Schuluniformen, dagegen oder dafür?

@pad
Ich steche aus dem Mainstream hervor, weil es das Resultat ist.
Und schlichtweg mein Charakter, aber das ist ein anderes Thema.
Die Vorstellung jedoch, dass jetzt jeder so gekleidet wäre wie ich, gefällt mir gar nicht. Das Herausstechen ist ein Resultat von dem, was mir gefällt, aber ich will gleichzeitig herausstechen. Denn das was die Masse macht muss nicht immer richtig sein, und ich bin lieber seperat vom Rest.

@mortifer
Wieso willst du rausstechen? Eben das macht dich Abhängig. Wenn alle sagen Blau ist die Schönste Farbe, würdest du dann deswegen eine andere Lieblingsfarbe nehmen auch wenn Blau deine eigentliche Lieblingsfarbe ist nur um rauszustechen?

pad schrieb:ich bin außerdem auch dagegen, aber aus dem Grund das sofort erkennen kann wer
Oberflächlich ist und wer nich

Wie willst du das denn bitte erkennen? Wenn jemand schick gekleidet ist, ist er sofort oberflächlich, oder was? Das hat absolut nichts damit zu tun. Für manche ist Mode eben wie ein Hobby, und ihnen macht es Spaß, sich stilvoll zu kleiden. Das bedeutet nicht sofort, dass alle anderen abgelehnt werden, nur weil sie nicht genauso herausgeputzt sind, wie man selbst!

BlackFlame schrieb:wenn kein vorab erkennbarer oder langanhaltender Nutzen daraus entstehen wird?

Auf den langanhaltenden Nutzen wird hier schon lang nicht mehr eingegangen, du hackst schon seitenweise auf einem Argument herum. Ich korrigiere daher: Du siehst keinen Nutzen, weil für dich individuelle Freiheit das höchste Gut ist. Ich dagegen fände es okay, einen Teil meiner Freiheit aufzugeben, wenn ein Nutzen dabei entsteht. Wir sind uns da wohl einfach uneins :)

@pad
Nein.
Außerdem ist schwarz meine Lieblingsfarbe.
Aber es würde mich grämen, wenn ich plötzlich Maintream wäre, ohne es zu wollen. Zum Glück wird Punk (hoffentlich) nie Mode werden:)

@mortifer
gutes Beispiel: Wenn alle Welt Punks wären, wärst du dann auch einer?

Morven schrieb:Auf den langanhaltenden Nutzen wird hier schon lang nicht mehr eingegangen, du hackst schon seitenweise auf einem Argument herum. Ich korrigiere daher: Du siehst keinen Nutzen, weil für dich individuelle Freiheit das höchste Gut ist. Ich dagegen fände es okay, einen Teil meiner Freiheit aufzugeben, wenn ein Nutzen dabei entsteht. Wir sind uns da wohl einfach uneins

Warum wird wohl nicht mehr auf diesen "Nutzen" eingegangen? Weil man diese Argumentation, dass sie einen realen Nutzen hätten, schon längst entkräftet wurden und du dies scheinbar ignorierst und dich geswegen genauso im Kreis drehst.
Letztlich stehen wir beide gerade da und wollen etwas einfach nur durchsetzen um Recht zu behalten.

Ich gebe zu, dass mein einziges großes Argument letztlich mein Wunsch nach Freiheit ist und ich somit auch keine weiteren positiv formulierten Argumente gegen eine Schuluniform habe.
Wenn man nachschaut, so habe ich im Dezember 2010 noch ganz genauso argumentiert wie du. Da lese ich die selben Pro-Argumente heraus, die du jetzt bringst.
Allerdings habe ich mich in der Zwischenzeit etwas tiefgehender mit einigen Komponenten dieser Argumentation auseinandergesetzt und kann diesen Standpunkt einfach nicht mehr vertreten.
Uniformen schaffen Gleichheit? Durchaus, aber zu welchem Zweck?
Unterschiede schaffen Probleme? Durchaus, aber diese zu lösen indem man einfach eine Uniform darüber legt?
Menschen identifizieren sich nur durch Kleidung? Nicht nur, aber ein erhebliches Stück weit und das zu unterbinden kann zu mehr Problemen führen als man denkt.
Schubladendenken ist doof? Ja natürlich ist es doof, aber psychisch verankert und dadurch selbst durch eine Uniform nicht beseitigen.
Mittlerweile meine ich eben die ganzen alten Gassenhauer, die Uniformierungsbefürworter von sich geben, entkräften zu können und dadurch bleibt dann beim Resumee für die Pro-Seite auch nur noch übrig, dass sie eben ein Stück Freiheit einschränken wollen, aber im Anschluss genauso weiterführende Argumente fehlen.

Deswegen wirkt dein Standpunkt gar nicht so verschieden von meinem, obwohl sie entgegengesetzt sind.

@Morven
Oh doch ich bin kein Schubladendenker aber so ist es.

Oder bin ich ein Schubladendenker wenn ich fast die gesamte Menschheit bis auf wenige Ausnahmen in die Schublade des Materialismus stecke ??

@pad
Jeder der sagt er wäre kein Schubladendenker ist ein Narr.
Schubladen gibt es schon in den kleinsten Details und sind psychisch verankert und haben auch nichts mit Anerziehung zu tun.
Unterscheidest du zwischen Mann und Frau? Ja? Zack, erste Schublade.
Ist das zu penibel und kleinkariert gedacht? Nach wenn man schon Gleichheit will, dann setze ich bei Schubladen auch überall das gleiche Maß an.

Schubladenfrei können wir nicht sein, deswegen ist es grundlegend auch nicht als böses Mysterium unserer modernen Gesellschaft zu betrachten.

pad schrieb:Wieso willst du rausstechen? Eben das macht dich Abhängig.

Der Mensch scheint da ein etwas paradoxes Tier zu sein.
Einerseits will der Einzelne einzigartig sein und doch erschafften wir uns schon immer Ideale von teilweise göttlichem Ausmaß nach denen wir streben.
Also obwohl wir im Einzelvergleich Unterschiede sehen wollen, so suchen wir in der Masse doch nach Regelmäßigkeiten und Gleichheiten.
Es ist also nichts verwerfliches dabei, wenn jemand ist seinem eigenen Bestreben nach Andersartigkeit gleichzeitig versucht anders als die breite Masse zu wirken.
Jemanden als Rebell zu beschimpfen wirkt da doch etwas hilflos.

@BlackFlame
Ach, das ist ja schön zu wissen, dass du schon auf jede Frage eine Antwort hast. Nur findest du nicht auch, dass es eventuell nicht schlecht gewesen wäre, mich auch noch darüber zu informieren? Das hier ist zwar ein Mystery-Forum, aber ich bin leider noch absolut mies im Gedanken lesen über weite Strecken.

@pad

Ja, das bist du. Nicht jeder, der etwas aus sich macht, verlangt auch von anderen, dass sie sich ebenso herausputzen.

@Morven
Habe ich das nicht getan? Jetzt bin ich langsam überfragt, denn ich meine schon, dass ich auf die Pro-Argumente eingegangen bin und auch über die Freiheitsfloskel hinaus geantwortet habe.

@BlackFlame
Tja, dann bin wohl mal wieder ich Schuld. Ich bitte um Verzeihung, deine Zeit verschwendet zu haben.

@pad
Wahrscheinlich.
Oder ich würde mich dann eher wie Rocker oder Gothic kleiden. Zwischen den 3 (für mich Haupt-) Szenen habe ich die Wahl.

@Morven
Was soll das denn jetzt? Sofern es auch von deiner Seite gewünscht ist habe ich nichts dagegen weiter noch mit dir zu diskutieren, aber dafür musst du mir auch etwas entgegenkommen und mir sagen, wo ich aus deiner Sicht zu wenig oder zu oberflächlich auf deine Argumente eingegangen bin.
Bei deinen letzten Beiträgen meine ich auch nur noch gelesen zu haben, dass dich stört, dass Uniformgegner nur auf ihre Freiheit pochen würden, was ich nicht entkräften kann, weil es stimmt.
Sofern wir die Diskussion weiterführen wollen, müssten wir also noch einmal einen Schritt zurückgehen.
Letztlich war es mein Ziel zu hinterfragen wie positiv die vermeintlichen Pro-Argumente wirklich sind und wenn dies noch nicht gemacht wurde müssten wir also dort noch einmal ansetzen.
Gegen den Wunsch nach Freiheit zu argumentieren halte ich dagegen für ziellos, solange es keine standhaften Argumente dafür gibt.

Also ich überlasse die Entscheidung jetzt ganz allein dir.

@BlackFlame

In einem Post habe ich mindestens 5 weitere Pro-Argumente genannt, als Reaktion darauf kam dann nur wieder "Ja, aber meine Freiheit....!" . Als ich dich darauf angesprochen habe, heißt es dann plötzlich...

BlackFlame schrieb:Mittlerweile meine ich eben die ganzen alten Gassenhauer, die Uniformierungsbefürworter von sich geben, entkräften zu können

Was ich ja wohl nicht wissen kann, denn das wirkt einfach so, als würde man sich einfach die Aspekte herausgreifen, für die man ein Gegenargument parat hält, und alles andere lässt man dann einfach mal unter den Tisch fallen.
Es wäre daher nicht schlecht gewesen, deine Weisheit auch noch mit mir zu teilen. Aber da du ja mittlerweile sowieso Auf jede Frage eine Antwort hast, und ich anscheinend nicht fähig bin, eine Diskussion zu führen, sollten wir es vielleicht einfach lassen.

Morven schrieb: "Eeeeh, Alder, meine Baggy Pants sind aber voll cool, man! Schuluniformen sind voll doof, ey!"

Diese Redensart sollte man nicht zu sehr Verallgemeinern ^^

@Morven
Na dann bin ich so frei einmal alle deine Pro-Argumente aufzulisten, die ich ab Seite 26 finde:
- Kleidung ist ein Initiator von Mobbing den man durch eine Uniform ausschalten kann
- Kleidung verblendet den Blick auf den Charakter
- Menschen definieren sich nicht durch Kleidung, weswegen Unterschiede in der Kleidung überflüssig sind
- Schubladendenken ist unnatürlich und gehört Schritt für Schritt abgeschafft

- Dresscodes sind früher oder später unvermeidbar, da sollte die Schule keine Ausnahme bilden
- man zwingt Chaoten dazu sich ausnahmsweise mal nicht wie einer anzuziehen

- eine Uniform ist ein Symbol für absolute Chancengleichheit in Schulen und sie macht es unmöglich jemanden auf Grund seiner Herkunft oder seines ökonomischen Statuses zu diskriminieren
- Gleichheit und Gleichberechtigung ist scheinbar das selbe, weil es mit "Gleich" beginnt -> durch Gleichheit schafft man Gleichberechtigung
- Kinder wissen nicht, was sie wollen, deswegen muss eine übergeordnete Instanz ihnen Vorschriften machen


Auf die ersten 4 versuchte ich auf Seite 27 zu entkräften, weil die biologische Natur des Menschen auch aus wissenschaftlich nachprüfbarer Sicht einfach dagegen spricht.
Vielfalt gab es schon immer, gewisse Gruppen durch ihre Kleidung zu stilisieren und dadurch ein vermeintliches Gruppengefühl erzeugen zu können, ist eine vom Menschen selbst erschaffene Illusion.

Über Punkt 5 und 6 kann man wirklich streiten und die Frage aufwerfen wo das gesunde Mittelmaß von absoluter Beliebigkeit und absoluter Vorschrift sein könnte.

Bei den verbleibenden 3 Punkten muss ich doch erfragen, ob die wirklich ernst gemeint waren.

Beseitigt eine Uniform Ungleichheit von Geschlecht, Herkunft, Leistungsfähigkeit, Vermögen oder irgendeinem anderen Unterschied, der Grund für Mobbing etc. ist? Wohl kaum. Dann kann man den Quatsch auch lassen.

@BlackFlame

Eigentlich sagte ich ja, wir können es lassen. Aber schön, wie du willst:

BlackFlame schrieb:Auf die ersten 4 versuchte ich auf Seite 27 zu entkräften, weil die biologische Natur des Menschen auch aus wissenschaftlich nachprüfbarer Sicht einfach dagegen spricht.
Vielfalt gab es schon immer, gewisse Gruppen durch ihre Kleidung zu stilisieren und dadurch ein vermeintliches Gruppengefühl erzeugen zu können, ist eine vom Menschen selbst erschaffene Illusion.

Daraufhin meinte ich bereits mehrmals, dass das Leben eines Schülers nicht ausschließlich aus Schule besteht. Wenn man am Nachmittag Freunde trifft, oder am Wochenende ausgeht kann man sich ja immer noch so geben, wie man denn gerne wahrgenommen werden will. Muss man unbedingt auch in der Schule - ein Ort, dessen Ziel es ist, Wissen zu übermitteln - jeden Menschen davon überzeugen, wie ich mich über meine Kleidung definiere? Und wie sieht es mit Menschen aus, die Berufskleidung tragen müssen? Sie haben genau die gleichen Probleme wie Schüler mit Uniformen. Warum ist das dann gerechtfertigt, und Schuluniformen sind es nicht? Wo liegt der Unterschied?

BlackFlame schrieb:eine Uniform ist ein Symbol für absolute Chancengleichheit in Schulen und sie macht es unmöglich jemanden auf Grund seiner Herkunft oder seines ökonomischen Statuses zu diskriminieren

Das habe ich nicht gesagt. Ich meinte, eine Uniform KÖNNTE symbolisch für Chancengleichheit stehen.
Übrigens soll das nicht aussagen, dass Ungleichheiten sofort aufgehoben sind, sondern eher, dass sie nicht in die Schule gehören. Der Sinn dieser Institution ist Wissensvermittlung. Ganz egal, was für ein Mensch du auch bist, dir wird der Lernstoff vermittelt, und jeder hat die Möglichkeit, gute Leistungen zu vollbringen, wenn man sein Potenzial auch ausschöpft. Für die Schule ist es absolut irrelevant, wie rebellisch oder mainstream du bist!

BlackFlame schrieb:Gleichheit und Gleichberechtigung ist scheinbar das selbe, weil es mit "Gleich" beginnt -> durch Gleichheit schafft man Gleichberechtigung

Du nimmst mich sowieso nicht für voll, das können wir auch gleich lassen. Es ist übrigens traurig, dass du identisch angezogene Teenager sofort als "gleich" bezeichnest.

Ein Stofffetzen macht niemanden "gleich"!

@Doors
Schönes Gegenargument.
Ein Stoffetzen nicht, aber die Symbolik dahinter. Aber dabei habe ich wohl vergessen, dass heutzutage ja sowieso nur noch jeder an seinem eigenen Vorteil interessiert ist. Auf die eigene Kleidung verzichten? Wenn auch nur für 4 Stunden? Nein, wie konnte ich nur so etwas vorschlagen, das grenzt ja fast schon an Blasphemie!