Zeigt dieser Winter, wie schlecht es "uns" geht?

aber die ÜBERSCHRIFT zeigt es mir: Ich merke, wie schlecht es mir geht. kaum hab ich weniger einnahmen (siehe beitrag an merlina) bekomm ich leichte existenzängste.

Ich glaube nicht, dass es uns schlecht geht. Das ist alles ein Problem der Fehlplanung. Und damit möchte ich dem Autor des zitierten Briefes recht geben.

@StUffz

StUffz schrieb: Die meisten "Glatteisopfer" die er reinbekommt, sind die Rentner, die morgens noch vor dem Streudienst wissen wollen, ob es glatt ist. Und Zack, legt Opa Meier den halben gestreckten Salto rückwärts hin.

Das stimmt. Die müssen um 7 Uhr raus weil sich ja über Nacht was am Angebot in den Läden geändert haben könnte. Allerdings sind Winterdienste auch nicht mehr das was sie mal waren....

@Prof.nixblick

StUffz schrieb:Die meisten "Glatteisopfer" die er reinbekommt, sind die Rentner, die morgens noch vor dem Streudienst wissen wollen, ob es glatt ist. Und Zack, legt Opa Meier den halben gestreckten Salto rückwärts hin.

oder der zeitungszusteller.
oder der postbote.
odern der notarzt, der zu einem einsatz muss.
oder der paketdienst, der dafür sorgt, dass du dein paket rechtzeitig zu weihnachten erhälst.
oder die krankenschwester, die zu frühdienst muss.
oder der koch, der früh anfängt.
oder der bäcker, der auch früh rausmuss.

es gibt mindestens genausoviele leute, die nicht bis mittags in den federn liegen, weil sie ihr geld verdienen, bevor die sonne aufgeht. kannst ja mal eine woche mit einem von denen tauschen. wenn du früh genug deine klüsen aufkriegst, kannst du ja weiter reden.

@StUffz

StUffz schrieb:Die meisten "Glatteisopfer" die er reinbekommt, sind die Rentner, die morgens noch vor dem Streudienst wissen wollen, ob es glatt ist. Und Zack, legt Opa Meier den halben gestreckten Salto rückwärts hin.

das ist sicherlich auch ortsabhängig. wenn du in marzahn wohnst, kann ich das nachvollziehen.

@ChuckNorris246

Ich muss auch jeden Tag zeitig raus. Nach der Arbeit noch zu Uni und wieder Heim. Jeden Tag etwa 30 Km....

Aber wenn du richtig liest, stellst du fest, dass es ein Zitat vom Stuffz ist in dem er von einem Freund berichtet dessen MEISTEN (nicht alle) Patienten Rentner sind! Die müssen nicht um 6 oder 7 Uhr raus, könnten sich den scheiß sparen!

Btw. Zeitungs- und Postboten stellen auch bloß nichts zu wenn der Schnee nen halben Meter hoch liegt!

Der Rest kann auch zeitiger los....

Prof.nixblick schrieb:Allerdings sind Winterdienste auch nicht mehr das was sie mal waren....

Halte ich für ein Gerücht.
Allerdings sollte man da erstmal den Vergleichszeitpunkt festlegen.
Klammern wir mal das Unternehmen Deutsche Wahn aus. Denn die verschlechtern sich tatsächlich immer weiter.
Wenn wir aber auf den Straßenräumdienst blicken, siehts anders aus:
1. Im Laufe der Zeit werden immer mehr Straßen gebaut, ausgebaut und Siedlungen geschaffen
2. Die Autos werden was das angeht immer anfälliger und die Autofahrer "hilfloser".

Zu1.
Seit ein paar Jahrzehnten ist eine Stadtflucht zu verzeichnen. Bis zu dieser Stadtflucht haben auf dem Land hauptsächlich Menschen gewohnt, die sich erstens zu helfen wussten, und zweitens eher einen Trecker und ein Pferd als ein Auto hatten. Kleine Dörfer waren weitesgehend autark, Supermärkte gab es nicht.
Somit konnte sich der Streudienst auf die Stadtgebiete und Autobahnen beschränken.

Zu2.
Früher konnte man fast aufrecht unter einem Auto drunterherlaufen. (Überzogen ausgedrückt)
Heute ist die ganze Karre verspoilert, mit Elektronik zugeschissen und läuft bei einem Maulwurfshügel gefahr sich festzufahren.
Hinzu kommen Sachen wie ABS, ESP, ASR und wie der ganze Müll noch so heißt. Die meißten Menschen kennen den Grenzbereich ihres Autos gar nicht und dann gehts natürlich ganz plötzlich wenn man denn abschmiert. Man hat die Vorzeichen gar nicht erkannt.
In die Technik reingucken kann man ohne Rechner und Internetverbindung sowieso nicht mehr.
Ich kenn nebenbei gesagt kaum noch jemanden, der z.B. Überbrückungskabel, ein Abschleppseil und vor allem eine Wolldecke im Auto hat.

ChuckNorris246 schrieb:es gibt mindestens genausoviele leute, die nicht bis mittags in den federn liegen, weil sie ihr geld verdienen, bevor die sonne aufgeht. kannst ja mal eine woche mit einem von denen tauschen. wenn du früh genug deine klüsen aufkriegst, kannst du ja weiter reden.

Lies dir den Text nochmal mit "Kopf an" durch. Das ist kein dumm Rumgelabere, sondern dass sind die Erfahrungen, die ein Bekannter von mir (Oberarzt der Unfallchirugie im Kreiskrankenhaus) gemacht hat.
Denn wenn Opa Meier auf die Fresse klatscht, dann brechen Knochen. Das liegt daran, dass Opa Meier nicht mehr so flink im Gliedmaßensortieren während des Fluges ist und zum zweiten, weil Knochen im Alter einfach ein wenig spröder werden.
Paketzusteller, Postboten und die ganze Truppe, die so unterwegs ist, ist zumindest soweit fit, als das sie alle paar Meter aus dem Auto hüpfen müssen, hin und herlatschen, Pakete schleppen und stapeln usw. Die bekommen es auf die Reihe so zu fallen, dass sie noch ne Hand dazwischen bekommen und vor allem gehen deren Stürze "meistens" etwas glimpflicher ab.

Auch ich muss morgens raus und 40km hin und 40km zurückfahren. Noch dazu im Land zwischen den Meeren, wo man, wenn es denn mal schneit, gleich nen Meter Schneeverwehungen hat.

@StUffz

Naja, zu Ost-Zeiten wurde der Bus/Bahnverkehr nicht eingestellt. Ich kann mich auch nicht an unterbrochene Stromversorgung erinnern. Aber damals durften die Bauern noch zum Räumen eingesetzt werden und die Straßen laugen.

Heute fahren Räumdienste nur noch raus wenn gar nix mehr geht. Dann kommen Anfang November Radioansagen der Räumdienste "wir sind bereit, der Winter kann kommen..." und Mitte Dezember ist das Salz knapp.... Das spricht für sich.

Prof.nixblick schrieb:Heute fahren Räumdienste nur noch raus wenn gar nix mehr geht.

Ahja.
Ich glaub seit gut drei Wochen haben wir hier Schnee. Seitdem sehe ich im Stundentakt gelbe Blinklichter am Fenster langgurken. Ich guck allerdings nicht die ganze Zeit raus, ich geh mal davon aus, dass es öfter der Fall ist.
Kommunale Fußgängerübergänge, Bahnliegenschaften, die Hausverwaltung (wennse denn mal zeit hat) und Schneepflüge/Streuwagen blinken hier rund um die Uhr durch die Gegend. Ich würd mich viel mehr über eine geschlossene Schneedecke auf der Fahrbahn freuen, sowas kann auch nen Spaßfaktor haben (Vorausgesetzt man kann autofahren).
Hier ist fast überall die Schwarzdecke zu sehen.
Fahr mal auf die Autobahn. Bei der Dreckskälte hier frieren andauernd die Scheibenwaschdüsen zu und man bekommt das Salz nicht mehr von der Scheibe. Auch wenn man sie nicht immer sieht, sind sie doch gut unterwegs muss man mal sagen.

StUffz schrieb:Ich glaub seit gut drei Wochen haben wir hier Schnee. Seitdem sehe ich im Stundentakt gelbe Blinklichter am Fenster langgurken.

Na kannst froh sein, hier siehts ganz anders aus. Außer der Hauptverkehrsstraße wurde garnix geräumt.

Hab das Bild vor ein paar Tagen gemacht (die Straße is vollkommen vereist), heute siehts noch nicht besser aus. ^^

Original anzeigen (0,7 MB)

@xxstyxx
Tjoar, Heckanriebauto kaufen und Spaß haben würd ich sagen. Ansonsten langsam fahren. Soooo schlimm isses ja nun nicht.

@StUffz
Naja, zeigt eben nur dass es eben nicht überall so geräumt wird wie vor deiner Haustüre. ; )

@ChuckNorris246

ChuckNorris246 schrieb:die firma, in der ich arbeite, verkauft waren auf den wochenmärkten. erstmal kommste da schlecht hin bei so nem wetter, 2. kommen kaum welche, wenn du erstmal da bist.

Das kann ich mir schon vorstellen.
Aber dann frage ich mich, warum man nicht das ganze Jahr über bereits vorsorgt und Geld beiseite schafft.
Man muss doch damit rechnen, dass es im Winter schneit.


Was haben unserer Großeltern da nur gemacht? Die hatten früher doch nur solche Winter.

Komischerweise scheint das mit den Streusalz und räumungsproblemen im Ausland kein Problem zu sein...

Ich glaube ,wir haben hier anscheinend entweder vergessen mit Schnee umzugehen, oder die einsparungsmaßnahmen (die bei den letzten paar Popelwintern noch gerechtfertigt waren) sollten überdacht werden...

Dass die Bahn immer untzuverlässiger ist, das ist mir auch aufgefallen, und sooo alt bin ich noch nicht.

@Legion4
Hab ich vor ein paar Seiten schonmal geschrieben.
Bei immer weiterem Streckenabbau transportiert die Bahn gleichzeitig immer mehr Menschen. Was folgt daraus? Mehr Züge auf weniger Strecken, kürzere Abstände und daraus resultiert, dass eine kleine Verspätung oder Panne, einen Rattenschwanz an Folgeverspätungen nach sich zieht.

Streusalz und Räumproblem sind wohl eher regionale "Probleme". Man kann immer wieder mal in den Nachrichten lesen, dass in den Staaten einige Landstriche unterm Schnee regelrecht verschwinden.
Aber wen interessiert es, wenn in Holland sich Züge verspäten oder Autobahnen nicht passierbar sind? Na? Keinen, darum wirds nicht berichtet und dem geneigten Zuschauer kommts dann so vor als hätten NUR WIR das Problem.

Mal so nebenbei gerade hier im Regionalteil gelesen.
Eine Ortschaft in Dänemark ist durch Schnee vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten. Eine Hebamme wurde genau in diesem Ort benötigt, weil eine Frau entbinden wollte. Zuerst wurde ein Kettenfahrzeug des Zivilschutzes angefordert, welches aber auch nicht durchkam. Schlussendlich hat sich die Hebamme ihre Langlaufskier untergeschnallt und ist noch rechtzeitig angekommen.
ABER NUR BEI UNS WIRD JA NICHT GERÄUMT.

Am Arsch die Räuber.

Wie gesagt, wer keine anderen Probleme hat, wem es wirklich gut geht, der kann sich den Luxus leisten, übers Wetter zu jammern.

@Merlina

Merlina schrieb:Aber dann frage ich mich, warum man nicht das ganze Jahr über bereits vorsorgt und Geld beiseite schafft.

Das frag mal meinen Chef... wahrscheinlich weil 3 Urlaube im Sommer, wenns gut läuft, wichtiger sind :)

Wir haben einfach nur Winter^^ Menschen die in höheren lagen zu Hause sind lachen über uns, die wegen kleinen Verspätungen oder vereisten Flächen schon anfangen zu jammern^^

Um mal wieder auf den Ursprungsgedanken des Threads zurückzukommen:

Die Kommunen schlagen Alarm: Die Kassenlage von Städten und Gemeinden ist so schlecht wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Weil Lokalpolitiker kaum noch Handlungsspielraum haben, sehen sie sogar die Demokratie in Gefahr. Jetzt soll der Bund helfen.

Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,736871,00.html (Archiv-Version vom 30.12.2010)

Dann haben wir es ja schwarz auf weiß, warum der Winterdienst nicht mehr funktioniert wie gewohnt.

Die Kommunen schlagen Alarm: Die Kassenlage von Städten und Gemeinden ist so schlecht wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Weil Lokalpolitiker kaum noch Handlungsspielraum haben, sehen sie sogar die Demokratie in Gefahr. Jetzt soll der Bund helfen.
t

Es ist doch jedes Jahr das gleiche , erst bestellt man zu wenig Salz und wundert sich hinterher warum mitten im Winter das Auftausalz weitaus teurer ist als wenn man es im Sommer bestellt .

@berlinandi

Würdest Du dem Link mal folgen, dann würdest Du sehen, dass das Salz das kleinste Übel ist. ;-)

Und auch wenn ich hier nochmal erwähne, dass es mir mit diesem Thread nicht um die winterlichen Straßenverhältnisse als solches ging, sondern darum, dass die im Vergleich zu den Vorjahren mangelhafte Räumung ein erstes Anzeichen für die zu erwartende Misere - sprich leere Kassen - war, dann interessiert das wohl immer noch keinen. Ist aber in meinen Augen immer noch so.