Kommunismus jetzt einführen?

shionoro schrieb:Wenn Kapitalismus so toll ist, warum gehst du dann nicht in ein land mit weniger sozialer Sicherung als Deutschland?

Tja, da bist du wohl ein Spätmerker, denn ich habe das Land der sagenhaften sozialen Absicherung, in dem es keine Armut und keine Obdachlosen usw. gibt schon vor über 20 Jahren verlassen und vegetiere nun im real existierenden Kapitalismus so vor mich hin:

emanon schrieb:Ist er meines Wissens schon.

Allerdings. Und habe inzwischen Nachbarn aus Venezuela, die unverständlicherweise ihr Paradies vor einem Jahr verlassen haben... Ihre stories sind allerdings sehr interessant.

Schnapspraline schrieb:Wenn du keinen Teil zur Gesellschaft beitragen willst, musst du das ja nicht tun. Kannst ja woanders hingehen

Das ist ja asozialer als das jetzige System, also dieser Superkommunismus geht mit der Abschaffung des Sozialstaates zusammen.

Schnapspraline schrieb:Ansonsten gibt es natürlich ein soziales Auffangnetz, immerhin wird aus dieser Gesellschaft niemand ausgeschlossen.

Was denn jetzt? Es gibt doch was? Also:

Abahatschi schrieb:Ich will von Dir wissen welche Leistungen mir von deinem Staat zustehen: Miete, Versicherungen und ganz wichtig, wieviel Geld?

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Schnapspraline schrieb:Wenn es Menschen gibt, die trotz der Unterstützung und Ermutigung der Gesellschaft nicht arbeiten wollen, könnte die Gesellschaft in Betracht ziehen, ihre Bedürfnisse zu erfüllen, solange dies nicht auf Kosten anderer geht.

Superidee, bitte im Detail ausführen, das brauchen wir bereits heute.

@Abahatschi

Abahatschi schrieb:Was denn jetzt? Es gibt doch was? Also:

Ja, es gibt was. Und wenn dich als superstudierter Fähigkeitenheld damit abfinden kannst, dann ist das ja in Ordnung. Wenn du mehr willst, wander aus.

Es ist wichtig zu betonen, dass jedes Wirtschaftssystem, einschließlich des Kommunismus, bestimmte Herausforderungen aufweist. Das Ausnutzen des Systems durch Einzelpersonen ist eines davon. Wenn jedoch genügend Menschen bereit sind, zusammenzuarbeiten und ihre Fähigkeiten für das Wohl der Gesellschaft einzusetzen, sollte es möglich sein, diese Herausforderungen zu bewältigen und ein funktionierendes System aufzubauen. In jedem System sind jedoch Anpassungen und Änderungen erforderlich, um sicherzustellen, dass es für alle Mitglieder der Gesellschaft fair und gerecht ist.

Ok.
Und jetzt bitte das im Detail ausführen wie das konkret aussieht:

Schnapspraline schrieb:Wenn es Menschen gibt, die trotz der Unterstützung und Ermutigung der Gesellschaft nicht arbeiten wollen, könnte die Gesellschaft in Betracht ziehen, ihre Bedürfnisse zu erfüllen, solange dies nicht auf Kosten anderer geht.

Schnapspraline schrieb:Wenn es Menschen gibt, die trotz der Unterstützung und Ermutigung der Gesellschaft nicht arbeiten wollen, könnte die Gesellschaft in Betracht ziehen, ihre Bedürfnisse zu erfüllen, solange dies nicht auf Kosten anderer geht.

Wo sollen denn die Güter und Dienstleistungen für diese Menschen herkommen, ohne dass es "auf Kosten anderer geht"?

Diesen tollen Idealismus gab es ja schon oft, nur, was dann draus wurde ist ein anderes Thema:

"Kein Zwang und kein Drill, der eigene Will, bestimme dein Leben fortan..."

Eigentlich ein schönes Lied.

Bau Auf, Bau Auf - Freie Deutsche Jugend Song - With Lyrics

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Rick_Blaine schrieb:Diesen tollen Idealismus gab es ja schon oft, nur, was dann draus wurde ist ein anderes Thema:

Wie in der Missbrauchsbeziehung: Diesmal wird alles anders, diesmal will er sich wirklich ändern und mit dem Saufen aufhören...

uatu schrieb:Wo sollen denn die Güter und Dienstleistungen für diese Menschen herkommen, ohne dass es "auf Kosten anderer geht"?

Die bringt die Kommunistenfee auf ihrem Panzer Einhorn.

Schnapspraline schrieb:Wenn jedoch genügend Menschen bereit sind, zusammenzuarbeiten und ihre Fähigkeiten für das Wohl der Gesellschaft einzusetzen, sollte es möglich sein, diese Herausforderungen zu bewältigen und ein funktionierendes System aufzubauen. In jedem System sind jedoch Anpassungen und Änderungen erforderlich, um sicherzustellen, dass es für alle Mitglieder der Gesellschaft fair und gerecht ist.

Wenn es diese Menschen gäbe könnten die das bereits jetzt, niemand hindert sie dran. Ist aber immer das Gleiche: nicht mal ein Wohnprojekt, einen Aussteigerhof oder ein Genossenschaftsprojekt hinbekommen, aber Weltwirtschaft oder wie das ganze Land funktionieren soll ist total easy.

@Schnapspraline
Warum beschleicht mich ein mulmiges Gefühl, wenn du hier von „ Ermutigung“ und „
Unterstützung“ derer sprichst, die in deinem Utopia keinen Bock auf deine Ermutigung haben. Ich erinnere mich an die Erzählungen meiner Eltern. Die hatten kurzzeitig in der GDR auch mal Lust auf chillen und Spazierengehen, so in etwa wie @Abahatschi
Aber leider hat man ihnen sehr schnell gezeigt, wie die Ermutigung von Seiten der kommunisten aussehen wird. Es gab sogar Paragraphen im Strafgesetzbuch für Leute, die keinen Bock auf malochen unter Hammer Zirkel Ährenkranz hatten. Und für uns, die Kinder hatten sie auch schon Ideen in der Schublade, wie man uns notfalls wieder zur Herde treibt.
Belohnt wurden immer nur die vom System, die sich Stiefel leckend anbiederten.
Du faselst was von auswandern….? LOL, sag mal lieber was zu Grenzen, Mauern und Stacheldraht und Reisefreiheit in deinem lala Land. Dürfen wir uns denn auch auf eine Art Staatssicherheit alà „ das Leben der anderen“ freuen?“
Wird es digitale Karteikarten zu jedem Bewohner geben, die in einer Art Normannenstr. höchst penibel verwaltet werden? Ich glaube mir wird schlecht.

bgeoweh schrieb:nicht mal ein Wohnprojekt, einen Aussteigerhof oder ein Genossenschaftsprojekt hinbekommen, aber Weltwirtschaft oder wie das ganze Land funktionieren soll ist total easy.

Die Schnappsideen funktionieren auf Dauer nicht Mal in einen Haushalt in den die heilige Johanna der Schlachthöfe mit Sankt Martin und den Nikolaus zusammen wohnen würde.

(1) Wer das gesellschaftliche Zusammenleben der Bürger oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit beeinträchtigt, indem er sich aus Arbeitsscheu einer geregelten Arbeit entzieht, obwohl er arbeitsfähig ist, wird mit Verurteilung auf Bewährung, Haftstrafe oder mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren bestraft.

Quelle: Strafgesetzbuch der DDR § 249 Wikipedia: § 249 StGB der DDR#:~:text=durch asoziales Verhalten.-,(1) Wer das gesellschaftliche Zusammenleben der Bürger oder die öffentliche,bis zu zwei Jahren bestraft.

Alle Kraft dem Sozialismus! Jawoll! @calligraphie

uatu schrieb:Wo sollen denn die Güter und Dienstleistungen für diese Menschen herkommen, ohne dass es "auf Kosten anderer geht"?

Es werden ja genug Güter produziert, genau wie Dienstleistungen angeboten werden können. Es gibt in diesem System ja auch Abgaben zum Wohle der Gesellschaft. Sinnvoll ist hierbei z.B. eine Krankenversicherung, und jeder bekommt die Leistungen, die er benötigt.

Kommunismus muss nicht nur schlecht sein, genauso wie die Menschen nicht nur schlecht sind. Menschen, die nicht ins System passen können ja auch einfach gehen wenn sie wollen. Es gibt weder Zwang noch Druck. Es gibt nur die intrinsische Motivation des Menschen in einer Gemeinschaft zusammenzuleben und einen Teil beitragen zu wollen. Ihr seht Menschen als zu schlecht an.

Schnapspraline schrieb:Menschen, die nicht ins System passen können ja auch einfach gehen wenn sie wollen.

Ich will da bleiben und alimentiert werden. Darf ich Demos machen, meine Meinung dazu äußern, eine Partei gründen um das System zu ändern?

Abahatschi schrieb:Ich will da bleiben und alimentiert werden. Darf ich Demos machen, meine Meinung dazu äußern, eine Partei gründen um das System zu ändern?

Quelle: https://www.azquotes.com/quote/728639

Schnapspraline schrieb:Ihr seht Menschen als zu schlecht an.

Na ja, wenn sogar die Kommunisten in der DDR meinten, sie brauchen einen § 249 StGB ist das mit der "intrinsischen Motivation" vielleicht doch nicht so toll.

Die Ideen klingen ja alle ganz nett, aber den Realitätstest haben sie noch nie bestanden.

@Rick_Blaine
Ja danke, eines der übelsten Auswüchse dieses Systems. Wir haben jemandem in der Familie, der in den Genuss der Anwendung dieses Paragraphen kam für 4 Jahre. Rehabilitation gab es erst Jahrzehnte später, nachdem das Experiment gescheitert war. Sie hatten ihre feinen kleinen miesen Methoden Menschen zu brechen, die nicht gewillt waren, an den Sieg des Systems zu glauben.

Abahatschi schrieb:Ich will da bleiben und alimentiert werden. Darf ich Demos machen, meine Meinung dazu äußern, eine Partei gründen um das System zu ändern?

In einem funktonierendem kommunistischen System kannst du das natürlich tun, allerdings wirst du keine Mehrheit finden, weil die Mehrheit das System ja gut findet und es behalten will. Du kannst sagen was du willst, aber so lange das System die Bedürfnisse der Menschen ausreichend versorgt haben diese Menschen doch garkeinen Grund dir zuzuhören.

Rick_Blaine schrieb:(1) Wer das gesellschaftliche Zusammenleben der Bürger oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit beeinträchtigt, indem er sich aus Arbeitsscheu einer geregelten Arbeit entzieht, obwohl er arbeitsfähig ist, wird mit Verurteilung auf Bewährung, Haftstrafe oder mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren bestraft.

Quelle: Strafgesetzbuch der DDR § 249 Wikipedia: § 249 StGB der DDR#:~:text=durch asoziales Verhalten.-,(1) Wer das gesellschaftliche Zusammenleben der Bürger oder die öffentliche,bis zu zwei Jahren bestraft.

Alle Kraft dem Sozialismus! Jawoll! @calligraphie

Genau das gibt es ja in meinem Kommunismus nicht. Wer nicht will, muss nicht.

@Schnapspraline
Das ist ja Suppi! Überzeugt! Machen!
Und jetzt nur noch eine Bitte: TKW (Thread kann weg).

Ja, genug gelacht heute.

Aber ich will ja versöhnlich sein, wenn es gelingen sollte, dieses System zu errichten, komm ich gerne vorbei:

In den Flussbetten des Schlaraffenlands fließen Milch, Honig oder Wein statt Wasser ... Alle Tiere hüpfen und fliegen bereits vorgegart und mundfertig durch die Luft. Hans Sachs erzählt auch von einem „Berg mit Hirßbrey“.[2] Die Häuser bestehen aus Kuchen. Statt Steinen liegt Käse herum. Genießen ist die größte Tugend der Bewohner des Schlaraffenlands, harte Arbeit und Fleiß werden als Sünde betrachtet.

Quelle: Wikipedia: Schlaraffenland#Begriff als Utopie

Es ist wichtig zu verstehen, dass es bisher keine reine kommunistische Gesellschaft gab, sondern nur verschiedene sozialistische und kommunistische Systeme, die in der Praxis umgesetzt wurden. Es ist auch wichtig zu betonen, dass diese Systeme oft von historischen, politischen und wirtschaftlichen Umständen beeinflusst wurden, die ihre Wirksamkeit beeinträchtigt haben können.

Darüber hinaus gibt es auch viele unterschiedliche Vorstellungen darüber, was eine kommunistische Gesellschaft genau ausmachen würde und wie sie umgesetzt werden sollte. Einige glauben, dass der Kommunismus eine radikale Veränderung der gesamten Gesellschaft erfordert, während andere für eine schrittweise Umsetzung und Reformen plädieren.

Insgesamt bleibt die Frage, ob der Kommunismus erfolgreich umgesetzt werden kann, ein kontroverses Thema, das auf unterschiedliche Weise diskutiert wird. Es gibt jedoch einige grundlegende Prinzipien, die viele Anhänger des Kommunismus für wichtig halten, wie zum Beispiel die Abschaffung der Ausbeutung und die Schaffung einer Gesellschaft, in der die Bedürfnisse aller Menschen erfüllt werden.

EZTerra schrieb:Und wenn dann alle diese Möglichkeit hätten ist das Gejammer von einiegen groß, das plötzlich ein Nachbar sein Haus auf dem gleichen Stück Land baut und auch auf den selben Äckern seine Samen setzt...
ne, das würde bzw. sollte sich ja ganz normal einpendeln. versteht sich doch von selbst, das ich mein haus nicht auf einem fremden acker errichte und dann das theater losgeht...

@EZTerra
Der Acker wäre aber in dem Fall nicht „fremd“, da er ja dem Nachbarn garnicht gehört.