... für provisorische Schriftsteller.
10.01.2010 um 08:32
Sooo.. dann will ich doch auch mal ne Geschichte posten. Hab das Teil gestern angefangen und bins einmal kurz überflogen. Hoffe es haben sich nicht allzuviele Fehler eingeschlichen.
Erwartet von meinem Erstlings"werk" nicht allzuviel. Es bedürfte wohl noch einer intensiven Überarbeitung. Aber ich hoffe dennoch, dass sie Euch ein bisserl unterhält.
Herzblut
„Dieser ehlende Gestank.“
Jeff’s Magen stiess nun auch noch den letzten Resten seines Inhaltes aus.
Das war nicht viel, aber sein Gaumen zog sich ob des sauren Geschmackes zusammen, sein Rachen brannte, als habe er Salzsäure getrunken.
„Den Gestank ignorieren.. ignorieren.“
Der Schmerz in seinem Kopf war so stark, dass er die Schmerzen am unteren Ende des linken Beines, wo sich vor kurzen noch sein Fuss befand und wo nun ein Stück Knochen aus lose herunterhängenden Fleischfetzen herausragte, gar nicht mehr spührte.
„Ich halte es nicht mehr aus“
Jeff schlug sich mit der Faust auf den Kopf. Dies brachte ein wenig Linderung.
Eine schwarze Masse, lösste sich von seiner Hand und lief ihm das Gesicht hinunter.
Er wischte sich dieses übelriechende Gelee, mit seinem Unterarm aus dem Gesicht.
„Was ist das blos für ein übles Zeug?“
Der ganze Wald ist voll davon. Auf dem Boden, an und auf den Bäumen.
Doch das seltsamste war, dass sich die Masse irgendwie zu bewegen schien.
Als würde sie leben.
Jeff versuchte sich zu konzentrieren.
„Reiss Dich zusammen! Ihr Tod darf nicht umsonst gewesen sein! Reiss Dich jetzt verdammt nochmal zusammen! Steh auf! Beweg Dich!“
Er fasste in die Seitentasche seiner Jacke.
Der Stoffbeutel befand sich noch darin.
„Gut“
Das Magazin seines Sturmgewehres war zwar ausgeschossen, doch als Gehhilfe war die Knarre durchaus noch zu gebrauchen.
Jeff stand mit Hilfe des Gewehres und unter starken Schmerzen auf.
Ein unterdrückter Schrei entwich ihm, als er versehendlich, mit dem Stumpf seines linken Beines auf den Boden trat.
„Ruhe! Reiss Dich zusammen! Sie hören Dich sonst!“
Sein Ziel befand sich vor ihm. Verwachsen im Dornengestrüpp, ein alter Brunnen. Eine klebrige und zähe Masse ergoss sich langsam über den Rand, des etwa ein Meter grossen Brunnens.
Oben auf dem Brunnen stand eine Bronzefigur die wie ein Kobold aussah.
Sie war etwa einen halben Meter gross und das entstellte Gesicht zeigte ein hämisches Grinsen.
In den Händen hielt die Figur eine runde Tafel, auf der ein Pentagram eingearbeitet war.
„ Das muss der Brunnen sein, von dem der Kleriker sprach. Doch wieso ist hier nichts? Wenn der Brunnen so wichtig ist, wieso wird er nicht bewacht?“
Er lehnte sich an den Baum, hinter dem er Deckung suchte. Jeff traute dieser vermeintlichen Ruhe nicht.
„Wäre doch Goham noch am Leben... oder wenigstens dieser scheiss Kleriker“
Doch sie waren alle Tod. Ihre Körper lagen verstreut, irgendwo in diesem verfluchten, pechschwarzen Wald herum.
12 tapfere Männer, die ihr Leben für Jeff geopfert haben.
Denn nur er konnte diese Mission erfolgreich beenden.
Würde er scheitern, dann wär das Schicksal der Menschen besiegelt und das Böse wäre wohl nicht mehr aufzuhalten.
Jeff kämpfte mit der Ohnmacht. Sein Bein war zwar abgebunden, doch der Blutverlust den er durch diese Verletzung erlitten hatte, war sehr hoch.
Er schaute hinter dem Baum hervor.
Immernoch absolute Ruhe, die nur vom Blubbern des Brunnens unterbrochen wurde.
Er musste es hinter sich bringen und zwar jetzt!
Er stiess sich vom Baum ab und verlagerte seine Körper auf sein Gewehr.
Mit seiner rechten Hand nahm er ein Kampfmesser, das an seinem Gürtel befestigt war hervor und umklammerte den Griff. Dann setzte er seinen rechten Fuss vor und nahm die 20 Meter bis zum Brunnen in Angriff.
Gegen die Ohnmacht ankämpfend und immer darauf bedacht nicht auf der zähen Masse auszurutschen, humpelte er zum Brunnen.
Knapp zwei Meter vor dem Ziel blieb er mit seinem Gewehr im Dornengestrüpp hängen und fiel auf seine rechte Seite. Das Gestrüpp dämpfte den Aufprall etwas ab, doch stachen einige Dornen durch seine Kleidung, was die Sache doch relativ unangenehm gestalltete.
„Shit“
Mühsam drehte er sich auf den Rücken, halb sitzend, halb liegend in diesem Gestrüpp.
Jeff musste sich erst ein bisschen erholen. Seine Hände waren aufgekratzt. Alles drehte sich. Keine Kraft.
Er musste sich enorm anstrengen bei Bewusstsein zu bleiben.
„Lea, oh Lea... es tut mir so leid!“
Lea war Jeff’s Verlobte.
Sie war eine junge und lebenslustige Frau mit langen dunkelroten lockigem Haar.
Sie besass eine faszinierende Ausstrahlung. Strahlende grüne Augen und das aussergwöhnlichste Lächeln, das je von lieblichen Lippen, umrandet wurde.
„Wieso ausgerechnet sie? Oh Gott, wieso?“
Eine Träne lief an Jeff’s aufgekratzten Wange hinunter, woraufhin sich ein süsslich brennender Schmerz in seinem Gesicht ausbreitete.
Jeff erinnerte sich an die Worte des Klerikers: „Das Blut und das Herz“
Dieser alte Kauz war Jeff noch nie sympatisch. Aber als der Kleriker offenbarte was gegen das Böse im Wald zu unternehmen sei, da mussten Goham und zwei weitere Männer, Jeff mit aller Kraft festhalten. Sonst hätte er dem Kleriker wohl den Kopf vom Hals gerissen.
„Lasst mich los! Habt ihr denn nicht gehört, was dieser alte Spinner, eben gerade gesagt hat?“
Der drahtige alte Kleriker trat einen Schritt zurück und nahm eine abwehrende Haltung ein.
„Jeff! Beruhige Dich! Bitte! Jeff!“ Goham schaut seinem Freund streng und gleichzeitig voller Mitgefühl in die Augen. „Jeff.. Wir verstehen ja, dass dies zuviel verlangt ist. Niemand zwingt Dich dazu. “
Jeff blickte seinen Freund Goham voller Verzweiflung an: „ Ja aber.. das kann... ich verstehe es nicht...“
Jeff lies sich auf den Stuhl fallen und starrte auf den Boden.
Goham drehte sich zum Kleriker um „ Alter Narr! Bist Du Dir wirklich sicher, dass es keine andere Möglichkeit gibt um dem Bösen einhalt zu gebieten?“
Der Kleriker schüttelte den Kopf „Nein. Es gibt nur diesen einen Weg. Und wenn wir uns nicht beeilen ist es zu spät“
Wieder Jeff zugewant sagte Goham „ Jeff. Vergiss die Sache. Wir werden Seite an Seite kämpfend untergehn. Das ist einfach zu unmenschlich. Sowas kann niemand von einem Menschen verlangen.“
Jeff spührte einen warmen Atem in seinem Nacken und der Duft von blühenden Nelken umgarnte seine Nase. Seine Ohren, vernahmen die Worte einer sanften und vertrauten Stimme: „ Soll an unserer Liebe die Welt zugrunde gehen?“
Jeffs Kopf fiel nach hinten ins Gestrüpp und er wurde aus seinen Erinnerungen zurück geholt.
„Nur noch einmal alle Kraft sammeln und die Sache endlich zu Ende bringen“
Er drehte sich um und kroch, das linke Bein nutzlos hinter sich herziehend, durch das Gestrüpp, auf den Brunnen zu.
Der Gestank am Brunnen, der die Quelle dieser schwarzen stinkenden Masse zu sein schien, war kaum auszuhalten.
Mit aller Kraft zog er sich am Brunnen hoch und stand auf.
Eine Welle von Brechreizen überflutete Jeff. Sein Hals schmerzte und sein Kopf drohte zu explodieren. Als er sich einigermassen gefangen hatte, griff er in die Seitentasche und zog den blutgetränkten Stoffbeutel vorsichtig heraus.
Mit zittrigen Händen aber äusserster Vorsicht, öffnete er den Beutel und es kam ein menschliches Herz zum vorschein.
Jeff fing an zu weinen und küsste diese leblose Muskelmasse zärtlich.
Dann legte er das Herz auf die runde Konstruktion mit dem eingearbeitetem Pentagram.
Anschliessend zog er seinen linken Arm aus dem Jackenärmel und umklammerte mit der rechten Hand sein Kampfmesser.
Er hielt die Luft an und schnitt mit einer kräftigen Bewegung eine tiefe Wunde in sein linkes Handgelenk. Das Blut schoss pulsierend aus der klaffenden Wunde.
Jeff hielt seine linke Hand über das Pentagram und sein Blut ergoss sich über das Herz das darauf lag, wie es ihm der Kleriker aufgetragen hatte.
„Du Narr!“
Jeff wirbelte herum. Hinter im stand, er konnte seinen Augen kaum trauen, der Kleriker.
„Aber Du, Du bist...“
„Tod? Nein ich lebe!“
„Aber ich habe gesehn wie sie Dich erwischt und in den Wald geschleift haben. Wie in aller Welt, hast Du es geschafft diesen Bestien zu entkommen?“
„Ja.. wie habe ich das blos geschafft?“
Den Kleriker überkam ein schadenfrohes und diabolisches Lachen.
Jeff verliess das letzte bisschen Kraft. Er sank wie ein Sack auf den Boden und schaute den Kleriker verwirrt an.
„Und was nun?“
Der Kleriker kratzte sich im Nacken.
„Ja was nun? Ich will Dir sagen was: Du hast mit Deiner Tat das Ende der Menschheit besiegelt. Du Narr!“
Jeff wollte etwas sagen, aber es kam nur ein unverständliches Stönen aus seinem Mund. Er verlohr langsam den Bezug zur Welt, nahm sein Umfeld nur noch verschwommen wahr und die Stimme des Klerikers war nur noch ein Flüstern in weiter Ferne.
„Ja das verstehst Du nicht. Du dachtest wirklich, dass Du dem Bösen einhalt gebieten kannst? Du Kleingeist! Dein Opfer wurde in der Unterwelt mit Freuden empfangen. Nun ist der Weg frei. Die Tore der Hölle öffnen sich und das Böse wird sich über die ganze Welt ergiessen“
In weiter Entfernung vernahm er das hämische Lachen des Klerikers. Dann wurde Jeff von einer schwarzen Kälte umhüllt und mit einem letzten Atemzug hauchte er sein Leben aus.
“Lea“