Deutschland=Österreich?

@interrobang

War das gleiche wie bei den Bosniern als die Türken kammen. ^^
Türken zu Bosnien "Islam oder Krieg"
Deutsche zu Österreich "Anschuss oder Krieg"

Hat dann auch nicht lange vorher in der bosnischen Hauptstadt die "Nationalversammlung der türkischen Abgeordneten" beschlossen, ihr Land Türkischbosnien zu nennen?

Waren Bosnier eigentlich auch überproportional in der SS und bei eben dieser im KZ vertreten?

interrobang schrieb:War das gleiche wie bei den Bosniern als die Türken kammen. ^^
Türken zu Bosnien "Islam oder Krieg"
Deutsche zu Österreich "Anschluss oder Krieg"

Wo gab es da Kriegsdrohungen? Kannst du dieses deutsche Ultimatum belegen?

@Obrien

http://de.wikipedia.org/wiki/St%C3%A4ndestaat_(%C3%96sterreich)

Willst mir das sagen?

Der Ständestaat verstand sich von Anfang an als Gegner des nationalsozialistischen Deutschlands

@tris

tris schrieb:Hat dann auch nicht lange vorher in der bosnischen Hauptstadt die "Nationalversammlung der türkischen Abgeordneten" beschlossen, ihr Land Türkischbosnien zu nennen?

?

@individualist

individualist schrieb:Wo gab es da Kriegsdrohungen? Kannst du dieses deutsche Ultimatum belegen?

Liebend gerne.
Wikipedia: Anschluss Österreichs#Das Treffen auf dem Berghof

Österreichs Geschichte sei ein ununterbrochener Volksverrat. Dieser geschichtliche Widersinn müsse endlich sein Ende finden. Er, Hitler, sei fest entschlossen, mit dem allen ein Ende zu machen, seine Geduld sei erschöpft. Österreich stehe allein, weder Frankreich noch Großbritannien noch Italien würden zu seiner Rettung auch nur einen Finger rühren. Schuschnigg habe nur noch bis zum Nachmittag Zeit.

Beim Mittagessen zeigte sich Hitler als aufmerksamer Gastgeber, doch auch die drei Generäle, die eine mögliche Operation gegen Österreich kommandieren sollten, saßen an der Tafel. Ribbentrop und Papen legten Schuschnigg am Nachmittag ein Dokument mit Forderungen vor, die deutlich über die von Schuschnigg mit Seyß-Inquart ausgearbeiteten Zugeständnisse hinausgingen.

Hitler drohte mit dem Einmarsch der Wehrmacht, sollte das Parteiverbot für die österreichischen Nationalsozialisten nicht wieder aufgehoben und ihnen die volle Agitationsfreiheit gewährt werden. Auch forderte er ihre verstärkte Einbindung in die Regierung. Seyß-Inquart sollte Innenminister werden, Glaise-Horstenau Kriegsminister und ein dritter von deutscher Seite gewünschter Kandidat Finanzminister.

Wikipedia: Anschluss Österreichs#Hitlers Ultimatum

Durch militärische Vorbereitungen gegen Österreich wurde der Druck beibehalten. Der britische Botschafter Nevile Henderson erklärte auf Bitten Görings um eine Stellungnahme am 3. März 1938 gegenüber Hitler im Sinn der damaligen Appeasement-Politik, dass Großbritannien die Ansprüche Deutschlands gegenüber Österreich prinzipiell für berechtigt halte. Die österreichischen Nationalsozialisten erhielten durch die Berchtesgadener Geschehnisse großen Auftrieb. Als Schuschnigg erkannte, dass seine neuen Regierungspartner ihm innerhalb weniger Wochen den Boden unter den Füßen wegzogen und dabei waren, die Macht zu übernehmen, gab er am 9. März bekannt, bereits am folgenden Sonntag, dem 13. März, eine Volksabstimmung zur Unabhängigkeit Österreichs abhalten zu wollen.

Deutschland nahm uns die Verbündeten weg (naja Italien ist scheinbar immer bereit mit Deutschland gegen Österreich vorzugehen :D ) und legte seine Waffen schon bereit.

@interrobang

Es war aber auch so, das Österreich schon vor dem Anschluss ein faschistisches Land war. Die Anhaltelager wurden in KZ umbenannt und die Krukenkreuzflagge gegen die Hakenkreuzfahne ausgetauscht. Man hat die Nazis von der Liste der Gefangenen gestrichen. Die ganzen gleichgeschalteten Organisationen brauchten quasi nur neues Briefpapier.
Schuschnigg hat euer Land einfach ausgeliefert und genoß Vorzugsbehandlung im deutschen Knast.
Später ist der dann US-Bürger geworden und hat Staatsrecht unterrichtet... :D
Das stelle man sich vor, in einem demokratischen Land wird ein Diktator als Professor für Staatsrecht angestellt, anstatt ihn an Österreich auszuliefern, wo man ihn für das Vernichten der ersten Republik den Prozess hätte machen sollen, insbesondere für die Hinrichtung der Sozialdemokratischen Arbeiterführer, die ihm geholfen haben, den Putschversuch der Nazis niederzuschlagen.
Das war als würde man Goebbels zum Professor für virales Marketing berufen.

@interrobang
Ich sehe nirgends belegt dass Hitler ein Ultimatum gestellt hätte wo er mit Krieg droht sollte Österreich sich nicht freiwillig anbinden.

@interrobang

Lies den Artikel noch weiter :D
Man Verstand sich als Gegner der Nazis, weil man lieber nen reaktionären katholischen Staat haben wollte. Man fühlte sich als die "besseren Deutschen".

@interrobang

?

Am 21.10.1918 trat der letzte österreichische Reichsrat unter der Bezeichnung "Nationalversammlung der deutschen Abgeordneten" zusammen. Das von ihnen vertretene Gebiet nannten sie offiziell "Deutschösterreich" und sahen es als Teil der Deutschen (Weimarer) Republik.
Erst ein Jahr später wurden sie von den Alliierten "überzeugt", sich "Republik Österreich" zu nennen und sich als voll souveränder Staat und nicht als Teil des deutschen Staates zu sehen.

Gab es etwas vergleichbares bei Bosnien?

@individualist

individualist schrieb:Ich sehe nirgends belegt dass Hitler ein Ultimatum gestellt hätte

interrobang schrieb:Wikipedia: Anschluss Österreichs#Hitlers Ultimatum

Glaubst du Hitler rüsstete sich damals schon auf um sich gegen die Polen zu verteidigen? :D :D

@Obrien
Irgentwie sagst du nur das was ich poste...

@tris
Ändert nichts daran das man sich anschloss um einen Krieg aus dem Weg zu gehen. ^^

individualist schrieb:Ich sehe nirgends belegt dass Hitler ein Ultimatum gestellt hätte

Das Ultimatum überbrachte der deutsche Militärattaché in Wien, Wolfgang Muff, dem österreichischen Präsidenten Miklas. Dieser nimmt es nicht an.

http://books.google.at/books?id=FFOY_HOgA6cC&pg=PA99&lpg=PA99&dq=Wolfgang+Muff+ultimatum

Querbelegt in Goebbels Tagebuch (hier der Originaltext):
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9282517.html

@interrobang
Glauben tue ich eh nichts. Die Truppenmobilisierung galt für die Freisprechung der österreichischen Nationalisten.

individualist schrieb:Die Truppenmobilisierung galt für die Freisprechung der österreichischen Nationalisten.

Nein. Die Truppenmobilisierung war für den Einmarsch. Das Ultimatum überbrachte der deutsche Militärattaché (nur zur Wiederholung, da du meinen obigen Beitrag überlesen hast).

@interrobang
Was ich auch eben noch gefunden habe:
Aus der Verfassung vom 1. Mai 1934:
"Im Namen Gottes, des Allmächtigen, von dem alles Recht ausgeht, erhält das österreichische Volk für seinen christlichen deutschen Bundesstaat auf ständischer Grundlage diese Verfassung"

Man sah sich also nicht nur 1918 als deutsch an, sondern auch 1934.

interrobang schrieb:Ändert nichts daran das man sich anschloss um einen Krieg aus dem Weg zu gehen.

Und wenn, ändert es nichts daran, dass man sich sehrwohl schon vor dem Anschluss als deutsch betrachtete. Und furchtbar unglücklich war die Mehrheit der Österreicher über den Anschluss auch nicht, die meisten waren erst hinterher rückwirkend von Anfang an dagegen gewesen und haben nur aus Angst vor einem Krieg für 'Ja' gestimmt.
"Krieg oder Anschluss" kann man nur dann als richtiges Ultimatum bezeichnen, wenn "Anschluss" für die Österreicher etwas schlimmes gewesen. So war das wie "Süßigkeit oder Ohrfeige!"

@interrobang

Nee, du schreibst, ihr wart Opfer, ich schreibe, das wart ihr nicht. Höchstens Opfer von euch selbst.
Du schreibst, ihr seid keine Deutschen, ich schreibe, ihr habt aber vor einigen Jahren aber was ganz anderes gesagt.

Wie ich schon schrieb, nur die Deko hatte sich verändert.

Obrien schrieb:Wie ich schon schrieb, nur die Deko hatte sich verändert.

Dein Eindruck habe ich öfters hier.

tris schrieb:Man sah sich also nicht nur 1918 als deutsch an, sondern auch 1934.

Das hat sich aufgrund von sieben Jahren aber verändert. Auch hat die Zweite Republik bewiesen, dass Österreich sehr wohl wirtschaftlich lebensfähig ist, und seit der EU-Integration hat sich die Fragestellung nach der deutschen Nationalität mehr oder weniger erübrigt. Nicht mal die Recken der FPÖ gehen damit mehr offen hausieren, da sie damit keinen Blumentopf bei Wahlen gewinnen würden.

Es ist ja auch unsinnig in einem Supranationalen Gefüge noch sowas auszudiskutieren, da man ja sowieso schon unter einer Flagge steht. Ohne sähe das aber anders aus denke ich.

@Branntweiner
Kein Widerspruch von meiner Seite. Es ging mir jetzt rein um die Zeit bis zum zweiten Weltkrieg bzw. in ihn rein. Und da waren die Österreicher nunmal nicht so nicht-deutsch, wie sie sich im Nachhinein gerne gesehen haben.

@SethSteiner

Weiss ich, aber ich mag es, wie berechenbar die Reaktionen der Österreicher darauf sind :D

@Branntweiner
@individualist
Vielleicht hilft das.
Wikipedia: Unternehmen Otto

Unternehmen Otto war der von Adolf Hitler gewählte Deckname für „Die militärische Weisung für den Einmarsch in Österreich vom 11. März 1938“[1] zum „Anschluss“ Österreichs.