Schuluniformen, dagegen oder dafür?

@Aldaris

Das glaubst aber auch nur Du. ;-)

Das Problem Ausgrenzung beginnt im KOPF. Dem kann man nicht mit Uniformen beikommen. Es werden sich andere Gruppen/ Kriterien finden.

Ich würde mich dem NICHT unterordnen wollen. Hat wie gesagt nichts mit Laufsteg oder Markenklamotten (sind doch auch uni-form ;-)) zu tun. Sondern mit freier Entfaltung der Persönlichkeit. Klar hängt das nicht nur mit Kleidung zusammen. Aber auch. Denn Kleidung/ Style ist auch Identität und Körpergefühl. Ich denke da zB auch an die Leute, die nicht eindeutig in eine Schublade oder Rolle gesteckt werden möchten. Das tun aber Uniformen. Denn es gibt sie nur in A oder B, Männchen oder Weibchen. Was lernen die Kinder dadurch? Rollenmuster, Klischees, Kategorisierung. Und dann sind wir wieder bei Ausgrenzung. Man lernt Konformität und konformes Denken, für anderes, Abweichendes ist kein Platz. Aber das ist ja eh der Zweck der Schule.

Zusammengefasst: Was nicht passt wird passend gemacht.
Das ist die Mentalität unsrer Gesellschaft.

Dagegen!

Aldaris schrieb:Es werden keine Unterschiede mehr gemacht, zischen Schülern mit billigen und teuren Klamotten, alles konzentriert sich auf die Kompetenz der Schüler.

Das ist so, als würdest Du versuchen die Qualität des Straßenbelags zu verbessern, indem Du neue Schilder aufstellst...

@22aztek

22aztek schrieb:Vorsicht, nicht in die Falle tappen. Gruppenzwang bedeutet in dem Fall, eben dass die gesamte Gruppe vereinheitlicht wird, ungeachtet dessen, ob der einzelne damit einverstanden ist oder nicht. In der modernen Welt nennt man das auch "Nachteile der Demokratie".

Es geht hier nicht um irgendwelche kommunistischen Züge, von wegen alles gleichschalten und so. Die Freiheit und Individualität sind wichtige Dinge, die ich sehr präferiere. In der Schule aber müssen diese Dinge zumindest in solch einer Hinsicht hinten angestellt werden. Die persönliche Meinung kann jeder innerhalb des Unterrichtes in mündlicher Form abgeben. In punkto Kleidung werden aber Menschen von vorne rein beurteilt.

22aztek schrieb:Inwiefern Zivilkleidung den Lernprozess unterbindet bzw. beeinflusst musst Du mir erstmal erklären.

Es geht nicht um den direkten Lernprozess. Es geht um die externen Faktoren, die dazu beitragen, dass ein Mensch mit Vorurteilen behaftet wird. Zudem haben viele ärmere Kinder in Schulen mit Mobbing-Attacken zu kämpfen, die teilweise auf der Kleidung beruhen.

22aztek schrieb:Meine zwei Nichten haben oft bis 17:00 - 18:00 Schule, müssen danach Hausaufgaben machen und haben auch ein Privatleben, sprich Freizeitaktivitäten. Und Du willst ihnen auch noch das tägliche Waschen, Trocknen und Bügeln aufzwingen und erwartest gleichzeitig, dass die Schulleistung steigt? Das geht nach hinten los, soviel ist sicher.

lol. Eine Person, die mit dem heutigen Bildungswesen zufrieden ist. Na herzlichen Glückwunsch. Desweiteren werden deine Nichten nicht von 7 Uhr morgens bis 18 Uhr abends durchgehend Schule haben. Das nehm ich mir jetzt einfach mal so raus.

22aztek schrieb:Einmalig? Oder doch eher alljährlich? Und bezahlen tut den Großteil ohnehin der Steuerzahler. Warum sollen kinderlose Menschen dafür zahlen? Und besteuert wird das ganze vermutlich auch noch...

Meine Güte. Es handelt sich dabei um ein Outfit, das einmalig bezahlt wird. Dass es sauber und heile bleibt, dafür haben die Kinder (entsprechend ihre Eltern) zu sorgen. Das ist ein großer Lerneffekt. Es gibt genug Mist, für das wir Steuerzahler viele mehr Geld ausgeben und das absolut keinen Sinn macht. Da wird eine Schuluniform, die vllt. 50 Euro kostet und einen positiven Effekt hat, nicht einmal annähernd in Gewicht fallen.

22aztek schrieb:Und nochmal: die Kleidung macht bei Mobbing nur einen sehr kleinen Prozentsatz aus, wenn überhaupt. Kleidung kann man wechseln. Diese Freiheit hat jeder, auch sozial schwache Familien (welche das Geld für die Schuluniformen erst aufbringen müssten, die sind nicht billig).

Woher nimmst du deinen Prozentsatz? Hast du dazu eine Studie parat? Ich freue mich drauf.

22aztek schrieb:Die Schuluniform wird die Pisa-Ergebnisse nicht beeinflussen. Hör doch endlich auf, diesen Hoax zu verbreiten.

Als hättest du die Weißheit mit Löffeln gefressen. Keine Grundlage, aber solche Prognosen stellen.

@Aldaris

Aldaris schrieb:Die persönliche Meinung kann jeder innerhalb des Unterrichtes in mündlicher Form abgeben.

Das meine ich nicht. Es geht darum, dass Kindern niemand vorzuschreiben hat, wie sie sich anzuziehen haben (ausser den Eltern vielleicht: bei minus 5 C° lasse ich meine Tochter keinen Rock anziehen... aber da hört's dann auch schon auf). Wenn Kinder schon so früh in ihrer freien Entfaltung behindert werden, wird nach der Schulzeit der Markenzwang sowieso wieder verstärkt. Was bringt's also?

Aldaris schrieb:Es geht um die externen Faktoren, die dazu beitragen, dass ein Mensch mit Vorurteilen behaftet wird.

Einmal noch: Mobbing der Kleidung wegen, wird extrem überschätzt und wie bereits gesagt: was ist mit Kindern anderer Hautfarbe? Was denkst Du wie diese dann "herausstechen"? Man würde das Problem also nur verlagern - von einem Kind auf ein anderes. Mehr nicht.

Aldaris schrieb:lol. Eine Person, die mit dem heutigen Bildungswesen zufrieden ist. Na herzlichen Glückwunsch.

Wie Du nun darauf kommst, erschließt sich mir nicht ganz. Die Kernaussage hast Du verfehlt.

Aldaris schrieb:Desweiteren werden deine Nichten nicht von 7 Uhr morgens bis 18 Uhr abends durchgehend Schule haben.

Richtig, die Schule beginnt hier in Österreich um 8:00 Uhr und sie haben Nachmittags eine Freistunde. Inwiefern entkräftet das mein Argument?

Meine Güte. Es handelt sich dabei um ein Outfit, das einmalig bezahlt wird.

(...)

Da wird eine Schuluniform, die vllt. 50 Euro kostet

Du hast wohl keine Kinder. Ich verrate Dir ein Geheimnis: Kinder wachsen schnell und Kleidung die im Vorjahr noch gepasst hat, ist im Jahr darauf zu klein. In Großbritannien kostet (habe recherchiert) eine Schuluniform umgerechnet ca. 200 €. Nicht zu vergessen: Du brauchst zwei Stück und das jedes Jahr auf's Neue. Und gottbewahre wenn Du mehr als ein Kind hast. Und jetzt rechne mal...

Aldaris schrieb:Woher nimmst du deinen Prozentsatz? Hast du dazu eine Studie parat? Ich freue mich drauf.

Eine Studie wird's vielleicht geben aber das war eine spontane Schätzung. Meine Frau ist Lehrerin und kennt keinen einzigen Fall von "Kleider-Mobbing".

Aldaris schrieb:Als hättest du die Weißheit mit Löffeln gefressen. Keine Grundlage, aber solche Prognosen stellen.

Nanu? Du warst derjenige, der prognostiziert hat, nicht ich. Also liegt es an Dir, Deine Prognose zu begründen und nicht an mir, sie zu widerlegen.
Wo kämen wir denn hin, wenn jeder seine Behauptung auch noch begründen müsste, gelle?^^

@22aztek

Aufgrund der Länge des Textes, den ich schreiben müsste, melde ich mich morgen zurück ;)

@Aldaris

OK, bis denne. ;)

Mir läuft's jetzt schon kalt den Rücken hinunter. :D

@22aztek

So zeichnet sich eine gute Diskussion aus. Das heißt ja nicht, dass ich dich nicht mag oder so. Es wäre ja langweilig, wenn wir alle gleich wären. ;)

@Aldaris

Richtig. Wie sollte ich Dich nicht-mögen, wo ich Dich noch nie persönlich gesehen/gesprochen habe?

Aldaris schrieb: Es wäre ja langweilig, wenn wir alle gleich wären.

Witzbold.^^

@22aztek

Ja viele hier in dem Forum nehmen die Dinge sofort persönlich und fühlen sich angegriffen. Ist leider so. ;)

wo bleibt dann die Indivualität???
scheiss Iddee...

@22aztek

22aztek schrieb:Inwiefern Zivilkleidung den Lernprozess unterbindet bzw. beeinflusst musst Du mir erstmal erklären.

Das erinnert mich an eine ähnliche Diskussion, die wir (ich meine es war 2003 oder 2004) sogar direkt im Unterricht geführt haben und von den Lehrer initiiert wurde.
Damals ging es um die Frage, ob "bauchfrei" in der Schule wirklich sein muss.
Da wir in der Klasse auch mehrere "Problemverursacherinnen" sitzen hatten, konnte man direkt nach Beweggründen suchen.

So gesehen war dieses Problem ähnlich dieser Diskussion, weil es schlussendlich um die Frage ging, wie weit die persönlichen Freiheiten wirklich gehen dürfen.
Deshalb habe ich mich auch für die Pro Seite entschieden. Die Uniformen als solche sind dabei aber nur ein Mittel zum Zweck.
Ich finde es Sommer für Sommer immer erstaunlicher wie exzessiv offensichtliche Kinder ihre Freizügigkeit ausleben.
Ich weis nicht, ob es mittlerweile wirklich zur Pubertät gehören muss, dass sich heranwachsende Frauen teilweise derart prostituieren.

Meine Tante berichtet auch immer wieder etwas entsetzt, wie ihre (12-Jährige) Tochter heimlich Schminke mit in die Schule schmuggelt, weil sich die Kleine von ihren Freundinnen die Auffassung hat einreden lassen, dass man ohne Schminke nicht gut aussieht.

Freiheiten sind etwas worauf ich ungern verzichten möchte, aber dabei sollte die Erziehung trotzdem nicht vergessen werden.
Der Erziehungsstil meiner Tante ist dabei keineswegs zu lasch - aber die Kinder von heute sind ja auch nicht doof und solange man in der Schule Schminke tragen darf kann man zu Hause verbieten wie man will.
Da werden halt vor Unterrichtsbeginn die Toiletten zu Aufhübschzonen umfunktioniert.

Also wenn schon keine Schuluniformen, dann doch wenigstens eine Light-Variante eines Dresscodes.
Ich glaube schon, dass es junge Buben die Konzentration raubt, wenn neben ihnen eine junge Dame sitzt, deren Shirt mehr vom heran wachsenen Busen zeigt als verdeckt; oder der Rock so tief sitzt, dass der Hintermann auf den Tisch sabbert, weil er das obere Drittel vom String-Tanga sieht. (Dies sind zumindest persönliche Eindrücke von vor 6-7 Jahren und ich glaube es wird bis heute kaum besser geworden sein...)

Ich bin dafür! Nur wie das mit der Finanzierung gehen soll ist mir rätselhaft.....

Mädchen in Rock und Kniestrümpfe?!

@Prof.nixblick
Also ich musste mir zu meinen Schulzeiten einen grafischen Taschenrechner für knapp 200 Euro kaufen. (Über Sinn und Unsinn dieses Rechners zu philosophieren wäre Offtopic.)
Es war Pflicht dieses Teil zu besitzen und ausnahmslos alle Eltern haben dieses Geld bezahlt - die meisten mit der Begründung "wenn mein Kind das für die Schule braucht, na dann muss ich es halt bezahlen".
Irgendwie scheinen die Eltern ja doch Geld zu haben.

Zudem, wenn die Kinder sowieso von Früh bis Abend in der Schule sitzen bleibt ihnen doch sowieso keine Freizeit mehr, also brauchen sie auch keine bzw. nur sehr wenig Freizeitkleidung - da bleibt also genug Geld für die Uniformen übrig. ;)

@BlackFlame

Sowas kenne ich. Nur brauchen wir keinen graphischen Rechner :)

Na was ist dann mit H4-Familien? Ich weiß nicht ob die sowas bezahlen können oder ob das Amt einspringt. Auch wenn Uniformen sinnvoll sind....is ne teure Sache.

@Prof.nixblick
Also ich kann mich dunkel an einen Fall erinnern (bzgl. H4), da ist das Amt eingesprungen.
Andererseits weis ich auch nicht, was die weiter oben erwähnten Britten für Uniformen kaufen müssen.
Mit penibler deutscher Genauigkeit und dem Hang schnell gereizt zu werden, kann man dem chinesischen Importeur sicher auch noch ein paar Rabatt-Prozente abschwatzen. ;)

Ebenso kann ich mich erinnern, dass sich der Taschenrechner auch steuerlich absetzen lies.

@BlackFlame

Nur wenn du stets deinen Steuerausgleich machst. Nur die wenigsten deutschen machen das....

Es müsste nichts teures sein. Ne Hose und Hemd von Kik für alle und fertig :)

@Prof.nixblick
Die Uniformen zu finanzieren wäre sicher generell kein Problem.
Prinzipiell müsste man erstmal aufhören Millionen für Blödsinn zu verpulvern - dann bliebe generell mehr Geld für die Bildung und die Uniformen wären dann eine Sache für die Portokasse.

So hab mal dagegen abgestimmt, weil ich es einfach blöd finde, wenn man die Kleidung vordiktiert bekommt, die man in der Schule zu tragen hat.

@BlackFlame

Portokasse? Soll das heißen der Staat müsste löhnen? Nö das wäre falsch. Aber recht haste bei den blödsinnigen Ausgaben... ^^