Waldzerstörung in Deutschland

KillingTime schrieb: Aber es gibt nichts, was wir dagegen tun können.

Und das ist einfach falsch. Wir können so dermaßen viel tun um den Raubbau an der Natur zu unterbinden bzw. zu minimieren. Man muss sich nur ein wenig damit beschäftigen und Interesse zeigen, dann fällt einem selbst ohne google ein, was man selbst tun könnte.

Dafür bedarf es aber Interesse und den Willen sein eigenes Handeln zu hinterfragen.

Hier spricht auch niemand davon, das Geld gespendet werden muss/soll...

Gudden Moin,
wie sehen denn unsere Wälder aus? Es wurden breite Schneisen geschlagen um mit schwerem Gerät das Holz aus den Wäldern zu fahren. Diese Spuren sind auf Jahre sichtbar.


Der seit einigen Jahrzehnten ständig zunehmende Einsatz von Großmaschinen zur Holzernte führt zu massiven Schäden am Wald und am Waldboden. Der bekannte Buchautor Wilhelm Bode (u.a. „Waldwende“ und „Jagdwende“) der derzeit für die Michael Succow-Stiftung arbeitet, führte als saarländischer Landesforstchef 1989 erstmalig in einem Bundesland die kahlschlagfreie Waldwirtschaft flächendeckend
ein und vertritt engagiert eine der Waldökologie angepasste „sanfte Betriebstechnik“.
In seinem Beitrag deckt er das brutale Vorgehen der Landesforstbetriebe schonungslos auf, die durch den ständig zunehmenden Einsatz von Großmaschinen die Schäden am Boden und Wald nicht nur hinnehmen, sondern diese auch noch bewusst oder unbewusst dem Bürger, dem der Wald gehört, verschweigen.

Um den ganzen bericht zu lesen..hhier der Link http://uelzen.bund.net/fileadmin/bundgruppen/bcmskguelzen/dateien/Harte_Technik.pdf (Archiv-Version vom 18.10.2021)

Sägen im Dreivierteltakt – das war einmal. Die Melodie im Wald ist monotoner Singsang und der Takt wird heute von computergesteuerten Holzerntemaschinen vorgegeben. Sie leisten buchstäblich ganze Arbeit. Die letzten Altbaumbestände verschwinden großflächig. Wer glaubt, die Waldzerstörung findet allein im fernen, tropischen Regenwald statt, ist schief gewickelt.

Der Wald – Deutschlands wichtigste ökologische Ressource – wird zunehmend zu einer grün kaschierten Holzfabrik degradiert, in der „Naturschutz“ zum sprichwörtlichen Feigenblatt verkommt.

Ich habe schon hier und da gelesen, dass die Waldfläche in Deutschland zunimmt. Allerdings ist der subjektive Eindruck schwerwiegender, wenn der Spazierwald vor der Haustüre gerodet wird. Was nützt mir ein zunehmender Wald in Mecklenburg, wenn es bei mir aussieht, als ob einer mit der "Axt durch den Wald" gewütet ist?

Mein Spazierwald, ein parkähnlicher alter Eichenwald, fiel Ende 1999 Lothar zum Opfer. Das war wirklich traurig, wie die erhabenen Bäume fast alle umgeknickt wurden. Selbst 16 Jahre danach ist der Wald nicht wieder zuerkennen. Das Problem war die unnatürliche Überalterung der Eichen. Man hätte schon viel früher durchforsten müssen, um den Wald zu verjüngen und zu diversifizieren.

das doch nur nen weg.

Diese Wege braucht man um das geschlagene Holz zu transportieren..dieser hier ist noch neu.

Das schöne Gehölz welches den Wanderweg herrlich verdeckte (im Sommer) wurde Großflächig abgeholzt.

Original anzeigen (0,2 MB)

Schaut euch den Bericht mal an!!
Hier wird die Zerstörung mal deutlich in Zahlen dargestellt.

http://www.sueddeutsche.de/bayern/bayerischer-wald-mit-sattelschleppern-ueber-den-forstweg-1.2831916

KillingTime schrieb:Aber es gibt nichts, was wir dagegen tun können.

Jeder kann seinen, vielleicht manchmal auch nur kleinen Teil, dazu beitragen.
https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/waelder/lebensraum-wald/13281.html
Im Link sind Alltagstipps zum Schutz des Waldes vom Nabu, wie z.B. Recyclingpapier zu benutzen und mit Holz- und Papierprodukten sparsam umzugehen.
Ich benutze z.B. die Rückseite von alten Zetteln (Arbeitsblätter die ich nicht mehr brauche u.ä.) noch als Einkaufszettel.

@Akkordeonistin

@Akkordeonistin

Ja, das ist eine schon mal eine Idee, da kann man so viel dran hängen.




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Allein in diesem Jahrhundert wurden schon ca. 1,5 Millionen km² Wald abgerodet, also weltweit...eine Fläche so groß wie die Mongolei.

Am schlimmsten ist wohl Indonesien dran, die hauen den Wald nur so weg, weil sie ein großes Verlangen nach Land und Holz haben.

Zumindest in Brasilien scheint es erste Früchte zu tragen der Rodung entgegenzuwirken, so hat man es geschafft den jährlichen Verlust von Wald, statt wie vor 10 Jahren noch der Durschnitt bei 40.000km², auf 20.000km² zu reduzieren.

manche sind wohl so selten im Wald dass sie den Unterschied nicht zwischen einem kahlen und einem gerodeten Wald erkennen.

In den letzten zehn Jahren hat die Waldfläche um 50.000 ha, um 0,4 % zugenommen. (Quelle: BWI³).

http://www.sdw.de/waldwissen/wald-in-deutschland/waldanteil/ (Archiv-Version vom 31.03.2016)
Das wären dann roundabout 5.000 ha/Jahr.
1 Hektar sind 10.000 Quadratmeter.
Das, versehen mit einer gesunden Mischkultur, zeigt für mich in die richtige Richtung. Die gefühlte Realität einiger User scheint da nicht unbedingt stimmig zu sein.

Wie sich der Wald in Deutschland verbessert, sieht man an seiner Fähigkeit zum Selbstschutz.

Etwa an der Zahl der Waldbrände durch natürliche Ursachen.
1991-2000: 67,5 pro Jahr
2001-2010: 38,4
2011-2014: 28,8

Oder an der Größe der durch einen einzelnen Waldbrand zerstörten Fläche.
1991-2000: 0,67ha pro Brand
2001-2010: 0,41
2011-2014: 0,33

Diese Schädigungen sind von den 90ern bis heute auf ein Fünftel des damaligen Umfangs (21%) zurückgegangen! Und das ganz gewiß nicht, weil die Waldbrandbekämpfung in den letzten 25 Jahren fünf mal so effizient geworden wäre.

Ein immer kränkerer Wald sieht anders aus.

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/177437/umfrage/waldbraende-durch-natuerliche-ursachen/
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/177441/umfrage/flaeche-je-waldbrand-seit-1991/

Da seh ich einiges anders als mancher hier.
In meiner Stadt und drumrum ist es nicht besser.
Vor allem auch in der Stadt selber fallen viele Bäume und auch
sonstiges Gehölz wird ständig abgeschnipselt.
Bäumen werden die Kronen runter gesäbelt, Büsche bis zum Boden
beschnitten.Man lässt nichts in Ruhe wachsen
Ich fragte mich schon ob das ne Arbeitsbeschaffungsmaßnahme
sein könnte.


Aber auch in meiner ursprünglichen Heimat wird es
so gehandhabt. Beschweren hilft da gar nichts. Da steht dann im
Wochenblättle das Leute sich beschwert hätten und denken, dass das
Holz verkauft würde. Unten dementieren sie das Holz verkauft wird und
etwas weiter oben erklären sie, das Ausmaß wäre gar nicht so schlimm und das Holz vermarktet wird sei doch normal.

Ja was denn nun? Mir fällt zumindest bei uns auch auf, dass wenn wo ein neues Gebäude hochgezogen wird und davor an selber Stelle Bäume gefällt wurden dann wird da in den seltensten Fällen nachgepflanzt
Auf dem Bild mit dem zukünftigen Gebäude sieht man zwar Bäume aber in der Realität gibts dann eben keinen. Gut, hier gehts jetzt um Wald aber Natur ist doch Natur.Und ich find scheiße wie alles kaputt gemacht wird!
Irgendwelche Behauptungen und Statistiken die irgendwo stehen sind mir egal. Ich seh doch, zumindest hier und in meiner Heimat dass es anders ist. Ich mach mir dann auch noch mehr Gedanken.

Die Vögel z.B. Die haben dann erst mal kein Zuhause mehr.
Weiß ja nicht wie das bei den Vögeln so ist. Zieht man da einfach zum nächsten Baum? Ich meind jetzt Stadtvögel. Stell mir dann immer vor wieScheiße das sein muss. Du gehst morgens los willst dir was zu essen besorgen. Kommst Mittags wieder und dein Baum ist weg

@Samantha70

Samantha70 schrieb:Bäumen werden die Kronen runter gesäbelt, Büsche bis zum Boden
beschnitten.

Soll übersetzt wohl heissen: Krone werden in Form geschnitten, Büsche "auf den Stock gesetzt".
Das sind Pflegemassnahmen die Sinn machen, auch wenn das in deiner gefühlten Realität wahrscheinlich egal ist.

Dunning und Kruger machen auch vor Naturthemen nicht halt.

Waldkind schrieb:manche sind wohl so selten im Wald dass sie den Unterschied nicht zwischen einem kahlen und einem gerodeten Wald erkennen.

Oder daß sie den Verlust von schwäbischem Stadtgrün für ne Waldbedrohung halten.

Mann, hier wird aber kompetent gewutbürgert...