Wie motiviert sich ein Atheist für das Leben?
21.11.2009 um 20:39Anzeige
Der hellenistische Philosoph Epikur von Samos entwickelte Aristippos' hedonistische Lehre weiter. Für ihn war Lust das Ziel des Lebens, worunter er die Freiheit von Schmerz und Seelenruhe verstand. Er glaubte nicht an eine unsterbliche Seele oder ein Leben nach dem Tod, doch brauche uns das nicht zu stören, da wir es ja nicht erleben würden.Dieser Epikur war schon eine geile Sau.
Der griechische Philosoph Epikur wurde auf der Insel Samos geboren. Im Alter von 18 Jahren leistete er in Athen seinen Militärdienst. Danach zog er zu seinem Vater nach Kolophon, wo er wie dieser Lehrer wurde. Um 311 gründete Epikur seine philosophische Schule in Mytilene auf der Insel Lesbos, und drei Jahre später wurde er zum Oberhaupt der Schule von Lampsakos (heute Lâpseki, Türkei) ernannt. Im Jahre 306 zog er mit seiner Schule nach Athen um, wo er bis zu seinem Tod lehrte.
Epikur entwickelte die hedonistische Philosophie der Kyrenaiker, v.a. Aristippos' weiter. Für Epikur ist Lust das höchstes Gut und Hauptziel im Leben. Die Kardinaltugenden der epikureischen Ethik sind Gerechtigkeit, Ehrlichkeit und Vernunft bzw. die Ausgewogenheit zwischen Lust und Leid. Wahres Glück ist nach Epikur die heitere Ruhe, die aus dem Sieg über die Furcht erwächst. Letztes Ziel aller epikureischer Gedanken über die Natur ist die Befreiung des Menschen von diesen Ängsten. Epikur zufolge besteht die Seele aus feinsten Teilchen, die im ganzen Körper verteilt sind. Die Auflösung des Körpers nach dem Tod führt zur Auflösung der Seele, was ein Leben nach dem Tode unmöglich macht. Man brauche sich vor dem Tod aber nicht zu fürchten, denn «solange wir sind, ist der Tod nicht und wenn der Tod da ist, gibt es uns nicht mehr.» Auch Epikurs Naturauffassung ist materialistisch und schliesst an die Tradition der Vorsokratiker Leukipp und Demokrit an. Wie diese betrachtete Epikur das Universum als unendlich und ewig und lediglich aus Körpern und leerem Raum bestehend. Anders als Demokrit glaubte er aber, dass die Atome sich bei Gelegenheit spontan in Bewegung setzten. Das lieferte ihm ein Mittel, die Freiheit des menschlichen Willens mit der materialistischen Weltauffassung kompatibel zu machen. In seiner Biologie nahm Epikur einen Schlüsselgedanken des Darwinismus vorweg; er meinte, dass nur diejenigen Arten überleben, die sich erhalten und vermehren können.
In der Biographie des Historikers Diogenes Laertios heisst es, Epikur habe an die 300 Manuskripte verfasst. Von diesen Schriften sind jedoch - vermutlich weil er schon von Zeitgenossen und von der christlichen Kirche erst recht abgelehnt wurde - nur drei Briefe sowie einige kurze Fragmente erhalten geblieben. Die Hauptquellen für die Überlieferung seiner Lehren sind die Werke der römischen Schriftsteller Cicero, Seneca, Plutarch und Lukrez, dessen Gedicht De Rerum Natura die Lehren des Epikureismus enthält.
Ainee schrieb:Super. Sowas kann die Welt sicher nicht gebrauchen.Sowas bringt die Welt eigenhändig hervor! Böse Welt. Woher nimmt sie bloss die Motivation dafür?
arikado schrieb:Was sagst du zum Text über das Leben und Wirken von Epikur?Seine Auffassungen sind einleuchtender, angenehmer und ehrlicher als die Märchen von einem Psychpathengott, der nicht weiss was er will und seine Geschöpfe aus Spass in die Irre führt, damit er sie später quälen kann.
arikado schrieb:«solange wir sind, ist der Tod nicht und wenn der Tod da ist, gibt es uns nicht mehr.»Das Zitat gefällt mir.
Ainee schrieb:Sowas bringen Menschen wie du hervor.Jetzt werd nicht gleich albern. Ich bin doch nur ein winzigkleiner Bestandteil dieser Welt.
chilichote schrieb:ihr seid schliesslich davon überzeugt, da kommt noch was. und das soll angeblich viel besser sein, als das hier und jetzt. also, warum dann angst haben?Das beste, was ein Mensch tun könnte, der an ein besseres Leben nach dem Tode glaubt, ist sich umzubringen.
betonmischer schrieb:Die Motiviation für das Weiterleben holt er sich dann doch aus der Klausel, dass Selbstmörder ein schlechteres Leben erwartet.ein perfektes system...
chilichote schrieb:jemand stellte die frage, warum atheisten nicht tun und lassen, was sie wollen.Auch nochmal dazu:
kastimo schrieb:Wie motiviert sich ein Atheist für das Leben, der keine arme und beine hat ?Vermutlich mit der nüchternen Erkenntnis, dass er es nicht ändern kann, dass er keine Arme und Beine mehr hat? Oder welche Motivation würde, denn daran was ändern?
Schnurrgerüst schrieb:Finden es religiöse oder gläubige Menschen etwa toll, keine Gliedmaßen zu haben?hmm ich finde hier keinen, der soetwas toll finden würde, du etwa?