Die ideologische Trennung in den deutschen Medien

GrandOldParty schrieb am 25.11.2011:Vor allem Spiegel Online betreibt Pro-Euro Propaganda, die in ihrer Intensität, in ihrer Beharrlichkeit, Goebbels Stolz machen würde.

Ein sehr gelungener Satz, sprachlich fast ein Meisterwerk. Ich hatte Beharrlichkeit mit drei oder vier "r"'s geschrieben, mein Vergleich würde lauten "Göbbels Herz mit Stolz erfüllte."

@GrandOldParty

Du bist dergrößte Quell von Bullshit hier. Nein,so schlimm ist es nicht, aber du redest viel Kappes.

@libertarian

Ja,natürlich. Es ist wie im Kommunismus, der hat auch nie funktioniert, weil man ihn ja angeblich nie richtig probiert hat.

Genauso ist das mit den Finanzmärkten,auch die ideale freie Marktwirtschaft geht von vorausetzungen aus, die unerfüllbar sind und ist daher zum Scheitern verurteil.Das Scheitern liegt aber natürlich nur an irgendwelchen äusseren Akteuren,der böse Staat der nicht die Finger von Planwirtschaft lassen kannist schuld.Obamacare und so. Der ZDF ist voll links,weil man da den göttlichen Kapitalismus kritisiert,genau wie die Kirche und die CDU. Alles Schlampen ausser Tea Party.

Mal wieder ein hervorragedes Beispiel der Propaganda und einseitigen Betrachtung des Spiegels:

Die meisten Menschen hätten erkannt, dass der Euro gerade für ein Exportland wie Deutschland in einer globalisierten Welt die "bessere Lösung" sei, sagt Emnid-Chef Schöppner. Aktuelle Umfragen zeigen, dass es keine Mark-Mehrheit in der Bevölkerung gibt. So sprach sich vor wenigen Wochen im ARD-Deutschlandtrend nur eine Minderheit von 46 Prozent dafür aus, "die Bundesrepublik hätte besser die D-Mark behalten sollen".

Die Mehrheit von 50 Prozent war anderer Ansicht. In einer Emnid-Befragung von Ende September gab es zwar eine relative Mehrheit für die Rückkehr zur D-Mark, aber keine absolute. 50 Prozent sprachen sich dafür, 48 Prozent dagegen aus. Demoskop Güllner erinnert daran, dass der Euro bei den Deutschen nie besonders beliebt gewesen sei. "Aber der Euro treibt sie eben auch nicht um, nicht einmal in der Krise."

Wenn es für den Euro ist, dann spricht Spiegel Online von einer Mehrheit. Ohne wenn und aber. Obwohl diese "Mehrheit" nur zu 50 Prozent zu 46 Prozent besteht.

Wenn es aber gegen den Euro geht, dann spricht Spiegel Online auf einmal von einer "relativen Mehrheit".

@GrandOldParty
Du nimmst ziemlich leichtfertig das Wort Propaganda in den Mund. Für wen soll denn der Spiegel propagieren? Und zu wissen dass man mehrheitlich für den Euro anstelle der D-Mark ist, braucht man keinen Spiegel dafür.

Für den Euro macht der Spiegel Propaganda.

Und das Beispiel ist hervorragend:

Wenn die "Mehrheit" der Deutschen, nach einer Umfrage, für den Euro ist, dann nimmt das Spiegel Online so hin. Ohne wenn und aber.

Wenn die "Mehrheit" der Deutschen, nach einer Umfrage, aber gegen den Euro ist, dann muss Spiegel Online natürlich dazuschreiben, dass es nur die "relative Mehrheit" ist.

Interessant, aber 50 Prozent für den Euro, nach der ersten Umfrage, und 46 Prozent gegen den Euro, ist keine relative Mehrheit?

@individualist

@GrandOldParty
Man kann nur von einer relativen Mehrheit sprechen weil man nur eine Grundgesamtheit erforschen kann, nicht das gesamte Publikum, aber es reicht aus um einen Einblick auf die Meinungen in der Republik zu haben.

Darum geht es doch gar nicht.

Es geht darum, dass es in beiden Fällen eine relative Mehrheit war.

Doch wenn die relative Mehrheit für den Euro ist, dann nimmt das Spiegel Online so hin. Wenn sie allerdings gegen den Euro ist, muss Spiegel Online noch extra erwähnen, dass es eine relative Mehrheit ist.

Wenn sie ausgewogen wären, hätten sie geschrieben, dass in jeweils einer Umfrage eine relative Mehrheit für den Euro war. Und in einer anderen Umfrage eine relative Mehrheit gegen den Euro.

Doch das haben sie nicht getan.

Es sind diese kleinen Dinge, die zeigen, wie einseitig Spiegel Online ist.

@individualist

@GrandOldParty
Wenn dir das so wichtig ist geh doch selber in irgendwelchen Städten und befrage doch mal die Leute zu dem Euro, ich sehe da nicht das Problem dass der Spiegel das auch macht und zu diesem Ergebnis kommt.

Sehe ich das jetzt richtig, dass hier ein Thread darüber eröffnet wurde, dass unterschiedliche Medien unterschiedliche politische Meinungen vertreten und diesbezüglich auch ihre Artikel schreiben?
Übrigens: Bienen sind Insekten.

Vielleicht sollte jemand mal nachschlagen was absolute Mehrheit hier in unseren Breitengraden heißt. Tipp 51. Nicht immer fehlen sehen wo keine sind. Und diese Kleinkrämerei kann man mit allen Artikeln veranstalten. Man muss nur lange genug suchen.

@individualist

Du verstehst immer noch nicht, worum es geht. Spiegel Online definiert sich die Ergebnisse zurecht, basierend auf ihrer politischen Ideologie. Da wird eine relative Mehrheit zu einer Mehrheit, ohne wenn und aber. Und eine andere relative Mehrheit, die einem nicht in den Kram passt, bleibt eine relative Mehrheit und wird sogar noch unterstrichen.

GrandOldParty schrieb:Du verstehst immer noch nicht, worum es geht. Spiegel Online definiert sich die Ergebnisse zurecht, basierend auf ihrer politischen Ideologie.

so erstens das erstmal eine Behauptung dass der Spiegel die Ergebnisse fälscht und zweitens von welcher Ideologie sprichst du? Ich hab dich das schon zig mal gefragt.

GrandOldParty schrieb:Da wird eine relative Mehrheit zu einer Mehrheit

eine relative Mehrheit ist auch eine Mehrheit, ich sehe da nicht das Problem.

Arten von Mehrheiten

Eine relative Mehrheit hat, wer mehr hat als jeder andere. (Sonderfall: mehr Ja- als Nein-Stimmen.)
Eine einfache Mehrheit hat, wer mehr hat als die Hälfte der abgegebenen, gültigen Stimmen.
Eine absolute Mehrheit hat, wer mehr hat als die Hälfte dessen, was möglich ist.
Eine qualifizierte Mehrheit hat, wer einen festgelegten größeren Anteil hat als bei den drei zuvor genannten Mehrheiten.
Eine einmütige Entscheidung liegt vor, wenn es keine Gegenstimmen, allerdings Enthaltungen gibt.
Eine einstimmige Entscheidung ist gegeben, wenn alle Abstimmenden ein positives Votum abgeben.

Folgerung: Jede absolute Mehrheit ist auch eine einfache, jede einfache Mehrheit ist auch eine relative.

Quelle Wiki, da mir ja keine zuhören will.

individualist schrieb:so erstens das erstmal eine Behauptung dass der Spiegel die Ergebnisse fälscht

Ich hab nicht gesagt, dass der Spiegel Ergebnisse fälscht. Er definiert sie sich nur zurecht.

individualist schrieb:eine relative Mehrheit ist auch eine Mehrheit

Richtig, absolut.

Aber dann ist auch eine relative Mehrheit gegen den Euro auch eine Mehrheit. Und es muss nicht noch extra erwähnt werden, dass es nur eine relative Mehrheit ist.

Verstehst du immer noch nicht, worum es geht? Spiegel Online hat in dem von mir gebrachten Zitat von zwei Umfragen gesprochen. Beide Umfragen hatten eine relative Mehrheit, aber jeweils zu einem anderen Ergebnis.

In der ersten Umfrage sprach sich eine relative Mehrheit gegen die Rückkehr zur DM aus.
In der zweiten Umfrage sprach sich eine relative Mehrheit für die Rückkehr zur DM aus.

Als es für den Euro ging, sprach Spiegel Online nicht mehr von einer relativen Mehrheit. Sie sprachen einfach von einer Mehrheit. Doch als es gegen den Euro ging, sprach und unterstrich Spiegel Online die Tatsache, dass es eine relative Mehrheit war.

Es geht um den Kommentar der Ergebnisse bzw. das weglassen derselbigen.

@individualist

@GrandOldParty
Es existiert eine relative Minderheit gegen den Euro, keine Mehrheit :D

@individualist

Nein, nach den Umfragen, die Spiegel zitiert hat, existiert jeweils eine relative Mehrheit für und eine relative Mehrheit gegen den Euro. Da Spiegel Online aber Pro-Euro-Propaganda betreibt, haben sie aus der relativen Mehrheit für den Euro einfach eine Mehrheit gemacht, während sie die relative Mehrheit gegen den Euro einfach unverändert gelassen und sogar unterstrichen haben.

@GrandOldParty

Hast du mal eine Quellenangabe? Ich würde mir nämlich gerne mal die beiden Umfragen anschauen.



Vorneweg sei gesagt: Ich bin nicht der einzige, der hier schreibt, dass es völlig normal für Medien ist, wenn sie ihre eigene Meinung durchschimmern lassen. Wie gesagt, wenn du was ohne Bewertung willst, schau dir Protokolle an.
Und jetzt zu den beiden Umfragen hier: Ich vermute es hat sprachstilistische Gründe, dass hier einmal nicht von einer relativen Mehrheit gesprochen wird. Aber auch wenn dem nicht so wäre, alles halb so wild. Kotzis letzter Beitrag ist der eine Grund dafür und meine vorige Erklärung, der andere.

@sodawasser
Ich vermute sogar der Verfasser hat sich gar nichts dabei gedacht und nur zufällig das eine näher beschrieben und bei dem anderen Ergebnis nicht. Aber natürlich könnte es auch eine Verschwörung des CIAs sein. Who cares?

Kotzi schrieb:Ich vermute sogar der Verfasser hat sich gar nichts dabei gedacht und nur zufällig das eine näher beschrieben und bei dem anderen Ergebnis nicht.

Das ist sogar noch wahrscheinlicher.

Kotzi schrieb:Aber natürlich könnte es auch eine Verschwörung des CIAs sein. Who cares?

Alle die, die nicht dieser Meinung sind und befürchten, dass der ach so unmündige Mensch am Frühstückstisch beeinflusst werden könnte.Wenn solche "Propaganda" (ich würde auch dieses Wort nicht so verschwenderisch benutzen) aber von der eigenen Seite kommt, ist man über die eventuelle Unmündigkeit der Menschen froh, besonders, wenn man in der Minderheit mit der Meinung ist.

Das was der Spiegel mach ist noch weit von Propaganda weg und wie ich schomal schrieb, erst schlimm, wenn sowas vom Staat geleitet werden würde und wir sowieso nur eine Zeitung hätten (Und es sich wirklich um Propaganda handeln würde).

Üblicherweise informiert man sich nicht aus einer einzigen Quelle. Wer das tut, ist in Zeiten des Informations-Überflusses selbst schuld.