sarevok schrieb:das problem hier ist das in der gesellschaft tiere als dinge gesehen werden dabei sind es lebewesen
ein lebewesen ist kein ding daher kein diebstahlt das ist im gesetz falsch verankert meiner meinung nach
Leute die so argumentieren vergessen gerne, dass Tiere in unserem Recht eben keineswegs nur Dinge sind.
Tiere sind im deutschen Gesetz dort "Gegenstände", wenn es darum geht die Rechte derer zu schützen, die ihr Geld und ihre Zeit investieren um die Tiere zu erwerben und zu betreuen.
Um das Tier das Lebewesen zu schützen, dafür gibt es das Tierschutzgesetz.
Das vergessen Leute bei der Behauptung "Tiere sind in unserem Land ja nur Dinge." ständig.
Wie in jedem Rechtsstaat ist auch unser Staat mit Enteignungen
ganz vorsichtig.
Einem deutschen Staatsbürger sein Eigentum abzunehmen ist nur in ganz wenigen Fällen überhaupt möglich.
Tiere genießen da u.A. dank des Tierschutzgesetzes eine ganz erhebliche Sonderstelle, die es für kein anderes Eigentum gibt.
Kaufst Du Dir einen Blumentopf oder nen Buch dann darfst Du damit tun und lassen was Du möchtest. Du darfst es in Beton giessen und in Deinem Gartenteich versenken, in Säure baden, verbrennen.... solange Du keine anderen Gesetze verletzt kannste mit Deinem Buch tun und lassen was Du willst.
Da Tiere aber eben in unserem Gesetz keine Sache sind ist hier nicht nur ein Eingriff möglich und zwar nicht nur bei aktiver Misshandlung, sondern auch "nur" bei Vernachlässigung.
Das geht so weit, dass der Eigentümer hier keinerlei Extrarechte genießt und sein Eigentum ihm vollständig (und natürlich kostenpflichtig) entzogen werden kann, denn das Tierschutzgesetz gilt auch und im Hinblick auf gewisse Minimalregelungen bei Haltung und Pflege auch und ganz besonders für den Eigentümer.
Enteignung ist in einem Rechtsstaat eine große Sache, hältst Du Dein Tier aber nicht ordentlich oder misshandelst Du es sogar wird das Eigentum entzogen.
Darüber hinaus genießen Tiere auch im Pfändungsrecht eine Sonderstellung und dürfen bis auf wenige Ausnahmen nicht gepfändet werden.
Die Behauptung "Hier werden Lebewesen wie eine Sache gehandhabt." ist also mit Verlaub völliger Blödsinn.
Ich darf auch jeden Tag mehrfach gegen mein Auto treten, wenn das keine Lärmbelästigung zur Folge hat, stell ich mich an die gleiche Stelle und trete gegen meinen Hund isser ganz schnell weg.
sarevok schrieb:man könnte evtl. von entführung reden ? aber macht das sinn wenn sich das lebewesen um das es geht sich bei euch geborgen fühlt ?
Wir reden hier von einem Lebewesen, dass darauf angewiesen ist, dass es einen Eigentümer gibt, der sich nicht nur um tägliche Fütterung kümmert, sondern auch z.B. Tierarztbesuche durchführt und bezahlt. Zu all dem ist ein Eigentümer auch verpflichtet.
Das kannst Du also, wenn Dir das lieber ist, auch gern mit einer Entführung vergleichen, denn wer sich um sein Tier kümmert wie es vorgeschrieben ist, der hat eben auch sinnvoller Weise ein Recht darauf mitzuentscheiden und zu wissen wo das Tier für dessen Wohlbefinden er zuständig ist sich aufhält.
Katzen sind Opportunisten. Diese Katze ist nicht einfach zu
@Laserline gezogen sondern ist auch immer wieder mal daheim gewesen.
So eine Katze denkt sich vermutlich eher nicht "Oh da will ich wohnen." sondern eher "Oh, tagsüber, wenn der eine Mensch eh meistens arbeitet, dann gehe ich dort hin, da ist immer jemand da und zu dem anderen Menschen geh ich dann wenn er sich mit mir aufs Sofa lümmelt."
Unsere Katzen pennen beide bei uns im Bett, die eine bei mir im Arm, die andere auf dem Kopfkissen meines Mannes.
Dürften die beiden raus, dann wär ich mir zumindest bei der Siamkatze sicher, dass sie sich tagsüber bei unseren Nachbarn aufhalten würde, die Frau ist immer da und sehr nett, die Kinder würden ganz nach ihrem Geschmack mit meiner Katze spielen und schmusen und wer bin ich von dem Tier zu verlangen darauf zu verzichten während ich arbeite?
Das würde aber eben nicht heißen, dass die Katze lieber beim Nachbarn oder lieber bei uns ist, sondern das sie beide Möglichkeiten so wahrnimmt wie es ihr passt und würden dann die Nachbarn wegziehen, wär sie "traurig", zögen wir weg und ließen sie hier wäre ihr "Wunschablauf" aber ebenfalls durchbrochen.
Kürbisgesicht schrieb:Ist das denn ein Ton, denn man als Mensch gar nicht wahrnehmen kann?
Da gibt es wohl verschiedene und dann ist der Bereich in dem man was hört ja auch noch von Mensch zu Mensch verschieden.
Von damals weiß ich nur, dass Freddys Halterin sich schlau gemacht hat (weil mit dem Autobesitzer keine Einigung möglich war) und man da wohl bei denen, die Menschen auch hören rechtliche Möglichkeiten hat.
Da sie sich aber damals (meiner Ansicht nach sinnvoller Weise) entschieden hat, dass es eh nicht so doll ist in einer Nachbarschaft zu leben in der man sich gegenseitig Anwaltsschreiben zuschickt und ihr ein Umzug eben auch möglich war, weiß ich auch nicht wie erfolgreich da eine Klage wäre (und wie viele Nachbarn dann zum Dank die Katze vergiften).
Kürbisgesicht schrieb:dass man mit viel Beschäftigung der Gegebenheiten und Beobachtungen einiges recht schnell herausfinden kann.
Man kann viel rauskriegen, da hast Du Recht, aber eben nicht Alles.
Mir sind mal von einem Tag auf den anderen meine Ratten völlig ausgeflippt, waren unruhig und der Opa ist sogar fies abgemagert.
Ich hatte keine Ahnung was Sache ist.
Paar Tage später klingelte meine Nachbarin (ihre Wohnung lag direkt auf der anderen Seite der Wand) und sagte, dass ihre Rennmäuse super unruhig wären und nicht mehr richtig fressen, ob ich mir vorstellen könnte, dass das daran liegt, dass ihr Mann so einen Mückenvertreiber in die Steckdose gesteckt hat. Die arbeiten mit Frequenzen, die der Mensch nicht hört.
Als das Ding weg war waren meine Ratten wieder normal und ihre Rennmäuse nach ner Weile auch.
Da hätte ich definiv keine Chance gehabt rauszufinden was meine Tütenohren da stört. Ich war noch dabei Putzmittel zu sortieren und zu schauen ob da irgendwas neues beisein könnte, dass ggf zu scharf ist für ne Rattennase.
Kürbisgesicht schrieb:Habt ihr selbst denn auch geschaut, ob jemand nach der Miez sucht?
Jup. Polizei, Tasso (obwohl sie nicht markiert oder registriert war) und die umliegende Tierheime informiert und die Zeitungen haben sogar ein Foto gedruckt. Das ist zwar so eine schwarz weiße, aber sie hat genau zwischen den weißen Vorderbeinen eine Art "Schwarzen Fellbalken". Wir haben drauf geachtet, dass der und die schwarz-weiß Aufteilung im Gesicht auf jedem Foto gut zu sehen war.
Der Halter muss das eigentlich mitbekommen haben, selbst wenn er gar nicht gesucht hat.
Aber ein paar Dinge wiesen darauf hin, dass sie zwar ein Zuhause hatte und dort auch nicht misshandelt wurde bzw sehr erprobt im Knuddeln war, aber das es wohl eher jemand ist, der seine Katzen halt laufen lässt und weiter nicht viel damit macht:
- sie war ziemlich dünn und gut verwurmt
- zwar erst etwa knapp ein Jahr alt, lief aber unkastriert durch die Gegend
- war an das billigste Katzenfutter gewöhnt das man nur kriegen kann
Auch nachdem sie zu mir gezogen war hätte ich sie dem Besitzer noch rausgegeben, sie ist zunächst bei mir eingezogen, einfach weil es ging und die Boxen auf der Station keine Art sind dauerhaft eine Katze zu halten.
Wir sind uns wie gesagt ziemlich sicher, dass der Besitzer sich einfach Sorgen darum gemacht hat ob sie mit 3 Beinen noch derart unbeaufsichtigt als Freigänger ggf gar auf nem Hof leben kann und durch all die Suchanzeigen, die Zusage des Katzenschutzvereins, dass die Kosten für Behandlung und Unterbringung durch Spenden bereits mehr als gedeckt sind und der Halter sich darum keine Sorgen machen müsse... dadurch wusste der wohl einfach, dass sie versorgt ist.
Kürbisgesicht schrieb:Und ich bin froh drum, dass man rechtlich dagegen vorgehen kann, wenn jemand meine Tiere einfach mitnehmen würde.
Oh ja, ich auch.
Als ich neu in das Dorf hier gezogen war hatte ich ruck zuck die Amtstierärztin am Hals, weil bei mir aus mehreren Gründen Tiere leben die gesundheitlich gewisse Einschränkungen haben und es für manch einen aufm Dorf wohl eher nahelag einen völlig abgemagerten Hund anzuzeigen als zu fragen ob das Tier ggf in diesem Zustand aufgenommen wurde, in Behandlung ist usw.
An der Tür klingeln und fragen wär sicher besser gewesen, aber Amtstierarzt rufen statt einfach wegzuschauen ist ja auch in Ordnung.
Würde jemand dann eins meiner Tiere einfach stehlen, weil er es ja retten muss, dann wäre ich nicht nur stinksauer, sondern auch außer mir vor Sorge, denn grade bei meiner alten Katze, die völlig abgemagert und verwahrlost aussieht haben wir nicht nur Summen ausgegeben, die ich gar nicht zusammenrechnen möchte, sondern waren auch auf ner ziemlichen Tournee bis wir endlich den richtigen Endokrinologen und Kardiologen gefunden hatten und die es geschafft haben eine Medikation auszuwürfeln, die die völlig außer Kontrolle geratene Schilddrüse, das etwas angeschlagene Herz und die von Zeit zu Zeit überlasteten Nieren zusammen unter einen Hut kriegen und es ihr, seit sie zusätzlich zu den Tabletten auch brav ihr Futter frißt, dass ich für sie individuell zusammengestellt habe.
Wenn die nun jemand klaut um sie zu "retten" und sie dann von einem Tag auf den anderen ihre Medikamente nicht mehr kriegt und auch nicht ihre Spezialdiät, dann liegt die dem "Retter" in weniger als einer Woche tot aufm Teppich.
Kürbisgesicht schrieb:Aber ich denke, dass viele es einfach hinnehmen, so lange das Tier in der Nähe ist und auch wiederkommt.
Das ist korrekt aber das sind eben nicht nur Leute, denen ihr Tier egal ist.
Die einzige echte Alternative wäre das Tier einzusperren.
Wär das meine Katze, dann würde ich zwar das Gespräch suchen und bitten das entweder gar nicht gefüttert wird oder eben nur das Futter, das ich dann vorbei bringe.
Aber wenn meine Katze entscheidet, dass sie sich in den Stunden in denen ich arbeiten bin, in der Futterküche stehe in die meine Tiere nicht reindürfen, Pferde und Hühner versorge, mit den Hunden draußen bin oder so...
Will meine Katze in der Zeit nicht auf meinem Sofa liegen oder durch die Felder streifen, sondern sich bei Nachbarn aufhalten bei denen sie willkommen ist, dann wär mir das Recht, warum soll ich das unterbinden wenns für alle Beteiligten das Beste ist?
Oder muss ich nach diesem Thread annehmen, dass ich meinem Tier diese Freiheit nicht einräumen und meinen Nachbarn den Spaß an einem Tier für das ich aufkomme nicht gönnen kann ohne als schlechter Halter dazustehen und das Recht über das Wohl meines Tieres zu entscheiden abzugeben?
Ehrlich gesagt muss ich zugeben, dass sich mir da so einige Fragen aufdrängen, wie es denn nu abgelaufen ist, dass die Katze bei
@Laserline war und dort angenommen wurde, die Eigentümerin habe kein Interesse aber der Kontakt wurde nie gesucht?
@Laserline wie habt ihr denn z.B. Impfungen, Entwurmungen, Floh- und Zeckenprophylaxe gestaltet?
Habt ihr das Tier einfach impfen lassen, entwurmt und gespottet und damit eine tödliche Überdosierung riskiert in dem Fall, dass die Eigentümerin das ebenfalls tut?
oder habt ihr halt die Gesellschaft der Katze genossen, Futter besorgt und Euch darauf verlassen, dass die Eigentümerin für all diese Vorsorge schon sorgen wird und das obwohl ihr angenommen habt, dass die so desinteressiert war an dem Tier dass Du sogar darüber nachgedacht hast ob ein Diebstahl hier gerechtfertigt ist?
Wie stellt man über Jahre die ordnungsgemäße Versorgung einer Katze sicher von der man weiß, dass es einen Eigentümer gibt ohne auch nur einmal mit dem zu sprechen?
Das geht doch nur, wenn man mindestens im Hinblick auf die genannte Vorsorge ganz erhebliche Risiken eingeht und entweder billigend in Kauf nimmt, dass sie gar nicht stattfinden oder das das Tier massiven Schaden nimmt wenn Eigentümer und Halter sich dafür verantwortlich fühlen.
Ich habe einen "Kundenkater" mit einer chronischer Niereninsuiffzienz im Auftrag des Halters stelle ich das Futter des schnurrenden Herren zusammen bzw nehme Anpassungen vor je nachdem was Blut- oder Urinwerte sagen.
Da es sich um einen "typischen Vorstadtkater" handelt, der tagsüber, wenn seine Menschen arbeiten sind, bei den Nachbarn vorbeischaut ob ihn jemand krault oder Ball spielt und sicher auch Leckerli abzustauben, gehört es zu meinem Service, dass ich ein Schreiben formuliert habe, das der Halter in die Briefkästen seiner Nachbarn geworfen hat in dem darum gebeten wird das Tier aus genannten Gründen nicht zu füttern.
Nach den Reaktionen die ich hier so lese werde ich nun noch einen Absatz hinzufügen, der klarstellt, dass die Halter berufstätig sind und eine Katze als Haustier gewählt haben, weil sie die Eigenständigkeit dieser Tiere schätzen.
Ein Schreiben aus dem klar hervorgeht, dass die Tatsache, dass sie dem Kater zugestehen sich tagsüber dort aufzuhalten wo er möchte und willkommen ist aber nicht als Vernachlässigung (wie viele Nierenpatienten ist er etwas untergewichtig und seine Fellqualität nicht sonderlich gut) oder gar Desinteresse gewertet werden darf, damit niemand auf die Idee kommt er müsse das Tierchen mal dringend retten und es ggf seinerseits bei einem Umzug mitnimmt und diesen Diebstahl dann damit rechtfertigt, dass der Kater ja immerhin seit über 10 Jahren jeden Vormittag durch die Nachbarschaft streift und seine Freizeit dann dort verbringt wo immer man ihm Aufmerksamkeit anbietet.