Was tut ihr gegen Albträume ...

@Hyperborea

Im Laufe meines Lebens habe ich mich an Alpträume gewöhnt. Ich weiss ja, dass es nur Einbildung ist. Reale Geschehnisse schrecken mich mehr. Träume sind für mich so eine Art Bildschirmschoner des Gehirns.

https://www.spektrum.de/news/unruhiger-schlaf-was-hilft-gegen-albtraeume/1978531?utm_medium=newsletter&utm_source=sdw-nl&utm_campaign=sdw-nl-daily&utm_content=heute

Verfolgt, bedroht, verletzt: Albträume reißen einen nicht nur aus dem Schlaf, sie schlagen einem auch aufs Gemüt. Erst recht, wenn sie wiederkehren. Doch man kann lernen, schlechte Träume umzuformen. Das geht überraschend einfach.

Daher ist es nicht ungewöhnlich, Traum und Realität zu verwechseln. Oftmals fragen sich Menschen nach dem Aufwachen in einem Gefühl von Trauer, ob sie tatsächlich jemanden verloren haben, sind noch wütend wegen eines in der Realität nie stattgefundenen Streits mit dem Partner oder schlagen mit einem dumpfen Gefühl von Unsicherheit die Augen auf – irgendetwas stimmt hier nicht!

Besonders perfide: zu träumen, man wäre aufgewacht, in Wahrheit aber noch zu schlafen, auch falsches Erwachen genannt. »Menschen, die ein falsches Erwachen erlebt haben, sind oft erstaunt über die exquisiten Details des Traums, die dazu beigetragen haben, ihnen vorzugaukeln, sie seien wach«, schreibt

@Hyperborea
Ich hatte das hier schonmal wo verlinkt.

Was du beschreibst ist schon heftig. So schlimme Albträume hatte ich nur sehr wenige im Leben.

Wenn das häufiger vorkommt ksnnst du lernen, da Kontrolle drüber zu bekommen.

Für die Therapie schreibt man den Inhalt eines Traums bewusst um und übt die neue Version in der Vorstellung tagsüber ein (siehe Infokasten »Was kann ich gegen Albträume tun?«). »Das lässt sich hervorragend daheim machen«, sagt Lüth, »und die Lösung muss nicht kreativ, sie darf auch langweilig sein.« Ebenso müsse man nicht zum Helden mit Superkräften mutieren. »Entscheidend ist, dass man selbst aktiv wird.«

@Bundeskanzleri

Danke.
Das ist ja sehr Interessant. Bestimmt gehört da auch etwas Übung dazu.

Sehe gerade, Wanagi geht es wieder gut, gottseidank.

Ich kenne ein paar Mittel und Wege (auch bei Tinnitus), wie es besser werden könnte. Aber nur per PM.

@Hyperborea
Ich würde sagen, dass es zunächst mal reicht, sich im Wachzustand tagsüber damit zu beschäftigen.
Einfach mal mit den Möglichkeiten spielen, die der Traum so liefert.
Und dabei dir bewusst machen, dass du gerade wach und in Sicherheit bist. Also eine Distanz herstellen und wahrnehmen.
Und dir vor dem Schlafen das nochmal ins Gedächtnis rufen und dir für die Nacht vornehmen, das wirken zu lassen.

@Bundeskanzleri

Mein Traum hatte was mit ins Bodenlose stürzen, Kontrollverlusst, Ohnmacht zu tun.

@Hyperborea
Ekelhaft :D

Wie geht es dir, wenn du dich in die Traumsituation einfühlst und was brauchst du, um die Situation besser zu gestalten?

Was würde dir in der Situation helfen?
Wie kommst du dahin, dass du dich in der Situation besser fühlst, sicherer?

Ein Geländer, ein fester Boden, ein Sessel? Ein Riechfläschchen (wie bei Oma Duck :D )?
(nur als Beispiel)

Und wie fühlt sich das dann an?

Das wäre jetzt meine Idee, damit umzugehen.

Da ich aber nur alle Jubeljahre noch einen nennenswerten Albtraum habe, habe ich mich mit meinen Albträumen noch nie intensiv beschäftigt.

Bundeskanzleri schrieb:Was würde dir in der Situation helfen?

Darüber muss ich nachdenken.

Sonst bleibt mir nur alles stoisch hinzunehmen.
Ich schrecke ja nicht panisch auf.
Dazu habe ich zu viele Alpträume.
Wie ein geprügelts Pferd das auch auf keine Schläge mehr reagierr sondern nur noch registriert.

Hyperborea schrieb am 06.03.2022:Wie ein geprügelts Pferd das auch auf keine Schläge mehr reagierr sondern nur noch registriert.

Das klingt nach erlernter Hilflosigkeit und klingt gar nicht gut :(

Hast du schon nachgedacht? (falls dir das zu privat ist, auch ok :Y: )

@Bundeskanzleri

Erlernte Hilflosigkeit ja.

Ich visualisiere den Traum wach um, und mit anderem Ende

@Hyperborea

Ja, das klingt super :Y:

Sind die Träume denn alle ähnlich?
Und hast du schon was gemerkt? Das finde ich jetzt echt spannend :D

Ich hatte vor zwei Tagen wieder einen Alptraum, aber ohne, dass ich die konkrete Gefahr nennen könnte. Da war ein dunkler Flur mit vielen Türen, ich stand in der einen und aus dem Flur kamen dunkle Gestalten im Kapuzenpulli. :D
Das Gefühl war sehr beängstigend, wie Strom im ganzen Körper.

Bundeskanzleri schrieb:dunkle Gestalten im Kapuzenpulli.

Gruselig!

Nee, ich hab sonst immer nur so Dysphorische Trauminhalte, allgemein dreht es sich um Schuld, Bedrücktheit, Leere.
Wie gesagt, das kenne ich schon.
Die Dysphorie zieht sich ja auch durch den Tag.
Highlights sind nur die ganz krassen Träume mit realer Gefahr.
Da war der Tag vorher aber extrem belastend.

@Doors schrieb was von Bildschirmschoner.
Wenn dann aber mit geiler Grafik!

Hat jemand eigentlich auch 'gute Träume'? So mit Kitschig Palmen am Strand, und kann man das steuern?

Ist krass nur solche Horrorfilme zu schieben....

Hyperborea schrieb:gute Träume

Naja, recht selten. Ich vermute, dass man sich an die heftigen Träume einfach besser erinnert.
Und gute Gefühle muss man ja nachts nicht verarbeiten....

Allerdings habe ich schon auch mal sowas wie interessante Träume, spannend, mit starker Symbolkraft.

Hyperborea schrieb:Hat jemand eigentlich auch 'gute Träume'?

Da hab ich einen, gehabt, nen "guten Alptraum":
(Am Abend vorher ging das Gespräch noch um "sich (auf etwas) verlassen können.")

Es war absolut still und ganz hoch oben,
tiefblauer Himmel und schneebedeckte Bergspitzen unterhalb zu sehen.
Aber vor allem hab ich heute noch diese Stille im Ohr wenn ich an dieses Blau denke...

Und ich schwebte dann ins Bild hinein, waagerecht, in so einem feuerwehrroten, dicken (so moonbootmäßigen) Schneeanzug.
Und plötzlich fielen Teile davon ab und man konnte reinschauen, wie in so nem Autotrickfilm,
wenn die Motorhaube und dann die Türen flöten gehen.

Da wachte ich auf und hatte das Gefühl beim Aufwachen, dass ich ganz frei wäre, wenn alle Teile abgefallen wären.

Aber als ich in der Küche stand, mit Kaffee in der Hand fiel mir auf, dass ich dann "tot" gewesen wär
und es eigentlich, irgendwie, schon so ne Art "Alptraum" gewesen war.
Hat sich nur absolut andersrum angefühlt.

Hyperborea schrieb am 06.03.2022:ins Bodenlose stürzen,

Das hab ich mal als Kind gehabt und ich fand es das natürlichste auf der Welt, den Winkel vor dem Bodenkontakt zu ändern
und im Gleitflug zu landen. Zum Glück hab ich einfach "die Kurve gekriegt".
(Und fand es dann schade, dass ich nicht mehr "gefallen" bin...)

Probier´s mal mit Flügeln, Gummibändern, (Metall)Federn, oder Trampolinen, Matratzentürmen, Hoovercraftdüsen.
Oder einfach "Kurven", Gewichtsverlagerung (Schulter schief halten.)

Bundeskanzleri schrieb am 06.03.2022:mit den Möglichkeiten spielen, die der Traum so liefert.

Assoziieren, Mentalisieren.
Dürfen auch Schaumberge sein oder ein Riesenkänguruh, das dich in seinem Beutel auffängt.

Hyperborea schrieb:So mit Kitschig Palmen am Strand, und kann man das steuern?

Ich hoffe, ich bin dir jetzt nicht zu nahe getreten.

Bundeskanzleri schrieb am 05.03.2022:»und die Lösung muss nicht kreativ, sie darf auch langweilig sein.«

Sie sollte halt naheliegend, sein, deine eigene Assoziation, also "langweilig" i.S.v. albern geht auch.
Und - Farben, bzw. Töne (brummige z.B.) können auch nutzen beim "runter kommen"
(durch "Mentalisieren", also sich ein eigenes Bild ausmalen im Kopf).

Heute Morgen habe ich im Traum meinem verstorbenen Freund das Autofahren beigebracht.
Richtig einfädeln und so.
Plötzlich gab er Vollgas und ist mit 110 kmh in die Kurve und in eine Baustelle gerast und ich bin aufgewacht.

Jetzt mentalisiere ich heftig.

Achtsamkeit nach dem Traum hilft besser, im Hier und Jetzt sein.

Nein, im ernst, ich muss die Tabletten weglassen.
Denn im Grunde unterscheidet das Gehirn nicht von realer Gefahr und Traum.
Ich hatte also heute morgen 6.10 Uhr einen tödlichen Unfall.
Kondolenzen bitte nur schriftlich.
Vielen Dank.

Hyperborea schrieb:unterscheidet das Gehirn nicht von realer Gefahr und Traum.

Genau das ist die Falle und die Chance.
So wie das Gehirn mit dir umgeht und dir etwas vorspielt, was Reaktionen auslöst, kannst du das auch machen.

Kannst du die denn weglassen? Klar, die können einiges mit sich bringen.


Soll ich dir zu deinem eigenen Unfalltod kondolieren? :o:

Bundeskanzleri schrieb:Kannst du die denn weglassen? Klar, die können einiges mit sich bringen

Bin schon am reduzieren.

Ich glaube, meine Alpträume haben was mit unverarbeiteten Dingen zu tun.

Heute im Programm:
Mein toter Hund, erste Liebe und Trennung-Wiedersehen und finally wieder mit Car-Crash im Finale.

Der Autounfall zum Schluss soll mich wohl aus der Traumsituation herauskatapultieren.
Was meinst du?

Nix mit süssem Bildschirmschoner.

@Hyperborea

Das klingt insgesamt schon heftig, dein Erleben.
Klar kann das damit zu tun haben, sehr wahrscheinlich sogar.

Hast du denn soviel zum Aufarbeiten und hast du dich da schon mal mit auseinandergesetzt?


Wenn du so viel Albträume hast, ist sicher deine Schlafqualität auch nicht zufriedenstellend, das wirkt sich dann noch zusätzlich auf das Befinden aus.
Von schlechtem Schlaf kann ich auch ein Liedchen singen :nerv:

Vor allem merkt man es, wenn man einmal richtig gut schläft, was das gleich für eine Veränderung ist.

Bundeskanzleri schrieb:wenn man einmal richtig gut schläft, was das gleich für eine Veränderung ist.

Ich bin beim Einschlafen ein Kissenquäler.
Und möchte mal aufwachen, wie in der Margarinewerbung.
Die Sonne scheint durchs Fenster, die Vögel zwitschern und ich räkel mich blinzelnd in den Federn.
Aber ich habe ja jeden Morgen einen Unfall oder schlimmeres.

Das AD, das ich nehme, führt zu mehr Hirnaktivitât. Man ist reflektierter und kann sich besser an den Mist der Vergangenheit erinnern, ohne Alternativstrategien gelernt zu haben.
Da finden viele Umbauprozesse im Hirn statt. Daher auch die rege Nachtaktivität.
Manchmal ist es besser, blöd aber dabei Zufrieden und Ruhig zu sein...😃

Hyperborea schrieb:ein Kissenquäler.

:D

So wie das klingt, scheint dein Nervensystem extrem hochgefahren zu sein. Willst du dich denn an den Mist erinnern?
Das ist nicht immer das Mittel der Wahl.

Hyperborea schrieb:ohne Alternativstrategien gelernt zu haben.

Hast du dazu keine Möglichkeit?
Es gibt gute Traumatherapien, die da beruhigend einwirken können.

Ich möchte auch nicht jeden Morgen einen Unfall haben :(