Schuluniformen, dagegen oder dafür?

Jetzt mal ernsthaft!

PISA-E hat eigentlich belegt, für eine gute Zukunft brauchen Schüler nicht gute Uniformen, sondern GELD!

Zitat:

Insgesamt gehen Kinder aus Familien der oberen Dienstklasse (zum Beispiel Kinder von Spitzenmanagern) 6,06-mal so häufig aufs Gymnasium wie Kinder aus Facharbeiterfamilien; Kinder aus der unteren Dienstklasse (zum Beispiel Kinder von Professoren oder Ärzten) gehen 3,64-mal so häufig aufs Gymnasium wie Facharbeiterkinder (ebd.).

Die Chancen der Facharbeiterkinder sind in Städten mit über 300.000 Einwohnern am schlechtesten. Dort sind die Chancen des Kindes aus der oberen Dienstklasse auf den Gymnasialbesuch 14,36-mal so hoch wie die des Facharbeiterkindes und die Chancen eines Kindes aus der unteren Dienstklasse 7,5-mal so hoch wie die eines Facharbeiterkindes (ebd.).

Wikipedia: PISA-E

Kurz: Wer als Facharbeiter-Gulli Kind Karriere machen will, brauch vor allem die richtigen Eltern, nicht irgendwelche Unterschichten-Verkäufer oder Taxifahrer, sondern Spitzenmanager, damit kann man dann seine Karriere Chancen um den Faktor 6.06 bis 14,36 verbessern!

Also kümmert euch erstmal um die wichtigen Dinge im Leben und nicht Uniformen!

Das ist doch ein reiner Nebenkriegsschauplatz im Sinne: zieh die Gulli-Kinder richtig an, dann haben sie zumindest eine Illusion von Gleichheit! :|

ich finde schuluniformen süß, hab sowas sogar in indonesien gesehen. kinder sollen auch lernen, teil eines ganzen zu sein und sich darin zurecht zu finden. schuluniformen wirkt aussenseitertum entgegen.

@seven_of_nine


Warum muss man "Teil eines Ganzen" sein?

Ich möchte in erster Linie ich selbst sein - und meine Kinder auch.



Wer Uniformen "süss" findet, dem mag das hier sicher gefallen.


Kann man das "Süssfinden" uniformierter Kinder eigentlich auch schon als Perversion bezeichnen? So eine Art fetischistische Kinderpornografie?




Darüber hinaus muss ich mich @Ashert001 anschliessen:

Es hat keinen Wert, Defizite unseres Schulsystems mit bunten Uniform-Lumpen zuzustopfen.
Gleiche Klamotten schaffen mitnichten Chancengleichheit. Es geht in der Schule darum, was Kinder in die Köpfe bekommen, nicht darum, was sie an den Arsch gehängt bekommen.

Einen solchen Stahlhelm durfte ich ein paar Jahre tragen, als der BGS noch Grenzschutz hieß und nicht Bundespolizei. Das fand ich nicht schön und bin auch froh, dass es vorbei ist.
Aber deshalb ist gleiche Kleidung kein Lumpenkram.
Trotzdem sollte dieses Thema nicht von Leuten totgetreten werden, die keine Schulkinder haben
oder an der Schule arbeiten oder Schulkleidung verkaufen.
Oder?
Das Thema ist tot. bitte abschalten. Ich liebe euch alle ( Honnecker)
pablo1947

Ich habe noch zwei schulpflichtige Kinder - die möchten sich und die möchte ich nicht in Uniform sehen.

Ich gehe zwar nicht mehr zur Schule, aber ich würde mich trotzdem gerne für Schuluniformen aussprechen. So sehen die Schüler einheitlich aus und müssen sich morgens groß keine Gedanken darüber machen, was sie wohl am besten anziehen.

Schick sind sie noch dazu, falls es sich bei der "Schuluniform" nicht gerade um ein Sackshirt mit Aufdruck handelt....

klar dafür.
über die jahre gesehen gibt es weniger aufmüpfige kinder/teenies, frühreife mädchen, weniger ausgrenzungen, usw.

boten79 schrieb:über die jahre gesehen gibt es weniger aufmüpfige kinder/teenies, frühreife mädchen, weniger ausgrenzungen, usw.

…was zu belegen wäre

@RaChXa

ja, wie so viele meinungen und ansichten, das ist doch wohl klar ........ ich halte es für sehr wahrscheinlich. man kann es mit einer "etwas strengeren" erziehung von kindern in familien vergleichen, wo viel wert auf ordnung, anstand und bildung gelegt wird, wo es in vielen fällen nicht zu den von mir vorher beschriebenen entwicklungen kommt.

@Doors

ich weiß nicht warum du den unterschied zwischen einer schuluniform und einer militäruniform vermengst. das ist ein unterschied der meilenweit auseinander liegt.

Dagegen.

Wie gegen alles, das die Einschränkung/ Vernichtung von Individualität zum Ziel hat.

Bin ja schon Jahre aus der Schule raus, hätte aber sicher rebelliert. :-)

Ich möchte mich in meiner Kleidung wohlfühlen und mir Schnitt, Stoff, Farbe, Größe selber aussuchen. Und mich nicht irgend nem Zwang unterwerfen, wie man herumzulaufen hätte.


Ist auch völlig unlogisch, mit dieser Maßnahme beispielsweise Mobbing vorbeugen zu wollen - eher ist es ein Einknicken vor dem menschlichen Hang zu Gruppenzwang und Ausgrenzung.
Statement: Lieber Anpassung statt Selbst-Bewusstsein.
Es bekämpft nicht die Ursachen, die im Kopf jedes Einzelnen liegen.

Zusammengehörigkeitsgefühl nur über Kleidung zu definieren finde ich arm.

@Südlicht

Südlicht schrieb:Statement: Lieber Anpassung statt Selbst-Bewusstsein.

Wenn der das heutige "Selbstbewusstsein" junger Frauen darin besteht wie Schlampen herum zu laufen, dann finde ich sollte man das Thema nicht einfach als Indikator für staatlich aufgezwungenen Herdentrieb sehen.

Das Argument, dass das Sache der elterlichen Erziehung sei lasse ich hier auch nicht gelten.
Volker Pispers hatte das einmal treffend ausgedrückt. Heut zu Tage sind die meisten Eltern so sehr damit beschäftigt Geld, zur Bezahlung der großen Wohnung, zu verdienen damit jedes Kind ein eigenes Zimmer hat, dass die Kinder am Ende eh nur alleine herum sitzen, weil die Eltern keinen Nerv mehr haben sich mit ihnen zu beschäftigen.
Die Schule ist zu einem gewissen Anteil an der Erziehung der Kinder beteiligt.
Wo sollen es die Kinder denn sonst lernen, wenn es weder die Eltern noch die Schule vermitteln?

@BlackFlame

BlackFlame schrieb:Wo sollen es die Kinder denn sonst lernen, wenn es weder die Eltern noch die Schule vermitteln?

Was meinst du mit es? Was ist es denn was die Kinder lernen sollen und wozu insbesondere der Uniformzwang beitragen kann? Zum Selbstbewusstsein?

@RaChXa
Gruppenzwang lernen die Kinder auch ohne Schule.
Aber die Schule ist für die meisten Kinder die oberste Instanz, wenn es darum geht soziale Kontaktknüpfung zu lernen und anderen mit Respekt gegenüber zu treten.
Die Entfaltung der Persönlichkeit ist wichtig - keine Frage.
Aber in meinem Lebensweg habe ich gemerkt, dass es manchmal ganz praktisch sein kann, wenn das Gefühl hat, dass man nicht allein auf dieser Welt ist bzw. nur einer von vielen ist.
Und das meine ich nicht im Sinne von Gleichschaltung.

Als ich eine Zeit lang in einem Altenheim gearbeitet habe fand ich die vorgeschriebene (einheitlich weiße) Arbeitskleidung auch nicht komfortabel.
Aber genau deshalb musste ich andere Wege suchen, um mir ein Bild von meinen Kollegen zu machen.
In den Pausen haben wir auch hin und wieder große Diskussionen geführt, weil es teilweise sehr gegensätzliche Ansichten gab und die haben sich auch nicht geändert, nur weil wir dort einen Dress-Code einhalten mussten.
In den Momenten war es egal, wer sich Markenklamotten leistet, das neuste Handy hat oder den dicksten Wagen fährt. Ebenso war es egal, wie alt wir waren oder aus welchem Stadtteil wir kamen.
Wir waren alle "weiße Figuren" und doch waren wir grundverschieden - und das Arbeitsklima war trotz dieser beiden Aspekte gut, weil das Aussehen als Selektionskriterium nahezu nicht-existent war.

Ich weis nicht, ob ich mir das Recht heraus nehmen darf, auf Grund dieser Erfahrungen Ähnliches für Schuluniformen zu vermuten.

In der Arbeitswelt gibt es doch so viele gleiche Uniformen.
Beim Bäcker/Fleischer, in großen Büros mit Anzug und Krawatte, an den Kassen im Supermarkt, der Blaumann, die Bedienungen in diversen Restaurants, das Bahn- und Buspersonal, im ärztlichen Bereich ... und so weiter.
Dresscodes gibt es überall und je nachdem welchen Lebensweg man einschlägt, so wird man oftmals früher oder später sowieso eine dieser Vorgaben erfüllen müssen.
Also warum nicht schon in der Schule damit anfangen?
Oder anders gefragt: Verliert man in der Arbeitswelt sein Recht auf Individualität?

BlackFlame schrieb:Gruppenzwang lernen die Kinder auch ohne Schule.

Bei Kindern heisst es Gruppenzwang, in der Politik lautet der Name dafür schlicht Demokratie.
Auch schön.

Uniformen sind bloß ein weiteres Mittel uns gefügig zu machen, uns unsere Kreativität und unseren Freigeist zu rauben. Das hat schon unter einem gewissen Österreicher funktioniert. Und es kommt mir nicht im geringsten darauf an, wie die Schulkleidung aussieht, es ist mir egal ob wir in schicker Designer-Schulkleidung oder in Militäruniform gesteckt werden, es könnte auch genausogut ein Kartoffelsack sein! Ich will nicht zu etwas gezwungen werden, auch wenn ich häufig wegen meiner Kleidung belächelt ja gar ausgelacht werde. Ich bin stolz darauf, nicht wie die anderen zu sein. Die meisten Unterwerfen sich ja sowieso einem Kleidungsdiktat, egal ob von der Schulverwaltung, oder von einer Modeerscheinung dazu verdonnert.
Das zu tragen was man will und dazu auch zu stehen, steigert das Selbstbewusstsein enorm.
Und es ist ausnahmsweise mal nicht die Schuld unseres Sozialsystems, wenn es wieder heißt "Mama kann dir jetzt nichts zum anziehen kaufen, ich brauch das Geld noch für Zigaretten"

@BlackFlame

Das meinte ich nicht. Für mich ist Individualität nicht mit Markenklamotten verbunden.
Und Selbstbewusstsein heißt für mich nicht, jedem Trend hinterherzulaufen. Im Gegenteil!

BlackFlame schrieb:Oder anders gefragt: Verliert man in der Arbeitswelt sein Recht auf Individualität?

Ja, bei vielen Berufen imho schon.

Muss dazu sagen, dass ich nicht unbedingt ein Mainstream-Gesellschaftstaugliches Weltbild habe und auch nicht unbedingt mainstreamgesellschaftskompatibel bin.
Dh kann mich nur bedingt irgendwo anpassen.
Dresscodes sind das eine, aber mit internen Verhaltenscodexen geht es schon weiter.
(Und damit meine ich jetzt nicht Höflichkeit, Respekt, Rücksichtnahme - das sind auch für mich essentielle Sachen)

@Mephi

Word! ;-)

dagegen

kleider sind eine gute form , sich auszudrücken - gerade im teenager alter ist das wichtig

@BlackFlame

BlackFlame schrieb:Also warum nicht schon in der Schule damit anfangen?
Oder anders gefragt: Verliert man in der Arbeitswelt sein Recht auf Individualität?

Der Vergleich hinkt. Individualität entwickelt sich eben in der Kindheit. Arbeitskleidung und Schuluniform sind nicht ein- und dasselbe.
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@boten79

boten79 schrieb:über die jahre gesehen gibt es weniger aufmüpfige kinder/teenies, frühreife mädchen, weniger ausgrenzungen, usw.

Das wird die Schuluniform nicht verhindern. Gemobbt werden Kinder vorallem wegen Übergewicht, Brille, Herkunft, sozialer Status u.Ä. Die Kleidung macht nur einen kleinen Teil aus und nicht zuletzt kann man diese auch wechseln. Und die Frühreife der Mädchen durch eine Uniform verhindern? :D Schön wärs...

boten79 schrieb:man kann es mit einer "etwas strengeren" erziehung von kindern in familien vergleichen, wo viel wert auf ordnung, anstand und bildung gelegt wird, wo es in vielen fällen nicht zu den von mir vorher beschriebenen entwicklungen kommt.

Kein Schüler kann, nur weil er andere Kleidung trägt, durch die Schulkleidung bessere Arbeiten leisten. Er sieht zwar von außen anders aus, bleibt aber im Inneren gleich. Im Übrigen können sich durch die Schulkleidung auch wieder zwei Parteien bilden, die eine, die sich für die Schulkleidung einsetzt und die andere, die dagegen ist. So gibt es ständig Streit und Diskussionen und das wirkt sich dann auch auf das Lern- und Arbeitsklima nicht unbedingt positiv aus.

Schuluniformen wären ganz okay. so ab 16 Jahren... mindestens mal für die Mädels. :D