Eure schönsten Kindheitserinnerungen!

@.lucy.

.lucy. schrieb:Wir hatten tatsächlich 3 Bauern in der Straße

Ich bin mitten in der Stadt aufgewachsen, da waren die Bauernhöfe weiter entfernt. Aber ich bin halbe Ostfriesin und von der Seite her, gibt/gab es auch Verwandtschaft, die Bauern waren und auf zwei Höfen hab ich als Kind auch viel Zeit verbracht.
Vor den Kühen hatte ich schon sehr viel Respekt, weil die so groß waren. Eine Erinnerung habe ich da noch bei dem einen Hof, da gab es in meiner frühesten Kindheit noch ein Plumpsklo und das war in einem Teil des Kuhstalls untergebracht. Da musste ich immer hinter den Kühen her gehen, wenn ich dorthin wollte und bekam so einige Male die Kuhschwänze dabei ins Gesicht geklatscht. Bäh^^

.lucy. schrieb:Meine Oma hatte einen Garten.

Meine Großeltern auch, die wohnten auch oben an der Nordsee, wie einige meiner Verwandten und hatten viel Platz hinterm Haus. Der "Garten" war so groß, wie ein Acker, da wurde sehr viel selbst angebaut, es gab auch ein kleines Gewächshaus und Hühner. So habe ich Stadtkind auch das Landleben kennen gelernt.

.lucy. schrieb:Niemand hatte einen Pool, aber eine "Wäschbitt" zum planschen.

Ist das ein Wassertrog, so eine Zinkwanne? Die hatten wir auch und im Sommer haben wir darin geplantscht.

.lucy. schrieb:und fuhren jedes Jahr in Urlaub. Schlösser und Kirchen besichtigen.

Haben wir auch gemacht, aber nicht nur zu Besichtigungen, die fanden bei uns auch oft am Wochenende in der Nähe statt. Meine Eltern waren kulturell sehr interessiert und haben uns Kindern das auch vermitteln wollen.
Ich kann mich noch gut an die Filzpantoffeln erinnern, die man in einigen Schlössern über die Schuhe ziehen musste, was für mich das Beste war, weil man damit so schön herumschlittern konnte. :)

das schlachtest bei den Großeltern!
um nur ein beispiel zu nennen.

der trubel, der nebenher geht wenn der hof voller leute ist, sowie nach getaner arbeit
das anschliessende fröhliche beisammensein.

Syringa schrieb:so eine Zinkwanne

eine zinkwanne kam da auch vor...

:D

Meine schönsten Erinnerungen...?

Mit 10DM Eintritt im Schwimmbad, ne Tüte Pommes, gemischte Tüte Süßes, Eis am Ausgang und noch Geld über gehabt um die Mama an der Telefonzelle anzurufen...

Oder die Besuche bei der Oma, durfte immer mit ner Schüssel Mehl spielen, Danach wurde das Mehl benutzt zum Backen - siehe da ich lebe noch ... Wenn wir bei Oma übernachten haben, solange wach bleiben wie wir wollten, alle im Bett bei Oma und Opa .... Und Opa hat immer gesagt "Wer als erstes eingeschlafen ist, pfeift..."

Dann früh morgens ins Wohnzimmer schleichen und "Kinderfunk" anmachen (so nannte ich das immer) selbständig mit 5DM zum Metzger gehen und 1kg gemachtes Hack holen für Hackfleischsoße (okay der Metzger war drei Häuser weiter - dennoch stolz wie Oskar)

@rutz
@Ferraristo

Was ist mit euch, was waren eure schönsten Kindheitserinnerungen hier bei Allmy? :troll:

Meine schönsten Kindheitserlebnisse waren:

- Einfach das Zusammensein mit Freunden genießen
- die gegenseitige Unterstützung im Bezug auf's lernen (Schule)
- die gemeinsamen Abenteuer, die wir echt genossen haben, wenn auch nicht immer ungefährlich
- Spiele - Abende/Nachmittage
- die Freude zur Schule zu gehen, weil man weiß, die Freunde sind da
- über Freunde andere nette "Kumpels" kennenzulernen
- es gibt echt zu viel, um das adäquat wiedergeben zu können

Der "Eismann" :) Das war ein älterer Herr, hatte in einem der Nachbardörfer einen kleinen Tante-Emma-Laden, zusammen mit seiner Frau. In den Nachmittagsstunden, wenn seine Frau den Laden alleine bedienen konnte, machte er sich mit seinem gut gefüllten Kombi - ich glaube es war ein Citroen - auf den Weg zu den Stellen in den Nachbarortschaften, an denen viele Menschen lebten - zu größeren Wohnblöcken, Spielplätzen usw.

Der hatte nicht nur jede Menge Süßigkeiten mit bei, sondern auch in einer kleinen Kühltruhe Speiseis in mannigfaltiger Auswahl.

Für 5 Pfennige bekam man da noch ne Papiertüte voll mit Gummibärchen, oder dann zwei dieser ganz speziellen Kaugummis, die nur er hatte.

Er hatte auch eine "Ring-Ring"-Glocke am/im Auto - so konnte man schon aus weiterer Entfernung hören, das es Zeit wurde, das " Taschengeld" parat zu halten.....

Die schönsten Erinnerungen habe ich an den Herbst und Winter, da war ich stundenlang draußen, bis ich blaue Lippen hatte, der Wintermensch steckt in mir, diese Stille, frische Luft, der Raum für Gedanken, das waren auch meine glücklichsten Kindheitserinnerungen.

Damals noch auf dem Land, Buden bauen im Wald und auf dem halbgefrorenen Acker Wildschweinzähne suchen und finden, auskochen, zum Kettenanhänger umbauen, Schlitten fahren, Drachen steigen lassen, mit den Tieren spielen, die Eiskristalle an der Eingangstür ansehen und Weihnachtslieder dabei summen, in Vaters Werkzeugkeller arbeiten.

Und wenn ich so zurückblicke, man ist der gleiche Mensch geblieben.
Einfach ich und nach wie vor wahnsinnig gern allein.

Meine schönste Erinnerung war früher, als ich noch ein Kind war und der Weihnachtsmann kam, mein Opa hat sich damals verkleidet und er hat das immer so toll gemacht, er war ein toller und lustiger Weihnachtsmann..daran erinnere ich mich immer sehr gerne, vor allem seit er nicht mehr lebt, dass zaubert mir immer ein Lächeln ins Gesicht.. :lv:

Stumpf schrieb:Buden bauen im Wald

Ja, oder " Rindenboote" schnitzen. Damals gab es noch richtig dicke Bäume, unweit unseres Hauses. Ab und an schnitten wir dicke Rindenstücke vom Baum, und schnitzen mit unseren kleinen Taschenmessern noch kleinere "Boote/Schiffe" daraus. Etwa eine Stunde Fußmarsch weit weg gab es eine kleine Seen-Landschaft" - mit mehreren damals noch naturbelassenen Bächen, in denen wir die Boote dann haben schwimmen lassen.

Später bekamen die Boote dann am Heck einen "H-förmigen" Ausschnitt - über welchen dann ein Gummiband gespannt wurde, selbiges bekam ein kleines Holzpaddel verpasst.

Funzl schrieb:schnitzen mit unseren kleinen Taschenmessern noch kleinere "Boote/Schiffe" daraus

Oh ja, ich hatte auch immer ein Taschenmesser dabei, da wurden Messer und Schwerter geschnitzt.

Funzl schrieb:Etwa eine Stunde Fußmarsch weit weg gab es eine kleine Seen-Landschaft" - mit mehreren damals noch naturbelassenen Bächen, in denen wir die Boote dann haben schwimmen lassen.

Wir hatten einen Bach, einen Wald ca zwei Minuten fußläufig entfernt (mittlerweile ein Naturschutzgebiet), da haben wir auch Rindenschiffchen ins Wasser gelegt, kam meist nicht weit.
Heutzutage verbringe ich dort noch jede freie Minute, für mich gibt es nichts Schöneres als die Natur, der beste Spielplatz überhaupt, mehr braucht es nicht.

Stumpf schrieb:Heutzutage verbringe ich dort noch jede freie Minute,

Bei uns hier hat sich sehr viel verändert - wenn ich nur an die breiten Schneisen denke die in den Wald geschlagen wurden, um im Falle eines Waldbrandes hoffentlich rechtzeitig mit den Löschfahrzeugen zur Brandstelle zu kommen.

Die von mir oben erwähnten Bäche gibt es nur noch in Bruchstücken - vieles wurde mittels Rohre unterirdisch "kanalisiert" - warum auch immer. Die alten Waldwege mit Schotter aufgeschüttet und verdichtet.

Stumpf schrieb:für mich gibt es nichts Schöneres als die Natur, der beste Spielplatz überhaupt, mehr braucht es nicht.

Wir kennen das noch, und wissen es deshalb auch sehr zu schätzen. Wenn ich aber miterleben "darf" wie ein ca. 25 Jahre alter "Vater" sein Smartphone zückt um im Netz nachzusehen ob Nacktschnecken giftig sind und für seine etwa 10 jährige Tochter ( welche hysterisch kreischend vor einer Nacktschnecke stehen blieb und laut schrie " Papa, da ist ein MONSTER!" ) eine ernsthafte Gefahr darstellen könnte....kann ich nur noch den Kopf schütteln.

Gleiches gilt - weil es grad wieder aktuell ist - für "Möchte-gern-Pilzexperten" - welche dann mittels einer entsprechenden App durch den Wald streifen, und alles an Pilzen - warum auch immer - umstoßen, nur weil selbige in ihrer *piiieep*-App als " ungenießbar bezeichnet werden....

Das Leben bringt Veränderungen mit sich - ist eben so. Ich kann heute aus beruflichen wie auch aus familiären Gründen bei weiten nicht mehr so oft zu Fuß durch die Wälder und durch die Natur streifen wie ich es gerne noch täte.

Aber ich bin allen und jeden dankbar, für meine naturnahe Kindheit und Jugend, die ich erleben durfte.

Zusammen mit meinem Paps als 9jähriger die erste Ringelnatter mit der Hand gefangen, um sie mir genau ansehen zu können - um dann aber um die erste und leider auch letzte Kreuzotter die ich je hier in meiner Gegend sah einen respektablen Bogen zu machen.

Große Kammmolche im Weiher nahe am Friedhof beobachtet, das ganze mit einem primitiv gebauten " Schaukasten" - der schneller mit Wasser voll lief ( zumindest der erste ) als man das Wort "Kammmolch" aussprechen konnte.

Pfeil und Bogen selbst gebaut - aus Haselnußzweigen und Schnürsenkeln....als Ziel diente ein vom Supermarkt stibitzter Bananenkarton.....

Im Winter damals den völlig vereisten Kanal einer ehemaligen Vorkriegs-Wildrodelbahn runter geschossen, mit dem alten Holzsschlitten, um in der ersten Kurve einen heftigen Sturz hinzulegen....blöde Mutprobe!

Im Sommer zusammen mit den anderen Kindern "als Überraschung für unsere Mütter" im Wald Heidelbeeren
( nannten wir bei uns Schwarzbeeren - oder Blaubeeren ) pflücken gewesen - 12 Stunden lang,um dann von den Mücken völlig zerstochen unseren Eltern bei der Übergabe zweier prall gefüllter großer 10 Liter-Eimer den Wunsch nach ganz viel selbst-gebackenen Blaubeerkuchen nahe zu legen....

Reisig und trockenes Holz gesammelt - gerade immer soviel, das es noch in den Rucksack passte - und das Zeugs abends dann den Eltern gegeben, damit wir im Winter etwas zum Anzünden vom Durchbrandofen hatten.

Eine ganz bestimmte Erinnerung ist bei mir auch noch extrem lebhaft - nach all den Jahren: Ich war so 11 oder 12 - und wir waren wiedermal im Wald unterwegs. In einer Gegend von der hieß das sich dort viele "Landstreicher" herum trieben, die " nichts Gutes im Schilde führen". Menschen haben wir dort damals nicht gesehen, aber sehr wohl eine kleine "Übernachtsungsstätte" gefunden. Lagerfeuerstelle, ein platt gedrückter, länglicher Fleck, eventuell von einer Decke oder ähnlichen, und was sich im Hirn eingebrannt hat: Viele zum Teil schon halb komplett vom Rost zerfressene Konservendosen - die eine Fischdose sehe ich heute noch vor dem geistigen Auge, als hätte ich sie erst gestern im Wald gefunden.

Es war ( zum Glück ) eine schöne Kindheit - eine nahezu unbeschwerte Jugend, trotz vieler ( materieller ) Entbehrungen.....

@Funzl
Nur kurz, ich wollte mich noch für deine Geschichten bedanken, das hast du wirklich schön erzählt und ich kann alles nachvollziehen, fast so, als sei man in die Zeit zurückversetzt.
Danke

@Stumpf

Gern geschehen. Ab und an mal in Erinnerungen schwelgen kann nichts schlimmes sein :) :bier:

Nein, das ist überhaupt nicht verkehrt, im Gegenteil, es ist etwas sehr Wertvolles :)

Hammelbein schrieb am 20.08.2023:Was ist mit euch, was waren eure schönsten Kindheitserinnerungen hier bei Allmy?

Gestern habe ich mich das erste mal ohne die Erlaubnis meiner Eltern hier einloggen dürfen. Das war ganz cool :)

rutz schrieb:mich das erste mal ohne die Erlaubnis meiner Eltern hier einloggen dürfen

Was war denn das jetzt für ein Widerspruch?

Du "durftest" ohne "Erlaubnis"? What?

Vielleicht ist Rutz gerade volljährig geworden.

@AlteTante

Und ist schon seit 2009 dabei? Da möchte ich jetzt nicht nachrechnen. :D

Ups! Da habe ich nicht nach geguckt.

Nicht meinen Eltern verraten bitte :(