Zivilschutz - wie gut seid ihr vorbereitet

@StUffz
Da haben wir andere. Ich mach mal ein Bild davon wenn es dich interessiert

@6.PzGren391
Mag sein, ich kenne nur die alten, auch im Einsatz wird heute mit Ausnahme der Gruppenverpflegung nichts anderes ausgegeben.
Diese MRE Dinger werden doch eher an diese Leute ausgegeben, die weit zu Fuß gehen.

@StUffz
Ich mach heut Abend mal eins auf und stell mal ein paar Bilder rein.
Könnte natürlich in der Tat an den einsatzbedingungen liegen. Ist quasi zu 90% das selbe drin wie in US MREs, mit BW aufkleber drauf. Außer die Heaters. Wegen Verbrennungsgefahr und giftigen dämpfen.

Also die Hauptgerichte meine ich. Sonst ist da Aldi Konfitüre usw drin. Ich stell es später mal vor

Die Frage ist doch vor allem: Wofür möchte ich mich vorbereiten und welchen Aufwand möchte ich dafür betreiben.

Wenn ich mich für den Fall vorbereite, dass ich 2 Tage nichts zu essen, nichts zu trinken, keinen Strom etc. bekomme und diese Zeit einigermaßen komfortabel überstehen möchte:
Ich brauche Wasser, Nahrung zum satt werden, Licht, je nach Jahreszeit Wärme, ggf. Informationsmöglichkeiten, Hygieneartikel.

Wenn ich nur überleben möchte, brauche ich gar nichts zusätzlich. Höchstens Wasser, aber 2 Tage kann man überleben.

Dauert das ganze 14 Tage, brauche ich im ersten Fall einfach mehr von allem. Im zweiten Fall zwingend Wasser und idealerweise etwas zu essen.
Das gilt natürlich nur für gesunde Erwachsene. Mit (kleinen) Kindern oder bei bestimmten medizinischen Bedürfnissen, sind die Anforderungen deutlich höher.

Die Frage wäre dann aber, was muss passieren, dass ich 14 Tage von jeder Hilfe abgeschnitten bin und wie wahrscheinlich ist so was.
In meinen Augen genügt eine "absolute Notration" von einem Liter Wasser pro Person und Tag und irgend was Haltbares zu Essen (Haferflocken, Konserven ....), um so etwas zu überleben.
Möchte man so ein Ereignis einigermaßen komfortabel überstehen, muss man halt sehen, wie viel Platz man hat und man muss die Dinge regelmäßig prüfen und ggf. ersetzen.

Hallo @kleinundgrün! Danke für deinen Beitrag! :)

kleinundgrün schrieb:von einem Liter Wasser pro Person und Tag

Ui, einen Liter finde ich schon äußerst knapp bemessen, ich glaube über einen längeren Zeitraum kommst du damit nicht zurande. Die ersten paar Tage vielleicht noch, aber nach ein paar Tagen, puh.

SiJayBe90 schrieb:Ui, einen Liter finde ich schon äußerst knapp bemessen, ich glaube über einen längeren Zeitraum kommst du damit nicht zurande. Die ersten paar Tage vielleicht noch, aber nach ein paar Tagen, puh.

Unter normalen mitteleuropäischen Bedingungen und wenn man sich körperlich nicht verausgabt, genügt ein Liter, um nicht zu dehydrieren. Wahrscheinlich genügt auch ein halber.
Wie gesagt, es geht in dem Fall darum, nach x Tagen noch am Leben und bei einigermaßen stabiler Gesundheit zu sein.
Aber allzu angenehm wird das - je nach Temperatur etc. - nicht sein.

Denkbar wäre auch eine Wasseraufbereitung. Hierzulande wird es eher keinen Mangel an Wasser geben - nur einen Mangel an trinkbarem Wasser. Weil z.B. durch Überschwemmung etc. das Wasser durch Fäkalien verunreinigt ist.

kleinundgrün schrieb:Wie gesagt, es geht in dem Fall darum, nach x Tagen noch am Leben und bei einigermaßen stabiler Gesundheit zu sein.
Aber allzu angenehm wird das - je nach Temperatur etc. - nicht sein.

OK, am absoluten Minimum also. Gut, dann könnte das funktionieren.

kleinundgrün schrieb:Denkbar wäre auch eine Wasseraufbereitung.

Ich habe mir heute einen guten Tipp aus dem Internet gezogen: Ich werde mir 4x 15 Liter Wasserkanister besorgen, diese befüllen und das Wasser mit Micropur-Tabletten für 6 Monate haltbar machen. Das wiederhole ich so einfach alle 6 Monate. So sind - abgesehen von den klassischen Wasserflaschen - immer 60 Liter Wasser sofort bereit. Sowohl die Tabletten als auch diese Kanister kosten nicht die Welt.

SiJayBe90 schrieb:Ich habe mir heute einen guten Tipp aus dem Internet gezogen: Ich werde mir 4x 15 Liter Wasserkanister besorgen, diese befüllen und das Wasser mit Micropur-Tabletten für 6 Monate haltbar machen.

Mach dich da aber erstmal kundig bezüglich der Verträglichkeit. Kann nämlich unter Umständen sein dass die in zu großen Mengen auf die Leber gehen. Kann aber muss nicht sein.

6.PzGren391 schrieb:Mach dich da aber erstmal kundig bezüglich der Verträglichkeit. Kann nämlich unter Umständen sein dass die in zu großen Mengen auf die Leber gehen. Kann aber muss nicht sein.

DANKE FÜR DIESEN TIPP!!! :) Mach ich auf jeden Fall, ich verwende sowieso keine Medikamente bzw. Tabletten ohne vorher nicht den Beipackzettel genau studiert zu haben. Fragt mal meine Frau, die ist davon schon richtig entnervt (vor allem wg. der Nebenwirkungen bin ich immer sehr skeptisch) :D

Außerdem würde ich "dieses Wasser" - falls das restliche Wasser schon voll zur Verfügung steht - eher zum Kochen (also wirklich vorheriges Erhitzen) bzw. für grundlegende Körperhygiene verwenden. Falls das "restliche Wasser" noch nicht zur Verfügung stehen sollte, würde ich natürlich auch "dieses Wasser" saufen, um einen evtl. Leberschaden würde ich mir eher später Gedanken machen...

@SiJayBe90
Gerne! Ich weiß nämlich nicht wie es sich verhält wenn es länger aufbereitet gelagert wird,
Verunreinigtes Wasser schnell damit trinkbar zu machen geht. Aber wie es mit der Lagerung aussieht, da musst du dich kundig machen

SiJayBe90 schrieb:Ich habe mir heute einen guten Tipp aus dem Internet gezogen: Ich werde mir 4x 15 Liter Wasserkanister besorgen, diese befüllen und das Wasser mit Micropur-Tabletten für 6 Monate haltbar machen. Das wiederhole ich so einfach alle 6 Monate.

Das Problem ist halt immer, so was dann regelmäßig zu machen. Am Anfang kein Problem, aber irgendwann lässt die Motivation nach.

6.PzGren391 schrieb:Ich weiß nämlich nicht wie es sich verhält wenn es länger aufbereitet gelagert wird

Wenn das Wasser normale Trinkwasserqualität beim Abfüllen hat, passiert da wenig. Die Silberionen verlangsamen das Wachstum von Bakterien. Chemisch passiert da nicht viel.

6.PzGren391 schrieb:Aber wie es mit der Lagerung aussieht, da musst du dich kundig machen

Micropur ist auch für die Lagerung ausgelegt, wurde schon von vielen Campern getestet und bestätigt. :)

kleinundgrün schrieb:Wenn das Wasser normale Trinkwasserqualität beim Abfüllen hat, passiert da wenig

Das Problem ist, dass wir unser Trinkwasser aus einem ganz klassischen Brunnen beziehen, da sind einfach von Haus aus Bakterien drinnen, die sich bei längerer Stehzeit vermehren. Deshalb wäre das nötig.

kleinundgrün schrieb:Am Anfang kein Problem, aber irgendwann lässt die Motivation nach.

:D Oh ja, das ist immer das Problem!

Vielleicht noch zur Frage, wie lange abgefülltes Leitungswasser auch ohne Zusatz hält:
https://www.bzfe.de/inhalt/wie-lange-haelt-sich-leitungswasser-28360.html

Also im Grunde sehr lange. Wenn der Kanister sauber ist und man beim Abfüllen aufpasst, sollte Wasser auch nach Monaten oder auch Jahren noch trinkbar sein.

SiJayBe90 schrieb:Das Problem ist, dass wir unser Trinkwasser aus einem ganz klassischen Brunnen beziehen

Probier es doch mal aus. Fülle einen Kanister mit dem Wasser, markiere ihn entsprechend und teste, wie die Wasserqualität nach einem Jahr ist.

kleinundgrün schrieb:Wenn das Wasser normale Trinkwasserqualität beim Abfüllen hat, passiert da wenig. Die Silberionen verlangsamen das Wachstum von Bakterien. Chemisch passiert da nicht viel.

SiJayBe90 schrieb:Micropur ist auch für die Lagerung ausgelegt, wurde schon von vielen Campern getestet und bestätigt. :)

Ah okay danke ihr beiden. Ich kenne nur die Wasseraufbereitungstabletten vom Bund.

@kleinundgrün
Vielen Dank für den Link und den Tipp! :)

6.PzGren391 schrieb:Ich kenne nur die Wasseraufbereitungstabletten vom Bund.

Tabletten zur Wasseraufbereitung funktionieren auch anders. Die töten Keime chemisch (meist durch Chlor). Das braucht man, wenn das Wasser nicht sauber genug ist.
Ist das Wasser aber sauber genug (also Trinkwasser), braucht man höchstens etwas, um das Wachstum von Keimen zu verhindern.

@kleinundgrün
Ja genau das hab mit Chemie Keule gemeint. Bei Camping/Haltbarkeitszeug bin ich nicht so versiert. Man lernt nie aus.

Vielleicht ein weiteres Diskussionsthema:
Welche SHTF-Szenarien (ja, seit gestern hab ich einige, neue Abkürzungen gelernt :D) haltet ihr zurzeit für am Wahrscheinlichsten? Ich habe mal so geordnet:

1. Landesweiter / europaweiter Blackout, auch aufgrund des ausgezeichneten und sehr gut recherchierten Buchs von Mark Elsberg
2. Extreme Wetterlagen durch den Klimawandel, die evtl. auch wieder zu Punkt 1. führen. So hatten wir diesen Winter in Österreich bereits wieder einige Orte, die durch Schnee über mehrere Tage von der Außenwelt abgeschnitten waren.
3. Terroranschläge und deren Folgen (wiederum Verweis auf Punkt 1.)
4. Atomunfälle sprich GAUs, Super-GAUs. Hierbei denke ich an Temelin bzw. Mohovice, bei denen schon des öfteren Störfälle vorkamen und in unmittelbarer Nähe zu Österreich liegen.
5. Lange Generalstreiks, wobei in Deutschland und Österreich zZt. eher nicht so wahrscheinlich, aber siehe Frankreich
6. ... lange nichts ... jetzt kommen dann die für mich Unwahrscheinlichen
7. Bürgerkriege, Kriege, Weltkrieg
8. Astronomische Ereignisse wie Sonnensturm, Asteroiden, etc.

Wie seht ihr das?

SiJayBe90 schrieb:Vielleicht ein weiteres Diskussionsthema:
Welche SHTF-Szenarien (ja, seit gestern hab ich einige, neue Abkürzungen gelernt :D) haltet ihr zurzeit für am Wahrscheinlichsten? Ich habe mal so geordnet:

@SiJayBe90
Für Deutschland sehe ich im Punkt 1 die grösste Warscheinlichkeit. Strom ist in der digitalen Welt das A und O. Ein Blackout trifft die Wirtschaft auf Dauer sehr hart.
terroranschläge kann man nie ausschliessen, aber was soll das für ein Anschlag sein, der dich für Wochen in den Bunker/Keller zwingt bzw für eine Wasserknappheit sorgen könnte?

F.Einstoff schrieb:aber was soll das für ein Anschlag sein, der dich für Wochen in den Bunker/Keller zwingt bzw für eine Wasserknappheit sorgen könnte?

Hier verweise ich auf Punkte 1. und 4. meiner Liste ;) Punkt 1 würde mich wohl nicht in den Keller zwingen, wohl aber Punkt 4.

Direkt in den Keller würden mich mMn. die Punkte 4., 7., und 8. zwingen.

F.Einstoff schrieb:Für Deutschland sehe ich im Punkt 1 die grösste Warscheinlichkeit. Strom ist in der digitalen Welt das A und O. Ein Blackout trifft die Wirtschaft auf Dauer sehr hart.

Das beschreibt Herr Elsberg in seinem Buch sehr detailgetreu. "Auf Dauer" kann man eigentlich nicht sagen, sobald der Strom weg ist, geht in unserer Welt ja im Prinzip gar nix mehr, nicht mal mehr im kleinsten Dorfladen: Keine Zahlungen / Behebungen mit der EC-Karte; Kühlungen, Kassen, Beleuchtung, autom. Türen in Supermärkten fallen aus; Logistik bricht zusammen, weil keine Computer zum Disponieren, weil die Tankstellen ohne Strom nicht mehr funktionieren; usw. usw.