Haben wir einen freien Willen?

Nehmen wir einmal an, ein Täter kann für seine Tat eigentlich nicht belangt werden, da es den freien Willen an sich nicht gibt und die Tat deshalb gar nicht sein freier Wille gewesen sein kann.
Müsste man dann nicht gerade betrafend wirken, damit der Täter und andere sich bei der "Willensbildung" nicht auf eine derartige Tat einlassen (da ja im Sinne der Außenbestimmung dieser Aspekt der Strafe jetzt nicht vernachlässigt werden darf).
Zwar kann der Arme Täter nichts für seine Tat, er muss jedoch in seiner Willensbildung "korrigiert" werden.
Vielleicht müßte man jetzt sogar noch drakonischer Bestrafen, als wenn man davon ausgehen würde, dass die Tat sein freier Wille war, damit es wirklich als schlimm empfunden wird (wie in der Mittelalterjustiz).

Rechtsstaat, Rechtsstaat wie bis Du wundervoll,
Keiner kann hier hören, was er nicht hören soll ;)

@jafrael

Mein Interesse an jener Diskussion ist enorm, aber meiner Meinung nach werden sich unsere Gesetze wohl kaum ändern und ein Übeltäter wird auch wenn er keinen freien Willen hat zur Verantwortung gezogen... schon mal um andere ab -
zuschrecken ... sonst würde ja Anarchie herrschen :-)
l

Glaube denen,
die die Wahrheit suchen
und zweifle an denen,
die sie gefunden haben.

Das denke ich auch, @sandmann, aber das Strafrecht setzt nun mal in Deutschland die Existenz eines freien Willens vorraus, ohne den, müßte anders geurteilt werden. (Psychiatrische Komponente) etc. Mal sehen, wie sich das entwickelt. Oder ob die Wissenschaft nicht sehr schnell, wenn´s ums Ganze geht, zu neuen Erkenntnissen kommt. Das Ding hat es wirklich in sich!

Natürlich muss bei einer nachgewiesenen Straftat entsprechend gehandelt werden. Aber ich glaube, man muss sich eher in eine Richtung begeben, welche die Entscheidung des Menschen dahingehend beeinflusst, solche Straftaten nicht (mehr) zu begehen. Strafe als "verdiente Reaktion" auf die Straftat wäre demnach eher ein falsches Motiv. Die Resozialisierung des Täters müsste im Vordergrund stehen, oder – wenn sie sich nicht ermöglichen lässt – der dauerhafte Schutz der Allgemeinheit vor dem Täter.

Abschreckung ist sicher ein gewichtiges Mittel zur entsprechenden Entscheidungsfindung. Die Gewissheit eine Straftat nicht geheim halten zu können, wäre sicher noch wirkungsvoller.

Aber vor allem müssten jene Ursachen erkannt und bekämpft werden, die einen Menschen erst zum Täter machen. Eine scheinbar unlösbare Aufgabe.

@ben
"Die Resozialisierung des Täters müsste im Vordergrund stehen..."

Vielleicht bin ich manchmal zu wenig "Gutmensch", aber genau diesen Gesichtspunkt finde ich schrecklich.
Warum hat der Täter Ansprüche an die Gesellschaft?
Hätte nicht eigentlich das Opfer diese Ansprüche?

Rechtsstaat, Rechtsstaat wie bis Du wundervoll,
Keiner kann hier hören, was er nicht hören soll ;)

Na ja, wenn sich herausstellen sollte, dass der Mensch nicht frei entscheiden kann, dann kann es theoretisch jeden treffen, der in entsprechende Umstände gerät, auch dich. Wärst du dann nicht froh, jede Möglichkeit angeboten zu bekommen, um wieder ein gefahrloser Bestandteil der Gesellschaft zu werden?

Und ein Umdenken im Strafrecht schließt etwaige Ansprüche der Opfer ja nicht aus.

Sehr schön, @ben, damit , mit dieser Diskussion verband ich auch die Hoffnung auf weiterführende Entwicklungen in Sachen Humanität (die die Opfer, @zoerznu durchaus mit einschließt!).
Aber ich fürchte halt, die alttestamentarische "Auge um Auge-Mentalität" ist noch stark verankert im Gefühlshaushalt der großen Mehrheit. Und der ist Politik in einer Demokratie, wenn nicht verpflichtet, so doch stark von ihr abhängig. Je mehr "Medienzeitalter", desto ...

Wenn es bei der Straftat keinen freien Willen geben sollte,
warum sollte es einen freien Willen zur Besserung geben?

Wenn es keinen freien Willen gibt zur Besserung, wie soll man dann entscheiden, ob sich eine Hilfe zur Besserung lohnen würde oder nicht?

Im Grunde bliebe doch alles so wie es jetzt ist. Immer auf das Beste hoffen.


et kütt, wie et kütt ;)
Der Weg zu sich selbst führt über einen aufgeräumten Keller.

Farne, eine Symbiose aus Pilz und Algen, wachsen Jahrhunderte an der rückseite von Felsen, nur für wenige cm². Ich wollte das nicht, aber sie wollen, weil ihre DNA ihnen das Überleben und Ausbreiten als Hauptdirektive gibt.
Warum trinken wir etwas?
Weil wir ohne trinken sterben würden...
Und warum haben wir im allgemeinen etwas gegen Sterben?
Weil unsere DNA uns lebendig braucht um sich zu vermehren...
Und warum sind wir oft geizig wenn es um das Leben anderer geht, weil unsere DNA sie nicht braucht.
Oder seh ich dass Falsch?

PS: Die auf der menschlichen DNA gespeicherten Informationen sind zum großteil unnütze zum Teil auch Schädlich. DNA lebt für sich nicht für uns.

es gibt und wird immer einen freien willen geben...
die folgen oder was halt passiert ist halt nich immer grad rosig...

auch das lernen ist mit dem freien willen verbunden...
hätten wir keinen freien willen was wüssten wir dann...

¿?¿?¿?¿?¿?¿?¿?¿?¿?¿?¿?¿?¿?¿?¿?¿?¿?¿?¿?¿?¿?¿?¿?¿?¿?¿?¿?¿?

denn viele spielen mit sachen von denen sie keine ahnung haben
und verfallen ihrem eigenen elend...
es gibt mehr dinge zwischen himmel und erde, als sich eure schulweisheit träumen lässt...

@devilwarrior9
Ne das glaub ich nicht.
Selbst wenn meine Theorie nicht stimmt sind wir unbewusst durch Fernsehen, Wahlplakaten, mir ist aufgefallen selbst durch Schulgeschichtsbücher so manipuliert, dass wir unsre Meinung der uns am schönsten erscheinenden Meinung anpassen.

PS: Und wenn die Meinung manipuliert ist dann ist auch nicht mehr der Wille frei.

>>>dass wir unsre Meinung der uns am schönsten erscheinenden Meinung anpassen.<<<

jeder entscheidet ob er die meinung selber herbringt oder die andere annimmt...
manche können keine meinunge bilden also nehmen sie die meinung des anderen, aber meinungen gibts ja verschiedene und welche nimmst du dann wen du 2 oder 3 meinungen hast? wie du gesagt hast also die am schönsten erscheinenden meinung... und welche davon ist nun die schönste noch?

alles was wir mögen, das ist charakterlich bedingt...
charakter entwickelt sich durch erlebnisse, wissen, entscheidungen usw. - entscheidungen werden/können durch freien willen entschieden... klar will der mensch das bessere durchziehn können aber welchen weg er dann schlussendlich nimmt ist freiwillig...

nun klar kann man den menschen durch werbung und all son scheiss manipullieren...
aber trotzdem wird alles in optionen abgewogen und entschieden... pro und contra machen auch viel aus...
und denn noch bleibt die endgültige enscheidung...

sorry für das blech kauderzeugs...
hoffe ihr verstehts...


denn viele spielen mit sachen von denen sie keine ahnung haben
und verfallen ihrem eigenen elend...
es gibt mehr dinge zwischen himmel und erde, als sich eure schulweisheit träumen lässt...

@ DevilWarrior9
"alles was wir mögen, das ist charakterlich bedingt..."
genau das sag ich ja...
und der Charakter ist auch sehr durch die DNA geprägt...

und das entscheiden ?

denn viele spielen mit sachen von denen sie keine ahnung haben
und verfallen ihrem eigenen elend...
es gibt mehr dinge zwischen himmel und erde, als sich eure schulweisheit träumen lässt...

Zwischen Willen und Entscheiden besteht meiner Sichtweise nach der Unterschied, dass man etwas Will und bei Entscheidungen zählt nur die Variante die man vor sich hat...
So will man über die Straße. Dass ist Wille.
Aber man hat die Entscheidung ob man direkt vor dem Auto über die Straße rennt, oder wartet bis die Straße frei ist...

willen ist also aus deiner sicht etwas zwanghaftes....
oder wie darf ich verstehen ???

*g*

denn viele spielen mit sachen von denen sie keine ahnung haben
und verfallen ihrem eigenen elend...
es gibt mehr dinge zwischen himmel und erde, als sich eure schulweisheit träumen lässt...

Nein nicht doch:
Willen ist das Verlangen nach etwas, nach Bildung, Freizeit oder sonst was.

mhm....

verlangen also...

mal ne frage...

denkst du wir menschen sind gefangene ?

denn viele spielen mit sachen von denen sie keine ahnung haben
und verfallen ihrem eigenen elend...
es gibt mehr dinge zwischen himmel und erde, als sich eure schulweisheit träumen lässt...

hi leute,

freier Wille - oder ist alles nur vorbestimmt?
Im Prinzip ist es doch egal wie man es nun verdreht!
Im Moment sind es trotzdem wir, die entscheiden, solange wir nicht das Gefühlt haben, dass jemand anderer für uns etwas "vorbestimmt" hat - ""gott?""--
haut doch alles hin?? Ich hab schon das Gefühlt immer aus mir heraus entscheiden zu können, was ich jede sekunde machen will!!
ich hab nie das gefühlt, das da etwas vorbestimmt wäre und wenn dann hat es null einfluss auf mich. also wie ich sagte, es ist doch egal wie man es verdreht!

lg inspira_crea