Welche Vor- und Nachteile hätte eine Weltregierung?

In einer kreativen Leseart könnte man den jetzigen Zustand als Weltregierung sehen mit Sitz in den USA.

Die USA hat glaube ich um die 900 Basen auf der Welt. Sie greifen ein wenn es sein muss. Ansonsten läuft das meiste von der Distanz mit finanzpolitischen Mitteln.

Ich denke im frühen Rom zb. waren manche Völker unabhängiger als viele Staaten von den USA.

Man hat Copartner Russland, China und Europa. Man streitet sich aber man bekämpft sich nicht.

Optimist schrieb:gut, dann wäre es also egal, ob die Religionen nur privat ausgelebt würden oder auch politisch "installiert" wären?

Dann würde das hier zum Tragen kommen, egal ob privat oder politisch?:

Nein, schau dir die Menschenrechte an, da gibt es keine Befohlene Religon.

epikur schrieb:In einer kreativen Leseart könnte man den jetzigen Zustand als Weltregierung sehen mit Sitz in den USA.

DAs ist wohl weit über das Kreative hinaus. Von einer Weltregierung kann nicht die Rede sein, selbst das British Empire in seiner Hochzeit erfüllte die Kriterien nicht.

epikur schrieb:Die USA hat glaube ich um die 900 Basen auf der Welt. Sie greifen ein wenn es sein muss. Ansonsten läuft das meiste von der Distanz mit finanzpolitischen Mitteln.

Wenn man jede Tankstelle mitzählt. Wobei das nur wichtig ist für die Definiton Weltmacht.

epikur schrieb:Ich denke im frühen Rom zb. waren manche Völker unabhängiger als viele Staaten von den USA.

In einer Zeit wo es Staaten im heutigen Sinne so gut wie nicht gab, kann man das so sehen. Vor allem wenn wir auch noch eine Präindustrielle Gesellschaft betrachten.

Fedaykin schrieb:epikur schrieb:
Ich denke im frühen Rom zb. waren manche Völker unabhängiger als viele Staaten von den USA.
In einer Zeit wo es Staaten im heutigen Sinne so gut wie nicht gab, kann man das so sehen. Vor allem wenn wir auch noch eine Präindustrielle Gesellschaft betrachten.

Genau das habe ich gemeint. Ein Bewohner vom Römischen Reich zb. Seneca oder Cicero könnte auf die Idee kommen. Wow ihr arbeitet so gut zusammen. Es ist effektiver als Rom.

Ja der vergleich hinkt immer noch an vielen Stellen. Die beste Herrschaft ist vielleicht die, die man nicht spürt.

Mit dem Klimawandel und der Corona-Krise stehen aktuell schon zwei Themen an, von der die ganze Welt betroffen ist und die wir nur gemeinsam lösen können. Auch die Weltbevölkerung soll bis 2050 auf ihr maximum von ca. 10 Milliarden Menschen anwachsen, was die Weltgemeinschaft vor neue Herausforderungen stellt. Mir scheint deshalb vielleicht noch keine Weltregierung, aber ein Weltsenat als nächster Schritt, wo jedes Land oder Region seine Vertreter hinschickt und die Beschlüsse des Weltsenat mit 2/3 Mehrheit aber dann für alle bindend sind.

Wenn man das mit bisherigen Staaten und Bündnen vergleicht, müsste dann der Weltsenat aber auch Sanktionen gegen Länder verhängen, die dem Senatsbeschluss keine Folge leisten - bis hin zum Einsatz des Militärs?

@frivol
Es wäre ein Alptraum, der schlimmstenfalls so würde wie bei Star Trek. Ich verzichte gern auf eine ferne Weltregierung

@abberline


Star trek als dystopie?

@Fedaykin
Aber sowas von... eine gruselige Vorstellung.

abberline schrieb:Aber sowas von... eine gruselige Vorstellung.

ich fürchte, in vielen Jahren wird es so kommen (müssen)....
... nämlich im Zuge der fortschreitenden Globalisierung und notwendig werdenden Zusammenarbeit der Länder.
Die müssen doch alle irgendwie "unter einen Hut gebracht werden", es kann nicht mehr der eine "hü" und der andere "hot" sagen.

Optimist schrieb:nämlich im Zuge der fortschreitenden Globalisierung

Ist die irgendeine Art Naturkatastrophe, die über uns hereingebrochen ist?

abberline schrieb:Aber sowas von... eine gruselige Vorstellung.

Eben. Das Großkapital, das sich schon jetzt global immer mehr zum eigentlichen nicht demokratisch legitimierten Herrscher aufschwingt, soll dann endgültig die Herrschaft übernehmen, und die blöden Massen klatschen auch noch Beifall, weil sie glauben, dann herrschen irgendwann paradiesische Zustände a la Star Treck....

Vomü62 schrieb:Ist die irgendeine Art Naturkatastrophe, die über uns hereingebrochen ist?

habe ich nicht gesagt, sind alles schleichende Prozesse.
Deshalb schrieb ich auch:

Optimist schrieb:in vielen Jahren

Hiermit gibst du doch "Wasser auf meine Mühle" ;) :

Vomü62 schrieb:Das Großkapital, das sich schon jetzt global immer mehr zum eigentlichen nicht demokratisch legitimierten Herrscher aufschwingt, soll dann endgültig die Herrschaft übernehmen, und die blöden Massen klatschen auch noch Beifall, weil sie glauben, dann herrschen irgendwann paradiesische Zustände

Ich hätte das vielleicht noch näher ausführen sollen:

Optimist schrieb:...notwendig werdenden Zusammenarbeit der Länder.Die müssen doch alle irgendwie "unter einen Hut gebracht werden", es kann nicht mehr der eine "hü" und der andere "hot" sagen.

ich meinte damit: bezüglich der Umwelt und Gesundheit, aber auch bezüglich dessen, dass nicht wirklich eines Tages die Monopole vollends die Macht übernehmen könnten.
(wegen mancher Großkonzerne und deren Gewinnstreben gibts ja u.a auch MIT den Klimawandel -> höher, schneller, billiger - auf Kosten von Umwelt und Natur bei Einigen, nicht nur beim Verbraucher)

Optimist schrieb:habe ich nicht gesagt,

Es klingt aber immer so, wenn man sagt "durch die Globalisierung sind wir gezwungen" (oder in dieser Art), als wäre die G. irgendeine von uns nicht beeinflußbare Naturkatastrohe. Das impliziert, "man könne ja nichts dafür", "man muß das mit machen", "ist nun mal so" usw.
"Die blöde G. zwingt uns dazu, Arbeitsplätze ab zu bauen und und in Fernost zu produzieren",
heißt eigentlich nichts anderes, als das dort mehr Profit zu machen ist.
Und das ist ja der wahre Grund, warum es die G. überhaupt gibt, also keine Naturkatastrofe, mit der wir irgendwie zurechtkommen müssen, sondern pure menschengemachte Zwänge.

Vomü62 schrieb:Das impliziert, "man könne ja nichts dafür", "man muß das mit machen", "ist nun mal so" usw."Die blöde G. zwingt uns dazu, Arbeitsplätze ab zu bauen und und in Fernost zu produzieren",...

dann hats dir was Falsches impliziert, schau mal über deinem Beitrag - ich hätte das halt eher schreiben sollen, aber manchmal baue ich meine Gedanken nicht vollständig aus.

Optimist schrieb:bezüglich der Umwelt und Gesundheit, aber auch bezüglich dessen, dass nicht wirklich eines Tages die Monopole vollends die Macht übernehmen könnten.

Du verstehst nicht, das gerade das Kapital darauf drängt, sich zu konzentrieren und damit auch die ökonomisch- politische Macht. Und wenn diese in immer wenihger Händen konzentriert ist (Weltregierung) dann ist es doch um so leichter, diese völlig zu übernehmen.

Vomü62 schrieb:Du verstehst nicht, das gerade das Kapital darauf drängt, sich zu konzentrieren und damit auch die ökonomisch- politische Macht. Und wenn diese in immer wenihger Händen konzentriert ist (Weltregierung) dann ist es doch um so leichter, diese völlig zu übernehmen.

doch, das verstehe ich und das macht mir genau so Sorgen.
Nur befürchte ich, dass eines Tages die Regierungen - scheinheiligerweise - sagen werden: Wir müssen dieses Streben der Konzerne stoppen und übernehmen dann selbst die Welt in Form einer Einheitsregierung (natürlich im Einvernehmen mit den Konzernen , aber müsste man ja nicht publizieren ;) )

Das hier:

Optimist schrieb:Die müssen doch alle irgendwie "unter einen Hut gebracht werden", es kann nicht mehr der eine "hü" und der andere "hot" sagen.

war leicht ironisch aus Sicht der Regierungen gesprochen.

Optimist schrieb:Nur befürchte ich, dass eines Tages die Regierungen - scheinheiligerweise - sagen werden: Wir müssen dieses Streben der Konzerne stoppen und übernehmen dann selbst die Welt in Form einer Einheitsregierung (natürlich im Einvernehmen mit den Konzernen , aber müsste man ja nicht publizieren ;) )

Also wird der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben.
Ich sehe da keinen Unterschied. Dann doch lieber den Status quo beibehalten und überstaatliche, aber wirklich demokratisch legitimierte Strukturen schaffen.

Vomü62 schrieb:Du verstehst nicht, das gerade das Kapital darauf drängt, sich zu konzentrieren und damit auch die ökonomisch- politische Macht. Und wenn diese in immer wenihger Händen konzentriert ist (Weltregierung) dann ist es doch um so leichter, diese völlig zu übernehmen.

Kurz und prägnant die Folgen der Globalisierung & die daraus folgenden Gefahren auf den Punkt gebracht.

Vomü62 schrieb:Also wird der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben.

so sehe ich das auch.

Vomü62 schrieb:Ich sehe da keinen Unterschied

das spielt keine Rolle, wenn das Szenario so käme.
Mein Ansatz ist, dass die Völker es schlecht akzeptieren würden, wenn die Konzerne irgendwann zugeben würden: Wir regieren Euch jetzt. Also werden dazu die Regierungen quasi als "Retter in der Not" oder wie als "Feigenblatt" gebraucht - das könnte man den Menschen sicher besser vermitteln.

Vomü62 schrieb:Dann doch lieber den Status quo beibehalten und überstaatliche, aber wirklich demokratisch legitimierte Strukturen schaffen.

wäre mir auch lieber, aber da bin ich zu pessimistisch als dass ich daran glauben könnte - nämlich dass dies weltweit passieren könnte so ganz von alleine.

Optimist schrieb:so ganz von alleine.

So ganz von alleine passiert gar nix.

Vomü62 schrieb:So ganz von alleine passiert gar nix.

das ist schon klar.
Es stehen immer irgendwelche Interessen hinter Entwicklungen und Handlungen.
Und was sollte man dagegen tun (können), dass aufgrund der Globalisierung sich alles in dieser Richtung weiter entwickeln wird?:

Vomü62 schrieb:das gerade das Kapital darauf drängt, sich zu konzentrieren und damit auch die ökonomisch- politische Macht. Und wenn diese in immer weniger Händen konzentriert ist (Weltregierung) dann ist es doch um so leichter, diese völlig zu übernehmen

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sich alles in dieser Richtung weiter entwickeln wird

... weil bestimmte "Mechanismen" wirken (z.B. Bereicherungssuch oder Machtstreben usw.)? Wie will man das verhindern, wenn der Mensch ist wie er ist?