@derruhige 
derruhige schrieb:die Psyche täuscht im Traum vor, dass wir Kontrolle haben und freie Entscheidungen haben
Das muss nicht so sein, es kann aber so sein. Vielleicht ist der Metaprogrammierer ja auch mächtiger als das Unterbewusstsein, und freie Entscheidungen sind keine Illusion.
derruhige schrieb:aber ledeglich werden wir getäuscht und manupuliert, meinst du damit normale Träume, was ich eigentlich nie hatte.
So wie ich Träume verstehe, sind sie Abfallprodukt eines Lernprozesses, oder vielleicht sogar der Lernprozess selbst. Sobald man etwas ins Unterbewusstsein verinnerlicht hat, träumt man davon. Dass man nicht bei jedem verinnerlichten Gedanken, Automatismus usw. gleich träumt, liegt daran, dass wir uns an viele Träume nicht erinnern können.
derruhige schrieb:Aber warum will sie die Kontrolle über unseren Traum
Weil wir im Traum lernen und verarbeiten. Verglichen mit einem Computer enstehen Träume, wenn Dinge aus dem RAM auf die Festplatte gelangen, also nicht mehr vorübergehend gespeicherte Daten sind, sondern permanent gespeichert werden sollen. Es geht der Psyche in meinem Modell auch weniger um die Kontrolle des Traums als Endziel, sondern nur als Zwischenziel: Indem sie den Traum bestimmt, kann sie bestimmen, in welche Richtung wir uns weiter entwickeln. Ob wir schüchterner werden oder offener, strebsamer oder lässiger, möchte die Psyche vorgeben.
derruhige schrieb:dass das Unterbewusstsein sehr mächtig ist und sogar Psychologen mit äußerst vorsicht ran gehn
Manche glauben, die Psyche mache den wahren Charakter eines Menschen aus, oder es sei die Seele. Versuche, an der Psyche herumzuschrauben, seinen künstlich und würden die "heilige" Seele verstümmeln. Das mag eine vertretbare Perspektive sein, aber ich halte kontrolliertes Lernen und selbstbestimmtes Leben ohne den Versuch, durch Metaprogrammierer auf die Psyche einzuwirken, für unmöglich.
derruhige schrieb: ein Teil des ich was aus Erinnerungen entstanden ist
Sofern es die Psyche auch in der Realität und nicht nur im Modell gibt, könnte es sogar sein, dass es einen a
priori Kern gibt. Also ein Teil, der schon vor Erfahrungen und Erlebnissen exisitierte. Ob dieser Kern dann als unveränderlich angenommen werden sollte, oder man ihm mit dem Grundrespekt entgegentreten sollte, ihn auf gar keinen Fall anzutasten, kann ich nicht beantworten.
derruhige schrieb:Ich erinnere mich, dass ich als kleines Kind, nicht kontrolliert werden möchte
Das Streben nach Freiheit hat vermutlich jeder schon als Kind. In einer modernen Welt wie dieser, in der jeder auf unterschiedlichste Weise verbunden ist, ist Freiheit jedoch unmöglich.
derruhige schrieb:dachte mir immer, dass Gott mich kontrolllieren würde.
Dass Gott einen kontrolliert, ist möglicherweise eine Abstraktion des Elternbildes: Während die Eltern zunehmend weniger in das Leben älterwerdender Kinder eingreifen, sucht sich das Kind einen Ersatz in Gott, der es von nun an überwacht.
