Warum lehnen so viele Menschen einen gesunden Lebensstil ab?

FerneZukunft schrieb:Waaas???? Du kochst nicht gerne????
Im Unterhaltungsbereich führst Du einen Kochthread

Ich esse gerne und gut. Mit Fertigfraß geht das nicht. Wie soll ich sonst an vernünftige Mahlzeiten kommen?

@gastric

''Wäre super wenn man ausnahmslos das machen kann, was man will!''

Das ist bei mir momentan der Fall, da ich arbeitslos bin, habe ich beinahe endlos Zeit, zu zocken! Ich zocke so 8-10 h pro Tag! Das ist aber auch nicht so das Wahre, man verliert das Langzeitgedächtnis und wird blöd auf die Dauer! Ich wünschte ich hätte Arbeit und damit eine sinnvolle Beschäftigung!

gastric schrieb:Es ist aber der fall.

Natürlich muss auch ich Sachen machen, die ich nicht mag: zB Arbeiten gehen. Aber dafür bekomme ich Geld. Für kochen (und Hausarbeit) nicht – dazu kommt, dass ich beides nicht mag.
Ich versuche halt Dingen, die nicht meines sind und mir finanziell nichts bringen auf elegante Art auszuweichen.

KFB schrieb:Wie soll ich sonst an vernünftige Mahlzeiten kommen?

Bei uns kann man beim Bauernmarkt hochwertiges, von Bäuerinnen selbst gekochtes Essen bestellen. Das ist zwar etwas teurer aus selbst kochen, aber immer noch günstiger als im Restaurant.

Wolkenleserin schrieb:Das ist bei mir momentan der Fall, da ich arbeitslos bin

Das tut mir sehr leid für Dich! Ja, wenn man den ganzen Tag daheim sein muss, niemanden zum Kochen hat und das Geld knapp ist, hat man wenig Alternativen.

FerneZukunft schrieb:von Bäuerinnen selbst gekochtes Essen bestellen.

Das ist mir zu blöd. Und zu teuer.

Ich kaufe preiswert ein, koche selbst und weiß, was ich im Topf habe. Außerdem schmeckt mir mein Futter.


Kochen bleibt dennoch ein großes Übel.

FerneZukunft schrieb:Für kochen (und Hausarbeit) nicht – dazu kommt, dass ich beides nicht mag.

Wie gesagt, da muss man halt durch. Vor allem dann, wenns kein anderer machen würde. Machts nen anderer, umso besser. Mag er das auch noch, kann es besser nicht laufen. Treffen sich 2, die beide keinen bock haben, dann müssen eben beide in den sauren apfel beißen und etwas machen, was man nicht machen will. Finanziell bringt kochen zumindest ersparnis. Hausarbeit.... naja was ist die alternative :D

FerneZukunft schrieb:Das ist zwar etwas teurer aus selbst kochen, aber immer noch günstiger als im Restaurant.

Finanziell bringt dir selbst gekocht also mehr als kochen lassen :D

Was mich an "Lebensreformern" und "Gesundheitsaposteln" so abstösst, ist ihre missionarische Art: Ich weiss, was richtig ist für Euch. Ihr seid ja zu doof zum Leben.

Doors schrieb:Was mich an "Lebensreformern" und "Gesundheitsaposteln" so abstösst, ist ihre missionarische Art: Ich weiss, was richtig ist für Euch. Ihr seid ja zu doof zum Leben.

Genau das ist der Punkt. Nicht wenige der Gesundheitsapostel erheben ihren Lebens- und Ernährungsstil zu einer Art Religion, die man auch verbreiten müsse. Und meistens sind sie auch ganz ungehalten, wenn man da nicht mit macht.

"Der Ausdruck Orthorexia nervosa ist der vorgeschlagene Name für das Krankheitsbild einer Essstörung, bei der die übermäßige Beschäftigung mit der Qualität der Lebensmittel aufgrund selbst auferlegter Regeln zu psychischen und/oder physischen Beeinträchtigungen führen kann.

Der Ausdruck wird im gesellschaftlichen Diskurs und in den Medien verwendet, um auszudrücken, dass der Sprecher ein bestimmtes Ernährungsverhalten – meist solches Ernährungsverhalten, das einem gesellschaftlichen Trend entspricht – als krankhaft einstuft (Pathologisierung). Orthorexia nervosa ist nicht im internationalen Klassifikationssystem ICD 10 oder im Klassifikationssystem der Vereinigten Staaten DSM-5 gelistet. Ihr Status als potentielles Krankheitsbild wird in Fachliteratur und populärwissenschaftlicher Literatur kontrovers diskutiert."

Quelle und ganzer Artikel:

Wikipedia: Orthorexia nervosa

Weil den meisten die Disziplin fehlt. Und es ist anstrengend.

JAWOLL! Dieses Land braucht mehr Disziplin! *Hackenklapp*

viel zu faul zum Gemüse schneiden, dann lieber paar Pommes in den Ofen und ein Schnitzel in die Pfanne^^

Wen interessiert, warum sich Menschen wie ernähren, der frage sie doch einfach!

MilanSirius schrieb:Weil den meisten die Disziplin fehlt. Und es ist anstrengend.

Genauso sehe ich das auch.

Das gilt sowohl für Sport als auch für die Ernährung.
Wer selbst kocht, weiß was er isst.
Ich z.B. verzichte fast ganz auf Zucker und verwende kein Weißmehl.
Für Sport braucht es natürlich Disziplin, weil man sonst bei schlechtem Wetter lieber zuhause sitzt.

Bundesferkel schrieb:Für Sport braucht es natürlich Disziplin, weil man sonst bei schlechtem Wetter lieber zuhause sitzt.

Isso. Zumal das halt echt keine Ausrede ist. Zeit genau so wenig. Ich bin täglich vollkommen ausgelastet, zeitlich, dennoch finden sich irgendwie immer! mindestens 10-20 Minuten Zeit fürs Training. Gut, ich kann verstehen wenn man einfach nicht immer ins Studio fahren kann. Aber gerade für Eigengewichtsübungen braucht man keine Geräte. Es ist einfach dieses "Sich-einfach-machen", was den Leuten zumindest aus sportlicher Sicht das Genick bricht. Und je mehr man sich gehen lässt, desto mehr schwindet die Motivation.

Allgemeine Idiotie zu unterstellen ist vlt. falsch aber ich mach es mal, ich schließe mich ja auch nicht aus :D dazu noch eine gehörige Portion an Dummheit, Unkenntnis oder was auch immer, und aus die Maus.

Man muss schon schmunzeln mit ihrer gesunden Ernährung. Hauptsache so steril wie möglich ernähren um im Endeffekt mit ihren anfälligen Körpern jeden Keim magisch anzuziehen.
Und Thema Disziplin. Früher waren sie froh über eine Scheibe Brot. Jetzt Rackern sie sich im Fitnessstudio mit fettfreier Ernährung für Schönheitsideale ab.

@Eiskalt
Ich glaube da liegt ein Missverständnis vor. Gesunde Ernährung beinhaltet das Wort „gesund“ und nicht das Wort „Magersucht“, es geht ja eben darum sich ausgewogen zu ernähren und damit den Körper zu stärken.
Sport und Bewegung gehören auch dazu, hier geht es aber nur um Ernährung und seinen Körper nicht systemisch zuzumüllen.

Systematisch sollte das natürlich heißen. Es gibt ja auch einen sogenannten Gesundheitswahn, den Du wahrscheinlich meinst. Das kann man allerdings nicht miteinander vergleichen, denn solche Menschen leben wohl tatsächlich nicht gesund, sondern eher gefährlich.

Ich denke auch einfach, daß zu einem gesunden Lebensstil wesentlich mehr gehört als eine ausgewogene Ernährung und Sport. Ich denke auch, daß niemand das wirklich ablehnt. Denn das würde ja bedeuten, er ernährt sich absichtlich falsch oder macht sich absichtlich Streß. Und ich glaube, das macht keiner. Außerdem gibt es "die gesunde Lebensweise" sowieso nicht. Jeder Mensch hat andere Bedürfnisse. Und diese wahrzunehmen ist ein großer Faktor der seelischen Gesundheit. Der eine findet seine Befriedigung im Sport und geht jeden Tag pumpen und der Nächste geht lieber ins Theater, zu einer Dichterlesung oder ins Museum und findet dort seinen Ausgleich.
Niemand empfindet Zwang als positiv, deswegen können wir sagen, "du solltest Sport machen", aber nicht "wer keinen Sport macht, lebt ungesund". Ich denke, man sollte sich so organisieren, daß man sich wohlfühlt.

ThomasM schrieb: Ich denke, man sollte sich so organisieren, daß man sich wohlfühlt.

Gut, wohlfühlen lässt es sich kurzfristig auch mit einer Chipstüte und Erdnüssen auf der Couch vor der Glotze.
Langfristig wird man eher Unbehagen empfinden, wenn man fett wird und unbeweglich.
Mit den Wünschen und Bedürfnissen ist es darum nicht so einfach, wenn man um die Folgen weiß.

Kluge Ernährung (ohne Pedanterie) und körperliche Aktivitäten schließen auch Museumsbesuche, Dichterlesungen oder andere
kulturelle Veranstaltungen nicht aus.:)