Ab wie viel Uhr ist Alkohol Trinken "Normal"?

@rhapsody3004
Hab das gerade gelesen. Ich habe allergrößten Respekt vor Dir! Deine Geschichte hört sich schon nach richtigem Alkoholismus an. Sich da aus eigenem Antrieb- wenn auch mit Rückenwind durch körperliche Probleme- wieder rauszuziehen. Wow!!!

@Allgoria

Wie gesagt, ich denke, warum ich es überhaupt so leicht schaffen konnte, was mich damals selber gewundert hatte, lag Hauptsächlich nur an der plötzlichen Motivation nicht krank oder nicht noch weiter krank zu werden und daran, dass ich insgesamt nur 2 Jahre so richtig an der Flasche gehangen habe. So richtig heftig sogar nur ein Jahr. Nach 5 Jahren oder so wäre ich da bestimmt nicht so leicht rausgekommen.

Wäre ich nicht krank geworden, hätte ich mit Sicherheit weiter getrunken, denn es ging mir jedes Mal gut von dem Zeug.

Insbesondere im letzten Jahr meines Saufens, merkte ich auch, dass ich nervös und schwitzig in den Händen wurde, bekam ich nicht bald oder nicht sofort wieder Alk oder musste auf Alk wegen Arbeit noch warten. Konnte kaum den Feierabend erwarten.

Ja, meine Patienten hatten natürlich alle keinen Führerschein mehr, das ist fast normal, dass da eine MPU anstand, die unlösbar war. Jobverlust eh .
Oder iwelche Strafanzeigen wegen allem möglichen.
Da war dann aber schon alles aus dem Ruder gelaufen.
Und die körperlich- medizinischen Einschränkungen bei unter 30 jährigen.
Wir haben dann eine Sozialstation in den JVAs gegründet weil da ja auch viele Abhängige einsitzen .

Stradivari schrieb:Ja, meine Patienten hatten natürlich alle keinen Führerschein mehr

Wenn ich ehrlich bin, dann bin auch ich wahrscheinlich mehrmals noch mit Restalkohl Auto gefahren. Alk braucht ja seine Zeit, bis er vollständig abgebaut ist. Schwein gehabt.


Wirklich schlimm. Ich bin da wirklich noch ein harmloser Fall. Viele dürften dem Zeug richtig verfallen sein und bauen dann auch Scheiße, um es mal so auszudrücken. Alkohol wirkt ja auch bei jedem anders. Mich hat es nicht aggressiv gemacht und ermutigte mich auch nicht dazu Unsinn zu machen, sondern löste es einfach nur ein entspanntes warmes verblendetes Gefühl aus, kann das schlecht beschreiben, und nach mehren Stunden wurde ich einfach immer nur müde.

rhapsody3004 schrieb:Insbesondere im letzten Jahr meines Saufens, merkte ich auch, dass ich nervös und schwitzig in den Händen wurde, bekam ich nicht bald oder nicht sofort wieder Alk oder musste auf Alk wegen Arbeit noch warten. Konnte kaum den Feierabend erwarten.

Das sind schon Anzeichen einer körperlichen Abhängigkeit. Und viele reagieren nicht auf körperliche Symptome und trinken weiter.
Gut, dass dein Magen dich gestoppt hat, da macht das natürlich keinen Spaß mehr.
Du wirrst natürlich gemerkt haben, wie viel leichter es ist, abstinent zu sein, schon allein morgens wenn der Wecker klingelt .
Und vielleicht hattest du seit deiner Ex keine feste Beziehung mehr aber auch da ist ein Partner, der nicht trinkt der Bessere.

WalterAnschiss schrieb:Ich sitze hier zuhause und habe eine Dose Bier in der Hand, ich frage mich jetzt nur ob ich jetzt so früh schon Trinken soll oder gibt es für das Alkohol Trinken kein bestimmte Uhrzeit?

An Weihnachten kann man nicht früh genug anfangen...
Ehrlich gesagt sollte man sich weniger darum Gedanken machen was andere davon halten. Kurz gesagt trink wenn dir danach ist.

rhapsody3004 schrieb:Wenn ich ehrlich bin, dann bin auch ich wahrscheinlich mehrmals noch mit Restalkohl Auto gefahren. Alk braucht ja seine Zeit, bis er vollständig abgebaut ist. Schwein gehabt.

Wenn ich ehrlich bin, bin ich in den 90 ern oft betrunken Auto gefahren.
Das war damals Gang und gäbe, aber ich würde das heute nicht mehr so machen .
Meine Patienten haben damals weniger „Glück“ gehabt und Leute totgefahren .
Dann kam paragraf 35 und Therapie statt Strafe.
Da waren wir aber vorsichtig, wen wir da aufgenommen haben ...

Stradivari schrieb:Das sind schon Anzeichen einer körperlichen Abhängigkeit. Und viele reagieren nicht auf körperliche Symptome und trinken weiter.
Gut, dass dein Magen dich gestoppt hat, da macht das natürlich keinen Spaß mehr.
Du wirrst natürlich gemerkt haben, wie viel leichter es ist, abstinent zu sein, schon allein morgens wenn der Wecker klingelt

Habe ich mir damals auch gedacht. Umso verwunderter war ich, rechnete nämlich mit was anderem, dass ich von einem auf den anderen Tag vollständig aufhören konnte und komischerweise nicht mal große Nervosität merkte oder schwitzige Hände hatte. Im Kopf waren bei mir eigentlich nur noch die Gesundheitssorgen.

Und ja, definitiv lebte und lebt es sich ohne Alkohol besser. Das spürte man schon damals gleich. Auch die Tage konnte man viel besser überstehen und hat nicht nur durchgehangen oder sich wie ausgekotzt gefühlt. Auch ein Grund für mich nie wieder etwas bis heute angerührt zu haben.

Ja, ich habe einen Freund, der ins Krankenhaus musste wegen mehreren Knochenbrüchen ( auch derm alk geschuldet) und da natürlich kein Bier mehr bekam., was er täglich hatte. Einen Kasten mindestens .
Nach 5 Tagen brachte ihm ein Spezi 5 Weißbiere und er erzählte mit dann, dass es ihm fast peinlich war, und die immer noch im Schrank stehen .
Er hatte nämlich festgestellt,dass es ihm ohne Bier super ging .:/)
Und wollte das auch beibehalten.
Natürlich war er weg von der stressigen Arbeit und der Frau, die ihm nicht guttat. Aber er ist seitdem trocken bis auf das Glas Sekt an Neujahr .

@rhapsody3004
Musst nicht darauf antworten, aber natürlich gern, wenn Du magst.
Hast Du heute Probleme, auf Alkohol zu verzichten, wenn Du in Gesellschaft bist? Auf einer Geburtstagsfeier oder so? Gut, fällt zwar im Moment eher flach wegen Corona…

Ich selbst habe seit Jahren, eher Jahrzehnten mit dem Rauchen aufgehört, hatte aber noch ewig in Gesellschaft das Verlangen nach Zigaretten oder auch, zwar selten, wenn die Kinder mich an den Rand des Wahnsinns trieben. In Gesellschaft hab ich dann zwar selten geraucht, auch mal eine Packung gekauft, aber nach ein zwei Zigaretten wieder weggeschmissen. Seit 10 Jahren jetzt keine einzige mehr.

Ich kann mir also gut vorstellen, wie sehr einen die Sucht verfolgen kann…

Stradivari schrieb:Er hatte nämlich festgestellt,dass es ihm ohne Bier super ging .:/)
Und wollte das auch beibehalten.

Richtig so. Ja, auch nur sowas kann zur Einsicht führen und den Willen stärken oder überhaupt erst den Willen zum aufhören aufbauen, wenn man merkt, dass man sich ohne Alkohol sehr viel besser fühlt.

Allgoria schrieb:Hast Du heute Probleme, auf Alkohol zu verzichten, wenn Du in Gesellschaft bist? Auf einer Geburtstagsfeier oder so? Gut, fällt zwar im Moment eher flach wegen Corona

Feiern bin ich schon vor Corona nicht mehr gegangen.

Zu deiner Frage

rhapsody3004 schrieb:Hin und wieder vermisse ich nochmal Bier oder lieblichen Roten, Hauptsächlich wegen dem Geschmack und Genuss, aber wenn ich an all das andere Zeug denke, wird mir heute nur noch schlecht.
Auch der direkte Anblick im Supermarkt löst nur noch Ekel in mir aus und die Frage wie man überhaupt so blöd für 2 Jahre sein konnte.

Allgoria schrieb:Ich selbst habe seit Jahren, eher Jahrzehnten mit dem Rauchen aufgehört, hatte aber noch ewig in Gesellschaft das Verlangen nach Zigaretten oder auch, zwar selten, wenn die Kinder mich an den Rand des Wahnsinns trieben. In Gesellschaft hab ich dann zwar selten geraucht, auch mal eine Packung gekauft, aber nach ein zwei Zigaretten wieder weggeschmissen. Seit 10 Jahren jetzt keine einzige mehr.

Das ist eine Sucht, die ich noch bekämpfen muss. Vor allem fange ich immer wieder an zu rauchen. Fast 3 Wochen wegen Coronaerkrankung nicht geraucht, haben in der Zeit auch widerlich geschmeckt, mal hin und wieder kurz probiert, war auch oftmals zu müde zum Rauchen und kaum ging es einem wieder gut, fing man wieder richtig an. Eigentlich wäre es die beste Gelegenheit zum aufhören gewesen.
Ich glaube rauchen tue ich Hauptsächlich aus Langeweile. Richtig schmecken tun sie nur nach dem Essen und zum Kaffee.


Glückwunsch, dass du es geschafft hast! Bleib dabei.

@rhapsody3004
Es hat sich ja viel geändert .
Ich hab früher bei Sporz Svheck gearbeitet, da. gab es bis 2000 Bier in der Kantine.
Und jetzt lassen wir bei guten Umsätzen abends oft die Korken knallen.
Aber es gibt viele Kollegen , die dann die nicht- alkoholischen Getränke nehmen, das ist ganz normal.
Damals hätte das immer für doofe Sprüche gesorgt.

Krautwurm schrieb:Kein Bier vor vier... Weißt du das denn nicht?@WalterAnschiss 😉

Mir ist ein Spruch bekannt, Alko erst nach Sonnenuntergang!

Stradivari schrieb:Ich hab früher bei Sporz Svheck gearbeitet, da. gab es bis 2000 Bier in der Kantine.
Und jetzt lassen wir bei guten Umsätzen abends oft die Korken knallen

Bei unserem Kunden, einem Unternehmen, darf auch getrunken werden. Da stehen Kästen und Flaschen auf den Schreibtischen. Darf aber nur die interne Belegschaft. Externe nicht. Mir egal zum Glück.

@rhapsody3004
Ich hab auch noch ewig einen kurzen Stift wie eine Kippe in der Hand gehalten u dran gezogen…. Total bescheuert, aber hat geholfen… heute rieche ich trotzdem Zigaretten noch gern, wenn ich mal einen anderen rauchen sehe. Verrückt, wie lange das anhält. Ich bin Ü 40…

Alkohol auf der Arbeit- bei mir das absolute no Go. Schlimmer ginge es nicht, auch Zigarettenverbot auf dem ganzen Gelände.

Ohne Witz- Alkohol auf der Arbeit, ich kann es mir noch nicht mal vorstellen.

Allgoria schrieb:Ich hab auch noch ewig einen kurzen Stift wie eine Kippe in der Hand gehalten u dran gezogen…. Total bescheuert, aber hat geholfen… heute rieche ich trotzdem Zigaretten noch gern, wenn ich mal einen anderen rauchen sehe. Verrückt, wie lange das anhält. Ich bin Ü 40…

Zigaretten- Entwöhnung ist schwer.
Es ist nicht nur der Suchtstoff sondern halt auch die Situationen, die dann anders ausfallen und diese Leere muss man ausfüllen .
Kaffeepause, wenn man sich über was aufregt, nach dem sex :-), bei Streß ... da muss man dann ohne auakommem ...

Allgoria schrieb:Ich hab auch noch ewig einen kurzen Stift wie eine Kippe in der Hand gehalten u dran gezogen…. Total bescheuert, aber hat geholfen… heute rieche ich trotzdem Zigaretten noch gern, wenn ich mal einen anderen rauchen sehe. Verrückt, wie lange das anhält. Ich bin Ü 40

Pfeifen habe ich immer gerne gerochen. Glaube ich gerne dass es noch lange nachwirkt.

Ich komme bald dazu. Werde im April 38.

Allgoria schrieb:Alkohol auf der Arbeit- bei mir das absolute no Go.

Ich war auch erstaunt und fragte meinen Objektleiter am Anfang auch, ob ich richtig gesehen habe. Ja, ich habe ich richtig gesehen. Die Internen dürfen wohl, wenn sie es nicht übertreiben. Ist kein extrem steifer Laden. Insgesamt eher lockerer. Wir dürfen uns da auch erst einmischen, sollte mal jemand ausflippen. Anweisung vom Objektleiter, der sie wiederum vom Kunden Chefetage erhalten hat oder erhalten haben soll.

Allgoria schrieb:Ohne Witz- Alkohol auf der Arbeit, ich kann es mir noch nicht mal vorstellen.

Wenn du abhängig bist gehts nicht anders.
Wir hatten einen Kollegen, der sich den Schnaps in eine Saftflasche gefûlkr hat.
Der bei der Mutter lebende Sohn durfte ihn dann mal in der Arbeit besuchen und ich hab mit dem 8 jährigen auch geredet , der sehr stolz war, dass der lang Arbeitslose Vater wieder einen Job hatte .
Aber gut , es ist eskaliert und er hat den Job wieder verloren und den Sohn erst mal auch wieder.
Ich hab damals echt geheult .