Goldpreis - Geld in Gold anlegen?

nun ja, ich kenne es aus eigener Anschauung nicht, aber so ein typisches Musterländle, das es unter der Knute des IWF geschafft haben soll, ist Ghana.

Die waren auch restlos im Eimer, und dann kam der IWF, hat denen einen Wechselkurs vorgeschrieben, dann haben sie ihnen ein Aluminiumwerk hingestellt und noch ein wenig Kleingeld für Aufbau von Gewerbe, und dann rabotte rabotte.
Heute stehen die für afrikanische Verhältnisse scheints ganz ordentlich da.

Kann man natürlich nicht mit Europa vergleichen.

Was passiert, wenn Griechenland, Portugal und Irland aus dem Euroraum "gezwungen" werden. Das ist kurzfristig die einzige vernünftige Alternative, die ich sehe. Die zur Zeit angedachten "Sparmaßnahmen" hätten den Gleichen Effekt wie @lucona über Argentinien geschrieben hat. Die Leute können sich jetzt schon kaum noch über Wasser halten und die Arbeitslosigkeit ist sehr hoch. Höhere Steuern und "Gesundsparen" würden doch die Wirtschaft entgültig abwürgen. Eine neue Währung mit Abwertung würde zwar vielen Leuten ihre Ersparnisse kosten, aber zumindest könnten sie neu anfangen. Also, besser ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende.
Sollte das passieren, würde sich doch auch der Goldpreis wieder beruhigen? Oder?

Na gut, wir haben immer noch z.b. die USA oder Deutschland mit auch nicht wirklich niedrigen Staatsverschuldungen...

das einzige was sich lohnt ist physisches gold/silber zu kaufen.

die versprechungen taugen nichts mehr, alles andere ist luft.

Ryker10 schrieb:das einzige was sich lohnt ist physisches gold/silber zu kaufen.

natürlich nur physisch. Vergiß all den verbrieften Scheiß, mit dem sie einem heute wieder mehr denn je kommen. Wobei beim Silber für reiche Leute ein Platzproblem entstehen könnte. Da brauchst ja zehnmal soviel wie Gold.

ich merk mir wenig Zitate, aber eines hat mir immer gut gefallen, - von Alan Greenspan:

Die Staatsverschuldung ist ein Mechanismus für die versteckte Enteignung von Vermögen.
Gold verhindert diesen heimtückischen Prozess.
Es beschützt Eigentumsrechte.

das leuchtet mir irgendwie ein, obwohl ich nicht Volkswirtschaft studiert habe.

Das Gold ist nicht sicher, es kann sofort nach unten fallen. Nur ist dies äusserst unwahrscheinlich.
Stellt euch vor, in Thailand findet man eine gigantische Goldader. (Und wirklich gigantisch). Es ist logisch, dass in so einem Fall das Gold sinkt. (Siehe Goldrausch USA)

man findet schon immer wieder neue Goldlagerstätten.
Aber auf der anderen Seite "verschwindet" auch eine beträchtliche Menge ständig.
z.B. in Zähnen, in Schmuck, der über Generationen nicht veräußert wird, ... dann in Bankfächern, von denen keiner was weiß und der Verstorbene testamentarisch nichts verfügt hat.

Der Goldpreis sinkt meist dann, wenn die Leute wieder rappelig werden und anfangen, Geld in Aktien und sonstige Finanzkonstrukte zu pumpen. Man konnte ja schön sehen, daß zur Zeit der großen Aktien-Hypes das Gold sofort komplett out war.

Aber das sind halt alles meist nur kurzfristige Schauspiele. Wenn die Leute im Geld- u. Aktienmarkt wieder genug verloren haben, kehren sie schon wieder reumütig zum Gold zurück. Vorausgesetzt, sie haben dann überhaupt noch Geld, um sich welches zu kaufen.

Gold hat halt den immensen Vorteil: Man kann es in die Tasche stecken, und es ist anonym (wenn man es geschickt gekauft hat), wohingegen alles andere von vielen Faktoren abhängig ist, die man nicht steuern kann.

Bargeld hängt ab von Zentralbank und guter Politik.
Fest verzinsliche Papiere und Staatsanleihen ... da kann man sich auch die falschen aussuchen.
Hinter Aktien stehen Unternehmen, die morgen schon pleite gehen können.
Und all die anderen Finanzderivate, ... da hört man auch mehr schlechtes als gutes. Sicher ist da meist nur eines: der Totalverlust.

Man kann beides nicht essen. Wenn die Schreckensszenarien eintreffen die Einige hier herbei reden würde ich gern Mäuschen spielen, wenn einer versucht mit Gold einem Bauern was zu essen abzuquatschen... ;)

LG

@def

Aus den Erzählungen meiner Großeltern weiß ich, dass dies hervorragend funktioniert :)
Aber in erster Linie soll die Anlage in Gold dazu dienen, sein Vermögen, welches nicht zur alltäglichen Lebenssicherung gebraucht wird, schadensfrei über Krisenzeiten zu bringen.

@Klartexter
Keine Frage es soll garantieren das auch nach der Krise Vermögen da ist. Allerdings empfehle ich in Sinnvolle Güter zu investieren. Notstromaggregate, Wasserwerke, Holzvergaserkessel, Solarplatten zum beheizen eines Pufferspeichers, Gartenwerkzeug, Axt, Säge etc....

Gold kannst du weder essen, trinken, heizen, es bringt keinen Strom ... es bringt dir eigentlich garnix. Du musst dich immer darauf verlassen das es dir einer abnimmt... kein Bauer den ich kenne, würde Kartoffeln oder sonstwelche Güter für Gold hergeben. (Immer Gesetz dem Falle ein Schreckensszenario mit Unruhen und bla würde tatsächlich Realität)
Natürlich ist das in der stadt relativ Sinnfrei, aber wer in einem solchen Szenario in der Stadt bleibt ist eh etwas irre.

LG

@def

Gegenstände, die das tägliche Leben sichern, sollte man doch eh haben. UNd eine Krise bedeutet nicht, gemessen an den von dir aufgezählten Dingen die benötigt werden würden, dass alles zusammenbricht und ein täglicher Überlebenskampf stattfindet. Du gehst ja gerade von einem Worst-Case aus, dass eher an die Zeit nach einem Atomschlag erinnert

@Klartexter

Ich hab mich auf solch ein Szenario berufen, weil in vielen Threads ein solches ja durchaus herbei geschrieben wird.

Bei einem Finanzcrash schätze ich eher, das Gold als Zahlungsmittel sowieso nciht zugelassen sein wird, und der Besitz vielleicht sogar illegalisiert wird, wie in den USA schonmal geschehen wenn ich mich recht entsinne.

LG

@def

Leute, die so ein Szenario beschreiben, leiden wohl eher an einer zu starken Fantasie und unter einem Einfluss von zu viel Filmkonsum.

Ja, das Gold erstmal verboten werden würde, sehe ich auch so und daher ja auch meine Empfehlung es ausschließlich anonym zu erwerben und daheim zu lagern und keinesfalls in einem Bankschließfach.

@Klartexter
Ich handhabe das so, dass ich die Verfügbaren Mittel mit meiner Familie verlebe... also nicht bis auf den letzten Helelr, aber wir reisen und unternehmen viel... Unsere Branchen sind ziemlich Krisenfest (Zahnmedizin und Steuern) und ich bin da eigentlich sehr optimistisch, auch ohne Edelmetalle... ;)

LG

@def

Niemand sagt ja dass du deine Mittel nicht auch zur Befriedigung deiner Lebensfreude einsetzen sollst. Nein, auf keinen Fall. In erster Linie geht es mir, und as schrieb ich doch auch so, um das Vermögen, welches nicht wirklich benötigt wird und ansonsten blöd auf einem Geldmarktkonto substanzverzehrend gammeln würde

@Klartexter

Da gehn wir ja konform. Ich wollte auch nur einwerfen, dass vielleicht jetzt der richtige Zeitpunkt ist, Dinge anzuschaffen die man bisher vor sich her geschoben hat.
Unsere Mandantschaft im Baugewerbe, egal welcher Bereich, kann sich zur Zeit nicht vor Aufträgen retten, weil die Hausbesitzer finanzielle Reserven lieber verbauen als der Bank zu geben... also alles wie du schon sagtest.
:)

LG

@def

Das beste, für sich und die Gesellschaft, was man mit seinem Geld eh machen kann ist konsumieren und dabei nach Möglichkeit regionale Unternehmen stützen, so weit es überhaupt noch geht...

Klartexter schrieb:Aus den Erzählungen meiner Großeltern weiß ich, dass dies hervorragend funktioniert :)

und ich habe es noch selbst erlebt als Kind. Die Bauern nehmen sehr wohl, was wertvoll ist. Perserteppiche, Schmuck ... was ihnen die hungrigen Stadtbewohnern rausgebracht haben ... da haben die alles andere als Nein zu gesagt. Und warum sollten sie es heute tun, wenn sich ein derartiges Szenario wiederholt?

man nannte diese Fahrten aufs Land die "Hamsterzüge" ... da fuhr man mit der Bahn raus ins Umland und feilschte mit den Bauern. Man war als Städter natürlich in keiner guten Position. Die Bauern machten die Preise seinerzeit. Wenn man nicht einig wurde, gab es halt nichts zu essen. War eigentlich ein ganz einfacher Handel.

Klartexter schrieb:Aber in erster Linie soll die Anlage in Gold dazu dienen, sein Vermögen, welches nicht zur alltäglichen Lebenssicherung gebraucht wird, schadensfrei über Krisenzeiten zu bringen.

genau das ist es und nichts anderes.
Das Geld, das man zum täglichen Leben braucht, kann man ja ohnehin nicht irgendwo langfristig binden. Gold ist natürlich eher was für wohlhabende Leute, die ein paar 10 oder 100-Tausend oder noch mehr wirklich übrig haben.
Also auch wieder so gesehen eigentlich nichts fürs normale Volk.

Grad beim Mittagseinkauf die heutige Bildschlagzeile gesehen:

Die Ersten schürfen schon in unseren Flüssen!

http://www.bild.de/geld/wirtschaft/edelmetalle-gold/wo-finde-ich-in-deutschland-noch-gold-18944002.bild.html

Langsam fühle ich mich umgeben von Bekloppten, aber gut, so kommen die Hartzer mal an die frische Luft.

LG

@def

Wenn so etwas mal in der Bild steht müßte man eigentlich anfangen sich zu überlegen ob ein Verkauf nicht vielleicht doch besser wäre.

@mrx777

Wieso, ist doch klasse :)
Bild erreicht ein großes Spekturm an Leuten und so wird die Nachfrage befeuert. Wahrscheinlich aber eher nach Sammlermünzen, denn diese dürften wohl eher im monetären Bereich des gemeinen Bild-Leser sein