Ja, wenn es möglich war, habe ich das auch schon gemacht. Zur Wiesnzeit nicht in München zu sein, empfand ich immer als recht angenehm. Gerade wenn man eher kein Wiesnfan ist, ist die Zeit Ende September anstrengend und oft lästig. Obwohl ich nicht unmittelbar in Wiesnnähe wohne, gerate ich auf dem abendlichen Heimweg fast zwangsläufig in deren Dunstkreis. In die Tram, die ich benutze, steigen an der Hackerbrücke meistens sehr viele schwankend-heitere Menschen, bei denen man froh sein kann, wenn sie nur singen, Unsinn labern und furzen, aber einen ansonsten in Ruhe lassen. Zeitweise nehme ich Umwege in Kauf, um möglichst wenigen Wiesnbesuchern zu begegnen.Picassoratio schrieb:Aber,ich weiß von anderen Münchnern,
dass sie in dieser Zeit in den URLAUB fahren!
Wahrscheinlich deswegen, weil die Wiesn zum Glück nur zwei Wochen dauert. Und je weiter entfernt man wohnt und arbeitet von der Theresienwiese, umso eher lässt es sich trotzdem aushalten. Oder man haut eben ab während der Wiesnzeit.Frau.N.Zimmer schrieb:Es wundert mich direkt, dass da noch keine Stadtflucht eingesetzt hat und der Wohnraum trotzdem so teuer und knapp ist.
Ach, dem Schicki Micki Dorf schadet mal ein bißchen Schmutz aus der unteren Etage überhaupt nicht.martenot schrieb:eine ambivalente Haltung gegenüber dem Oktoberfest.
Würdest du das als typisch Münchnerisch bezeichnen?Abahatschi schrieb:Es macht zwar Spaß den 11h Kaffee & Champagne in Schumann's oder Tambosi zu schlürfen und an Canapes zu picken,
Nee...nicht vollumfänglich aber als "auch typisch Münchnerisch" - ich finde es goldig wie alle in Tambosi Richtung Feldherrnhalle und Theatinerkirche hocken (die Stühle sind nur in diese Richtung :D ) oder in Schumann's alle 3 Sekunden sagen: host den gsehn, wer isn des, den kenne ich doch woher.
Naja, wie viel Prozent der Münchner sitzen denn da regelmäßig? Ich weiß nicht einmal, ob die Mehrheit der da Sitzenden überhaupt Münchner (also Einwohner Münchens) sind. Wenn ich was typisch Münchnerisches nennen würde, würden mir eher die vielen Biergärten einfallen, in denen es eigentlich gar nicht ums Sehen und Gesehenwerden geht. Mir persönlich gefallen übrigens am besten die immer noch existierenden traditionellen Gastwirtschaften mit Kastaniengastgarten, wo man am Tisch bedient wird, und wo es traditionelle bayrische Speisen gibt. Beispielsweise bin ich neulich auf einem meiner Abendspaziergänge am Alten Wirt in Obermenzing vorbei gekommen. Da war es richtig nett: es war nicht allzu viel los, entspannte ruhige Atmosphäre, nette Bedienung, gutes Essen, niemand war chic drauf oder wollte etwas darstellen.
Wäre ganz nett, wenn du für die Ausländer etwas Kontext mitgeliefert hättest: Beim Maßn-Exn gings darum, wenn iein Typ (meistens waren es Typen) auf einen Tisch steigt (was ohnehin nicht erlaubt ist) und sich von jubelnden Menge die Maß reinorgelt. Die Fotos im tz-Artikel zeigen es ganz gut und genau diese Jubelsauferei wird mittlerweile unterbunden. Auch weil es allmählich zur Seuche wurde. Wenn du dir am Tisch sitzend deine Maß eineext ist die Frage, ob das überhaupt jemand mitbekommt. Vermutlich nicht.
Lässt sich bei mehreren tausend Besuchern je Zelt nicht vermeiden und gehört dazu, dafür gibts dann Sägespäne. Ohnehin, bei einem durchschnittlichen Wiesnbesuch dürfte man mehr Kotze sehen, als sonst das ganze Jahr über.
Du sagst es, es lässt sich nicht vermeiden, wie auf keinem Fest der Welt wo Alkohol fließt, würde ich behaupten wollen. Das heißt doch noch lange nicht, dass die Wiesn Wirte sowas befeuern, weil sie ihre "Drogen" verkaufen wollen, wie hier mehr oder weniger unterschwellig, behauptet wurde.
Is ja jetzt auch nicht nur auf der Wiesn so, das kann man auch auf jedem kleinen Feuerwehrfest sehen, wenn man lange genug bleibt. Auf der Wiesn vermutlich öfter, je mehr Fremde umso weniger sind sie die Mengen gewohnt. Wo wird Bier, außerhalb Bayerns, schon in Litern ausgeschenkt, oder überhaupt Bier in Festbierstärke?
Weils auch ein völliger Schmarrn ist, wenn ihnen ohnehin die Zelte eingerannt werden. Nicht umsonst generieren einige Brauereien einen beträchtlichen Anteil ihres Jahresumsatzes auf der Wiesn.
Jep, die Wiesn treibts halt nochmals auf die Spitze, wenn in mehreren Kilometern Umkreis zur Theresienwiese alle möglichen Gehwege, Straßen, Sträucher, Busse & Bahnen etc. pp mit Kotze uvm. bedacht werden. Die direkten Anwohner beneide ich wirklich nicht.
Oh ja..
Zum Glück wohne ich weit genug entfernt, um nur noch vereinzelt solche Sachen mitzubekommen. Aber mir reicht es schon, wenn ich abends auf direktem Wege mit der Straßenbahn nach Hause fahren will, und an der Station Hackerbrücke die ganze Haltestelle voller betrunkener Leute steht, die alle in die Bahn stürmen. Da kann man tatsächlich nur hoffen, dass die Leute ihren Mageninhalt für die nächsten Minuten noch drin behalten. Ich finde es auch nicht so angenehm, wenn manche Betrunkene sich entweder distanzlos an einen dran klammern oder unkoordiniert herumwackeln und sich einem dann halb auf den Schoß setzen.
Sicher, ich will es ja niemandem verbieten oder ausreden. Es ging mir halt darum, dass das "Leben und leben lassen" eben zu manchen Zeiten sich recht negativ auf Unbeteiligte auswirkt. Meistens ist es mindestens lästig, wenn man in die überall ausschwärmenden Betrunkenen gerät.
lem und lem lassn, ein sehr verbreitetes Motto in Bayern
Genaue Zahlen hab ich grad nicht, aber die Wiesn ist schon ein erheblicher Wirtschaftsfaktor für Stadt und Gewerbe, an dem etliche Branchen dranhängen und profitieren. Vom kulturellen bzw. touristischen Wert mal ganz abgesehen.
Das glaube ich und will es gar nicht bestreiten :) Aber, man hat halt selten nur Gutes um sich rum. In Nürnberg sind die Leute vom Glühwein besoffen und benehmen sich auch nicht nur fein, das sogar in der Weihnachtszeit :)
Kann natürlich sein, dass es zu Zeiten des Nürnberger Christkindlesmarkts auch zu ähnlichen Auswüchsen kommt. Das ist auch so eine Veranstaltung, die ich eher vermeide - schon allein, weil die Regional- und Sonderzüge nach Nürnberg dann meistens ziemlich überfüllt sind.
Vom Alkoholpegel wohl eher nicht so ganz ( hoffe ich, ich war da auch schon 15 Jahre nicht mehr) Aber Ausnahmesituation, ist eben immer Ausnahme und da hätte der Mensch es gerne wie sonst gewohnt. :)
