votum ihrer Mitglieder für oder gegen ein Linksbündnis mit der PDS einholen. In Wuppertal konnte der Landesvorstand die Stimmung an der Basis bei einer Podiumsdiskussion testen.
Gemeinsames Ziel: Hillebrand und Schäfer/Jedem Wähler seine eigene Kuh - mit Wiese am Haus dazu!
Die Alte Feuerwache in Wuppertal ist ein "historischer" Ort für die noch junge WASG. Hier wurde 2004 der Grundstein für die Gründung des NRW-Landesverbandes der Partei gelegt. "Damals waren weniger Leute da", erinnert sich Jürgen Soppa aus Mülheim. Für die Diskussion im Saal erwartet er schon einige kritische Stimmen. Er selbst ist aber für ein Bündnis mit der PDS: "Das muss kommen und da werde ich mich auch für einsetzen." Zunächst aber musste Soppa stehen. Denn mehr als 200 Interessierte drängten sich in den Saal und wollten hören, was PDS-Landeschef Paul Schäfer und WASG-Vorstandsmitglied Dieter Hillebrand mitzuteilen hatten.
Hillebrand berichtete zunächst von dem, was ihm Parteifreunde immer wieder gesagt haben: "Dieses Ding dürft ihr nicht in den Sand setzen." Ein Satz, der reichlich Applaus hervorrief. Hillebrand sieht bei vielen Linken "eine positive Energie", jeder spüre, dass es die Leute elektrisiere. Man könne gar von einer "historischen Chance" sprechen. Die "Veränderung des politischen Koordinatensystems" sei möglich, ließe sich aber nicht allein mit zwei Führungspersonen bewerkstelligen. Deshalb müsste das kommende Linksbündnis möglichst breit aufgestellt sein. "Wir werden unsere Identität nicht aufgeben", rief er schließlich den Parteifreunden zu, die befürchten, von der PDS geschluckt zu werden.
"Wir brauchen eine Linkspartei" WASG-Plakat: Berlin wir kommen
Viel Optimismus bei der WASG
Dem konnte Paul Schäfer nur zustimmen. "Ich gehe davon aus, dass wir den gemeinsamen Wahlauftritt hinkriegen", so Schäfer. Danach müsse man allerdings darauf achten, dass das Bündnis danach nicht in seine Einzelteile zerfalle und sich für weitere linke Gruppen öffne. Es sei die richtige Zeit für die Bündelung der linken Kräfte: "Wir brauchen eine Linkspartei."
Das sieht auch Udo Gassner so. Er ist aus Solingen nach Wuppertal gekommen und trägt demonstrativ sein oranges WASG-T-Shirt. "Die WASG wird auch in einem Bündnis eigenständig bleiben", ist sich Gassner sicher. Berührungsängste mit der PDS hat er nicht: "Viele sagen der PDS nach, sie sei eine SED-Partei - aber die haben ihre Vergangenheit aufgearbeitet. Wir sind ja auch keine Nazis, nur weil es unsere Vorfahren waren."
Zustimmung für das geplante Linksbündnis beherrschte die Diskussion im Saal. Für eine Öffnung des Bündnisses in alle Richtungen plädierte der Paderborner Soziologe Arno Klönne. Sollte die Bildung des Bündnisses indes nicht klappen, "ist die Linke für´s erste blamiert." Dass es soweit kommen könnte, schien in Wuppertal allerdings kein Thema zu sein. Vielmehr erntete die Idee, mit einer gemeinsamen Liste in den Bundestag einzuziehen jede Menge Zustimmung. Vom "perfekten Zeitpunkt" war da ebenso die Rede wie von der "historischen Notwendigkeit." Ein Redner brachte seine Stimmungslage auf den Punkt: "Leute, wenn wir die Chance jetzt nicht nutzen, wären wir doch bestusst."
Skepsis bei einigen WASG-Mitgliedern
Jürgen Soppa; Rechte: WDR/SchneiderBild vergrößern
Will das Bündnis: Jürgen Soppa
Optimismus und Zustimmung allerorten also? Nicht ganz. Denn einige WASG-Mitglieder wandten sich gegen das geplante Bündnis oder äußerten zumindest ihre Bedenken. Beispielsweise Horst Mathes: "Wir dürfen nicht den Eindruck erwecken, wir wollten um jeden Preis in den Bundestag." Er sei nach seinem Austritt aus der SPD vor sechs Jahren bewusst nicht in die PDS eingetreten. Eine linke Bewegung brauche Alternativen, "nicht nur zwei Medienstars".
Ein anderer umschrieb die Stimmung vieler WASG-Wähler: "Wir haben euch doch nicht gewählt, damit ihr jetzt mit der PDS ins Bett geht". Er wandte sich gegen das Bündnis: "Wir haben jede Menge Stimmen geholt, die die PDS aus guten Grund nicht geholt hat." Die Befürchtung, dass die PDS eher schade als nütze teilen auch andere WASG´ler: "Die PDS wird von der Bevölkerung im Westen nicht angenommen." Viel Beifall ernteten die Kritiker mit diesen Äußerungen in der Alten Feuerwache jedenfalls nicht. An "historischer Stätte" hatten sie sich das vielleicht anders vorgestellt.
http://www.wdr.de/themen/politik/nrw01/landtagswahl_2005/parteien/linksbuendnis/
050608.jhtml?rubrikenstyle=landtagswahl_2005
Gruß
Die Reihenfolge ist:
Regnerisch kühl, Schaufensterbummel, Hundekot....Oo.NWIO-WBIN.oO