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Wir sollten Gefängnisse langfristig abschaffen

1.555 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kriminalität, Norwegen, Gefängnisse ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wir sollten Gefängnisse langfristig abschaffen

16.03.2021 um 16:09
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Damit wäre ja nur der Gewinn der lokalen Dealer weg, der Staat muss das Zeug ja auch irgendwo herkriegen, im Zweifelsfall aus Ländern, in denen es illegal ist. Das wird der Staat kaum tun dürfen.
Es gibt auch legalen Anbau für medizinische Zwecke. Staatlich überwacht und kontrolliert. Cannabis z. B., nicht jeder Wirkstoff läßt sich momentan synthetisch herstellen, und Koka (die Blätter des Strauchs zum Kauen, ohne Kokainproduktion) gehören in Südamerika zu jeder Hausapotheke.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Dazu kommt, dass längst nicht jeder regelmäßige Trinker wirklich eine Abhängigkeit entwickelt
regelmäßiger Trinker = ist bereits abhängig. Da steckt schon mal der Denkfehler der Verharmlosung. Wir leben nicht mehr im Mittelalter, wo man mangels sauberem Trinkwasser auf (niedrigprozentiges) Bier und mehr oder weniger wasserverdünnten Wein angewiesen war. Alkohol sollte heute bei niemandem mehr mit dem Wort "regelmäßig" verbunden sein.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Bei Crack zB ist das anders. Da weiss eigentlich jeder, dass der dauerhafte Absturz unausweichlich ist. Und das schreckt eigentlich besser ab, als die nicht mal völlig unbegründete Hoffnung: Es kann ja auch gutgehen.
Crack und ähnliche harte Drogen machen schlagartig süchtig, da gibt es keine jahrelang schleichende Entwicklung wie beim Alkohol. Das ist die wahre Abschreckung, kein "einmal ist keinmal und zweimal ist immer noch harmlos". Bei diesen Drogen geht die "Karriere" ganz schnell. Einschließlich des Absturzes.

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16.03.2021 um 16:20
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Er ist aber dummerweise die nackte Wahrheit und nichts anderes. Niemand zwingt die Leute zu Drogen, es gibt genug andere Dinge auf der Welt um sich abzulenken. Der Staat ist nicht die Mami, die den Leuten die Windeln mit jeder Menge Kacke drin wechseln muß. Wer Kacke produziert ist als erwachsener Mensch selber dafür verantwortlich. Er kann sich zwar Hilfe suchen, aber die Verantwortung trägt er selber, er kann sie nicht auf andere oder den Staat abschieben.
Ist es nicht. Es ist eine faule Ausrede für staatliche Unfähigkeit. Wenn ein Staat nicht dazu in der Lage ist, vernünftige Drogenprävention zu betreiben, beschuldigt er die Konsumenten.

Und Drogenprävention heißt nicht nur Therapie. Drogenprävention heißt auch, ernsthaft zu untersuchen, warum Menschen Drogen nehmen, warums ie in die Sucht abgleiten und die Parameter, die dafür sorgen, zu ändern.



Und noch was: Weiter vorn im Thread sprachen für über Therapie für verhaltensauffällige kinder. Da hast du mir vorgeworfen, ich wolle zwangstherapien verschreiben obwohl die meisten Kinder doch gar nichts haben. Das stimmte so zwar nicht, aber mal dein damaliges Argument nehmend:

Die meisten Menschen, die drogen (auch illegale) nehmen, sind nicht süchtig danach. Die meisten Konsumenten von Gras, Ecstasy, Speed, Pilzen haben mit ihrem Konsum gar keine Probleme, sondern nur eine MEnge Spaß. Wie rechtfertigst du, denen das zu verbieten, nur , weil ein paar LEute süchtig werden oder übertreiben?


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16.03.2021 um 16:39
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Und Drogenprävention heißt nicht nur Therapie. Drogenprävention heißt auch, ernsthaft zu untersuchen, warum Menschen Drogen nehmen, warums ie in die Sucht abgleiten und die Parameter, die dafür sorgen, zu ändern.
Das weiß man doch alles längst!! Bist Du erst gestern auf die Welt gekommen, daß Du meinst, man müsse das Rad (wieder mal) neu erfinden? Die Menschen verändern sich nicht und die Gründe, Drogen zu nehmen, sind immer wieder die gleichen, seit Jahren, Jahrhunderten und Jahrtausenden. Die hunderttausendste Studie dazu erzeugt auch kein Allheilmittel! Die millionste genausowenig.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Da hast du mir vorgeworfen, ich wolle zwangstherapien verschreiben obwohl die meisten Kinder doch gar nichts haben.
Das hat wohl jemand anderer geschrieben. Ist leicht, mit zurückliegenden Posts durcheinanderzukommen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das stimmte so zwar nicht, aber mal dein damaliges Argument nehmend:
Die meisten Menschen, die drogen (auch illegale) nehmen, sind nicht süchtig danach.
Wie bitte? Drogen sind illegal, wenn sie ein hohes Suchtpotential haben, viel höher im Vergleich mit Tabak und Alkohol, und bei Tabak geht das mit der Sucht auch ziemlich schnell, wenige Zigaretten reichen. "Regelmäßig" bei Alkohol und Tabak bedeutet schon Sucht, bei Illegalem sowieso.
Diesen Schwachsinn saugst Du Dir aus den Fingern.


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16.03.2021 um 16:45
Zitat von shionoroshionoro schrieb:st es nicht. Es ist eine faule Ausrede für staatliche Unfähigkeit. Wenn ein Staat nicht dazu in der Lage ist, vernünftige Drogenprävention zu betreiben, beschuldigt er die Konsumenten.
Die einzige vernünftige staatliche Prävention ist ein Totalverbot mit totalem Verbot von Herstellung/Einfuhr und Vertrieb und Verfolgung mit schweren Strafen bei Zuwiderhandlung. Denn solange es ein Angebot gibt, egal ob legal oder illegal, wird es auch Konsumenten geben, dagegen hilft keine Prävention auf der Welt.

Die Gier nach der Sucht ist dem Menschen eingeprägt, weil die Gifte nämlich direkt auf die "Belohnungszentren" des Gehirns einwirken, das ist ihre Wirkungsweise, und es ist die Sache jedes Einzelnen, dieser Gier zu widerstehen, also mit künstlicher Zufuhr gar nicht erst anzufangen, bzw. sich die Hirnbelohnung auf gesündere Weise zu holen, zum Beispiel durch regelmäßigen Sport, gesunde Ernährung (reiner Kakao als Freudenspender, wirkt direkt aufs Hirn) und positive Erlebnisse.


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16.03.2021 um 16:50
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Das weiß man doch alles längst!! Bist Du erst gestern auf die Welt gekommen, daß Du meinst, man müsse das Rad (wieder mal) neu erfinden? Die Menschen verändern sich nicht und die Gründe, Drogen zu nehmen, sind immer wieder die gleichen, seit Jahren, Jahrhunderten und Jahrtausenden. Die hunderttausendste Studie dazu erzeugt auch kein Allheilmittel! Die millionste genausowenig.
Natürlich verändern sich Menschen. NAtürlich verändert sich Konsumverhalten. Und natürlich haben wir die Drogenprävention all die jahrzehnte und jahrhunderte schlecht gemacht.

Warum glaubst du gibt es staaten, die viel mehr probleme mit Dorgen haben als wir (und damit meine ich nicht mexikos, damit meine ich auch die USA, oder Russland), wozu selbst manche staaten zählen, wo auf Konsum harte strafen stehen (Thailand wäre da zu nennen).
Das ist kein Zufall.

Drogenepidemien müssen als Gesundheitsproblem verstanden werden bzw. als soziales problem, nicht als strafsache.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Wie bitte? Drogen sind illegal, wenn sie ein hohes Suchtpotential haben, viel höher im Vergleich mit Tabak und Alkohol, und bei Tabak geht das mit der Sucht auch ziemlich schnell, wenige Zigaretten reichen. "Regelmäßig" bei Alkohol und Tabak bedeutet schon Sucht, bei Illegalem sowieso.
Diesen Schwachsinn saugst Du Dir aus den Fingern.
Das ist quatsch. Cannabis macht dich nicht abhängiger als Alkohol. Das macht auch ecstasy nicht. Die meisten der Konsumenten dieser Drogen sind auch nicht süchtig danach. Wir reden hier nicht von Heroin.

Wir haben pro jahr ein paar dutzend tote durch den ecstasy konsum (und keine durch cannabis), aber selbst hochgerechnet sind das in etwa so viele Menschen, wie durch Alkoholvergiftungen sterben (also selbst wenn ich mit einberechne, dass viel weniger MEnschen ecstasy nehmen).

Es ist schwer zu rechtfertigen, beim einen die suchtwirkung in den vordergrund zu rücken und die gefährlichkeit, beim anderen aber nicht, wenn es mir wirklich um die süchtigen und drogentoten geht.


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16.03.2021 um 16:52
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Die einzige vernünftige staatliche Prävention ist ein Totalverbot mit totalem Verbot von Herstellung/Einfuhr und Vertrieb und Verfolgung mit schweren Strafen bei Zuwiderhandlung. Denn solange es ein Angebot gibt, egal ob legal oder illegal, wird es auch Konsumenten geben, dagegen hilft keine Prävention auf der Welt.

Die Gier nach der Sucht ist dem Menschen eingeprägt, weil die Gifte nämlich direkt auf die "Belohnungszentren" des Gehirns einwirken, das ist ihre Wirkungsweise, und es ist die Sache jedes Einzelnen, dieser Gier zu widerstehen, also mit künstlicher Zufuhr gar nicht erst anzufangen, bzw. sich die Hirnbelohnung auf gesündere Weise zu holen, zum Beispiel durch regelmäßigen Sport, gesunde Ernährung (reiner Kakao als Freudenspender, wirkt direkt aufs Hirn) und positive Erlebnisse.
Nein, das ist so ziemlich die dümmste Idee, weil das Bedürfnis nach drogen und rausch nunmal da ist. Selbst wenn die leute nicht an drogen kommen, werden sie es irgendwie anders stillen. Entweder die bauen illegal selbst was an oder brauen was, oder man macht es halt wie in russland und schnüffelt klebstoff. Oder dann kommen halt Koffeintabletten in Mode.

Eine Gesellschaft hat ein Bedürfnis nach rausch und exzess. Dieses BEdürfnis muss adressiert werden. WEnn ich will, dass weniger drogen konsumiert werden bzw. drogenkonsum weniger problematisch ist, muss ich menschen dabei unterstützen, dieses bedürfnis auf eine gesunde art und weise zu stillen. Sonst werde ich keine positiven effekte auf meine gesellschaft erreichen.


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16.03.2021 um 17:24
interessante eingangsthese, ich sehe das völlig anders! die gewalt nimmt immer mehr zu, viele jugendliche kennen oftmals aufgrund herkunft oder sozialisation keinerlei respekt vor autoritäten! polizisten werden attackiert und nicht ernst genommen!

strafen gehören drastisch erhöht, die überbleibsel aus alt68er zeiten a'la wir müssen täter nur genug liebhaben um sie zu bessern, gehört auf den müllhaufen der geschichte! für straffällige strafunmündige gehören bootcamps geschaffen, ein lebenslänglich darf nicht wie bei uns in österreich nach 25 jahren enden sondern muss auch tatsächlich haft bis ans lebensende bedeuten! todestrafe wäre natürlich auch diskussionswürdig, wobei ich mir nicht sicher bin ob lebenslange haft die härtere bestrafung ist!


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16.03.2021 um 17:26
@moritz_beaker

Gibt es denn irgendeinen konkreten Hinweis darauf, dass höhere Strafen vor der Gewalt, mit der wir zu kämpfen haben, abschrecken?
In Amerika z.B. wirst du wesentlich härter bestraft und wenn du dich mit polizisten anlegst wirst du heftig verprügelt. Trotzdem sterben da viel mehr polizisten im einsatz (VIEL mehr. UNd auch in Staaten mit strikteren Waffengesetzen). Wie erklärst du dir das?


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16.03.2021 um 17:32
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wir haben pro jahr ein paar dutzend tote durch den ecstasy konsum (und keine durch cannabis), aber selbst hochgerechnet sind das in etwa so viele Menschen, wie durch Alkoholvergiftungen sterben (also selbst wenn ich mit einberechne, dass viel weniger MEnschen ecstasy nehmen).
Äh, wie bitte? Todesfälle durch Alkohol pro Jahr: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/a/alkohol.html
Die Langzeitfälle und Unfälle unter Alkohol gehören auch mit eingerechnet, an unmittelbarer Alkoholvergiftung sterben die wenigsten. Einige der Todesfälle durch Exstasy passieren schon beim allerersten Mal, wenn jemand ohne eigenes Wollen konsumiert, zum Beispiel weil ihm jemand die Droge bei einer Party unterjubelt, und gleich eine Überdosis abbekommt. Und Cannabis tötet vielleicht nicht, macht aber antriebslos und erhöht das Risiko, daß eine latente Schizophrenie ausbricht. https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/sucht/probleme-2015710
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Eine Gesellschaft hat ein Bedürfnis nach rausch und exzess. Dieses BEdürfnis muss adressiert werden. WEnn ich will, dass weniger drogen konsumiert werden bzw. drogenkonsum weniger problematisch ist, muss ich menschen dabei unterstützen, dieses bedürfnis auf eine gesunde art und weise zu stillen. Sonst werde ich keine positiven effekte auf meine gesellschaft erreichen.
Sport kann jeder kostenlos treiben, oder sich mit Musik berauschen, ohne Alk oder Tabletten dazu. Zu der Droge die mit den Augen konsumiert wird (Fernsehen, das wirksamste Schlafmittel überhaupt) hat wohl auch jeder Zugang. Es gibt genug legale Drogen, sogar Zucker wird dazugerechnet und Genußmittel wie Kaffee. Leider gehören Alk und Tabak auch immer noch dazu, trotz der hohen Rate an co-geschädigten Personen. Kinder die den Qualm miteinatmen müssen, Geschädigte im Straßenverkehr durch Alkoholisierte am Steuer, vom Alkohol zerstörte Familien und süchtig geborene Säuglinge ...
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Gibt es denn irgendeinen konkreten Hinweis darauf, dass höhere Strafen vor der Gewalt, mit der wir zu kämpfen haben, abschrecken?
In Amerika z.B. wirst du wesentlich härter bestraft und wenn du dich mit polizisten anlegst wirst du heftig verprügelt. Trotzdem sterben da viel mehr polizisten im einsatz (VIEL mehr. UNd auch in Staaten mit strikteren Waffengesetzen). Wie erklärst du dir das?
Zu viel Waffen in unbefugten Händen? Wo die Waffendichte steigt, müssen die Polizisten entsprechend härter werden und reagieren. In Großbritannien trugen die Bobbys früher nie Schußwaffen, nur Trillerpfeife und Schlagstock. Die gute alte Zeit. Geht in Zeiten von Terrorismus und steigender Gewalt auf den Straßen nicht mehr.


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16.03.2021 um 17:42
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Äh, wie bitte? Todesfälle durch Alkohol pro Jahr: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/a/alkohol.html
Die Langzeitfälle und Unfälle unter Alkohol gehören auch mit eingerechnet, an unmittelbarer Alkoholvergiftung sterben die wenigsten. Einige der Todesfälle durch Exstasy passieren schon beim allerersten Mal, wenn jemand ohne eigenes Wollen konsumiert, zum Beispiel weil ihm jemand die Droge bei einer Party unterjubelt, und gleich eine Überdosis abbekommt. Und Cannabis tötet vielleicht nicht, macht aber antriebslos und erhöht das Risiko, daß eine latente Schizophrenie ausbricht. https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/sucht/probleme-2015710
Wie hoch ist denn das Risiko, dass da eine latente Schizophrenie ausbricht? Wie oft kommt das vor, dass einer bei Ecstasy erstkonsum stirbt oder dass ihm das jemand untermischt?

Wir haben gut 20 Ecstasy Tote im Jahr. Bei einigen davon ist schlechter Stoff verantwortlich, was man bei einer legalisierung ja verhindern könnte (in anderen ländern sterben ja auch leute an selbstgebrannten schnaps). Selbst wenn wir nur die direkte Alkoholvergiftung zählen, als den unmittelbaren tot durch alkohol , und nicht die langzeitfolgen, sterben an Alkohol wesentlich mehr Menschen (auch hochgerechnet auf den höheren alkoholkonsum).

Und antriebslosigkeit... Es ist schwer mit antriebslosigkeit ein verbot zu rechtfertigen, wenn tausende Alkoholtote im Jahr kein verbot rechtfertigen.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Sport kann jeder kostenlos treiben, oder sich mit Musik berauschen, ohne Alk oder Tabletten dazu. Zu der Droge die mit den Augen konsumiert wird (Fernsehen, das wirksamste Schlafmittel überhaupt) hat wohl auch jeder Zugang. Es gibt genug legale Drogen, sogar Zucker wird dazugerechnet und Genußmittel wie Kaffee. Leider gehören Alk und Tabak auch immer noch dazu, trotz der hohen Rate an co-geschädigten Personen. Kinder die den Qualm miteinatmen müssen, Geschädigte im Straßenverkehr durch Alkoholisierte am Steuer, vom Alkohol zerstörte Familien und süchtig geborene Säuglinge ...
Und es gibt genug Jugendliche und auch ältere Menschen, die trotzdem zu Rauschmitteln greifen. Warum machen die das? Offenbar wurde dieses Bedürfnis nicht adressiert.
UNd die meisten von denen haben in ihrem Leben gar keine PRobleme mit dem KOnsum. Die nehmen dann alle zwei monate halt zum feiern MDMA und leben ansonsten ihr leben.

Wir müssen uns da auf die fokussieren, wo das nicht gut läuft. Die, die wirklich psychisch abhängig werden oder die, die daran sterben. Aber die frage ist, ob wir das mit einem VErbot schaffen. Die antwort nehme ich vorweg: Nein, ganz offensichtlich schaffen wir das damit nicht.

Denn es scheint ja nicht zu klappen, obwohl es verboten ist.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Zu viel Waffen in unbefugten Händen? Wo die Waffendichte steigt, müssen die Polizisten entsprechend härter werden und reagieren. In Großbritannien trugen die Bobbys früher nie Schußwaffen, nur Trillerpfeife und Schlagstock. Die gute alte Zeit. Geht in Zeiten von Terrorismus und steigender Gewalt auf den Straßen nicht mehr.
In UK tragen die meisten polizisten immer noch keine Waffen. Ist da die kriminalität und die angriffe auf polizisten viel höher als bei uns?


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16.03.2021 um 17:42
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:regelmäßiger Trinker = ist bereits abhängig. Da steckt schon mal der Denkfehler der Verharmlosung. Wir leben
@T.Rick

Sorry auch wenn ich das pädagogisch auch gerne anders sehen würde das gibt es eben doch.

Es gibt sowohl genetische als auch psychische Abhängigkeisbereitschaften. Und es gibt eben auch Leute die können 10 Jahre jeden Tag Alkohol trinken und dann 1 Jahr gar nicht ohne dass es ihnen auffallen würde. Es sind aber eher Ausnahmen. Und der Abhängigkeitstyp verweist dann gerne auf die anderen. Da wird gerne mit Churchill argumentiert auch wenn man keine Chance hat Churchill zu sein.

Das mag moralisch noch so ungerecht sein ist aber so.

Und das macht Alkohol ja gerade zu einem so gefährlichen Produkt. Für ganz wenige die es sich nicht ausgesucht haben ist es nahezu unproblematisch für die große Mehrheit aber scheissgefährlich.


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16.03.2021 um 17:43
@sacredheart

Es ist wirklich so, das sman da eher die genetik untersuchen muss als den konsum, um zu schauen, ob einer gefahr läuft, abhängig zu werden.

Daru liegt sowas oft auch in der familie. Ich hab in meiner Studienzeit teilweise monatelang jede woche 2 heftige besäufnisse gehabt ohne probleme. Ich kenne leute, die trinken halt ein bisschen, ohne, dass sie dabei groß auffällig werden und plötzlich merkst du, dass die morgens auf der arbeit ne fahne haben.


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16.03.2021 um 17:44
Zitat von shionoroshionoro schrieb:nen konkreten Hinweis darauf, dass höhere Strafen vor der Gewalt, mit der wir zu kämpfen haben, abschrecken?
In Amerika z.B. wirst du wesentlich härter bestraft und wenn du dich mit polizisten anlegst wirst du heftig verprügelt. Trotzdem sterben da viel mehr polizisten im einsatz (VIEL mehr. UNd auch in Staaten mit strikteren Waffengesetzen). Wie erklärst du dir das?
niemand weiß was wäre, wenn diese länder ihre härteren bestrafungen / waffengesetze etc. nicht hätten! vergleiche von ländern und kuturen hinken meist! sieh z.b. naher osten, afrika und andere länder! während bei uns die polizei als staatliche autorität akzeptiert wird, werden sie in diesen ländern gerade mal als korrupte pausenclowns gesehen, dort hat gerade mal das militär respekt autorität, was sich auch anhand der zuwanderung bei uns aus diesen ländern erkennen lässt! in deutschen clangebieten sind polizisten armen hunde, bei uns in AT beschränkt sich diese phänomen noch auf kreise der geflüchteten!

zu deiner frage: wie erklärst du dir, dass bei uns in österreich härtere bestrafung für rücksichstslose autofahrer bis hin zur beschlagnahme des fahrzeuges verlangt wird, wenn doch gelinde bestrafung der weisheit letzter schluss sein soll?

und da wir z.b. für kriminelle kinder keine bootcamps haben, können wir über positive auswirkung nur spekulieren, einen versuch wäre es aber sicher wert!


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16.03.2021 um 17:46
@moritz_beaker

Warum sinkt bei uns die GEwaltkriminalität, obwohl polizisten weniger rabiat vorgehen als noch in den 50ern und 60ern?
Zitat von moritz_beakermoritz_beaker schrieb:zu deiner frage: wie erklärst du dir, dass bei uns in österreich härtere bestrafung für rücksichstslose autofahrer bis hin zur beschlagnahme des fahrzeuges verlangt wird, wenn doch gelinde bestrafung der weisheit letzter schluss sein soll?
Ich habe nicht gesagt, dass es immer korrekt ist, nicht oder nur gering zu bestrafen. Ich habe gesagt, dass bei größeren Problemen es immer notwendig sein wird, zu untersuchen, woher sie kommen und die grundlage zu adressieren anstatt nur das symptom.
Zitat von moritz_beakermoritz_beaker schrieb:und da wir z.b. für kriminelle kinder keine bootcamps haben, können wir über positive auswirkung nur spekulieren, einen versuch wäre es aber sicher wert!
WArum wäre es das wert, wenn wir sehen können, dass das in anderen ländern schon scheiße läuft und wir es besser machen?


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16.03.2021 um 17:47
Zitat von abberlineabberline schrieb:Ach und das hier vermittelte Frauenbild (selbstbewusst, gleichberechtigt etc) ist schuld an Übergriffen? Darf eine Frau nicht anziehen, was sie möchte? Ich halte Deinen Beitrag für recht fragwürdig.
Du hast mich missverstanden - ich habe (zweimal) geschrieben, dass immer noch Männer denken, sie dürften sich Frauen, die sich "schön machen" greifen, als wäre es ein Stück Obst in der Auslage.
Und dass dieses Obst mehr Rechte habe.
Das ist eine Sauerei.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Das sind die Signale, die unsere Justiz aussendet.
Und da könnte man mehr machen als nur über "Knast" - was ist mit erwachsenen Frauen, die Schwanzbilder zugeschickt bekommen?
Und dass Kinder mehr Schutz im Netz brauchen liegt auch nicht nur an Sexualstraftätern.

@shionoros Ansatz gefällt mir allein deshalb schon gut, weil es viele Probleme bei der Wurzel anpacken will - und nicht erst, wenn es zu Schaden gekommen ist.
Wie man da raus lesen kann, es ginge darum, im Hier und Jetzt die Verbrecher davon kommen zu lassen -
was sowieso schon zu oft geschieht - kann ich gar nicht nachvollziehen.


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16.03.2021 um 18:02
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:@shionoros Ansatz gefällt mir allein deshalb schon gut, weil es viele Probleme bei der Wurzel anpacken will - und nicht erst, wenn es zu Schaden gekommen ist.
Wie man da raus lesen kann, es ginge darum, im Hier und Jetzt die Verbrecher davon kommen zu lassen -
was sowieso schon zu oft geschieht - kann ich gar nicht nachvollziehen.
Ja, genau das ist es was mich stört. Man ist einfach nicht ehrlich, man redet davon, verbrecher nicht davonkommen zu lassen, während um einen herum das verbrechen geschieht.

ICh werde es mal typisch männlich ausdrücken: Die DInge, die man heute tut, sind vollkommen impotent. Und was macht ein Mann, wenn er sich impotent fühlt? Er schreit rum, macht auf dicke Hose und überlegt, wie er Stärke gegenüber seinen Feinden demonstrieren kann. Was er dabei leider meist nicht tut, ist ruhig über ein Problem nachzudenken und es zu lösen. Eigentlich demonstriert er unfähigkeit und unsouveränität.

Ich denke übber Straftäter nicht als meine Feinde nach. Straftäter sind Teile unserer Gesellschaft und für mich ein Symptom von gesellschaftlichen Problemen.
Die Frage 'Wie kriege ich die Dealer bestraft' ist eine andere als 'wie sorge ich dafür, dass meine Gesellschaft nicht durch Drogen in Gefahr gebracht wird.
Und auch die Frage "wie verfolge ich sexuellen missbrauch" ist eine andere als "wie verhindere ich sexuellen missbrauch"

UNd oft ist die erstere Frage ein schlechterer Ratgeber als die zweite.

WEnn ich mich frage, wie ich einen ungefährlichen Rauschmittelkonsum gewährleiste (wozu dann alle rauschmittel gehören müssen), dann kann ich auch zu dem ergebnis kommen, dass ich bestimmte rauschmittel verbieten sollte.
Es ist aber auch ergebnisoffen, sodass ich zum ergebnis kommen kann, dass mit bestimmten reformen einige rauschmittel freigegeben werden können und ich so meine bevölkerung besser schütze (z.b., wenn ich weniger ecstasytote habe weil kein verunreinigter stoff mehr verkauft wird). So stelle ich mir wenigstens die richtige frage: "Wie beschütze ich" und nicht "wie bekämpfe ich".

Dasselbe gilt auch für sexuellen missbrauch. Wir müssen uns konkrete gedanken darüber machen, wie wir opfer schützen können, nicht nur, wie wir ihre Täter bestrafen. Dazu finde ich was du gesagt hast wichtig:
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Und da könnte man mehr machen als nur über "Knast" - was ist mit erwachsenen Frauen, die Schwanzbilder zugeschickt bekommen?
Und dass Kinder mehr Schutz im Netz brauchen liegt auch nicht nur an Sexualstraftätern.
Da sind kleinere Probleme, die viele nicht auf dem Schirm haben, die oft vorläufer von sexuellen missbrauch sind und auf ein größere Problem hindeuten. Sogar bei dingen, die gar keine straftaten sind.
Männer können (und das tun sie auch) sich frauen gegenüber grob grenzüberschreitend verhalten, ohne je ein gesetz zu übertreten. Und das verschärft sexuellen missbrauch, weil der häufig nicht der vergewaltiger aus dem gebüsch ist, sondern ein gewachsenes missbrauchsverhältnis zwischen zwei personen, das mit kleinen grenzüberschreitungen anfing.

Wenn wir offen über den missbrauch in unserer gesellschaft reden und ergebnisoffen diskutieren, wo man das verhindern kann und welche verhaltensweisen toxisch sind, können wir wohl mehr Menschen beschützen, als indem wir erst dann drauf hauen, wenn wir endlich verbrift und besiegelt haben, dass irgendein Mann ein Vergewaltiger ist und man ihn jetzt so heftig wie möglich bestrafen darf.

Wir würden wohl mehr opfer schützen, wenn wir dem mann, der die erste kleine grenze überschreitet schon ansprechen und zurechtweisen, bevor er etwas wirklich schlimmes getan hat.


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16.03.2021 um 18:51
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wir würden wohl mehr opfer schützen, wenn wir dem mann, der die erste kleine grenze überschreitet schon ansprechen und zurechtweisen, bevor er etwas wirklich schlimmes getan hat.
Oder wenn wir der Frau, die in unserer Gegenwart einen Mann dahingehend zurecht weist, die Stange halten - und zwar ruhig und ohne dem Mann den letzten Rest seiner "Souveränität" (oder dem, was er dafür halt) zu nehmen.
Denn das kriegt garantiert ne andere ab.

Was meinst du wohl, was passiert, wenn ich irgendwo sage, dass ich (nicht wirklich, aber indirekt) den Jungs damals an Sylvester dankbar bin, weil der Kölsche Karneval jetzt plötzlich sicherer geworden ist?
Oder - nicht viel sicherer, aber wenigstens ist es eher möglich, eine Anzeige aufzugeben, ohne der "Blasphemie" (also der akuten Spassbremserei) bezichtigt zu werden - so was ist heftig.
Hast du damals diese Diskussion mitbekommen, ob das an die Muschi packen ne Straftat sei, auch wenn da keiner "eindringt"?
Das ist doch unglaublich. Aber halt auch der "Stand der Dinge".


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16.03.2021 um 19:00
@DalaiLotta

Auch beim Fall Gina LIsa war damals Diskussionsgegenstand, dass die das doch bestimmt gewollt und aus PR gründen gemacht hat.

Für mich sind das wirklich genau diese kleinen Grenzüberschreitungen, deren Aufgriff uns möglicherweise weniger Gewalt gegen Frauen bringt.

Ich kenne z.b. aus meiner Jugend ein Pärchen, bei dem der Typ das Mädchen sehr schlecht behandelt hat. Da fand kein physischer missbrauch statt, aber kontrollieren, vorwürfe, psychoterror bis zum Heulen usw usf.
Das kommt sehr häufig vor und ist wohl etwas, was noch viel mehr frauen betrifft als die wirklich straighte vergewaltigung (die ich sicherlich hier nicht verharmlosen will). Aber das ist kein strafrechtsding.

Da können straftaten draus entstehen, aber ich kenne keine erfolgreiche klage dafür, dass ein mann sich auf diese art und weise psychoterrormäßig betätigt hat, solange es kein richtiges stalking wurde.

DIe hat es irgendwann geschafft sich zu trennen, aber viele wunden zurückbehalten. Und er hat natürlich auch danach nicht verstanden, was er falsch gemacht hat.

Ich glaube, hätte man da eine gute aufklärung von jugendlichen über das thema gehabt, hätte man damals in meiner freundesclique da besser drauf reagieren können (damals konnten wir das leider nicht, auch ich nicht). Da hätte man klar machen können, dass das nicht in ordnung ist und auch dem mädchen besser beistehen können und nicht aus falsch verstandener rücksicht auf ihn es nur bei halbherzigen gesprächen belassen.

Ich glaube, damit könnte man mehr frauen schützen, mit so frühen, niedrigschwelligen interventionen, als wenn ich irgendwann, wenn der täter seit 10 jahren immer weiter geht im bezug auf frauen, irgendwann ein urteil zu sprechen, wenn er etwas richtig schlimmes getan hat.

Auch was du an sylvester ansprichst: Das meiste VErhalten, was Frauen nachts angst macht, ist nicht strafrechtlich relevant. Oder zumindest ist es kaum anzeigbar. Der Typ, der sich nachts einfach neben dich setzt im leeren zug und dich anquatscht macht da erstmal nix verbotenes, aber er macht einem angst. Genauso irgendwelche besoffenen Typen, die einem etwas hinterherrufen. Aber das können wir mit strafrecht nicht verhindern. Das müssen wir anders hinbekommen.


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16.03.2021 um 19:31
Zitat von shionoroshionoro schrieb:ein Pärchen, bei dem der Typ das Mädchen sehr schlecht behandelt hat.
"Narzisstische Missbrauch". Noch nicht lange (und immer noch nicht gut ausgearbeitet) in wiki;
wenn mensch sich richtig informieren will, empfehle ich, im Netz zu stöbern.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das müssen wir anders hinbekommen.
Ich hatte mal ne Freundin, die war total hübsch, voll "Weibchen" - wenn ich mit der unterwegs war, bin ich zum Bodyguard mutiert. Anderer Gang, anderer Blick.
Aber das nützt halt nur bei "Gefahr" was, in normalen Situationen bin ich dadurch eher benachteiligt, das zu können....
Selbst bei eigentlich netten Männern.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Die Frage 'Wie kriege ich die Dealer bestraft' ist eine andere als 'wie sorge ich dafür, dass meine Gesellschaft nicht durch Drogen in Gefahr gebracht wird.
Dieser Unterschied, ich würde es "Struktur" nennen, also das vorher/nachher zu unterscheiden, wirklich als Unterschied erkennen zu können, das würde schon helfen.
Es nicht als "Systemimmanent" zu verkaufen, denn das "kastriert" ja auch, also nimmt Souveränität weg, wo sie benötigt würde.


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16.03.2021 um 21:24
Zitat von shionoroshionoro schrieb:WArum wäre es das wert, wenn wir sehen können, dass das in anderen ländern schon scheiße läuft und wir es besser machen?
wo sehen wir dass bootcamps für straffällige kinder/ jugendliche "scheisse laufen"? man müsste sicher eher mal einstehen, dass die antiautoritäre erziehung als gescheitert zu betrachten ist!


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