Ist das Böse gut?

@coelus
Lese ich da zwischen deinen Zeilen die Tendenz zur Relativierung, dieScheu
vor dem Absoluten? ;)
Das Problem ist eigentlich nur, dass es Leute gibt, dieaus
ihrer eigenen Kultur heraus die Handlungen in einem anderen Kulturkreis be- undnicht
selten verurteilen. Aber wenn man im eigenen Kulturkreis bleibt, ist eigentlichkein
Bedarf für diese heute so beliebte Verwischung der Grenzen zwischen Gut und Böse.Grenzen
zwischen beidem gibt es natürlich, z. B. Notlügen, Attentate auf Diktatorenetc.

Ich denke ferner nicht, dass das Böse notwendig ist. Wieso sollte das Gute darunterleiden, wenn es keinen Mord oder keine Kindesmisshandlung mehr gäbe? Für mich klingt daseher nach falsch verstandenem Ying- und Yang-Gesülze.

Gut und Böse sind ohne ein übergeordnetes Prinzip, auf welches sie sich beziehen nichtaussagekräftig. Es ist ohne diese Grundlage, die Aussage einer Autorität, die nichtweiter gefragt werden möchte oder verlieren sich in der höheren Ordnung.

Es sindKriterien die zur Bewußtwerdung gehören, doch wir sollten dieses Stadium verlassen, weilwir die technologische Entwicklung nicht mehr damit handhaben können, das wäre/ist unserUntergang.

Hallo yoyo,

Nein, keine Relativierung und ebenfalls scheut es mich nicht vorirgendetwas… es ist wie es ist, ein Drama, ein Theater von Gut und Böse, das GanzeTheater könnte man ebenso als den Wahnsinn der Normalität bezeichnen.

Solange manauch an diesem Konstrukt von Gut und Böse festhalten will, solange wird das eine dasandere bedingen und zeitigt die entsprechenden Auswirkungen auf Mensch und Umwelt, waswir ja bis zur genüge schon kennen.

Meine Frage war übrigens sehr seriös gemeintyoyo, es lohnt sich wirklich, sich mal ausgiebig seine eigene Gedanken dazu zu machen…:)

... und könnte zu diesem Ergebnis führen:

...doch wir sollten diesesStadium verlassen, weil wir die technologische Entwicklung nicht mehr damit handhabenkönnen, das wäre/ist unser Untergang.

Da die Wahrheit überall gleich ist, und der Irrtum je nach Zeit, Ort und Personverschieden ist, sollte man doch tunlichst, Gut und Böse als eine Münze verstehen, derenSeiten, interpretationen des Geistes sind.

Gut und Böse ist ansichtssache.
Was der eine für gut und richtig hält, kann derandere für böse und falsch befinden.

@coelus
"Was würde aus dem Guten ohne das Böse werden…?"

Dann würde derStandard des Guten in seiner Gesamtheit immer höher, denn man würde das weniger, aberimmer noch vergleichsweise Gute als neues Schlechtes identifizieren und zu verbessernsuchen.

Genau das passiert ja auch schon seit Jahrtausenden. Beispiel: In grauerVorzeit waren wir Kannibalen, heute ist das Leben der Mitmenschen unantastbar und werdagegen verstößt, muss mit lebenslangem Freiheitsentzug oder Todesstrafe rechnen.

Also, dann würde ja eigentlich alles beim Alten bleiben, so wie es schon ist, yoyooder?

Warum wäre es nicht einmal möglich, ganz davon loszukommen vom Theater vonGut und Böse?

...heute ist das Leben der Mitmenschen unantastbar und werdagegen verstößt, muss mit lebenslangem Freiheitsentzug oder Todesstraferechnen.

Das ist ja eben gerade die Krux yoyo, das gilt eben nur für dieGuten, wenn im Namen der Guten die Bösen vernichtet werden, wer bestraft dann die Guten?;)

Das ist kein Theater, auch wenn es heute in ist, es als solches zu betrachten.
DieUnterscheidung in gut und böse ist wichtig für jede Gesellschaft, um sie vor Anarchie zuschützen.

Wenn im Namen der Guten die Bösen vernichtet werden (vernichtet werdensie ja ohnehin nur in Staaten mit Todesstrafe oder im Kriegsfalle), ist das ok, wozusollte man die Guten dafür bestrafen? Man sollte sie auszeichnen.

Es sind nicht nur religiöse Fanatiker die Feinde brauchen um ihren Irrsinn zurechtfertigen. Die Waffenindustrie und das riesige Militärapparat der Vereinigten Staatenbrauchen ebenfalls Feinde, um ihre Existenz zu rechtfertigen. Gut und Böse, Böse und Gut,die Akteure wechseln Masken, Helden werden zu Monster, und die Monster werden zu Helden,je nachdem wie es jene verlangen, die das Drama schreiben.

Daran ist nichts Neues.Der deutsche Wissenschaftler Werner von Braun war böse als er die V-2 Raketen erfand, dieHitler auf London feuerte, aber er wurde an dem Tag gut als er seine Talente in dieDienste der Vereinigten Staaten stellte.

Stalin war gut während des ZweitenWeltkrieges, und später böse, als er dazu überging das Böse Imperium anzuführen. Währenddes Kalten Krieges schrieb John Steinbeck: "Vielleicht braucht die gesamte Welt Russen.Ich möchte wetten, dass sie auch in Russland Russen brauchen. Wahrscheinlich nennen siesie dort Amerikaner." Später wurden die Russen gut. Jetzt sagt Putin auch: "Das Böse mussbestraft werden."

Saddam Hussein war gut, und die chemischen Waffen die er gegendie Iraner und Kurden einsetzte waren gut. Später wurde er böse. Er wurde Satan Husseingenannt, als die Vereinigten Staaten — die Panama überfallen hatten — Irak überfielen,weil Irak Kuweit überfallen hatte. Bush der Vater führte jenen Krieg gegen das Böse an.Mit dem humanitären und mitfühlendem Geist der seine Familie charakterisiert, tötete ermehr als 100.000 Iraker, die meisten von ihnen Zivilisten.

Klar ist dies alles inyoyo, aber es nicht als Drama und Theater von Gut und Böse sehen zu wollen, als wassiehst Du es dann? Die ganz anständige und saubere Normalität?


DieUnterscheidung in gut und böse ist wichtig für jede Gesellschaft, um sie vor Anarchie zuschützen.

Ja genau und das ist eben gerade das Problem… Anarchie hat sehr vielmit Selbstbewusstheit zu tun, aber das will man ja offenbahr nicht zulassen, nicht? :D;)


…wozu sollte man die Guten dafür bestrafen? Man sollte sieauszeichnen.

Das wird auch getan, die guten Soldaten erhalten ihr Abzeichenund geraten in Vergessenheit und können mit ihrem Trauma allein zurecht kommen, auch dieHinterlassenen Eltern erhalten vielleicht noch ein Dankesschreiben von oberster Stelle,deren Mitglieder alle satt am Militäkonzern prima den Reibach machen. :(

Krieg ist in der Tat ein Problem, das aber noch aus der Zeit resultiert, als wir unsereTerritorien gegen Artgenossen verteidigen mussten. Schon Schimpansen führen über Jahrehinweg gegeneinander Kriege. Der Spruch 'Angriff ist die beste Verteidigung' kommt janicht von ungefähr. Natürlich haben diese primitiven Instinkte längst die gerissenenPolitiker und Militärs für sich zu nutzen gelernt.

Ich war früher selbst sehr vomAnarchismus angetan, bin aber längst davon abgerückt, weil er eine Utopie ist, dieangesichts der Natur des Menschen nicht verwirklichen kann ...

Das glaube ich Dir gerne yoyo, aber ich bin eben wahrscheinlich ein unverbesserlicherOptimist und denke auch, dass die Natur des Menschen doch noch einmal aus dem jahrtausendalten Dämmerschlaf erwachen könnte... :)

Wenn die Menschen sich von ihrem Ego lösen würden, würden sie erkennen das es sowas wie'das Böse' nicht gibt. Hat hier aber bestimmt schonmal jemand gesagt :)

Ja genau, wieder das alte Ego als Schuldigen ausmachen :D Ich habe ein ausgeprägtes Egound ich mag es, Leute ohne Ego sind für mich Langweiler, die ich nicht leidenkann.

Und es gibt das Böse insofern sehr wohl, als sich entsprechende Handlungenfür die jeweilige Gesellschaft negativ auswirken. Mehr bedeutet 'böse' an sich ja auchgar nicht, und das genügt ja auch schon. Wenn man sagt, es gibt das Böse nicht, kann manauch alles andere Abstrakte, nicht Greifbare abstreiten. Was übrig bliebe, wäre einHaufen von Erzmaterialisten.

nö, wir reden hier von 'DEM BÖSEN' 'negativer Energie' 'Teufelszeug' whatever. Das was dumeinst wäre als das Schlechte zu bezeichnen, also schlechte Taten schlechte Gedankenusw.
Deine Ego bezeichnung ist >hier< nicht korrekt.
"Leute ohne Ego sindfür mich Langweiler"
Du meinst Persönlichkeit...Die hat man immer muss sie nur unterdem ganzen Ego Mist freischaufeln.

Ego ist nichts anderes als ein Fremdwort für das Ich. Ich halte nichts von der Esokacke,sein selbst aufzulösen, um mit was auch immer zu fusionieren und zu erkennen, wieunwichtig und nichtig man doch sei :|

Ich finde schon, dass es das Böse gibt, esentsteht aber individuell im Menschen selbst und wirkt sich in entsprechenden Handlungenaus. Es ist aber kein externes Böses, das die Menschen böse Taten vollbringen ließe.Höchstens insofern, als die bösen Taten des einen andere zu bösen Reaktionen provozieren.

Analog hierzu gibt es für mich auch kein externes Gutes.

yoyo schrieb: Ja genau, wieder das alte Ego als Schuldigen ausmachen …

Janatürlich yoyo und vergiss das Alter Ego nicht, welches heute sehr weit verbreitet istoder denkst Du Dir etwa, das parteiische Universum oder was auch immer Dich zum Lebenhervorgebracht hat, sei etwa dafür in Verantwortung zu ziehen…?

yoyo schrieb: Analog hierzugibt es für mich auch kein externes Gutes.

Prima, jetzt kommts „gut“ yoyo… :D;)

Hallo Yoyo, auch wenn es für dich "Esokacke" ist, denke ich mir , man lernt nie aus. Indiesem Sinne, die Ich auflösung hat nicht's damit zu tun sich aufzugeben, sondern damitsich von den Interpretationen zu befreien.
Das heißt, wenn Du irgendwo in der Ferne,einen kleinen Grünen Punkt siehst,
ist das noch lange kein Baum.

das böse ist gut?
klingt äußert logisch ;)

das böse kann gut sein wenn es gegenböse kämpft und sie besiegt, dann wäre ein teil gut :P nur die frage wäre dann währenddes kampfes wer gut ist, am ende ist es dann halt der der gewinnt. xD

ja ich nehmean hier geht es um was ganz anderes, aber ich habe leider keine lust mir das allesdurchzulesen ;)