Sollte sich die aktuelle Politik mehr nach Twitter-Trends richten?

Die Frage klingt natürlich erst einmal komisch, ist aber tatsächlich ernst gemeint. Twitter ist eine Plattform mit sehr vielen intelligenten und politisch aktiven Menschen. Diese haben Meinungen und wenn intensiv über die Meinung gesprochen wird, sollte auch die Politik ein Auge darauf haben, was den Deutschen wichtig ist. So könnte Twitter dabei helfen, Politikern zu sagen, was sie tun sollen, denn immerhin sind sie ja die Stimme des Volkes. Twitter könnte über weite Teile des politischen Diskurs bestimmen und die Politik dazu bringen die Probleme zu lösen, die wirklich dringend sind.


Was haltet ihr davon? Findet ihr es eine gute Idee, oder eine schlechte?

Ich dachte immer Twitter und Intelligenz schließt sich aus

Warum Twitter?
Warum nicht Tiktok? Da ist die Junge Generation unterwegs, unsere Zukunft! Twitter ist so 2009 oder so...

Twitter mag irgendeine Existenzberechtigung haben, sonst gäbe es Twitter ja nicht (mehr).
Aber wie kommst du darauf, dass bei Twitter sehr viele intelligente Menschen sind?

@Ilian

Weil TikTok keine Diskussionsplattform ist und Twitter schon alle politisch aktiven Altersgruppen abdeckt

Telegram ist auch politisch aktiv, möchte ich meinen.

[x] ja, auf jeden Fall!
Jetzt wo Musk demokratisch alle entsperrt, flüchten alle linken „Schlauberger“ auf Mastodings, also ist die woke Gefahr verbannt.

Am besten richtet sich die Politik gleich nach dem Stürmer aus, das läuft ja nämlich bald aufs selbe hinaus.

Diskussionen auf Social Networks (sofern sie irgendwie Vernünftig ablaufen) sind doch nichts anderes als der moderne Stammtisch. Dort wird auch nur über aktuelle Themen gemault, die die aktuelle Politik betrifft. Ergo ist es genau umgekehrt.

Große Innovationen habe ich da jedenfalls noch nicht gelesen.

Allg. sind da gefühlt nur die deutschen Wutbürger unterwegs, weil irgendwie jedes kleinste Thema niedergemacht werden muss und wenn es das Thema nicht hergibt, dann wird mit Häme reagiert.

Letztens berichtete der Focus über eine Katastrophe in Afrika. Auf FB überwogen die Lachssmileys.

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Solchen Leuten gebe ich definitiv keine Themen in die Hand.

Was bei Twitter so tagtäglich trendet ist in erster Linie zunächst einmal Rotz, wenn man keine exakten Einstellungen vornimmt.
Daran Politik bemessen zu wollen, ist schon sehr gewagt.

Abgesehen davon kann man jedem x-beliebigen Politiker folgen und mit ihm in Kontakt treten und auch eine Diskussion anleiern. Die wenigsten können sich aber tatsächlich die Zeit nehmen mit Befürwortern und Gegnern auf Augenhöhe zu reden/schreiben.
Im Grunde ist es wie überall auf social media, man herzt oder hatet. Ein dazwischen gibt es nicht.
Allerdings finde ich die Stimmung in der Bevölkerung sämtlicher Länder im Querschnitt sehr interessant und manchmal findet man die kleinen, seltenen Momente des direkten Austausch mit Politikern.

Naja, nehmen wir mal die Querdenker zum Zeitpunkt der Eskalation mit Kleinkindern in der ersten Reihe der Demo und überhaupt ihre Entwicklung, erwartbare Impfquote usw. - Das wäre nur durch Sichtung von Telegram klar gewesen - weit(!) vor der Eskalation.
Fragt man sich in der Politik wie es sein kann, das militante Querdenker Lauterbach entführen wollen und seine Bodyguards töten wollen? Exakt solche Fantasien gab es schon in den ersten Wochen der Pandemie für mich sichtbar auf Telegram... Möglich das es vorher schon anfing...
Der Suizid der Ärztin die gegen Corona kämpfte aber von Querdenkern fertig gemacht wurde - öffentlich ausgetragen auf Twitter usw...
Also ja, ich denke die sozialen Netzwerke sollten deutlich mehr ausgewertet und auch ernst genommen werden.

Ja klar, überlassen wir unseren demokratischen Entscheidungsfindungsprozess einem Egomanen wie Elon Musk. Was soll da schon schiefgehen.

@Cthulhus_call

Man kann fragwürdiges immer noch melden und es wird entfernt, obgleich die Mär lautet, dass Musk sämtliche Mitarbeiter (zumindest in Europa) gefeuert hat.

@Nuka

Die Frage ist viel mehr, ob Musks erratisches Verhalten nicht selbst eine Gefahr darstellen könnte. Er hat ja auch schon in der Ukrainekrise gezeigt, das er leicht reizbar ist. Ich halte es nach wie vor für keine gute Idee, ihm einen derartigen Einfluss auf Meinungsbildungsprozese zu geben.

@Cthulhus_call

Gut, da muss man aber auch einräumen, dass beide Seiten sich mit der jeweiligen Argumentation nicht mit Ruhm und guter Kinderstube bekleckert haben.

Cthulhus_call schrieb:Ich halte es nach wie vor für keine gute Idee, ihm einen derartigen Einfluss auf Meinungsbildungsprozese zu geben

Zumal mit seinem 8 Dollar Projekt bezüglich blauer Haken auch tatsächlich gar keiner mehr weiß, wer the real official Elon Musk ist. Erfreulich finde ich übrigens, dass Trump schweigt.

Nuka schrieb:Zumal mit seinem 8 Dollar Projekt bezüglich blauer Haken auch tatsächlich gar keiner mehr weiß, wer the real official Elon Musk ist. Erfreulich finde ich übrigens, dass Trump schweigt.

Das finde ich auch. Ist für ihn vermutlich auch eine Kosten-Nutzen Abwägung. Bei Truth Social hat er mehr Follower, als er auf Twitter nach seiner Freischaltung hatte. Zumal ihm dort auch keiner widerspricht, dort wird ihm nur gehuldigt .

Nuka schrieb:Gut, da muss man aber auch einräumen, dass beide Seiten sich mit der jeweiligen Argumentation nicht mit Ruhm und guter Kinderstube bekleckert haben.

Das stimmt natürlich, aber das zeigt halt auch, wie sehr man sich von fragilen Egos abhängig machen kann.

Cthulhus_call schrieb:Das finde ich auch. Ist für ihn vermutlich auch eine Kosten-Nutzen Abwägung

Absolut. Ich weiß jetzt ad hoc keine genauen Zahlen, aber meine dass es doch über eine Viertel Million Amerikaner bereits genutzt haben.
Und natürlich weiß Musk auch, wie er sein Klientel lockt. Die, die sich am meisten mitteilen wollen, aber nichts zu sagen haben, streben nach dem blauen Haken, um Gehör zu finden.

Das Problem ist nicht Musk selbst. Gesetze muß er nach wie vor einhalten. Ich habe vorgestern noch etwas gemeldet und heute ist der Tweet verschwunden. Das Problem aus meiner Sicht ist viel eher, das man verifizierte Quellen nicht mehr ausfindig machen kann.

Cthulhus_call schrieb:Das finde ich auch. Ist für ihn vermutlich auch eine Kosten-Nutzen Abwägung. Bei Truth Social hat er mehr Follower, als er auf Twitter nach seiner Freischaltung hatte

Andersrum. Nach seiner Freischaltung auf Twitter hatte und hat er wieder knapp 87Millionen Follower.


https://twitter.com/realDonaldTrump?t=676jr0SGxmGBaPuCRS9Stg&s=09

Schnapspraline schrieb:So könnte Twitter dabei helfen, Politikern zu sagen, was sie tun sollen, denn immerhin sind sie ja die Stimme des Volkes.

Nett. Ich gehöre nicht zum Volk. Nutze Twitter nicht. Die Stimme des Volkes gibt es übrigens nicht. Wenn, dann die Stimmen. Twitter ist eine Plattform auf der man sich unterhalten kann. Nicht mehr, nicht weniger. Wie bereits erwähnt, der moderne Stammtisch nur mit einem tendenziell reduzierten Altersdurchschnitt.
Warum nicht die Leserbriefe der Bildzeitung. Dürfte genausogut „die“ Stimme vertreten wie Twitter

Schnapspraline schrieb:Die Frage klingt natürlich erst einmal komisch, ist aber tatsächlich ernst gemeint

Na kiek, genau wie die anderen Umfragen von dir, die ich bisher gesehen habe

Schnapspraline schrieb:Twitter ist eine Plattform mit sehr vielen intelligenten und politisch aktiven Menschen.

Würde ich so nicht sagen

Schnapspraline schrieb:denn immerhin sind sie ja die Stimme des Volkes

Nein, sie sind die Stimmen von Twitter User:innen, sonst nix.

Schnapspraline schrieb:Twitter könnte über weite Teile des politischen Diskurs bestimmen und die Politik dazu bringen die Probleme zu lösen, die wirklich dringend sind.

Ich denke es würden mehr Probleme geschaffen, als gelöst.

Schnapspraline schrieb:Was haltet ihr davon? Findet ihr es eine gute Idee, oder eine schlechte?

Es ist eine Schnapsidee.