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Wir sollten Gefängnisse langfristig abschaffen

1.555 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kriminalität, Norwegen, Gefängnisse ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wir sollten Gefängnisse langfristig abschaffen

16.03.2021 um 21:41
@moritz_beaker

Warum? Seit wir unsere Kinder ohne Schläge erziehen, haben wir eine sinkende Jugendgewalt.
Und eine wesentlich niedrigere als in allen Staaten, in denen Bootcamps genutzt werden.

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Wir sollten Gefängnisse langfristig abschaffen

16.03.2021 um 22:06
Zitat von moritz_beakermoritz_beaker schrieb:antiautoritäre erziehung
Kein Rahmen ist ja wohl was anderes als ein guter Rahmen.


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16.03.2021 um 22:07
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ja, es gibt einige versuche, Suchtprävention und Suchtrehabilitation zu betreiben. Aber wir machen das noch nicht so schrecklich gut und man kann das besser machen oder wenigstens schauen, wo man nach besseren möglichkeiten suchen kann.

Der Standpunkt 'man kann eh nichts machen die leute sind selber schuld' ist halt der schlechteste und faulste.
Du kannst aber nicht verlangen, das der Staat die Verantwortung für einen Suchtkranken oder Kriminellen und die daraus resultierenden Folgen trägt, weil die Maßnahmen nicht wirksam waren.

Aus der Pflicht nehmen kann man Erkrankte oder Täter nicht bzw. Menschen, die erkranken oder zum Täter werden.


Es kann also nicht sein, das der Staat was falsch gemacht hätte und Schuld hat für das Fehlverhalten sämtlicher Menschen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wenn ein Staat nicht dazu in der Lage ist, vernünftige Drogenprävention zu betreiben, beschuldigt er die Konsumenten.
Warum sollte der Staat Schuld sein, wenn jemand zu Drogen greift?
Versteh ich nicht.
......................................................
Was möchtest Du mir damit sagen?
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Schau dich doch um, was für ein Frauenbild durch die Medien geistert.



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Wir sollten Gefängnisse langfristig abschaffen

16.03.2021 um 22:11
Zitat von boraboraborabora schrieb:Du kannst aber nicht verlangen, das der Staat die Verantwortung eines Suchtkranken oder Kriminellen und die daraus resultierenden Folgen trägt, weil die Maßnahmen nicht wirksam waren.

Aus der Pflicht nehmen kann man Erkrankte oder Täter nicht.

Es kann also nicht sein, das der Staat was falsch gemacht hätte und Schuld hat für das Fehlverhalten sämtlicher Menschen.
Das kann ich und das tue ich. Das muss er.
Als staat ist deine oberste aufgabe, dass die gesellschaft funktioniert. Ab dem zeitpunkt, wo etwas nicht funktioniert, kannst du nicht auf eigenverantwortung pochen als verantwortungsvoller staat. Schließlich scheint das nicht zu klappen und nicht genügend menschen verhalten sich eigenverantwortlich auf die gewünschte art und weise.

WEnn ich das so einfach zulasse, ohne wenigstens alternativen zu erforschen, mache ich ganz klar etwas falsch.

Nach der Logik müssten wie im übrigen auch alle drogen sofort erlauben. Ist doch in der VErantwortung der Menschen, ob die drogen nehmen wollen oder nicht. In ihrer eigenverantwortung kriegen die das bestimmt hin.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Warum sollte der Staat Schuld sein, wenn jemand zu Drogen greift?
Versteh ich nicht.
Weil er keine vernünftige Drogenprävention betreibt, obwohl das seine VErantwortung ist. GEnauso ist der staat schuld, dass so viele Menschen an Alkohol sterben. Er tut ja nicht genug dagegne, lässt sogar zu, dass alkohol beworben wird.

Der staat ist für alles verantwortlich, was auf seinem territorium geschieht.


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16.03.2021 um 22:16
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Warum? Seit wir unsere Kinder ohne Schläge erziehen, haben wir eine sinkende Jugendgewalt.
Und eine wesentlich niedrigere als in allen Staaten, in denen Bootcamps genutzt werden.
wie kommst du darauf? wir haben jugendgewalt ohne ende!


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16.03.2021 um 22:16
Zitat von moritz_beakermoritz_beaker schrieb:wie kommst du darauf? wir haben jugendgewalt ohne ende!
Na weil es die Realität ist, wir haben eine sinkende Jugendgewalt seit Jahrzehnten.


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16.03.2021 um 22:20
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Weil er keine vernünftige Drogenprävention betreibt, obwohl das seine VErantwortung ist. GEnauso ist der staat schuld, dass so viele Menschen an Alkohol sterben. Er tut ja nicht genug dagegne, lässt sogar zu, dass alkohol beworben wird.
und du meinst tatsächlich, das mehr / andere / bessere prävention die jungen davon abhalten würde sich diverse spaßmacher einzuwerfen? ein schöner aufklärungsfilm und schon erkennen alle wie gaga es doch nicht ist sich ecstasy und co. einzuwerfen?

wie sollte deiner meinung nach vernünftige drogenprävention aussehen?


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16.03.2021 um 22:22
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das kann ich und das tue ich. Das muss er.
Klar muss der Staat gewisse Rahmenbedingungen schaffen, dennoch gibt es Suchterkrankte u. Straftäter.
Da kann man nicht sagen, der Staat tut nicht genug.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:WEnn ich das so einfach zulasse, ohne wenigstens alternativen zu erforschen, mache ich ganz klar etwas falsch.
Ein Patentrezept, was jedem auf dem Leib geschnitten ist, wird es nicht geben.
Psychologen, Mediziner, Staat usw. stoßen irgendwann mal an Grenzen, z. B., wenn der/die Betreffende nicht gewillt ist, mitzuarbeiten.
Manchmal gibt es keine Lösung, die alle zufrieden stellt.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Nach der Logik müssten wie im übrigen auch alle drogen sofort erlauben. Ist doch in der VErantwortung der Menschen, ob die drogen nehmen wollen oder nicht. In ihrer eigenverantwortung kriegen die das bestimmt hin.
Nein, eben nicht.
Wenn ich auch von Eigenverantwortung spreche, bedeutet das nicht automatisch, das alles Verbotene auf einmal erlaubt ist.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Weil er keine vernünftige Drogenprävention betreibt, obwohl das seine VErantwortung ist. GEnauso ist der staat schuld, dass so viele Menschen an Alkohol sterben. Er tut ja nicht genug dagegne, lässt sogar zu, dass alkohol beworben wird.

Der staat ist für alles verantwortlich, was auf seinem territorium geschieht.
Was verstehst Du unter "vernünftig"?
Wie schon gesagt, dann kann ich ja "die Sau rauslassen" u. dem Staat die Schuld daran geben? ( :troll: )
Eigenverantwortlich muss ich ja nicht sein, der Staat ist schuld, merkste selbst, so kann es nicht laufen.


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16.03.2021 um 22:23
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Na weil es die Realität ist, wir haben eine
aber das stimmt doch nicht! wo hätte es denn in den jahrzehnten vor dem millenium grossartig gewalt unter jugendlichen gegeben?


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Wir sollten Gefängnisse langfristig abschaffen

16.03.2021 um 22:24
@moritz_beaker

Ich meine, dass eine bessere prävention drogentote und suchterkrankungen verhindern kann.

Dazu gehört einerseits psychologische Hilfe für Jugendliche in Notlagen. Viele Jugendliche, die sich verschließen und z.b. nur zu Hause sitzen und kiffen, haben angststörungen oder ähnliches.

Dazu gehört natürlich eine schnell und unkomplizierte hilfe bei suchterkrankungen. Dazu gehört obdachlosen hilfe (viele der drogentoten sind obdachlose).
Dazu gehört eine Legalisierung von den relativ harmlosen drogen, damit jugendlich nicht mehr mit dealern in berührung kommen (weil sie die attraktivsten aber auch nicht sonderlich gefährlichen drogen sicher und frei bekommen können).
Dazu gehört eine vernünftige aufklärungsarbeit in schulen auf augenhöhe darüber, welche gefahren von welchen drogen ausgeht, undzwar nicht zwecks der verängstigung, sondern der realistischen gefahreneinschätzung (dazu gehören z.b. dinge wie genug trinken, wenn man ecstasy genommen hat, vermeidung von mischkonsum usw.).
Zitat von moritz_beakermoritz_beaker schrieb:aber das stimmt doch nicht! wo hätte es denn in den jahrzehnten vor dem millenium grossartig gewalt unter jugendlichen gegeben?
Na z.b. ein gigantischer anstieg von jugendgewalt (undzwar hochgerechnet) nach der wiedervereinigung z.b.
Die 90er waren viel gewalttätiger als die nullerjahre.


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16.03.2021 um 22:29
Zitat von boraboraborabora schrieb:Klar muss der Staat gewisse Rahmenbedingungen schaffen, dennoch gibt es Suchterkrankte u. Straftäter.
Da kann man nicht sagen, der Staat tut nicht genug.
Warum kann man das nicht, wenn der Staat nunmal nicht genug bzw. das Falsche tut?
Zitat von boraboraborabora schrieb:Ein Patentrezept, was jedem auf dem Leib geschnitten ist, wird es nicht geben.
Psychologen, Mediziner, Staat usw. stoßen irgendwann mal an Grenzen, z. B., wenn der/die Betreffende nicht gewillt ist, mitzuarbeiten.
Manchmal gibt es keine Lösung, die alle zufrieden stellt.
Aber ein besseres, was mehr aussicht auf Erfolg hat, kann es schon geben. Wenn der betreffende nicht mitarbeiten will, dann gibt es da möglicherweise gründe im System für und man kann ihn schon mit anderen methoden dazu motivieren, eine Therapie anzunehmen oder gar nicht erst in die Situation zu kommen.

Denn oft gibt es eine schlichtweg bessere LÖsung, es will sie nur keiner machen, weil man sich schon so daran gewöhnt hat, dass es schlecht läuft.
Zitat von boraboraborabora schrieb:ein, eben nicht.
Wenn ich auch von Eigenverantwortung spreche, bedeutet das nicht automatisch, das alles Verbotene auf einmal erlaubt ist.
WArum? Warum hört die Eigenverantwortung auf, wenn ich mir ne Pille schmeißen will und super damit klar komme und dafür kriminalisiert werde, aber die fängt an, wenn ich eine Suchterkrankung hab und die Therapie mir nicht hilft (und mir dann vorgeworfen wird, ich würde sie nicht annehmen)?
Das ist doppelmoralisch.

Entweder oder.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Was verstehst Du unter "vernünftig"?
Wie schon gesagt, dann kann ich ja "die Sau rauslassen" u. dem Staat die Schuld daran geben? ( :troll: )
Eigenverantwortlich muss ich ja nicht sein, der Staat ist schuld, merkste selbst, so kann es nicht laufen.
Ja, das kannst du. Wenn der Staat wirklich Rahmenbedingungen schafft, in dem du meinst, das tun zu müssen, go for it.
ABer würdest du kriminell werden, also würdest drogen nehmen oder gewalttätig werden, wenn du dürftest? Ich nicht.


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16.03.2021 um 22:38
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Warum kann man das nicht, wenn der Staat nunmal nicht genug bzw. das Falsche tut?
Es ist immer leicht, die Schuld bei Anderen zu suchen, nur eben nicht bei den betreffenden Personen.
Wobei ich nicht von Schuld sprechen möchte, wenn eine Person psychisch erkrankt.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Aber ein besseres, was mehr aussicht auf Erfolg hat, kann es schon geben. Wenn der betreffende nicht mitarbeiten will, dann gibt es da möglicherweise gründe im System für und man kann ihn schon mit anderen methoden dazu motivieren, eine Therapie anzunehmen oder gar nicht erst in die Situation zu kommen.
Wenn du umsetzbare Vorschläge hast, immer her damit.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:WArum? Warum hört die Eigenverantwortung auf, wenn ich mir ne Pille schmeißen will und super damit klar komme und dafür kriminalisiert werde, aber die fängt an, wenn ich eine Suchterkrankung hab und die Therapie mir nicht hilft (und mir dann vorgeworfen wird, ich würde sie nicht annehmen)?
Das ist doppelmoralisch.
Jeder Mensch muss für sich ein Stück Eigenverantwortung übernehmen und tragen, die kann u. sollte man ihm nicht abnehmen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:das kannst du. Wenn der Staat wirklich Rahmenbedingungen schafft, in dem du meinst, das tun zu müssen, go for it.
ABer würdest du kriminell werden, also würdest drogen nehmen oder gewalttätig werden, wenn du dürftest? Ich nicht.
Man kann oder sollte niemals nie sagen.
Ich für meinen Teil schließe Kriminalität, noch mehr Gewalt gegen andere Menschen aus.

Jeder Mensch kann in Situationen kommen, möchte ich gar nicht verurteilen, eher, wenn derjenige dann nicht gewillt ist, sich zu ändern.
Aber muss jeder letzten Endes selbst wissen, so lange er keinen anderen Menschen damit schadet.


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16.03.2021 um 22:40
Zitat von boraboraborabora schrieb:Es ist immer leicht, die Schuld bei Anderen zu suchen, nur eben nicht bei den betreffenden Personen.
Wobei ich nicht von Schuld sprechen möchte, wenn eine Person psychisch erkrankt.
Ich weiß, darum mach ich das ja nicht. Ich suche auch gar keine Schuld. Ich suche konkrete PRoblemlösungen und dafür brauchen wir staatliches handeln, kein fingerzeigen. Aber genau das tust du ja, wenn du auf Eigenverantwortung pochst.
Du entledigst dich dem problem, ohne es überhaupt anzugehen, weil du dich auf den standpunkt stellst, dass die, die das Problem haben und damit nicht fertig werden es lösen sollen.

Das ist nicht zielführend und auch nicht logisch.


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16.03.2021 um 22:55
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Wobei ich mich frage, wie das umzusetzen ist.

Wie beim Rauchen: weniger Werbung dafür machen.
Das meinst du, oder, @borabora
Wie empfindest du denn das Frauenbild, dass transportiert wird?
Mit den ganzen Schönheitsoperationen, Filtern für Fotos, wann hast du mal das Bild einer netten - Fernfahrerin gesehen?
Oder Dicke, die nicht lustig sind, sondern einfach nur ne Persönlichkeit?

Nicht, dass ich da jetzt Gesetze für will, aber da ist einfach ein riesiges ungenutztes Potential an Typen, die man da nicht sieht, oder nur selten.
Oder halt nur, wenn sie auch hübsch anzusehen sind.
Oder Komikerin. Ist doch traurig.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Da kann man nicht sagen, der Staat tut nicht genug.
Hast du nicht mitbekommen, was die "Gesundheitsreform" in den letzten Jahren für einen Kahlschlag veranstaltet hat?
Sowohl was die Entgiftung, Therapien in Krankenhäusern als auch Langzeittherapien (das ist extra und eigentlich aussichtsreicher) angeht?
Da ist massiv gekürzt worden.

Und zum "Rahmen" vielleicht was anekdotisches:
Erster Tag auf der Entgiftungsstation, zufällig Veilchendienstag. Ich als Ergo verteil meine Mandalas und unten grölt der Kollege mit seiner Band zum Empfang der "Prinzengarde" (Rheinland, Tradition, you know) aus vollem Hals:
"Drink noch eene met, stell dich nett esu aan..."
Die waren schon professionell da - aber das fiel unter "reale Bedingungen", mit denen die Patienten halt auskommen können müssen.

Ein besserer Rahmen ist allein schon darum ne gute Idee, weil das alle einbindet.
Es ist unser aller Territorium.

Und die "moralische Seite" regel ich für mich so, dass es immer nen "Idealfall" gibt, da kann man dann Imperative für machen,
"Menschenwürde unantastbar" und so,
nen "Normalfall", wo die Leuts selber entscheiden können und sollen -
und nen "Notfall", wo man halt echt dran drehen muss.

Mit "Verboten" und "Gesetzen" kommt man nicht über das Kindergarten Stadium heraus, das sollten wir echt langsam mal begreifen.
Und "Eigenverantwortung" braucht nen Rahmen, sonst muss man immer selber auf die "Kleinen" aufpassen.


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17.03.2021 um 00:47
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:als Alternative für die Haft wäre allenfalls ein Abarbeiten des geschuldeten Betrags denkbar. Straßenkehren, in Heimen Hilfsarbeiten leisten, in Parks Müll auflesen, sowas. Für den Staat wäre das sicher billiger, frag mich nicht warum das so selten gemacht wird. Wahrscheinlich weil es natürlich überwacht werden muß, was ebenso Kräfte bindet.
Wäre sinnvoller als JVA. Und kostet garantiert weniger. Ist schon ein gewaltiger Unterschied, ob ein Sozialarbeiter von Montag bis Freitag 8 Std/Tag 20 Geldstrafler beim Arbeiten beaufsichtigt oder ob 20 Geldstrafler rund um die Uhr im überwachten Strafvollzug sitzen. mit entsprechenden Personaleinsatz und Personalkosten inkl. Zuschlägen von Sonn- und Feiertagen sowie Nachtzuschlag. Versorgung mit Essen und Co kommt auch noch oben drauf. Insbesondere bei jüngeren Menschen sehe ich auch die Gefahr, dass sie durch ihren Aufenthalt in der JVA mit bedeutender kriminelleren Insassen zb lernen, wie man schnell Geld macht und statt schwarz Bus zu fahren problemlos Taxi leisten zu können. Grundsätzlich sehe ich das Problem aber schon vorhe, nämlichr Geldstrafen für Vergehen zu verhängen, welche aufgrund von Geldnot begangen worden. Arbeitsstunden oder ähnliches wären da mMn bedeutend sinnvoller. Wir reden ja nicht von Menschen, die eine Gefahr für die Gesellschaft sind. Hausarrest (wird in den Niederlanden mit guten Erfahrungen gehäuft angewendet) wäre vielleicht auch eine Alternative.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Bei den dauernden Schwarzfahrern geht es nicht ums Geld, sondern darum, daß sie chronische Leistungserschleicher sind.
Für schwarz fahren bekommst du Ewigkeiten nur Geldstrafen. Bis wirklich Haftstrafe verhängt wird muss man schon sehr oft schwarz fahren. Und wenn dann tatsächlich Haftstrafen verhangen werden sind die erstmal meistens auf Bewährung. Anders sieht es aus wenn man die Raten der Geldstrafe nicht zahlen kann, da ist der Grund des schwarz fahren aber eh schon meistens, dass man das Geld nicht hat. Die nur just for fun oder aus Überzeugung schwarz fahren und nicht aus akuter Geldnot werden die Raten gewiss zahlen. Just for fun gibt so gut wie niemand seine Freiheit her. Aber schwarz fahren diente eh nur als Beispiel. Mi4 geht es um die Problematik, wenn Leute aus finanzieller Not Kleinstdelikte (für schwerere Delikte gibt es keine Geldstrafen) begehen ist es total bekloppt, ihnen noch mehr Geld in Form von Geldstrafen abzuknöpfen. Das Resultat ist dann dieses;
Die Zwei-Klassen-Justiz

Ersatzfreiheitsstrafen nehmen zu: Doch deren Nutzen ist umstritten – Experten fordern die Abschaffung

Wer eine Geldstrafe nicht zahlt, muss ins Gefängnis. Zehntausende Menschen sitzen wegen Kleinstdelikten mehrere Wochen oder Monate ab. Wegen dreistelliger Millionenkosten und weil vor allem Arme betroffen sind, fordern immer mehr Experten deren Abschaffung...

Tausende Menschen sitzen zurzeit in Deutschland eine sogenannte Ersatzfreiheitsstrafe ab, ohne dass sie zu einer Freiheitsstrafe, ja noch nicht einmal auf Bewährung, verurteilt wurden.

Ihnen wurde lediglich eine Geldstrafe auferlegt. Diese konnten sie jedoch nicht zahlen, weshalb die Justiz die Geldstrafe ersatzweise in eine Freiheitsstrafe umgewandelt hat. Wird etwa ein Angeklagter zu 30 Tagessätzen à 20 Euro verurteilt, müsste er einen kompletten Monat in Haft, wenn er die 600 Euro nicht aufbringen kann. Darunter sind viele Schwarzfahrer oder auch Ladendiebe.

In der Regel sind es Geringverdiener oder Arbeitslose. Im Bundesschnitt belegen Menschen mit Ersatzfreiheitsstrafe inzwischen rund 10 Prozent der regulären Haftplätze. Bundesweit stieg deren Anteil innerhalb der vergangenen zehn Jahre um ein Viertel, in Bayern sogar um 65 Prozent.

Da eine Ersatzfreiheitsstrafe im Schnitt vier Wochen dauert, ist auf das Jahr gerechnet von weit mehr als 70 000 Fällen zwischen Garmisch und Flensburg auszugehen. Wie viele Menschen genau pro Jahr bundesweit eine Ersatzfreiheitsstrafe verbüßen, wird seit einer Umstellung der Strafvollzugsstatistik 2003 nicht mehr erhoben. Die letzte Zahl stammt aus dem Jahr 2002, damals waren es 65 000 Fälle im Jahresverlauf.
200 Millionen Euro Kosten für den Steuerzahler
Fakt ist: Wer etwa in der Bundeshauptstadt drei Mal ohne gültigen Fahrschein ertappt wird, muss mit einer Strafanzeige rechnen. Im Berliner Skandal-Knast Plötzensee verbüßen bis zu einem Drittel der Insassen Ersatzfreiheitsstrafen. 200 Millionen Euro kosten die Ersatzfreiheitsstrafen den Steuerzahler jedes Jahr bundesweit. Wer wegen dieser erzwungenen Auszeit hinter Gittern Arbeit oder Wohnung verliert, dem droht der soziale Absturz...
Kompletter Artikel:: https://www.bayerische-staatszeitung.de/staatszeitung/politik/detailansicht-politik/artikel/die-zwei-klassen-justiz.html#topPosition
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb am 14.02.2021:Wird er auch nicht. Er bekommt eine Ordnungsstrafe und wenn er die nicht bezahlt, Erzwingungshaft.
Aber wohl keinen längeren Knastaufenthalt in Bereichen in denen die Schwerkriminalität zu Hause ist.
Es gibt Gefängnisse mit unterschiedlichen Sicherheitstufen. Z. B. Bremen hat nur eine JVA, diese hat seit ein paar Jahren die höchste Sicherheitsstufe. Da werden die Nichtbezahler von Geldstrafen mit Kapitalverbrechern nicht nur in der selben JVA sondern auch auf der gleichen Station untergebracht. Die Gefangenen werden nicht aufgrund der schwere oder Art ihrer Taten in verschieden Bereichen untergebracht. Auch wird keine Erzwingungshaft angeordnet wenn eine Geldstrafe nicht gezahlt wird sondern eine Ersatzfreiheitsstrafe. Diese wird im geschlossenen Strafverzug verbüßt. Erzwingungshaft wird zb bei einer nicht bezahlten Geldbuße verhängt und ist zeitlich begrenzt. Auch kann Erzwingungshaft für eine Zeugenaussage, wo das Zeugnisverweigerungsrecht nicht greift, angeordnet werden.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb am 14.02.2021:weil der Knast wie Urlaub ist
Auch in D ist Knast kein Urlaub. Es wird die Freiheit und Selbstbestimmung genommen. Fahr zu schnell am Blitzer vorbei, zahle das Bußgeld nicht und geh für ein paar Tage in Erzwingungshaft. Ich bezweifle, dass du es dann1 noch als Urlaub bezeichnen würdest. Ich habe neun Tage aufgrund einer Verwechslung in einem der deutschen "Kuschel" - JVA gesessen. Seitdem habe ich nicht mehr die Meinung, das Knast in D quasi Hotel mit Vollpension ist und man als Insasse die Strafe auf einer Arschbacke absitzt. Es braucht definitiv keine härteren Bedingungen um Täter zu bestrafen. Auch in D ist ein Gefängnisaufenthalt jeder Tag eine Bestrafung, dazu bedarf es keine Verhältnisse wie in manch anderen Ländern.


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17.03.2021 um 11:17
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Warum hört die Eigenverantwortung auf, wenn ich mir ne Pille schmeißen will und super damit klar komme
Ja nee, is klar.

„Ich komme damit super klar, habe kein Problem mit dem Zeugs“. Sagte der Suchtkranke, bevor er den Löffel abgab.


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Wir sollten Gefängnisse langfristig abschaffen

17.03.2021 um 11:58
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:shionoros Ansatz gefällt mir allein deshalb schon gut, weil es viele Probleme bei der Wurzel anpacken will - und nicht erst, wenn es zu Schaden gekommen ist.
Wie man da raus lesen kann, es ginge darum, im Hier und Jetzt die Verbrecher davon kommen zu lassen -
was sowieso schon zu oft geschieht - kann ich gar nicht nachvollziehen.
@DalaiLotta
Hast Du mal den Titel des Threads gelesen?

Man kann doch auch mit bester Schulung nicht eine perfekte Gesellschaft errichten. Das wird nie möglich sein. Man wird vielleicht die Zahl von entsprechenden Taten senken können. Aber auf 0?
Das wird doch nix.

Und wenn due Zahl an Taten über 0 ist, Gefängnisse aber abgeschafft sind das bedeutet dich davonkommen lassen.


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17.03.2021 um 12:40
Man kann ja auch die Strafgerichte abschaffen, eine Gefährderansprache an Schwerverbrecher sollte doch reichen.


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17.03.2021 um 15:02
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Hast Du mal den Titel des Threads gelesen?
Ja - du auch? Wir scheinen das Wort "Langfristig" ganz unterschiedlich wahrzunehmen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:eine perfekte Gesellschaft errichten.
Und weil das so ganz und gar unmöglich sei - sollen wir uns nicht mal in diese Richtung bewegen?

Jetzt haben wir Gefängnisse und es ist nicht sicher.
Wird Geld für Gefängnisse ausgegeben - wird es für die Gefangenen ausgegeben.
Ich fänd´s halt besser, wenn Geld für Maßnahmen da wäre, von denen ich direkter profitiere,
weil sich auch was am Klima (untereinander) ändert.


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17.03.2021 um 15:22
Ich bin durchaus froh, dass es Gefängnisse gibt, denn die Träumerei von friedlicher Gesellschaft ist Quatsch. Es gibt immer Menschen, vor der man die Gesellschaft schützen muss


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