Sind Feuerwehrleute Helden?

Wolkenleserin schrieb am 20.11.2019:ch habe gehört, dass in Deutschland auch z.T. Leute gezwungen werden in der Feuerwehr zu arbeiten und dies nicht freiwillig tun!
Das halte ich für gar nicht gut!

da gibt es einen anderen Thread. Tja nützt eben nix wenn es nicht genug Freiwillige gibt. Eine BF wird man auch nicht Finanzieren können. Wie so vieles was absolut unverzichtbar ist, braucht es dann eine Pflicht.

Leute es wohl verkraften was es ihnen an Zeit kostet. Denn "Hilfe" wollen ja dann doch alle.

Wolkenleserin schrieb am 20.11.2019:Ich habe gehört, dass in Deutschland auch z.T. Leute gezwungen werden in der Feuerwehr zu arbeiten und dies nicht freiwillig tun!
Das halte ich für gar nicht gut!

Jede Gemeinde hat eine bestimmte Brandlast. Das ist eine Art Gefährdungseinstufung, die von jedem Gebäude etc ausgeht.
Dieser Brandlast muss man mit einem bestimmten Personalansatz entgegenwirken. Man benötigt eine gewisse Anzahl an aktiven Feuerwehrleuten, es gibt ne Vorschrift, was für Fahrzeuge jeweils benötigt werden und wie sie ausgestattet sind. Es gibt auch eine Sollzahl von Atemschutzgeräteträgern. Die Gemeinde ist ihren Bürgern verpflichtet, diesen Brandschutz zu gewährleisten.
Wenn das nicht mehr der Fall ist, weil nicht genug Feuerwehrleute da sind, dann gibt es eine Pflichtfeuerwehr.
Das bedeutet, ein gewisser Prozentsatz an Bürgern des Ortes in einem bestimmten Alter wird zum Feuerwehrdienst verpflichtet.
Früher zu Zeiten der Wehrpflicht war das nicht notwendig, weil es immer Ersatzdienstleistende gab, weil viele im Ort gearbeitet haben und nicht außerhalb und so weiter und so fort.
Bevor man hier aber mit "mimimi finde ich gar nicht gut" steil aus der Kurve kommt, muss man sich mal die Erfahrungen damit ansehen, denn die sind durchweg positiv und die Pflichtfeuerwehren werden nach einer gewissen Zeit wieder zu freiwilligen Feuerwehren mit einer ausreichend hohen Mitgliederzahl.

StUffz schrieb:Früher zu Zeiten der Wehrpflicht war das nicht notwendig, weil es immer Ersatzdienstleistende gab, weil viele im Ort gearbeitet haben und nicht außerhalb und so weiter und so fort.

war es wohl auch möglich seine pflicht bei der feuerwehr abzuleisten ?

Ja... Ersatzdienstleistende haben zehn Jahre bei der Freiwilligen Feuerwehr gedient.

@StUffz

Aber würden die, die bei der Pflichtfeuerwehr arbeiten, auch jemand retten gehen aus einem brennenden Haus oder würde die eher kneiffen?

@Wolkenleserin
1. Bis jetzt gab es da keine Probleme.
2. Rennt nicht jeder in ein brennendes Haus, das machen nur die Atemschutzgeräteträger, das sind vielleicht sechs Mann vom denen zwei oder vier reingehen. Und nur weil es ne Pflichtfeuerwehr gibt, heißt es ja nicht, dass alle verpflichtet sind, da gibt es dann immer noch Freiwillige.
Abgesehen davon sind die meisten Einsätze Technische Hilfe. Wir hatten in den letzten vier Jahren einen Gebäudebrand, vier brennende Mülltonnen, ein paar Unfälle, viele Türöffnungen und ein paar Wasserleichen und Hilfeleistungen auf dem Wasser

Hmmm.
Ich denke nicht.
Aber ich mein auch dass es die Hand ist die einen im Zweifel aus der Scheisse holen.
Ich meine nicht dass man solche Hände beißen sollte.

Berryl schrieb:Ich denke nicht.

ach, doch - bissl schon!

vor allem solche, die schon oft geholfen und vieleicht auch leben gerettet haben?

Alien_pns schrieb:vor allem solche, die schon oft geholfen und vieleicht auch leben gerettet haben?

Im Endeffekt erfüllst du nur deine Pflicht anhand deiner durch Ausbildung erworbenen Kenntnisse sowie durch die Ausrüstung gegeben Möglichkeiten.
Ich seh das als selbst betroffener recht unspektakulär.
Klar ist es ein absolut geiles Gefühl in so ein brennendes Haus reinzurennen oder generell in den Brandeinsatz zu gehen und das was man übt umsetzt, und noch geiler ist dabei noch jemanden zu retten.
THL Lagen das Gleiche.
Aber alles in allem hat das mit Heldentum nichts zutun.
Heldentum wäre für mich wenn wer vollkommen unbedarftes über seine Grenzen aus der Situation hinausgeht und seine eigene Gesundheit einsetzt um jemanden zu retten.
Auch gibt es ja nicht 'die' Feuerwehr.

Berryl schrieb:Im Endeffekt erfüllst du nur deine Pflicht anhand deiner durch Ausbildung erworbenen Kenntnisse sowie durch die Ausrüstung gegeben Möglichkeiten.

Mh, naja.

Zum Stand 31. 12. 2022 gab es in Deutschland 23.297 Freiwillige Feuerwehren, 116 Berufsfeuerwehren, 23.934 Jugendfeuerwehren und 761 Werkfeuerwehren.

Quelle: https://www.feuerwehrverband.de/presse/statistik/

Als Beruf machen das eher die wenigsten. Da läuft viel über Freiwillige. Dementsprechend sind es für mich zumindest schon kleine oder große Helden des Alltags.

Berryl schrieb:und seine eigene Gesundheit einsetzt um jemanden zu retten.

aber, das tun doch die Feuerwehrleute auch.

und meistens auch noch freiwillig - klar, gibt auch 'ne berufstruppe.

aber auf Dörfern sind's oft nur freiwillige.

Teegarden schrieb:Da läuft viel über Freiwillige. Dementsprechend sind es für mich zumindest schon kleine oder große Helden des Alltags.

Ja, in Bayern gibt es bspw. nur in den großen Städten Fürth, Nürnberg, Ingolstadt, Augsburg, Regensburg und München Berufswehren.
Mittelstädte haben dann oft noch Hauptamtliche die die ganzen 1er Lagen, zb. Brand Mülltonne und Türöffnung, im Tagesdienst abarbeiten.
Ich will da auch niemanden seine Meinung nehmen.
Selber seh ich es halt wie gesagt recht unspektakulär.
Und es ist ja auch ein Unterschied wo du bei der Feuerwehr bist und was du da machst.
Gerade in dem Hobby ist die Vielfalt bezüglich Zeitaufwand und Engagement riesig.

Alien_pns schrieb:aber auf Dörfern sind's oft nur freiwillige.

Eigentlich nur, und ich will das auch garnicht klein reden.
Es ist sehr löblich wenn man die Zeit aufbringt sich zu engagieren.
Berufler und Hauptamtliche findest du eh nur in größeren Städten.
Ausnahme im Osten wo, als DDR Erbe, auch noch kleinere Städte eine BF betreiben.

Alien_pns schrieb:aber, das tun doch die Feuerwehrleute auch.

Sehr kalkuliert.
Wer das wirklich permanent machen würde hat ein gewaltiges Ausbildungs und Verständnisproblem.

Ich tue mich mit dem Begriff "Held" schwer, der ist mir ein wenig zu pathetisch, comichaft.

Aber wer (im Extremfall) sein Leben für andere einsetzt, dem gebührt gehöriger Respekt und Dank!

Für mich ist das Motiv entscheidend, warum jemand dies tut. Leben retten, auch unter Gefahr des eigenen Lebens reicht für mich nicht zum Held.

Groucho schrieb:Aber wer (im Extremfall) sein Leben für andere einsetzt, dem gebührt gehöriger Respekt und Dank

Sehe ich auch so.

wo wären wir denn ohne die?

rutz schrieb am 27.06.2010:Sind Feuerwehrleute Helden?

Es kommt darauf an wie man einen Helden definiert.

Im Grunde ist jeder ein Held, der es schafft über seinen Schatten zu springen, wenn er in eine Situation gerät, die er versucht zum ersten mal zu bewältigen. Ganz gleich ob er erfolgreich ist oder an seiner neuen Herausforderung scheitert.
Dazu zählt jeder Mensch, unabhängig von seinem Beruf und seinem Hobby.
Neue Unbekannte Pfade zu beschreiten, sind die Herausforderungen die einem Menschen an seinen Taten wachsen lassen. Das ist die Heldenreise.
Ein Feuerwehrmann wird auf das Feuer trainiert. Ein Brand und die Rettung von Menschen aus diesem, ist sein Geschäft.
Das selbe gilt für alle die ihren Beruf im Alltag ausführen.
Was nicht bedeutet, das er nicht ebenfalls etwas heldenhaftes zu Stande bringen kann.

manchmal frag ich mich ob Feuerwehrleute teilweise sehr gelangweilt sind.. manchmal höre ich tagelang keine Sirenen, was mich ja freut, aber dann sitzen die ja bei sich in der Zentrale nur rum, oder was wird da gemacht?

aber wenn sie dann an Einsätzen teilnehmen, na klar, da werden auch immer mal wieder richtige Helden geboren und ausgemacht..

RayWonders schrieb:oder was wird da gemacht?

Da haben die lieben Feuerwachen verschiedene Lösungen, z.B.:

- Spiele spielen (Kartenspiele, Brettspiele, etc.)
- Fernseher
- Sport treiben
- Auswertungen, Analysen der Einsätze um die Effizienz zu steigern
- eigene kreative Beschäftigungen
- Handy datteln, social Media (der Virus ist ja allgegenwärtig)

... und sicherlich noch mehr.