Ab wie viel Uhr ist Alkohol Trinken "Normal"?

Vymaanika schrieb:Wenn frei ist oder am Wochenende trink ich oft Bier am mittag, sehe da wenig Probleme.Mag sein, dass ich deswegen schon als Alki klassifiziert bin, aber diese "Kein Bier vor Vier"-Regel ist irgendwie äußerst spießig.

Ich Trinke immer Bier auf leerem Magen, denn auf vollem Magen gefällt mir das nicht so. Während der Woche trinke ich nie Bier nur am Wochenende , Samstag , Sonntag oder Freitag Samstag, manchmal auch Freitag, Samstag, Sonntag.

RayWonders schrieb:Es soll sogar Leute geben die auf Alkohol(iker) schimpfen und sich schon vormittags ne THC-Ladung geben..

Merkwürdige Leute kennst du.

sidnew schrieb:Merkwürdige Leute kennst du.

vielleicht geht auch nur meine Phantasie mit mir durch.. es gibt zumindest Leute die auf die Sucht nach Alkohol zeigen und es gibt Kiffer die schon vormittags was rauchen. Da stellte ich mir vor es gibt da auch ne Schnittmenge..

bzgl. des Threadtitels stellt sich da ja die gleiche Frage, was ist normal, oder zu früh, sich am Tag ne Dröhnung zu geben..

RayWonders schrieb:Hast du es aufgegeben, weil du vielleicht erkannt hast, dass das nicht normal ist? ;) Oder wieso eigentlich?

Das wusste ich schon die ganze Zeit bzw. kam dann irgendwann der Zeitpunkt, wo ich wusste, dass es nicht mehr normal ist. Aufgehört habe ich wegen einer Gastritis. (Die Diagnose wusste ich zu dem Zeitpunkt aber noch nicht und wurde auch erst ein Jahr später diagnostiziert. Vorher hatte ich nur mit Verdauungsstörungen und Druckgefühl im oberen Abdomen zu kämpfen und niemand fand die Ursache)

Je nach Alk wirkt der über kurz oder lang wie Säure und kann auch eine chronische Gastritis auslösen. Alk ist Teufelszeug! Ohne die hätte ich wahrscheinlich nicht aufgehört, weil es einem jedes Mal ein so gutes Gefühl beschert hatte.

Bin echt froh, dass ich wirklich von einem auf den anderen Tag aufhören konnte und auch keine Entzugserscheinungen hatte. Vielleicht gerade so noch den Sprung vor der richtigen Abhängigkeit geschafft.

RayWonders schrieb:Normal ist für mich, was die breite Masse so tut.

Kurz noch


Aber was ist, wenn die breite Masse dummes tut? Auf was eine Masse macht oder wie sie etwas findet, gebe ich in der Regel gar nichts mehr. Auch nicht dann, wenn es vernünftig wäre. Ausnahme Verhalten zu Corona-Zeiten. Da bin ich froh, dass sich die Masse vernünftig verhält und da folge ich gerne der Masse.

Sobald man an dem Tag nicht mehr Auto fahren muss kann man auch was trinken - soll doch jeder selbst entscheiden, man muss ja theoretisch eh erwachsen bzw volljährig sein.

(Ab 16 ausgeklammert)

Vymaanika schrieb:Alkohol ist eine "Dirty Bomb" für den gesamten Körper und belastet extrem.Also alleine schon durch diese Tatsache würde ich niemals jeden Tag Alkohol trinken

Sagt man Bier und Wein in Maßen nicht aber auch eine gesundheitsfördernde Wirkung nach? Bier soll doch angeblich die Nieren durchspülen und Weine sollen Polyphenole enthalten. Was ist wirklich dran?

WalterAnschiss schrieb:habe eine Dose Bier in der Hand,

das geht schon m.E. mit der dose los!
:D

über die tageszeit wollen wir da garnicht reden wenn es bei dem einen bleibt.

12.46. uhr ist plus/ minus "Mittagszeit" und da kann man schon ein bier 'reinlassen.



Frohes Fest!

Alienp. schrieb:12.46. uhr ist plus/ minus "Mittagszeit" und da kann man schon ein bier 'reinlassen.

Jo. Machen ja auch viele Mittags im Restaurant und bestellen ein Bier. Und wer sogar meint, dass es auch schon zum Frühstück schmeckt, soll es meinetwegen auch schon da trinken. Die Uhrzeit ist vollkommen egal. Nur auf die Menge sollte man achten.

WalterAnschiss schrieb:Ich sitze hier zuhause und habe eine Dose Bier in der Hand, ich frage mich jetzt nur ob ich jetzt so früh schon Trinken soll oder gibt es für das Alkohol Trinken kein bestimmte Uhrzeit?

rhapsody3004 schrieb:Gibt es denn ansonsten Grenzen?
Ich meine nicht von der Gesellschaft gesetzte Grenzen und was die Mehrheit als üblich und normal oder als unüblich/unnormal ansehen würde. Wat die Gesellschaft davon hält, sollte einem persönlich egal sein, so lange man ihr nicht oder auch nur einzelnen schadet.

Wenn Menschen meinen schon Morgens oder Mittags Alkohol zu trinken - dann sollen sie das ruhig tun, wenn sie wie gesagt keinem anderen damit schaden oder sich selbst, weil sie bspw. noch Autofahren müssten oder so.

Als Alki wollte ich jetzt erst meinen bedeutungsvollen Sermon dazu geben, aber hey - Weihnachten. Kippt euch einen hinter die Binde und geniesst Weihnachten. Meine Familie macht Heiligabend immer um 9 ein Champagner-Frühstück. Es gibt also kein zu früh 😁

Edith: ich bin Kopf-Alki, zum Glück nicht körperlich abhängig, so das Weihnachten auch der einzige Tag im Jahr ist an dem ich mit meinen Eltern, aber erst zum Abendessen Mal ein Glas Wein trinke und wir uns aussprechen.

rhapsody3004 schrieb:Sagt man Bier und Wein in Maßen nicht aber auch eine gesundheitsfördernde Wirkung nach? Bier soll doch angeblich die Nieren durchspülen und Weine sollen Polyphenole enthalten. Was ist wirklich dran?

Ich befürchte, da ist relativ wenig dran:-)
Ich hab 12 Jahre in einer Entzugsklinik gearbeitet.
Alkohol sollte ein „Genussmittel „ sein, in Maßen genossen.
Und mit Genuss 2 mal in der Woche bei guter Musik entspannt ein Glas Rotwein zu trinken kann nicht schlecht sein. Aber wir wissen alle, dass es bei diesem einen Glas selten bleibt.
Dazu kommt, dass es Menschen gibt, die relativ schnell eine Abhängigkeit entwickeln und andere nie.
Faustregel ist, ob der Alkohol dich in irgendeiner Art beeinträchtigt, sei es sozial,gesundheitlich, beruflich oder im privaten Bereich. Das ist genauso bei anderen Drogen.
Wenn es da IRGENDEIN Anzeichen gibt, muss man in sich gehen.

rhapsody3004 schrieb:Bin echt froh, dass ich wirklich von einem auf den anderen Tag aufhören konnte und auch keine Entzugserscheinungen hatte. Vielleicht gerade so noch den Sprung vor der richtigen Abhängigkeit geschafft.

Glückwunsch, dass du das hingekriegt hast und für dich selbst entschieden hast, dass dieser Weg für dich der bessere ist.
Das braucht schon auch Willensstärke.
Vor allem, weil man ja ständig und überall mit Alk konfrontiert ist.
Das heißt aber nicht, dass du trockener Alkoholiker bist , man kann einfach sagen: nein, für mich keinen Alkohol, ohne grosse Erklärung.

Stradivari schrieb:Glückwunsch, dass du das hingekriegt hast und für dich selbst entschieden hast, dass dieser Weg für dich der bessere ist.
Das braucht schon auch Willensstärke

So viel Lob gebe ich mir aber nicht, weil ich davon ausgehe, dass ich ohne körperliche Beschwerden weiter genüsslich getrunken hätte, weil es immer ein so schönes Gefühl ausgelöst hat. Man fühlte sich während des Trinkens echt gut. Das ist auch das tückische am Alkohol: Er vernebelt die Sinne, lässt alles anders wirken und erscheinen und führt über kurz oder lang in die Abhängigkeit. Bei mir war es auf jeden Fall schon eine Abhängigkeit im Kopf. Körperlich glaube ich noch nicht, ansonsten wäre ich nicht so leicht und schnell von dem Teufelszeug losgekommen.

Dass ich mir mit dem Trinken mehr schade als alles andere, wusste ich schon recht früh. War mir aber egal und ich habe es verdrängt und munter weiter getrunken, bis mein Körper zu mir sprach und rebellierte.

2 Jahre habe ich es übertrieben.

rhapsody3004 schrieb:Bei mir war es auf jeden Fall schon eine Abhängigkeit im Kopf. Körperlich glaube ich noch nicht, ansonsten wäre ich nicht so leicht und schnell von dem Teufelszeug losgekommen.

Das meinte ich in meinem vorherigen Beitrag, meist muss ein gewisser Leidensdruck dazu kommen, wie bei dir der Gesundheitliche.
Und wenn es Entzugserscheinungen gibt, also echte ...ist absolut ein Punkt erreicht .
Meist ist es halt die Gewohnheit, Feierabendbier, mit Kollegen, in der Kneipe.., dann schleicht sich der Alkohol in den Alltag .
Trotzdem will ich deine Stärke loben :-)

@Stradivari

Hin und wieder vermisse ich nochmal Bier oder lieblichen Roten, Hauptsächlich wegen dem Geschmack und Genuss, aber wenn ich an all das andere Zeug denke, wird mir heute nur noch schlecht.
Auch der direkte Anblick im Supermarkt löst nur noch Ekel in mir aus und die Frage wie man überhaupt so blöd für 2 Jahre sein konnte.

So richtig angefangen hatte ich nur wegen meiner Ex bzw. wegen dem gescheiterten zweiten Versuch und weil ich mir endlich eingestehen konnte, dass sie nicht mehr der Mensch von einst war und sie sich verändert hatte.

Aber das soll nicht heißen, dass ich meiner Ex die Schuld gebe, also dass ich angefangen hatte zu trinken - nein. Ich war schuld, denn es war meine alleinige freie Entscheidung.

@rhapsody3004
Das mit deiner Ex- Freundin verstehe ich..Wieviel war denn die Menge? Kannst auch per PN schreiben .
Ich denke täglich, oder?

Stradivari schrieb:Das mit deiner Ex- Freundin verstehe ist .Wieviel war denn die Menge? Kannst auch per PN schreiben .
Ich denke täglich, oder?

Ach...

Es fing langsam an, mit Bier, Wein und kleinen Weinbrandfläschen und steigerte sich immer mehr. Irgendwann an jedem freien Tag (immer mehr kleine Weinbrandfläschen) und daraus wurde, dass ich selbst an einigen Tagen, wo ich arbeiten musste, angefangen hatte zu trinken. Bspw. Morgens nach Feierabend bis Mittags durch und dann bis zur Arbeit am Abend gepennt.

Es waren irgendwann tatsächlich Liter. Und purer Ouzo oder Jim Beam, ne ganze Falsche pur innerhalb 3 Stunden, schmeckte irgendwann nur noch wie Wasser und man brauchte auch immer mehr und mehr, um zu diesem schönen Gefühl zu gelangen.

Diese 2 Jahre in meinem Leben waren wirklich keine Glanzleistung von mir.

rhapsody3004 schrieb:Diese 2 Jahre in meinem Leben waren wirklich keine Glanzleistung von mir.

Ok, das hört sich schon so an, als ob du an professioneller Hilfe knapp vorneigeschrammt bist .
Das hast du alleine geschafft und darauf kannst du wirklich stolz sein.
Für Außenstehende hört sich das alles einfach an aber das ist es nicht.
Wie gehst du damit um?
Was ist jetzt dein Getränk?
Und gab es Situationen, die dem Alkohol geschuldet waren? Ärger? Egal in welcher Hinsicht, außer den gesundheitlichen.

Stradivari schrieb:Das hast du alleine geschafft und darauf kannst du wirklich stolz sein.

Ja, höchstwahrscheinlich aber nur weil sich dann nach 2 Jahren endlich auch mal mein Körper bemerkbar gemacht hatte. Dass es der Magen war, wusste ich da noch nicht, nur dass etwas nicht mehr stimmt und unangenehm war. Da verlor man automatisch die Lust am saufen und natürlich, weil es endlich klick gemacht hatte und das Zeug einen im schlimmsten Fall ins Grab führt.

Stradivari schrieb:Wie gehst du damit um?
Was ist jetzt dein Getränk?
Und gab es Situationen, die dem Alkohol geschuldet waren? Ärger? Egal in welcher Hinsicht, außer den gesundheitlichen.

Gut gehe ich damit um. Bereue es nur überhaupt so blöd gewesen zu sein. Bin aber auch froh, dass ich bzgl. gesundheitlicher Schäden noch glimpflich davon gekommen bin und natürlich auch so leicht aufhören konnte.

Trinke seit Juli 2019 nur noch stilles Wasser, Tee und ab und zu auch mal Säfte. Und seit Anfang diesen Jahres auch wieder schwarzen Kaffee. Aber längst nicht mehr so viel wie früher. Der Magen muss geschont werden.


Ärger gab es durch den Alkohol Gott sei Dank nie. Nur Ärger mit meinem Körper. Habe immer nur im Stillen entweder im Wohnzimmer oder in meiner Küche getrunken. Auch mal im Bett.