Eingliederung behinderter Kinder in die Regelschulen

tussinelda was verstehst du unter eingeschränkt wirklich? es gibt eine ganze reihe von hörbehinderten die in der ausübung ihres jeweiligen berufs dadurch nicht eingeschränkt sind. viele leben heute sehr gut. ich auch! es ist genau dasselbe wie die normalos. nur die hörbehinderten sind nur durch die hörbehinderung sehr eingeschränkt.

@deafkritiker
ich meine mit eingeschränkt einfach eingeschränkt, ich sage das lieber als behindert.......das ist keine Wertung.......für mich sind behinderte oder eingeschränkte Menschen absolut gleichwertige Menschen......für andere anscheinend nicht

Tussinelda schrieb:Leistung ist nicht der einzige Wert, an den man einen Menschen messen sollte oder er sich selbst messen sollte. Leistungsbewusstsein schürt einen Leistungsanspruch, dieser schürt Konkurrenz, was wiederum dazu führt, dass man Menschen nach ihren bewiesenen Leistungen einteilt, oder einteilen könnte, was dazu führt das nicht jeder als gleichwertig angesehen wird=Diskriminierung.

Sorry aber du hast das Schulsystem nicht ganz verstanden. Nach was soll man denn gehen?

Wer nicht mitkommt, der bleibt sitzen, wers dann auch nicht schafft, kommt in die Sonderschule.

Jetzt mal auf die 9 Pflichtschuljahre betrachtet, da wo ich herkomme.

Tussinelda schrieb:.für mich sind behinderte oder eingeschränkte Menschen absolut gleichwertige Menschen......für andere anscheinend nicht

Nur weil sie nicht in eine Schule gehen können, wo sie den Stoff nicht erlernen ?

Wie sieht die Welt denn aus, in der wir deiner Meinung nach leben sollen?

Alle gehen in die Schule, niemand bekommt Noten und jeder steigt auf ?

Nur weil jemand Dumm ist, ist er genauso gleichwertig wie ein Kluger.

Und wenn jemand Behindert ist, ist er genauso gleichwertig wie ein Dummer oder ein Fauler oder ein Kluger.

Aber er wird wohl nicht in die selbe Schule gehen können, wie ein Kluger.

Das gilt auch für Dumme.

@insideman
Sorry, aber Du verstehst nicht, worauf ich hinaus will......natürlich geht e in der Schule um erbrachte Leistung, aber macht diese Leistung den Menschen aus? Vielleicht sollte man sich die Frage auch einmal stellen und @deafkritiker hat ja sehr schön beschrieben, dass jede Leistung möglich ist, auch wenn man behindert ist. Also warum diesen Unterschied von vorne herein machen?

@deafkritiker
ja ;) essen kenn ich ebenfalls. hat mir damals aber nicht zugesagt.

@Tussinelda

Wenn jede Leistung moeglich ist, dann sind sie ja auch icht behindert.

Tussinelda schrieb:Sorry, aber Du verstehst nicht, worauf ich hinaus will......natürlich geht e in der Schule um erbrachte Leistung, aber macht diese Leistung den Menschen aus?

Nein, aber in die Schule geht man nicht, um einen Menschen an sich zu bewerten, sondern seine Leistungen.

Tussinelda schrieb:Vielleicht sollte man sich die Frage auch einmal stellen und @deafkritiker hat ja sehr schön beschrieben, dass jede Leistung möglich ist, auch wenn man behindert ist. Also warum diesen Unterschied von vorne herein machen?

Nun wenn der Unterschied einfach da ist und die Eltern das so erkennen, sehe ich kein Problem darin, das Kind in eine Sonderschule zu geben.

Aber wie gesagt, es darf und tut es oft ja auch, sich auch in der normalen Volkschule beweisen.

Wenn das nicht klappt, was dann halt sehr oft der Fall ist, dann ist es ganz natürlich dass es die Schule wechseln muss.

@Puschelhasi
Na toll, sie gelten aber als behindert und sind somit erst einmal nicht für die Regelschule gedacht, Du willst doch auch nicht, dass Deine Kinder womöglich weniger lernen, also lehnst Du einen gemeinsamen Unterricht ab. Wie man sieht ist erstens behindert und behindert nicht immer gleich und zweitens kann man fördern, ohne dass andere dann darunter "leiden" müssen, also weniger lernen. Dafür lernen sie aber gleich noch etwas über Akzeptanz, Toleranz etc.

@insideman
@Puschelhasi
es geht um Chancengleichheit.....wenn ich aber jemanden, egal wen, von vorne herein nicht die Chance gebe, dann kann derjenige wohl kaum beweisen, zu was er fähig wäre.....und erst einmal in der Förderschule ist es fast unmöglich, wieder auf eine Regelschule zu wechseln. Das ist nicht richtig, in meinen Augen.

Tussinelda schrieb:Wie man sieht ist erstens behindert und behindert nicht immer gleich und zweitens kann man fördern, ohne dass andere dann darunter "leiden" müssen, also weniger lernen.

Richtig und das soll ja in Sonderschulen passieren , nehm ich an.

Dort wird eben weniger und langsamer gelehrt.

Auch wenn ich - und da kann ich mich nur wiederholen, fast nur Kinder aus der Schule kannte, die völlig normal waren, also nicht behindert, aber offenbar absolut keinen Bezug zur Schule hatten.

Viele davon waren wie gesagt auch recht aggressiv was durchaus am Elternhaus lag.

Jetzt so richtig Behinderte wie Menschen mit dem Down Syndrom, ect, habe ich dort nie erblickt, bzw nicht gewusst dass sie dort hingehen.

Ich kenne aber nur einen Bruchteil dieser Schüler, weil ein nicht unwesentlicher Teil meiner Freunde aus Kindertagen , dorthin gingen.

Meiste gleich alle Kinder einer Familie, was wie gesagt darauf schließen lässt , dass das Elternhaus hier entscheidenden Einfluss hatte.

Daher wäre ich auch besorgt, wenn echte Behinderte dort in die Schule gehen würden. Aber in der normalen Schule , hätte man sie allerhöchstens die ersten 4 Jahre durchmogeln können.

In der Hauptschule ( das ist bei uns nicht so wie bei euch, wie ich hier mitbekommen haben ;) ) oder gar im Gymnasium wäre das unvorstellbar.

Tussinelda schrieb:.und erst einmal in der Förderschule ist es fast unmöglich, wieder auf eine Regelschule zu wechseln. Das ist nicht richtig, in meinen Augen.

Wenn wir hier von der Sonderschule in der Form sprechen, wie ich sie so in Erinnerung habe, dann stimmt das.

Das ist aber auch nie deren Ziel, kann es auch nicht sein.

Ich gebe ein Beispiel. Ich habe meine Tochter bewusst in eine eigentlich ganz normale Regelgrundschule gegeben, aber dort in die einzig existierende integrative Klasse. Dort war unter anderem ein Junge, der schwer krank war und der deshalb in eine Förderschule sollte, weil man sich da "besser" um ihn kümmern könne. Hätte es keine Eltern mit gesunden, "normalen" Kindern gegeben, die "erlaubt" hätten, dass ihr Kind in eine integrative Klasse geht, dann hätte es diese Klasse nicht gegeben, somit hätte der Junge in die Sonderschule gemusst. Was sowieso regelmäßig wieder Thema wurde, weil ein Sonderschullehrer an der Regelschule zu teuer sei......und man diesen deshalb loswerden wollte. Wir Eltern haben uns durchgesetzt und somit 3 Kindern, eins davon war dieser Junge, den Unterricht an einer Regelschule ermöglicht. Diese Kinder wurden nicht durchgemogelt.

@insideman
lies mal hier, wie es gehen kann und wie es sein sollte........
http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,814458,00.html (Archiv-Version vom 04.05.2012)
http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,814458,00.html (Archiv-Version vom 04.05.2012)

Tussinelda schrieb:Ich gebe ein Beispiel. Ich habe meine Tochter bewusst in eine eigentlich ganz normale Regelgrundschule gegeben, aber dort in die einzig existierende integrative Klasse.

Ja ich sollte auch in so eine Klasse. In unserer Volksschule war auch so eine Klasse, wo Kinder die sehr lernschwach( aber woher weiß man das mit 6 Jahren) oder eben etwas behinderte Kinder gegangen sind.

Dazu benötigte man offenbar auch "normale" Kinder.

Ursprünglich wollte meine Mutter dass ich mindestens eine Klasse überspringe, da ich , aufgrund einer sehr ehrgeizigen Oma, mit 4 Jahren schon Lesen,Schreiben,Rechnen konnte.

Da ich aber ohnehin der Jüngste in der Klasse war, schlug der Direktor nach einem bestandenen aber offenbar unnötigen Eignungstest vor, ich solle in diese Klasse gehen, um den Kindern zu helfen.

Als 5 Jähriger habe ich natürlich protestiert und Terror veranstaltet, weil ich nicht in diese Klasse wollte.

Ich kann also auch Kinder verstehen, die das nicht tun wollen.

Tussinelda schrieb:Hätte es keine Eltern mit gesunden, "normalen" Kindern gegeben, die "erlaubt" hätten, dass ihr Kind in eine integrative Klasse geht, dann hätte es diese Klasse nicht gegeben, somit hätte der Junge in die Sonderschule gemusst.

Ich weiß nicht was aus der Klasse geworden ist, aber ich weiß dass es sie höchstens 2 Jahre gab. Ich sag deswegen 2 Jahre, weil ich mich an die letzten beiden Volksschuljahre gut erinnern kann und ich mir sicher bin dass es da keine Integrationsklasse mehr gab.

Da auch meine Freunde aus der normalen Klasse die mehr als 1 mal sitzenblieben dann auf die Sonderschule gingen, war das denk ich entweder ein Pilotprojekt, oder von Beginn an nur für ein Jahr vorgesehen um zu sehen, welches Kind danach eventuell den normalen Schulbetrieb mitmachen kann.

Jeder sollte sich die Frage stellen, wenn er ein "behindertes" Kind mal haben sollte, ob es ihm dann lieber wäre, dieses mit gleichen Chancen in eine Regelschule geben zu KÖNNEN oder es von vornherin in eine Sonderschule gepackt wird. Genau DAS ist zur Zeit nämlich noch der Fall!

@CosmicQueen
ganz genau das, was ich meine!

@insideman
wenn ein Kind, dass einmal sitzen bleibt, gleich in die Sonderschule abgeschoben wird, dann ist das ein ganz und gar beschissenes Bildungssystem.

@Tussinelda

Mehr als einmal.

Also 2 mal.

Edit: Wie soll das auch sonst aussehen?

Lauter 14 Jährige in der letzten Volksschule?

@insideman
achso, 2mal.......dann ist man Sonderschüler, weil man ein "schlechtes" Elternhaus hat und keine Unterstützung bekommt z.B., schön, da werden dann wenigstens nicht nur Behinderte diskriminiert......
spiel nicht mit den Schmudelkindern, sing nicht ihre Lieder.......