Bargeld wird abgeschafft

@jerry142
Danke für die Info!

@jerry142
Jep danke. Neu heisst das also "Einlagegebühr", wenn das Guthaben auf der Bank schrumpft statt wächst und abheben ist dann auch nicht, wenn es kein Bargeld mehr gibt.

Ich kann mir schon vorstellen, dass es einmal kein Bargeld geben wird. Kauft man nur noch mit Karte ein, wird man der gläserne Kunde. Damit lässt sich dann noch mehr Geld verdienen.

In der EU soll eine einheitliche Obergrenze für Bargeld-Zahlungen eingeführt werden. Das Ziel: Terrorismusfinanzierung besser zu bekämpfen. Dafür wollen sich Deutschland und Frankreich stark machen - wohl auch heute, am Treffen der EU-Finanzminister.

http://www.srf.ch/news/international/wie-wirksam-ist-eine-bargeld-obergrenze
Keine Abschaffung, aber zumindest ne Einschränkung.
PS:

Nur auf der untersten Stufe des Drogenhandels, nämlich beim Junkie, der sein Heroin kauft, spiele Bargeld noch eine wichtige Rolle, sagt er weiter.

«Die organisierte Kriminalität gründet Scheinfirmen, überweist zwischen Scheinfirmen grössere Summen und wenn man das geschickt macht, ist es de facto nicht aufspürbar», so Schneider weiter. Und so sei es auch beim Terrorismus, fügt der Ökonom hinzu.

@mayday

Wenn es so weitergehe mit den Negativzinsen, könnten die Notenbanken zu den Totengräbern des Kapitalismus werden, warnt der Schweizer Ökonom Thomas Straubhaar von der Universität Hamburg. «Aus meiner Sicht sind Negativzinsen das Ende des Kapitalismus.»

[..]

Falsche Anreize würden die Negativzinsen aber auch bei den Sparern setzen – bei den Privaten ebenso wie bei den Pensionskassen, so Straubhaar. «Die Menschen sind ja nicht dumm. Und was machen sie, wenn es auf dem Sparheft Negativzinsen gibt? Dann gehen sie in der Bank zwei Stockwerke tiefer, mieten sich einen Tresor und legen das Geld dort hinein.»

Mit der Folge, so Straubhaar, dass dann die Diskussion beginne über die Abschaffung des Bargelds. «Das ist dann die letzte Drehung der Daumenschraube: Erst werden die Menschen aus dem Bankkonto vertrieben, dann halten sie Bargeld im Tresor – und wenn das auch nicht mehr gewollt ist, dann verbietet man das Bargeld oder macht Schwundgeld», sagt Straubhaar.

http://www.srf.ch/news/wirtschaft/negativzinsen-sind-das-ende-des-kapitalismus

@Glünggi

Die Argumentation zum Verbot größerer Bargeld-Transaktionen ist dermaßen irrational. Wie soll es einen Terroristen behindern, wenn dieser entweder gleich teures Gerät gestellt bekommt - was aufgrund der scharfen Kontrolle von Sprengstoffen und Waffen zur Vermeidung der Enttarnung notwendig ist - oder die Beschaffung selbst unter hoher Strafe steht und somit das Vergehen gegen das Bargeld-Gesetz da eine Bagatelle darstellt? Der denkt sich ja nicht vor seinem Massenmord: "Oh, zur Beschaffung meiner Ausrüstung benutze ich lieber Master-Card, sonst bekomme ich im Paradies noch einen Anklagepunkt mehr".
Bei der organisierten Kriminalität sieht die Nutzlosigkeit gleich aus. Drogen-, Menschen- und Waffenhandel sind immer wertintensive Transaktionen über teils riesige Strecken, die sowieso schon unter hoher Strafe stehen. Das interessiert dort niemanden. Der Aufwand der Geldwäsche ist sowieso schon groß, das wird durch Bargeld-Begrenzung auch nicht schwieriger.

Es ist daher offensichtlich, dass das angebliche Ziel der Bargeld-Begrenzung entweder nur scheinbewahrender Aktionismus ist oder gar der Verschleierung anderer Interessen dient. Denn die Auswirkungen auf den Alltag sind groß - darüber hinaus aber vernachlässigbar.

@Madboy
Bargeld kommt halt vorallem auf der untersten Stufe der Transaktionen vor... meist erst beim Endverbraucher. Bei den Terroristen und dem organisierten Verbrechen sind das halt in erster Linie "Personalbezahlungen" und Bestechungsgelder bzw. beim Drogenhandel vom Grossverteiler zum lokalen Dealer. Aber halt auf bescheidenem Niveau und nicht mit grösseren Summen. Bei grösseren Summen wird das ganze elektronisch abgewickelt... zbsp so wie oben beschrieben, durch Scheinfirmen. Die grossen Fische sind davon relativ unbeeindruckt. Genauso wie die grossen Konzerne unbeeindruckt sind von den Massnahmen gegen Steuerhinterziehung. Auch da trifft es in erster Linie die Kleinbetrüger oder vereinzelte Privatpersonen, aber nicht jene die das "industriell" betreiben.. die den grossen Happen ausmachen. Diese halten das Kapital in Geiselhaft, damit nicht wirklich Massnahmen beschlossen werden, die ihnen weh tun.

@Glünggi

Natürlich trifft man die großen Fische überhaupt nicht. Aber selbst die kleinen kann man damit nicht von irgend etwas abhalten. Wenn jemand bereit dazu ist das Gesetzt zu brechen, dann interessiert ihn ein zusätzliches Vergehen nicht. Vor allem, wenn es ein Delikt ist, das nur inflagranti von Bedeutung ist.

Daher sehe ich nicht, was für dieses Verbot sprechen kann. Es wird letztlich nur legale Transaktionen behindern.

@Madboy
@Glünggi
@Dania
Das geht ja soweit, dass einige sich Gedanken machen den Goldhandel auch einzuschränken, weil ja dann eine Ausweichsmöglichkeit ebenfalls verhindert werden muss.

Mal angenommen der Euro ist abgeschafft, betrifft dies ja nicht alle anderen Währungen wie den Dollar. Kann ich dann mein elektronisches Konto in $ auszahlen lassen? So würde die EU faktisch den Dollar einführen, oder will man den auch gleich in der Eurozone verbieten? Das wird völlig Absurd. Der Ökonom Straubhaar hat nicht ganz unrecht, dass solch Negativzinsen für alle, auch den Kleinen, das Zeichen eines Ende des Finanzsystems ist oder zumindest der Währungsunion.

Lesenswertes Interview über die wahren Gründe für die Bargeld-Abschaffung:
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Der-Weg-in-die-totale-Kontrolle-article17180146.html

Einen der wichtigsten Aspekte heb' ich mal hervor:

Wenn Bargeld gedeckelt ist, werden die Verbraucher Alternativen suchen. Gold bietet sich da an. Inwieweit wäre eine Obergrenze von Bargeldzahlungen auch mit einer Beschränkung von Goldbesitz verbunden?

- Eine Beschränkung oder zumindest eine Überwachung von Goldbesitz ist folgerichtig und zwingend. Wo es hingehen wird, sieht man an Griechenland: Dort gibt es schon jetzt einen Gesetzentwurf, wonach Bargeld, Gold und Schmuck, den man außerhalb der Bank hat, anmeldepflichtig werden sollen. Der Staat soll sogar nachprüfen können, ob man Bargeld und Gold zu Hause hat.

@Scox

dann bezahle ich meinen Kleingram mit gefeilten Goldspänen ? ;D

Bargeld abschaffen könnte auch der erste Schritt in eine geldlose Gesellschaft werden.


Schattenwirtschaften selbst wird man niemals unterbinden können, mit Bargeld oder ohne..

Eigentlich geht es den Banken nur um Kostenersparnis.

Bargeld kostet eben Geld, je kleiner der Unterschied zwischen Materialwert und Buchwert, desto schlimmer.

@evilparasit

Eine geldlose Gesellschaft wird es nicht geben und die Bekämpfung der Schattenwirtschaft ist auch nicht die Intention, die hinter der Abschaffung steht. Wenn der Staat Auskunft darüber haben möchte, ob man Schmuck oder Gold besitzt, und dies gesetzlich in der EU bereits so gehandhabt wird, sehe ich darin eine Riesengefahr für die Demokratie und die Freiheit.

Wir haben in Italien seit einiger Zeit die Bargeldgrenze von 1000 Euro (gerade wird darüber diskutiert, sie wieder anzuheben, bin aber nicht sicher, wie viel weiter wir da inzwischen gekommen sind). Am Schwarzgeldmarkt hat das meines Wissens kaum was geändert.

Ich kenne Leute, die 10.000 Euro Schwarzgeld auf die Hand bekommen, dann eben monatsweise 999 Euro einlegen und den Bankangestellten freundlich angrinsen. Oder es für den Urlaub beiseite legen und dort dann einfach alles bar bezahlen.

Auch der kleine Mann nimmt weiterhin ohne Probleme Schwarzgeld ein, obwohl es hier die Pflicht gibt, Kassenbons auszustellen, um jede Ware zu registrieren. Den "vergisst" man dann einfach mal - insbesondere in Restaurants, Bars, Cafés, in Friseursalons u.Ä.

Wie es mit Millionenbeträgen aussieht, weiß ich nicht genau. Aber ich bezweifle ohnehin, dass da wahnsinnig viele Koffer mit Bargeld herumgehen (meine Güte, eine Million in Scheinen ist nicht zu unterschätzen). Und meines Wissens wurde die Mafia bis heute nicht ausgeschaltet.

Insofern: An und für sich ist die Bargeldgrenze nur halb so wild, weil sie selten wirklich einschränkt. Da ich aber durchaus die Gefahr sehe, dass sie immer weiter herabgesenkt wird, schafft man erst einmal einen europäischen Standard, bin ich strikt dagegen.

Wenn das Bargeld abgeschafft wird und man über Kreditkarten, Internet und so weiter bezahlen muss wird das am Anfang bestimmt eine leichte beute für Hacker sein aber auch die Überwachung steigt. Ich finde das Geld in bar bleiben soll aber Sachen wie Lastschrift, PayPal, Paysafe Card etc. auch so bleiben, wie sie sind. Es ist doch irgendwie ein befriedigendes Gefühl paar scheine in der Tasche zur haben.

@ All
Mein erster Gedanke war dazu, wie und mit was bezahle ich dann meine Errungenschaften auf Flohmärkten?

Fedaykin schrieb am 19.03.2016:Eigentlich geht es den Banken nur um Kostenersparnis.

Bargeld kostet eben Geld, je kleiner der Unterschied zwischen Materialwert und Buchwert, desto schlimmer.

Glaubst du den Unsinn wirklich? Selbst die Banken sehen das anders:

Geld im Tresor statt bei der EZB

Die EZB verlangt von Banken Strafzinsen, wenn sie ihr Geld bei der Notenbank deponieren. Die Banken denken deshalb darüber nach, selbst mehr Bargeld zu verwahren.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/sparkassen-plaene-geld-im-tresor-statt-bei-der-ezb-14104071.html


Es geht in erster Linie darum die Haupt-Fluchtmöglichkeit vor den Negativzinsen abzuschaffen. Eventuelle Kostenersparnisse wären lediglich ein Nebeneffekt.

Bargeld hat seit seiner Einführung funktioniert u. jetzt sill man es auf einmal abschaffen u. sogar die etablierte Politik spielt mit. Das muss einem zu denken geben u. verdeutlicht wie weit diese bereits von den Finanzakteuren korrumpiert ist.

Was machen eigentlich die ganzen Bettler u. Straßenkünstler bei der Abschaffung des Bargelds? Müssen diese sich dann ein mobiles Kreditkartentermial zulegen um zu überleben?

nightshade2000 schrieb:Es geht in erster Linie darum die Haupt-Fluchtmöglichkeit vor den Negativzinsen abzuschaffen. Eventuelle Kostenersparnisse wären lediglich ein Nebeneffekt.

Deine Interpretation.

nightshade2000 schrieb:Geld im Tresor statt bei der EZB
Die EZB verlangt von Banken Strafzinsen, wenn sie ihr Geld bei der Notenbank deponieren. Die Banken denken deshalb darüber nach, selbst mehr Bargeld zu verwahren.

Ja bei sich selber als bei der EZB zu verwahren.

Aber ob Bargeld oder nicht, ändert nix an den Negativzinsen.





schaun wir mal wie andere Länder damit umgehen die schon wesentlich weiter sind.

Zumal ich bezweifel das das Bargeld abgeschafft wird.

http://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/devisen-rohstoffe/kreditkarten-abba-star-ruft-zum-bargeld-boykott/9283036.html (Archiv-Version vom 07.05.2016)


Die Entwicklungen in Schweden und Skandinavien


http://www.handelsblatt.com/finanzen/vorsorge/altersvorsorge-sparen/stockholm-obdachlose-akzeptieren-kreditkarten-/8999436.html (Archiv-Version vom 22.03.2016)

Fedaykin schrieb:Zumal ich bezweifel das das Bargeld abgeschafft wird.

Das es per Gesetz abgeschafft wird glaube ich auch nicht. Viel eher wird die Entwicklung so oder so hin zu einer bargeldlosen Gesellschaft führen. Die neuen Zahlungsmöglichkeiten über Smartphones zeigen ja wo es hin geht.