Was wir von Tieren lernen können

@akbas

akbas schrieb:Der Spruch von Mark Twain gefällt mir sehr gut! Super formuliert vom alten Meister - ein grosses Dankeschön für dieses Zitat.

Danke :)

Ich habe, glaube ich, die Zwischenstufe zwischen Tier und Homo sapiens gefunden. Wir sind es.

Konrad Lorenz
Verhaltensforscher und Nobelpreisträger

@akbas
Ja das kratzen und beisen ist unser Naturinstinkt! Wir handeln wie es uns einst die Natur gelernt hat :D

@DieRoteZora
Na denn, wenn wir aktuell nur die Zwischenstufe sind, so läßt das für die Zukunft hoffen.

@akbas
Das sehe ich auch so. Hoffentlich lassen wir noch was von der Erde für bessere Generationen über.

@DieRoteZora
Eigentlich bin ich optimistisch. Ich denke, wir bräuchten eine Änderung der politischen Systeme, um naturgemäßer zu leben. Kann sein, dass ich mich bezüglich des menschlichen Verantwortungsbewusstsein irre, weil ich hier überwiegend Menschen kenne, die weder konsumorientiert, noch hirngewaschen sind. Die Vorteile einer Grossstadt eben. Man kann sich die Menschen, mit denen man verkehrt, aussuchen.

Was nun naturgemäßes Leben angeht: Da muss ich mich selber am Wickel nehmen. Ich fahre Auto, freue mich über die Fernheizung, Warmwasser und sanitäre Anlagen. Meine Hündin würde mit Sicherheit in der Natur überlegen, und das noch nicht einmal schlecht. Der Verzicht auf die Annehmlichkeiten der modernen Zivilisation würde mir schwer fallen. Nur zu gut erinnere ich mich an meine Kindheit auf einem Bauernhof, wo man auf ein eisig kaltes Klo (das Häuschen mit dem Herzchen drauf) gehen musste. Oder die Ferienzeit oben auf dem Berg: Sich - wenn überhaupt - morgens mit eisig kaltem Brunnenwasser waschen. Bei schönem Wetter geht's, aber da es in den Bergen oftmals regnet, stinkt man lieber vor sich hin. Für ein warmes Bad erst einmal Wasser schleppen, überm Herd heizen, Holz schleppen, möglichst noch aus dem Tal angebrachtes, etc.

@akbas
Ich wohne auch auf dem Land bzw. im Wald. Sicher möchte ich kein Wasser schleppen aber das Teewasser auf dem Ofen zu erhitzen, wenn er sowieso an ist - das mach ich schon.

Ein paar Änderungen im politischen Gefüge würden mir aber auch gefallen. Und mehr Mitbestimmung.

Aber ich schweife ab.

Der Vorteil der Tiere ist, daß sie sich auf ihre Urinstinkte verlassen anstatt sich von jeder Meinungsmache verunsichern zu lassen. Nur eine Theorie ;)

@DieRoteZora
Ja, Tiere lassen sich nur schwer täuschen. Sie beobachten uns sehr genau. Ihnen entgeht kaum etwas, je nach dem. Auch bei ihnen gibt es Unterschiede. Man kann sie auch leicht manipulieren, indem man ihre biologischen Verhaltensmuster ausnutzt. Z. B. Monty Roberts.

Ich hatte vor Jahrem einem alten, müden Schulpferd das Gnadenbrot gegeben. Es war von Menschen ziemlich bedient und sehr glücklich mit seinen Kumpanen auf der Weide. Ab und zu mussten seine Hufe doch gemacht werden. Der Umgang mit Menschen war ihm ziemlich unangenehm, das spürte ich. Einmal war ich sehr traurig. Ich holte den Wallach von der Koppel, um ihn zu putzen. Einfach so, um meiner Pflicht Genüge zu tun. Wie überrascht war ich, als ich plötzlich die warmen Nüstern des Pferdes im Nacken spürte! So, als ob er mich trösten wollte, als ob er mir sagen wollte: "Alte, so verkehrt bis du auch nicht". Darauf war's mit meiner Fassung vorbei: Ich heulte mich am Hals des Pferdes aus. Hinterher fühlte ich mich besser. Das Pferd bekundete mir später immer mal wieder seine Zuneigung.

Was wir noch von Pferden lernen können:

Sie haben einen sicheren Instinkt fürs Alter. Hengste decken in freier Wildbahn nur im Notfall jüngere Stuten, denn sie könnten ihre Töchter sein. Sie respektieren eine strenge, biologische Grenze, um Inzucht zu vermeiden.

Angeregt zu diesem Beitrag hat mich die Diskussion um ältere Männer, die auf Frauen stehen, die ihre Töchter sein könnten.

Viele Tiere sind absolut monogam.

der mensch lebt schon sehr sehr sehr lange nicht mehr artgerecht. nur einige wenige schaffen es im kali-yuga (zeitalter der verderbnis) zurück zu den wurzeln zu kommen und sich gegen diese vorherrschende kultur auszusprechen.

@HardcoreKrsna
Schön, dass Du Dich an der Diskussion beteiligst! Ich bin überzeugt, dass unsere Beiträge unseren Mitmenschen hilfreich sein können, ihre Wurzeln zu finden und ihr Leben zu überdenken.

@DieRoteZora

Allerdings haben DNA-Analysen ergeben, dass bei manchen, bis anhin als monogam geltenden Vögeln, so manches Ei nicht vom Lebenspartner stammt. Na ja, Tiere sind auch nur Menschen. Fremdgehen ist eine, die Vorliebe älterer Männer für junge Mädchen, die andere Seite der Medaille.

@akbas

akbas schrieb:Na ja, Tiere sind auch nur Menschen.

:)


@HardcoreKrsna

HardcoreKrsna schrieb:der mensch lebt schon sehr sehr sehr lange nicht mehr artgerecht. nur einige wenige schaffen es im kali-yuga (zeitalter der verderbnis) zurück zu den wurzeln zu kommen und sich gegen diese vorherrschende kultur auszusprechen.

Willkommen. Und ja, das hast du recht. Da müssen wir wohl Alle "am Ball bleiben" und immer wieder Gedankenanstöße geben, damit es sich irgendwann vielleicht ändert.

@akbas
@DieRoteZora
ich seh das ganze nicht so optimistisch :D
das wird sich nie ändern aber man darf sich von sowas nich runterziehen lassen
und danke fürs willkommen-sein ;)

@HardcoreKrsna
Habe mir soeben Dein Profil angeschaut. Du bist jung und klug, das läßt für die Zukunft hoffen. Den Durchblick hatte ich in Deinem Alter nicht! Stimmt, wir haben Euch eine chaotische Welt hinterlassen.

@akbas
danke danke mal ein forum wo man nicht gleich als voll-depp dargestellt wird

also ich hab doch schon einiges von tieren lernen können...
z.b. belle ich auch immer passanten an wenn ich alleine im auto warten muss oder ich versuchs auch immer mit einem gegenstand quer durch eine tür zu kommen obwohl es gehen würde wenn ich das objekt um90° drehen würde...revier makieren und schuhe verstecken natürlich inklusive.

Omega. schrieb am 27.03.2011:Was wir von Tieren lernen können

Ich tippe mal auf Mitgefühl.
Jeder kennt die Nachrichten von durchgedrehten und flüchtigen Zoo- oder Zirkustieren.
Oft endet die Geschichte damit, dass ein Polizist das Tier erschießt.

https://www.youtube.com/watch?v=s07lYW-dfgM

@HardcoreKrsna

HardcoreKrsna schrieb:also ich hab doch schon einiges von tieren lernen können...
z.b. belle ich auch immer passanten an wenn ich alleine im auto warten muss oder ich versuchs auch immer mit einem gegenstand quer durch eine tür zu kommen obwohl es gehen würde wenn ich das objekt um90° drehen würde...revier makieren und schuhe verstecken natürlich inklusive.

Mein Mann und ich knurren uns zum Spaß immer beim Essen an. Futterneid ;)

@SunEruption
Danke auch für Deinen Beitrag und das aufschlussreiche Video. Leider wird die Mehrzahl der Zirkustiere sehr, sehr schlecht gehalten. Der Einsatz der Elektro-Schlagstöcke, die Schmerzschreie der Elefanten - einfach unerträglich! Für was? Fürs Amüsement blöder Leute?

Interessant ist, dass sich die Zirkusfamilie Knie für bessere Lebensbedingungen der in Gefangenschaft gehaltenen Tiere einsetzt und sich nicht scheut, Missstände offen zu benennen und nach Lösungen zu suchen.

A propos Menschenhaltung in Zirkussen: Ein trauriges Beispiel ist Germaine Knie. Sie stammt aus einer Artistenfamilie und wurde schon als Baby zu artistischen Höchstleistungen getrimmt. Der Vater hatte den Ehrgeiz, seinen Töchtern beizubringen, sich auf den Köpfen hüpfend vorwärts zu bewegen. Bei Germaine blieb eine schwere Sprachstörung zurück.

Wer Tiere quält, quält auch Menschen. Dies ist auch den Fahndern der Polizei bekannt. Beim Erstellen der Täterprofile, wie im Fall "Mirco", spielen Tierquälereien eine grosse Rolle.

Die Wissenschaft hat Tieren lange Zeit jegliches Mitgefühl abgesprochen und dies als herausragende, menschliche Eigenschaft bezeichnet. Es erschütterte das allgemeine Weltbild, als ein mit Sender ausgestatteter Wolf in Kanada von einem Flugzeug gefilmt wurde, wie dieser einem verletzt zurück gebliebenem Gefährten das Bein eines erlegten Caribous brachte. Der Wolf schleppte das schwere Fleischstück über 4 km durch den Tiefschnee um seinen Artgenossen zu ernähren!

Dann gehe ich - angeregt von dem Beispiel mit den Wölfen - noch einen Schritt weiter und sage:

Wir können auch Zusammenhalt und Gemeinschaftsgefühl von den Tieren lernen.