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Wir brauchen besseren Verbraucherschutz

627 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Lebensmittel, Sozialismus, Verbraucherschutz ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wir brauchen besseren Verbraucherschutz

22.04.2022 um 00:19
In diesem Thread soll es um das Thema Verbraucherschutz gehen. Das ist ein großes Thema, von Lebensmittelsicherheit über Datenschutz bis hin zum Schutz vor betrügerischen vertragsfallen.

Ich möchte, weil es sowohl im Grünen- als auch im Kapitalismusthread als Thema aufkam, mit Lebensmitteln in den Thread einsteigen. Denn da haben wir erheblichen nachholbedarf. Das sehen wir gerade am Ferreroskandal und an Listerinen in Gurken:

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/lebensmittelskandal-hessen-listerien-gurke-100.html
Nach dem Verzehr keimbelasteter Lebensmittel aus einem Betrieb in Südhessen ist ein Mensch gestorben. Insgesamt vier Menschen erkrankten aufgrund einer Infektion mit Listeriose, wie eine Sprecherin des hessischen Verbraucherschutzministeriums am Sonntag auf Anfrage sagte. Ausgangspunkt sei ein Obst- und Gemüsebetrieb, der unter anderem Gurkenscheiben auslieferte. In einem Gutachten seien gravierende Hygienemängel festgestellt worden. Die Rede ist von Schimmel, Rattenkot und Pfützen.
Die Verantwortlichen im Landkreis Groß-Gerau sehen erhebliche Mängel bei den Kontrollen. Obwohl dieser Betrieb zwei Mal im Jahr hätte kontrolliert werden müssen, sei dies in Zeiten der Corona-Pandemie nicht passiert. "Das alles ist höchst belastend", sagte Landrat Thomas Will (SPD) am Montag. Die fehlenden Kontrollen seien nicht zu akzeptieren, sagte der Gesundheitsdezernent des Kreises, Walter Astheimer (Grüne). Der betroffene Betrieb sei zwei Jahre lang nicht überprüft worden.
Einzelfall? Nein:

https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/region-und-hessen/listerien-skandal-krtitik-an-mangelhaften-lebensmittelkontrollen-17968263.html
„Der neue Listerien-Skandal in Hessen zeigt das ewige Grundproblem: Deutsche Behörden kontrollieren zu wenig und gefährden so unsere Gesundheit“, sagte Foodwatch-Geschäftsführer Chris Methmann und fügte an: „Jede dritte Lebensmittelkontrolle in Deutschland fällt aus.“ Er fordert eine grundlegende Reform der Lebensmittelüberwachung, denn für die Kontrolle seien hunderte kommunaler Behörden zuständig, die unter dem politischen Einfluss von Landräten stünden. Methmann forderte, eine unabhängige Landesanstalt für Lebensmittelüberwachung zu schaffen.
Wir lassen in Deutschland bei Gemüse, beim Fleisch und auch beim Fisch einfach laufen und hoffen, das nichts passiert. Wenn doch, ist es ein Skandal, aber kann man nix machen. Ordentlich kontrollieren tun wir nicht, zum schaden unserer Bürger.

Wir haben auch ein ernsthaftes Lobbyismusproblem. Der Nutri Score z.b. ist immer noch nicht verpflichtend, obwohl das Kinderärzte und verbraucherschützer seit jahren fordern und es gute Belege dafür gibt, dass er Bürger hilft, sich gesünder zu ernähren:

https://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/bvkj-nimmt-stellung-zum-nutri-score/ (Archiv-Version vom 18.05.2022)
Dr. Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ): "Als Kinder- und Jugendärzte begrüßen wir die Einführung des Nutri-Scores. Wir haben ihn lange gefordert. Seine Wirksamkeit ist in zahlreichen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen worden. Eltern werden es künftig leichter haben, ihre Kinder gesund zu ernähren. Allerdings reicht der Nutri-Score alleine nicht aus als Präventionsmaßnahme gegen Adipositas. Um Kinder und Jugendliche in Deutschland vor Übergewicht und seinen Folgeerkrankungen zu schützen, brauchen wir weitere Maßnahmen."


BVKJ-Vizepräsidentin Dr. Sigrid Peter ergänzt: "Wir brauchen so schnell wie möglich ein Werbeverbot für speziell an Kinder gerichtete Lebensmittel, weiterhin darf es den Verkauf von zuckerhaltigen Getränken in Schulen nicht mehr geben, außerdem wünschen wir uns eine Zuckersteuer. Von Adipositas sind hauptsächlich Kinder und Jugendliche aus armen und bildungsfernen Familien betroffen. Hier müssen wir mit gezielter Prävention ansetzen. Wir brauchen explizite Qualitätsstandards für Kita- und Schulessen und auch eine kostenlose Schulverpflegung."
Warum gibt es den noch nicht? weil:

https://www.foodwatch.org/de/pressemitteilungen/2020/streit-um-nutri-score-kloeckner-ministerium-nahm-einfluss-auf-wissenschaftliche-studie-zur-naehrwertkennzeichnung/?cookieLevel=not-set
Das Bundesernährungsministerium von Julia Klöckner ließ eine wissenschaftliche Studie umschreiben, die der Lebensmittelampel Nutri-Score ein gutes Zeugnis ausstellt. Dies legt ein Vergleich der Original-Studie des staatlichen Max-Rubner-Instituts (MRI) mit der später vom Ernährungsministerium veröffentlichten Version nahe. Während die ursprüngliche MRI-Studie den Nutri-Score als „grundsätzlich vorteilhaft“ für eine Nährwertkennzeichnung bewertet, heißt es im Fazit der für das Ministerium überarbeiteten Version, dass „keines der NWK-Modelle uneingeschränkt empfohlen werden“ könne. Ein eigenes Kennzeichnungsmodell, den „Wegweiser Ernährung“, ließ Klöckner dann auf Grundlage des Modells der Lebensmittellobby entwickeln, wie interne Dokumente belegen. Die Verbraucherorganisation foodwatch kritisierte das Vorgehen von Julia Klöckner als politische Instrumentalisierung der wissenschaftlichen Arbeit eines Forschungsinstituts und bewusste Irreführung der Öffentlichkeit.
Und warum hat sie das wohl gemacht?

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/foodwatch-klage-julia-kloeckner-lobbyismus-100.html (Archiv-Version vom 21.04.2022)
Foodwatch hatte nach eigenen Angaben im März 2020 beim Ministerium einen Antrag auf Offenlegung der Lobbytermine Klöckners nach dem Informationsfreiheitsgesetz gestellt. Diesen habe das Ministerium im August 2020 abgelehnt und in der Begründung unter anderem "Sicherheitsgründe" angeführt. Aus Informationen zu Lobbytreffen könnten "Bewegungsprofile abgeleitet" werden, hieß es demnach.
Weil Lobbyiert worden ist, ob Klöckner das nun zugibt oder sich fadenscheinige Ausreden ausdenkt.

Wir leben in einem Land, in dem Verbraucherschutz nicht allzu hoch bewertet wird und zum Teil von politisch Machthabenden torpediert wird, gerade bei den Lebensmitteln und kontrollen, sowohl bei Fleisch als auch bei Gemüse.

Das muss sich dringend ändern, wir brauchen ernsthafte Lebensmittelsicherheit und Lebensmittel, denen wir trauen können. Wir brauchen auch Transparenz für unsere Lebensmittel, sodass jeder sofort sehen kann, was gesund ist, was ökologisch ist - und was nicht.

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22.04.2022 um 08:09
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Denn da haben wir erheblichen nachholbedarf.
Ich nicht. Ich kann lesen, weiß was Kohlenhydrate, Eiweiß, Proteine und Co. sind und achte bei der Ernährung drauf.
Was fehlt Dir, was musst Du nachholen?
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das sehen wir gerade am Ferreroskandal und an Listerinen in Gurken:
Ich habe gesehen dass zurückgerufen wurde - was ist skandalös dabei?
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wir lassen in Deutschland bei Gemüse, beim Fleisch und auch beim Fisch einfach laufen und hoffen, das nichts passiert.
Das ist nicht richtig, ich lasse gar nichts laufen, es steht in deinem Link:
Zitat von shionoroshionoro schrieb:das ewige Grundproblem: Deutsche Behörden kontrollieren zu wenig und gefährden so unsere Gesundheit“
Ich habe meine Steuern bezahlt und somit meine Pflicht getan, wende Dich an den schlafenden Behörden.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wir brauchen auch Transparenz für unsere Lebensmittel, sodass jeder sofort sehen kann, was gesund ist
In diesem Punkt brauchen wir wohl bessere Verbraucher, zB man kann sich auch mit gesundem Essen ungesund ernähren.


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22.04.2022 um 08:20
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Die Verantwortlichen im Landkreis Groß-Gerau sehen erhebliche Mängel bei den Kontrollen. Obwohl dieser Betrieb zwei Mal im Jahr hätte kontrolliert werden müssen, sei dies in Zeiten der Corona-Pandemie nicht passiert
Aber das ist doch dann ein Problem wegen den teils unsinnigen Coronaverordnungen, wenn es einfach verboten wird, kontrollieren zu gehen.

Du schmeißt hier irgendwie alles in einen Topf. Corona, Lebensmittel"skandale" und der Vorwurf, der Durchschnittsmensch sei zu dämlich, ohne Vorschriften zu erkennen, was ungesund ist.
Was genau ist jetzt das Problem?


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22.04.2022 um 10:20
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wir lassen in Deutschland bei Gemüse, beim Fleisch und auch beim Fisch einfach laufen und hoffen, das nichts passiert. Wenn doch, ist es ein Skandal, aber kann man nix machen. Ordentlich kontrollieren tun wir nicht, zum schaden unserer Bürger.
Du scheinst die Vorgehensweise auch nicht zu kennen, wie ein Unternehmen mit Rückrufen umzugehen hat.
Dafür gibt es Richtlinien, und so ein öffentlicher Rückruf ist für jedes großes Unternehmen, mit viel Aufwand und Kosten verbunden.
Zitat von coronerswifecoronerswife schrieb:Aber das ist doch dann ein Problem wegen den teils unsinnigen Coronaverordnungen, wenn es einfach verboten wird, kontrollieren zu gehen.
Richtig, wir sind trotz Corona besucht worden zu Audits etc., obwohl es nur um Getränkeabfüllung ging.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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22.04.2022 um 10:51
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wir brauchen auch Transparenz für unsere Lebensmittel, sodass jeder sofort sehen kann, was gesund ist, was ökologisch ist - und was nicht.
Ich brauche vor allen Dingen niemanden, der mir betreut vorliest, was drin ist.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:sodass jeder sofort sehen kann, was gesund ist, was ökologisch ist - und was nicht.
Wenn du so etwas behauptest, dass es nicht jeder sehen kann, sage ich dir was keiner sehen kann, nämlich dass Spargel aus anderen EU-Ländern biologisch eine andere Bedeutung hat, als organic bei uns. Frage mal unsere Spargelbauern.

Da sollten die deutschen Kontrolleure mal untersuchen. Stichwort Pferdefleischlasagne.

Aber da dir in Deutschland ja nun so mal gar nichts passt, solltest du schnellstens auswandern.


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22.04.2022 um 11:18
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wir leben in einem Land, in dem Verbraucherschutz nicht allzu hoch bewertet wird
Steile These. Ich denke zwar auch, dass man Lebensmittelqualität und deren Überwachung ernst nehmen muss, aber dass Verbraucherschutz hier nicht allzu hoch bewertet wird, kann ich nun nicht feststellen.

In welchem Land wird das denn besser gehandhabt?

Klar könnte man alles noch strenger machen und häufiger kontrollieren. Die Fastfood- und Dönerbuden z.B., würde das Gesundheitsamt mal richtig durchgreifen und die Kontrollen vervielfachen und die Anforderungen verschärfen, wäre doch ein Großteil weg vom Fenster, weil sie die Vorschriften nicht 100% einhalten können zu jeder Zeit.

Da ist halt der Verbraucher selbst gefragt und muss entscheiden, ob er sich einen 3€ Döner in einer gammeligen Bude mit zweifelhafter Fleischqualität reinpfeift oder nicht.


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22.04.2022 um 17:33
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das muss sich dringend ändern, wir brauchen ernsthafte Lebensmittelsicherheit und Lebensmittel, denen wir trauen können. Wir brauchen auch Transparenz für unsere Lebensmittel, sodass jeder sofort sehen kann, was gesund ist, was ökologisch ist - und was nicht.
Dem schließe ich mich an.
Ich würde durchsetzen, das zu jedem Lebensmittel ein "Beipackzettel" erhältlich ist. Aus Recyclingpapier selbstverständlich.

Wo und wie hergestellt, wo und wie verarbeitet und transportiert, Nährwertangaben, Inhaltsstoffe, Angaben zur empfohlenen Maximalmenge Tag/Woche/Monat/Jahr, Verzehranleitung, Risikoabwägung für Verbraucher mit Vorerkrankungen, Wechselwirkungen mit anderen Lebensmitteln, Sicherheitshinweise wie etwa "frisch gebrühter Tee kann Verbrennungen verursachen", MHD, eine detaillierte Abhandlung über den ökologischen Fußabdruck des Produkts und so weiter.

Selbstverständlich in den 50 gängigsten Sprachen verfasst, ergänzt durch eindeutige Piktogramme, um auch den Rest der Bevölkerung mit den Informationen versorgen zu können. Soll ja kein Bürger ausgegrenzt werden.
Das der "Beipackzettel" in geschlechtergerechter Sprache verfasst sein muss, versteht sich natürlich von selbst. ;)


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22.04.2022 um 17:47
Zitat von MettMaxMettMax schrieb:Wo und wie hergestellt, ....
Selbstverständlich in den 50 gängigsten Sprachen verfasst, ergänzt durch eindeutige Piktogramme
Und wenn dann noch einer wegen falscher Ernährung krank wird, zahlt er selbst für die Folgen.
Er war schliesslich aufgeklärt!


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22.04.2022 um 17:49
@Abahatschi
Stimmt, hab ich ganz vergessen mit aufzuführen.


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22.04.2022 um 18:20
Zitat von MettMaxMettMax schrieb:Das der "Beipackzettel" in geschlechtergerechter Sprache verfasst sein muss, versteht sich natürlich von selbst. ;)
...und bitte aufpassen, das kein anderes Land diskriminiert wird, sollte man mal zu heimischen Produkten, z. B. Erdbeeren, greifen :) :D

.......

Ich denk schon, das sich hier und da noch was optimieren lässt, im Großen u. Ganzen dürfte es jedoch ausreichen.

Ich frage mich, wie manche Menschen, trotz dem, was hier angemahnt wird, ein hohes Alter erreichen konnten.
Kann ja dann doch nicht sooo grottenschlecht sein.


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Wir brauchen besseren Verbraucherschutz

22.04.2022 um 18:21
Zitat von coronerswifecoronerswife schrieb:Aber das ist doch dann ein Problem wegen den teils unsinnigen Coronaverordnungen, wenn es einfach verboten wird, kontrollieren zu gehen.

Du schmeißt hier irgendwie alles in einen Topf. Corona, Lebensmittel"skandale" und der Vorwurf, der Durchschnittsmensch sei zu dämlich, ohne Vorschriften zu erkennen, was ungesund ist.
Was genau ist jetzt das Problem?
Nein. Darum habe ich doch direkt den Link nachgefügt darüber, dass das kein Einzelfall ist.
Und der Durchschnittsmensch kann oft nicht Einschätzen, ob ein Lebensmittel gesund ist und wenn ja wie gesund. Wenn du das dämlich nennen willst, bitte, aber stimmen tut es.

Warum sonst fordern kinderärzte, dass man da tätig wird?
Zitat von Kokolores82Kokolores82 schrieb:Du scheinst die Vorgehensweise auch nicht zu kennen, wie ein Unternehmen mit Rückrufen umzugehen hat.
Dafür gibt es Richtlinien, und so ein öffentlicher Rückruf ist für jedes großes Unternehmen, mit viel Aufwand und Kosten verbunden.
Und klappt das gut?
https://www.foodwatch.org/de/aktuelle-nachrichten/2021/hohe-dunkelziffer-bei-ethylenoxid-in-lebensmitteln/?cookieLevel=not-set#:~:text=Erst%20k%C3%BCrzlich%20fand%20foodwatch%20heraus,Unternehmen%20auf%20einen%20R%C3%BCckruf%20verzichtet.
Erst kürzlich fand foodwatch heraus, dass der Speiseeishersteller Froneri mit Ethylenoxid belastetes E410 verarbeitet und die betroffenen Produkte in Deutschland weiter verkauft hatte. Trotz der Verunreinigung mit dem krebserregenden Stoff hat das Unternehmen auf einen Rückruf verzichtet. Froneri ist ein Joint Venture von Nestlé und R&R Icecream und produziert bekanntes Markeneis. Welche Marken genau betroffen sind, verschwieg das Unternehmen. In anderen Ländern hingegen warnte der Hersteller die Verbraucher:innen. So hat Froneri laut foodwatch-Recherchen etwa in Spanien, Frankreich, Polen oder Österreich Eiscreme-Produkte der Marken Smarties, Nuii oder Oreo öffentlich zurückgerufen.
Nein, das klappt nicht gut.
Zitat von BauliBauli schrieb:Ich brauche vor allen Dingen niemanden, der mir betreut vorliest, was drin ist.
Aber andere Leute scheinbar schon, viele würden davon profitieren, sagen zumindest leute, die sich damit auskennen.
Warum sollen diese Leute schlechter informiert werden?
Zitat von BauliBauli schrieb:Wenn du so etwas behauptest, dass es nicht jeder sehen kann, sage ich dir was keiner sehen kann, nämlich dass Spargel aus anderen EU-Ländern biologisch eine andere Bedeutung hat, als organic bei uns. Frage mal unsere Spargelbauern.

Da sollten die deutschen Kontrolleure mal untersuchen. Stichwort Pferdefleischlasagne.

Aber da dir in Deutschland ja nun so mal gar nichts passt, solltest du schnellstens auswandern.
Wenn ich sowas faktisch behaupte, denn das ist belegt, ja.
Und auch bei Ökosiegeln gibt es dieses Problem natürlich, da wird absichtlich ein wirrwarr geschaffen, das man schlecht überblicken kann. Auch das sollte man ändern und besser kontrollieren. Hätten wir leichter übersichtliche Siegel, denen Bürger vertrauen können, wäre schon viel erreicht.

Dass ich nicht gerne in Deutschland lebe, ist deine persönliche Fantasie. Ich bin da eben ein bisschen patriotischer als du und will im Land auch Missstände ansprechen.
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb:Steile These. Ich denke zwar auch, dass man Lebensmittelqualität und deren Überwachung ernst nehmen muss, aber dass Verbraucherschutz hier nicht allzu hoch bewertet wird, kann ich nun nicht feststellen.

In welchem Land wird das denn besser gehandhabt?

Klar könnte man alles noch strenger machen und häufiger kontrollieren. Die Fastfood- und Dönerbuden z.B., würde das Gesundheitsamt mal richtig durchgreifen und die Kontrollen vervielfachen und die Anforderungen verschärfen, wäre doch ein Großteil weg vom Fenster, weil sie die Vorschriften nicht 100% einhalten können zu jeder Zeit.

Da ist halt der Verbraucher selbst gefragt und muss entscheiden, ob er sich einen 3€ Döner in einer gammeligen Bude mit zweifelhafter Fleischqualität reinpfeift oder nicht.
Und der verbraucher politische Änderungen wie den Nutri Score fordert, damit es ihm leichter gelingt, zu beurteilen, was er kaufen sollte und was nicht?

Es beißt sich irgendwie, dass du einerseits von Eigenverantwortung sprichst aber andererseits alle die maßnahmen zumindest kritisch betrachtest, die eigenverantwortung erleichtern.

"Es hätte dir klar sein müssen, dass ein günstiges Produkt mangelhaft ist" ist in der heutigen zeit doch gar nicht mehr haltbar, wo überall Quatsch angeboten wird, auch in den teureren Segmenten und es andererseits irgendwelche sonderangebote und preisdumping gibt. Sowas muss vernünftig kontrolliert werden und dem Konsumenten ein Überblick verschafft werden.
Wer es mit Eigenverantwortung ernst meint, der unterstützt das auch. Der Bürger würde sich jedenfalls eigenverantwortlich zumindest beim nutri score absolut dafür entscheiden.
Zitat von MettMaxMettMax schrieb:Dem schließe ich mich an.
Ich würde durchsetzen, das zu jedem Lebensmittel ein "Beipackzettel" erhältlich ist. Aus Recyclingpapier selbstverständlich.

Wo und wie hergestellt, wo und wie verarbeitet und transportiert, Nährwertangaben, Inhaltsstoffe, Angaben zur empfohlenen Maximalmenge Tag/Woche/Monat/Jahr, Verzehranleitung, Risikoabwägung für Verbraucher mit Vorerkrankungen, Wechselwirkungen mit anderen Lebensmitteln, Sicherheitshinweise wie etwa "frisch gebrühter Tee kann Verbrennungen verursachen", MHD, eine detaillierte Abhandlung über den ökologischen Fußabdruck des Produkts und so weiter.

Selbstverständlich in den 50 gängigsten Sprachen verfasst, ergänzt durch eindeutige Piktogramme, um auch den Rest der Bevölkerung mit den Informationen versorgen zu können. Soll ja kein Bürger ausgegrenzt werden.
Das der "Beipackzettel" in geschlechtergerechter Sprache verfasst sein muss, versteht sich natürlich von selbst. ;)
Mir würden 2-3 leicht verständliche EU weite Siegel, die für jeden bestimmte Parameter leicht erkennbar machen und einheitlich und verpflichtend sind schon reichen.
Inklusive der bereits heute geltenden Verordnungen für Allergiker und Näherwerte natürlich. Da sehe ich auch nicht, dass das irgendwie zu viel wäre.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Ich denk schon, das sich hier und da noch was optimieren lässt, im Großen u. Ganzen dürfte es jedoch ausreichen.

Ich frage mich, wie manche Menschen, trotz dem, was hier angemahnt wird, ein hohes Alter erreichen konnten.
Kann ja dann doch nicht sooo grottenschlecht sein.
Fragst du dich das auch bei Rauchern?


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Bauli ehemaliges Mitglied

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Wir brauchen besseren Verbraucherschutz

22.04.2022 um 18:23
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Aber andere Leute scheinbar schon, viele würden davon profitieren, sagen zumindest leute, die sich damit auskennen.
Warum sollen diese Leute schlechter informiert werden?
Das behautpest du so ganz beleglos?
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Dass ich nicht gerne in Deutschland lebe, ist deine persönliche Fantasie. Ich bin da eben ein bisschen patriotischer als du und will im Land auch Missstände ansprechen.
Für mich ist ein/e Patriot/in der/die Einkommensteuer zahlt.


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22.04.2022 um 18:30
Zitat von BauliBauli schrieb:Das behautpest du so ganz beleglos?
Behaupte ich mit belegen.

https://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/diabetes-zeitung/ddg-raet-zum-nutri-score

Deutsche Diabetes gesellschafft rät zum Nutri score.

Kinderärzte raten zum nutri score (und einem zucker werbeverbot im kinderprogramm und zucker steuer)

https://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/bvkj-nimmt-stellung-zum-nutri-score/ (Archiv-Version vom 18.05.2022)

Da könnte ich noch mehr raussuchen. Einen Link gibt es noch, darüber, dass verbraucher den nutri score gut bewerten und sich gut informiert fühlen:
https://www.foodwatch.org/de/aktuelle-nachrichten/2019/studie-nutri-score-ampel-ist-verstaendlichste-naehrwertkennzeichnung/?cookieLevel=not-set
Der Nutri-Score erfreut sich in ganz Europa zunehmender Beliebtheit: In Frankreich und Belgien gibt es ihn schon, und auch die Regierungen in Spanien, Portugal und Luxemburg wollen die Nährwert-Ampel einführen und damit für mehr Transparenz bei der Lebensmittelkennzeichnung sorgen. Jetzt zeigt eine Vergleichsstudie, dass der Nutri-Score unter den am häufigsten diskutierten Nährwertkennzeichnungen die verständlichste ist.
Verbraucher wollen das :

https://www.foodwatch.org/de/aktuelle-nachrichten/2020/neun-von-zehn-verbrauchern-fuer-nutri-score/?cookieLevel=not-set
Neun von zehn Verbrauchern in Deutschland finden das neue Nutri-Score-Logo gut, mit dem Kunden gesündere Lebensmittel im Supermarkt leichter erkennen können. Der Großteil der Menschen ist sogar der Meinung, dass die Kennzeichnung in Deutschland verpflichtend sein sollte. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Unternehmensberatung PwC Deutschland. Bislang ist die Kennzeichnung in Deutschland freiwillig.
___

Die Verbraucher wollen den Nutri score, die Wissenschaft hält ihn für sinnvoll, er erleichtert belegbar die verständlichkeit davon, ob ein Produkt gesund ist (bzw. zeigt es auf einen Blick undzwar auch mit Verhältnismäßigkeit, also einer unterscheidung zwischen "nicht super gesund" und "ungesund" und nicht nur dual).

Es gibt keine rationalen Argumente dagegen. Trotzdem sperrst du dich und willst den Nutri score in eine ecke mit "bevormundung" oder "vorlesen" packen, obwohl die meisten verbraucher das wollen.
ist es nicht eher bevormundung des verbrauchers, den nutri score nicht einzuführen obwohl über 90% ihn wollen und damit besser ihren Lebensmittelkonsum überblicken könnten?


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22.04.2022 um 18:35
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Fragst du dich das auch bei Rauchern?
Rauchen ist ein anderes Thema u. dürfte mit Essen, was man kaufen kann, nicht vergleichbar sein.
Wobei an Tabakprodukten Warnschilder angebracht sind, bei Essenswaren nicht^^

Ich sehe jetzt nicht das! Problem.

Was ein jeder zu sich nimmt, muss er selbst entscheiden u. sich vorher natürlich umfassenst informieren, sofern er möchte.

Die Verantwortung hierüber kann u. sollte man dem Verbraucher nicht abnehmen.

Bei dem reichhaltigen Angebot sollte man es schaffen, sich möglichst gesund zu ernähren.


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22.04.2022 um 18:37
Zitat von boraboraborabora schrieb:Rauchen ist ein anderes Thema u. dürfte mit Essen, was man kaufen kann, nicht vergleichbar sein.
Wobei an Tabakprodukten Warnschilder angebracht sind, bei Essenswaren nicht.

Ich sehe jetzt nicht das! Problem.

Was ein jeder zu sich nimmt, muss er selbst entscheiden u. sich vorher natürlich umfassenst informieren, sofern er möchte.

Die Verantwortung hierüber kann u. sollte man dem Verbraucher nicht abnehmen.

Bei dem reichhaltigen Angebot sollte man es schaffen, sich möglichst gesund zu ernähren.
Um sich aber umfassend leicht informieren zu können, braucht es mehr informationen. Warum sollte man das nicht erleichtern, damit verbraucher das können, aber die verantwortung der hersteller quasi ignorieren?

Die werden schlecht kontrolliert, die dürfen lobbyieren gegen verbraucherfreundliche reformen, die scheffeln dabei richtig kohle.

Bei so viel geld, wie die verdienen, sollte ein nutri score doch wohl zumutbar sein. Beim Rauchen ist es eben genau das gleiche system gewesen. Erst haben Tabakfirmen jegliche Informationen blockiert und behauptet, rauchen sei nicht ungesund. Dann hat man ihnen untersagt, werbung zu schalten, die rauchen als cool darstellt (zumindest immer mehr) und nach und nach hat man dann auch schockbilder und sowas draufgepackt.
Weil rauchen sehr gefährlich ist.

Und Lebensmittelfirmen interessieren sich auch oft nicht für die gesundheit ihrer kunden und verhindern jegliche reformen, die kundeninformationen erleichtern oder ihre gesundheit sicherstellen. Auch da muss man staatlich tätig werden, wenn man eine Änderung will. Und die sollte man wollen.


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22.04.2022 um 18:39
Zitat von BauliBauli schrieb:Für mich ist ein/e Patriot/in der/die Einkommensteuer zahlt.
ach, das ist lustig, zahlen doch auch Ausländer hier Einkommenssteuer und ich könnte wetten, dass dies nix mit Patriotismus zu tun hat, sondern mit dem Einkommensteuergesetz......


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22.04.2022 um 18:45
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Um sich aber umfassend leicht informieren zu können, braucht es mehr informationen
Die Mengenangaben wie z. B. Zucker oder Fett sind auf der Verpackung.

Das halte ich für ausreichend.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Erst haben Tabakfirmen jegliche Informationen blockiert und behauptet, rauchen sei nicht ungesund.
Mittlerweile dürfte dahingehend jeder aufgeklärt sein u. das Zucker oder Fett (in großen) Mengen Dickmacher sind.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Weil rauchen sehr gefährlich ist.
Sicher, jedoch ist Übergewicht auch nicht gerade gesund u. kann viele Krankheiten nach sich ziehen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Auch da muss man staatlich tätig werden, wenn man eine Änderung will.
Gibt ja sowas wie "versteckte Fette, Zucker" bei Produkten, wo man es nicht vermutet hätte, aber wie gesagt, die Mengenangaben u. was sich im Produkt befindet, steht auf dem Produkt.


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22.04.2022 um 18:53
Zitat von boraboraborabora schrieb:Die Mengenangaben wie z. B. Zucker oder Fett sind auf der Verpackung.

Das halte ich für ausreichend.
Aber das ist faktisch nicht ausreichend, wie ich belegt habe. Darum fordern kinderärzte, diabetikerverbände usw. nachbesserung.
Es ist FAKTISCH nicht ausreichend. Es ist eine belegbar unzureichende Information.


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22.04.2022 um 19:07
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Weil rauchen sehr gefährlich ist.
Mag schon sein. Allerdings werden die Tabaksteuereinnahmen jedoch gern genommen. Das Rauchen eine Mehrbelastung für das Gesundheitsystem darstelle, widerlegt angefügte Studie.
In alleiniger Betrachtung des Gesundheitssystems veröffentlichte das niederländische Institut für öffentliche Gesundheit und Umwelt im Jahr 2008 eine Studie, gemäß derer die durch den Tabakkonsum verursachten Kosten für das Gesundheitssystem von den Einsparungen durch das frühere Ableben der Raucher kompensiert werden. Im Alter von 20 Jahren bis zu ihrem Tod verursachten Raucher demnach 220.000 Euro Behandlungskosten, Nichtraucher hingegen 281.000 Euro
Quelle: Wikipedia: Tabakrauchen#Ökonomische Aspekte

Also eine Sondersteuer für "ungesunde" Lebensmittel?
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Aber das ist faktisch nicht ausreichend, wie ich belegt habe. Darum fordern kinderärzte, diabetikerverbände usw. nachbesserung.
Es ist FAKTISCH nicht ausreichend. Es ist eine belegbar unzureichende Information.
Wie wahrscheinlich wäre denn überhaupt, das sich der potenzielle Käufer mit den vollständigen Informationen im Geschäft auseinandersetzt? Ich jedenfalls würde die Informationen nicht studieren, oder gar mein Kaufverhalten ändern.


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22.04.2022 um 19:08
Zitat von MettMaxMettMax schrieb:Wie wahrscheinlich wäre denn überhaupt, das sich der potenzielle Käufer mit den vollständigen Informationen im Geschäft auseinandersetzt? Ich jedenfalls würde die Informationen nicht studieren, oder gar mein Kaufverhalten ändern.
Laut denen, die davon Ahnung haben, sehr warscheinlich. Darum fordern die das.

Wenn du politisch so einen Nutri score einführst und das dann auch noch kommunizierst (z.b. im radio und im ÖR, damit es alles wissen), werden da natürlich viele Leute drauf achten und an Hand des Siegels Produkte vergleichen. Gerade die, denen es vorher zu lästig war, sich damit zu beschäftigen, jetzt aber auf einen Blick sehen können, dass ein produkt, das sie häufig gekauft haben, nur ein rating von D oder E hat und ein vergleichbares Produkt das Rating B.


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