Kommunismus

kulam schrieb:Alle Facetten heißt aber auch nicht alles pauschal zu verdammen

Womit wir bei einem weiteren Aspekt kommunistischer Herrschaft sind: den Leuten wird vorgeschrieben, was sie in der Öffentlichkeit zu sagen haben ;)

SCNR

@voidol

voidol schrieb:Es „ist mir als Revolutionär jedes Mittel recht, das zum Ziel führt, das gewaltsamste, aber auch das scheinbar zahmste. Eine solche Politik erfordert Einsicht und Charakter ...“ - F. Engels, Brief an Trier (1889), MEW 37, 327

Zu seiner Zeit war das durchaus gerechtfertigt - was meinst du, was die in Massen verlendeten und wie Sklaven schuftenden Arbeiter damals gedacht haben? Du hast aber Recht. In den Zeiten, als der Realsozialismus in einigen Staaten Millionen Opfer forderte, war die Situation längst nicht mehr so dramatisch. Viele Maßnahmen war unnötig und übertrieben und vor allem gegen die völlig Falschen gerichtet.

voidol schrieb:Aufrechnereien zur Rechtfertigung sind nur ekelhaft und widerlich.

Na, da stimmt die Logik dann wohl auf einmal nicht mehr?

voidol schrieb:Dass es natürlich Leute gibt, die das lieber unter den Teppich kehren möchten, ist verständlich.

Niemand kehrt das unter den Teppich. Aber immer und immer wieder die Zahlen aufzuzeigen, bringt in der Diskussion gar nichts.

melgon schrieb:da stimmt die Logik dann wohl auf einmal nicht mehr?

Warum? Ich gehe auch nicht in den "Kapitalismus-Hölle"-Thread und sage, dass das mit den Coltan-Sklaven im Kongo nicht so schlimm ist, weil wir erstens unsere Playstations und Handys damit betreiben können und zweitens in Nordkorea eh alles ja noch viel ärger ist.

melgon schrieb:Aber immer und immer wieder die Zahlen aufzuzeigen, bringt in der Diskussion gar nichts.

Stimmt. Man sollte dazu sagen, woran die alle gestorben sind.

@voidol

voidol schrieb:Warum? Ich gehe auch nicht in den "Kapitalismus-Hölle"-Thread und sage, dass das mit den Coltan-Sklaven im Kongo nicht so schlimm ist, weil wir erstens unsere Playstations und Handys damit betreiben können und zweitens in Nordkorea eh alles ja noch viel ärger ist.

Weil damit die ganze Ideologie verunglimpft werden soll, was einigen hier schon ausreicht, sich nicht mehr damit zu befassen. Außerdem impliziert diese strikte Abneigung, die mit diesen Zahlen begründet wird, die Befürwortung eines Systems, dessen Opferzahlen nicht viel weiter darunter liegen dürften und das ist Schwachsinn.

voidol schrieb:Stimmt. Man sollte dazu sagen, woran die alle gestorben sind.

Zum Beispiel. Man muss sich mit den Inhalten auseinandersetzen. Politische Handlungen hinterfragen und sie tatsächlich mit der kommunistischen Theorie vergleichen und bewerten und Alternativen aufzeigen, die beweisen, dass man aus Geschichte lernen kann.

Der Kommunismus könnte die Zukunft der Menscheit sein. Ist meine Meinung.

@DerFremde
Ist das nicht ein wenig widersprüchlich, Kommunismus zu akzeptieren; während man einen Preussen als Bild hat?
Weil zu jener Zeit war Preussen völkisch-national eingestellt. Wobei man völkischen Nationalismus als wesentlich erträglicher als Kommunismus ansehen könnte. Meine Meinung.

@Agnar

Ich Interessiere mich sowohl für Geschichte als auch für Politik. Kaiser Willhelm ist in meinen Augen eine Faszinierende Persöhnlichkeit und ich verbinde ihn nicht mit Kommunismus. Ich selbst würde sagen, das man den Kommunismus "Salonfähiger" machen sollte. Viele haben eben das schlechte Bild vor Augen Kommunismus+Stalin= Diktatur

Den wahren Kommunismus wird es nie geben, weil dann jeder gleich
begütert ist, es keine Währung mehr gibt und jedem die Arbeit zum
Bedürfnis geworden ist.

Die Wiederbelebungsmaßnahmen der kapitalistischen Krise von 2008 ist nur eine Verzögerung, bis die Einsicht einfährt, dass man so nicht gerecht, fortschrittlich wirtschaften kann. Der Darwin-Moral muss verschwinden - auch wenn Marx darauf sich beruft hatte. Unsere Moralitäten müssen sich wieder auf buddhistisch-christliche Werte besinnen - und das ohne ein Diktat!

ramisha schrieb:Den wahren Kommunismus wird es nie geben

Das ist genau der Punkt. Wenn jeder Mensch dazu bereit wäre, würde das System funktionieren. Allerdings klappt das nicht, und daraus Resultierte dann die Diktatur.

Kurde46 schrieb:Unsere Moralitäten müssen sich wieder auf buddhistisch-christliche Werte besinnen

Damit habe ich zwei Probleme:

a) das Wort *müssen* klingt immer bedrohlich und totalitär
b) christlich ist, dem Kaiser zu geben, was des Kaisers ist

Müssen - oder den Kapitalisten die Füße küssen?

Die christliche Moral ist die Enteignung alle Besitztümmer, zum wohl der Menschheit.

Kurde46 schrieb:Die christliche Moral ist die Enteignung alle Besitztümmer

Dann ziehe ich im Zweifelsfall Marx vor. Da ging es um die Vergesellschaftung der Produktionsmittel, nicht um alle Besitztümer.

Die Christliche Moral basiert doch auf Nächstenliebe. Das man jetzt gezwungen wird, seinen Besitz abzuführen, wäre mir neu.

DerFremde schrieb:Die Christliche Moral basiert doch auf Nächstenliebe. Das man jetzt gezwungen wird, seinen Besitz abzuführen, wäre mir neu.

Manche Sekten sehen das aber schon so ;)

voidol schrieb:b) christlich ist, dem Kaiser zu geben, was des Kaisers ist

Damit rufst Du Meister Eckhart auf den Plan:

„Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!“ (Markus 12:13)

bedeutet:
Gebt dem Kaiser vergängliches, weil der Kaiser vergänglich ist !
Gebt Gott unvergängliches, weil Gott unvergänglich ist !
(Seid ihr dazu nicht in der Lage, gebt nichts!) Gebt Liebe, weil Liebe unvergänglich ist !

DerFremde schrieb:Die Christliche Moral basiert doch auf Nächstenliebe.

Falsch !
Seit Jesus Christus F e i n d e s l i e b e !

Also in einem sind wir uns zumindest hier wohl einig, das die derzeitige Parteiendiktatur, die von den Sesselpupsern "parlamentarische Demokratie" genannt wird, nur blutsaugende Geldgier ist.

Nun. Jene, die sich für neue Lösungen interessieren und das Kind beim Namen nennen - verlangen eine Wende. Und wie ich Einstimmigkeit erkennen kann, ist ja kein wahrer Kommunismus möglich, und die Gefahr einer Diktatur würde drohen.
Es würde dann immernoch den "dritten Weg" geben, ganz unkapitalisitsch.
Das wäre ein rechtsgerichteter - völkischer Sozialismus, aber ich schweiffe ab.
Der Wille ist ja da, nur die Richtung fehlt. So sehe ich das. Mfg

Agnar schrieb:Das wäre ein rechtsgerichteter - völkischer Sozialismus

Du willst hier diesen aber nicht ernsthaft hier propagieren. Gegen diesen würde ich sogar mit Stalinisten Seite an Seite mit der Waffe in der Hand kämpen.

voidol schrieb:Du willst hier diesen aber nicht ernsthaft hier propagieren. Gegen diesen würde ich sogar mit Stalinisten Seite an Seite mit der Waffe in der Hand kämpen.

Ich schätze nur, das es vielleicht ein möglicher Weg sein könnte, gemeinschaftliches Zusammleben zurückzuholen, statt es zu erzwingen. Man verträgt sich nunmal unter seines Gleichen besser, als sich gegenseitig anzufeinden - siehe Kommunismus. Propagieren möchte ich hier. Schon garkeine Gewalt. Mfg