Yes we can = Thank you Satan?!
27.01.2010 um 15:53
a) Bohemian Grove Die ‚Bohemian Grove' gilt vielen als der ungewöhnlichste Geheimclub des amerikanischen Ultrareichtums. (Domhoff 2001) Einmal im Jahr, Ende Juli, trifft sich das amerikanische Establishment für zweieinhalb Wochen in einer Art Camp, 75 Meilen nördlich von San Francisco. Die upper class trifft auf Topmanager, Berühmtheiten, Regierungsmitglieder. Sie will Entspannung und Unterhaltung. Zu den eigentlichen Mitgliedern des 'Bohemian Club', den es seit 1870 gibt, stoßen dann mehrere hundert sogenannte assoziierte Mitglieder, die geringere Mitgliedsbeiträge bezahlen und dafür Theaterstücke, Sketche, Kunstwerke und andere Formen der Unterhaltung produzieren; auch 50 bis 100 Professoren sind dabei, die meisten von der Stanford University und der University of California. Diese ganze Ansammlung von ungefähr 1500 bis 2500 Menschen in einem 2700 Acre großen wunderschönen Waldareal ist ein Mikrokosmos jener Welt, in welcher privater Reichtum und Konzerne, unterstützt von Dienstklassen, bei der Gestaltung des US-Imperiums zusammenwirken.
In den auf das Areal verteilten rund 120 Gästehäusern, Camps und sogar Zeltlagern (mit Namen wie Cave Man, Mandalay, Owl's Nest, Hill Billies) treffen sich Gruppen von zehn bis dreißig Mitgliedern, haben Spaß und veranstalten wohl auch das eine oder andere Gelage. Das wichtigste Ereignis ist eine ausladende rituelle Zeremonie am ersten Samstagabend, die sogenannte ‚Cremation of Care' (Einäscherung der Sorge). Geschäftliches und Politisches wird allenfalls in ganz kleinen Gruppen diskutiert.
Zugleich aber ist es völlig klar, dass sich hier den ‚Bohemians' Möglichkeiten bieten, ihre Freunde mit Politikern bekannt zu machen und die Ansichten politischer Kandidaten kennenzulernen. Das geschieht bei den sogenannten ‚Lake Side Talks'. Jeder republikanische Präsident des 20. Jahrhunderts ist Mitglied oder Gast der ‚Bohemian Grove' gewesen. 1995 beispielsweise hielten sowohl der damalige Sprecher des Abgeordnetenhauses Newt Gingrich als auch Präsident Bush-Senior eine ‚Lake Side'-Rede. Bemerkenswert ist, dass in den Neunzigern kein einziger führender Vertreter der Demokratischen Partei zu Worte kam. Das war zu Zeiten Kennedys oder Johnsons anders, auch wenn nie ein demokratischer Präsident Mitglied des Clubs gewesen ist. Gründliche soziologische Auswertungen der Mitglieder und Gäste ergaben, dass über 30 Prozent der größten amerikanischen Konzerne zumindest mit einem ihrer Manager oder Direktoren der ‚Bohemian Grove' angehörten.
Solche Clubs haben für die Oberschicht die gleiche Funktion, die in Stammesgesellschaften dem Klan zukam. (Brinton) Mit ihrer restriktiven Mitgliederpolitik, ihren Initiationsriten, privaten Zeremonien und der großen Betonung von Tradition ähneln diese Clubs den Geheimbünden, die es in vielen Primitivgesellschaften gibt. Sie verschaffen ihren Mitgliedern das Gefühl einer exklusiven Brüderlichkeit. Dieses ‚bonding' innerhalb der Oberschicht erfüllt wichtige, wenn auch informelle Herrschafts- und Machtfunktionen. Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass an Orten wie der ‚Bohemian Grove', wie manche behaupten, tatsächlich ‚vast plutocratic conspiracies' ausgeheckt werden.
b) Skull&Bones
Jüngst fand das 35. Jahrestreffen des Yale-Abschlussjahrgangs von 1968 statt. Zu ihm hatte George W. Bush seine damaligen Klassenkameraden - 600 an der Zahl - ins Weiße Haus eingeladen. Dabei wurde auch seiner Aufnahme in den Yale-Geheimbund ‚Skull&Bones' gedacht, wo, wie der Spiegel schreibt, "sich die Mitglieder nicht nur am offenen Sarg ihr Sexleben offenbaren, sondern auch die lukrativsten Jobs für die Zukunft zuschachern."
Die 1832 an der Yale University gegründete Bruderschaft ‚Skull&Bones' ist in der Tat ein hochinteressantes informelles, verschwörerisches Mikro-Netzwerk im Milieu der amerikanischen Oberschicht. Die Kernmitgliedschaft wurde stets von den reichen Familien des Neuengland-Adels gebildet, Alumni von ‚Skull&Bones' nehmen seit Jahrzehnten zentrale Positionen in der US-Außen- und Finanzpolitik sowie in den Geheimdiensten ein. Das Buch des britischen Historikers Antony Sutton über diesen Bund gehört zu den seriösen Klassikern der verschwörungstheoretischen Literatur. Der Professor an der Stanford University hat sich mit seinem Werk viel Ärger eingehandelt, vor allem, als er nachweisen konnte, dass ‚Skull&Bones'-Leute sowohl die Nazis in Deutschland als auch die russischen Kommunisten finanziell aufgebaut haben.
Auch George W.'s Vater und seine Großväter und Großonkel waren ‚Bonesmen'. Großvater Prescott Bush, schon 1917 initiiert als Bonesman, war als Geschäftsführer der ‚Union Banking Corp.' und der Hamburg-Amerika-Linie zusammen mit seinem Freund Averell Harriman, initiiert 1913, einer der wichtigsten Finanziers und Unterstützer der Nazis. Ist es ein Zufall, dass die deutsche SS die Symbole von ‚Skull&Bones', Totenkopf und Knochenkreuz, in ihr Ordenssymbol übernahm? Wie real das alles war - in einer Zeit, in welcher F. D. Roosevelt mit dem 'New Deal' die Macht der Millionäre einzudämmen versuchte - steht in einem Interview, das der damalige US-Botschafter in Deutschland 1937 der ‚New York Times' gab. Zitat: "Eine Clique von US-Industriellen ist versessen darauf, unsere demokratische Regierung durch einen faschistischen Staat zu ersetzen. Sie arbeiten eng mit den faschistischen Regimes in Deutschland und Italien zusammen. Von meinem Berliner Posten aus kann ich gut beobachten, wie nahe einige der führenden amerikanischen Familien dem Nazi-Regime sind."
Die ursprüngliche Ideologie von ‚Skull&Bones' postulierte nicht nur die Überlegenheit der weißen Rasse, sondern sprach den Bonesmen auch das Recht zu, gleichsam als elitäre Ritter dieser Rasse die Geschicke der Menschheit zu kontrollieren. Ihre Philosophie entsprach dem hegelschen Dialektik-Schema: Man konstruiere sowohl die These als auch die Antithese und mache sich in diesem ‚konstruktiven Chaos' durch Synthese zum Herrn der Situation. (Bröckers) Insofern machte dann auch die parallele Finanzierung von Stalin und Hitler Sinn, denn sie führte zur ‚großen Synthese' des Zweiten Weltkriegs, an deren Ende die Weltdominanz der USA stand. "Auch wenn Georg W. seine ‚Skull & Bones'-Mitgliedschaft stets heruntergespielt hat", schreibt Mathias Bröckers, "und sich gegen die elitären Ostküsten-Snobs als echter Cowboy zu gerieren versucht, so griff er stets, wenn's drauf ankam, auf die Verbindungen und das Geld dieser Elite-Mafia zurück." Bröckers fährt fort: "Und jetzt ziehen die Knochenmänner wieder in den Krieg und Papa Bushs alte Garde sitzt an den Schalthebeln."