Totale Mondfinsternis 28. September 2015

@BobBaumeister

Wenn Du mit Objektiv Astrofotografie betreiben möchtest, dann läuft es ja auf Widefieldaufnahmen hinaus.

Da Du sicherlich keine Montierung hast und mit Stativ aufnehmen wirst, wäre eine kleine Brennweite erstmal einfacher.

Da bietet sich das Canon EF 50mm 1:1.8 II an.

Damit kannst Du beispielsweise Aufnahmen der Milchstrasse machen. Oder der Orion passt auch fast ganz ins Bild.

Das Bild hier ist mit dem 50er entstanden:

http://www.astrobin.com/124972/

Es ist ein Mosaik aus 3 Bildern, die aus jeweils ca 100 gestackten Einzelaufnahmen bestehen.
Das heißt, ein Drittel des Bildes entspricht dem Bildausschnitt des Objektives.

Bei längeren Brennweiten wird es ohne Montierung recht schwierig, weil man nur noch sehr kurz belichten kann, ohne daß die Sterne zu Strichen werden.
Bei 50mm gehen ungefair 5sek Belichtungszeit.
Bei 200mm nur noch ca 2-3 sek.

Welches Mondbild haste denn da im Hintergrund?
Freut mich ja sehr, daß so etwas immer wieder vorkommt, daß die Bilder gerne angesehen werden.

@klausbaerbel
Nochmals vielen Dank!
Dann werde ich mir das Objektiv nächste Woche mal zulegen. Schaut ja schon vielversprechend aus.
Für eine richtig gute Nahaufnahme vom Mond werde ich aber um ein Teleskop wohl nicht rum kommen.

Meinte dieses Bild von Dir:
https://www.dropbox.com/s/zz59swbj1q1dd4n/foto%2026.09.15%2C%2016%2049%2030.png?dl=0

Sehr beeindruckend mit den ganzen Details!

Kann leider mit der iPhone App kein Bild direkt hier einstellen.

@BobBaumeister

Für Mondaufnahmen mit DSLR sind 600mm Brennweite das Minimum.

Bei 1200mm ist er dann fast Formatfüllend.

Problematisch wird die, sich mit steigender Vergrößerung, immer mehr auswirkende Luftunruhe.

Das EF50 kostet wenig, bildet aber sehr gut ab. Wenn man keine Gurke erwischt.
Es ist halt ein Plastikobjektiv mit einigen konstruktiven Mängeln.

Meines ist leider eine Gurke und ich muß stark abblenden um eine gute Sternabbildung bis zum Rand zu haben.

Aha, das Mondbild hast Du. Das ist ja schon etwas älter.
Das hatte ich mit dem 600er APO aufgenommen.
Damals noch die JPG anstelle die Rohbilder genommen. Deswegen sind so viele Kompressionsartefakte im Bild.

Man sollte das ganze eigentlich gut mit dem bloßem Auge sehen können laut Wettervorhersage (sowieso nutzlos) ist es von 1 Uhr nachts bis 8 Uhr morgens Wolkenfrei. Außerdem soll es zusätzlich zur Mondfinsternis einen Vollmond geben. Weiß jemand ob man es in Deutschland noch um 5 Uhr sehen kann da ich um diese Zeit aufstehen werde.

@PayDay44
Glaube da solltest Du den Wecker bereits auf 3 Uhr in der Früh stellen…

@klausbaerbel
Dein vorangegangenes Bild das aus je 100 Einzelaufnahmen pro 1/3 Bildausschnitt besteht, hast du aber bestimmt auch nicht nur mit einem Stativ gemacht oder? Nachgeführte Montierung ist da auch Pflicht oder ist das auch mit Stativ möglich?
Wie kann ich mir das mit dem Stacken genau vorstellen? Berechnet das Programm die Position der Sterne/Planeten anhand des Bildmaterials selbst und fügt diese dann zu einem einheitlichen Bild zusammen?
Hoffe du legst Dich diese Nacht auch auf die Pirsch und kannst uns dann hier ein paar schöne Aufnahmen zur Verfügung stellen? Mein Sperrbildschirm und Desktop können ein neues Bild gut vertragen.;)

Sorry für ein wenig Off Topic an dieser Stelle… Interessiert mich halt ungemein das Ganze. Sehe auch schon das ich mir da noch ein paar 1000 Euronen für ein neues Hobby an die Seite legen muss!

PayDay44 schrieb:Außerdem soll es zusätzlich zur Mondfinsternis einen Vollmond geben.

Oh, was für eine Überraschung ;)!

@abc997

Ja ich habe wenig Ahnung sorry :)

BobBaumeister schrieb:Dein vorangegangenes Bild das aus je 100 Einzelaufnahmen pro 1/3 Bildausschnitt besteht, hast du aber bestimmt auch nicht nur mit einem Stativ gemacht oder?

Doch, die Aufnahmen habe ich vom Stativ aus gemacht.

Blende 3.2
ISO 6400
5sec Belichtungszeit pro Bild.

Immer 10 Bilder, dann Objekt neu ausgerichtet, 10 Bilder usw.
Dabei das Objekt immer ein klein wenig woanders im Liveview positioniert, um Streifenbildung im fertigen Bild zu minimieren.

Ist etwas mühselig, aber die einzige Möglichkeit vom Stativ aus zu brauchbaren Widefieldaufnahmen zu kommen.

Ich hatte in der Nacht auch die Milchstrasse komplett mit Einzelbildern abgelichtet. Also vom Horizont bis über den Zenit hinaus.
Mosaik aus 8 Einzelbildern
http://www.astrobin.com/131109/ (Archiv-Version vom 26.06.2015)

Blende 1.8
ISO 6400
5sec Belichtung

Dabei war die Bildbearbeitung eine echte Herausforderung, weil es doch extrem rauscht.

Eine motorgetriebene Montierung die mindestens trackt oder gar geguidet ist, macht die Sache natürlich wesentlich einfacher.

Schaut dann so aus.
http://www.astrobin.com/173827/ (Archiv-Version vom 03.02.2016)

BobBaumeister schrieb:Wie kann ich mir das mit dem Stacken genau vorstellen? Berechnet das Programm die Position der Sterne/Planeten anhand des Bildmaterials selbst und fügt diese dann zu einem einheitlichen Bild zusammen?

Ja, so hast Du Dir das schon richtig vorgestellt.

Für solche Aufgaben ist beispielsweise das kostenlose Programm Deepskystacker sehr gut geeignet.
Es bringt gerade für ein kostenloses Programm sehr gute Ergebnisse.

Nachdem ein Bild gestackt ist, muß es natürlich noch weiter bearbeitet werden, um die Objekte aus dem Pixelsumpf hervor zu holen.

Dafür gibt es einige kostenlose Programme (Fitswork, Gimp z.B.) und auch speziell dafür erstellte Programme (PixInsight, Photoshop, Theli usw), die man kaufen kann.

BobBaumeister schrieb:Hoffe du legst Dich diese Nacht auch auf die Pirsch

Ja, ich habe mir Montag und Dienstag frei genommen.
Wettervorhersage ist gut, Beobachtungsplatz ausgesucht und Ausrüstung vorbereitet.
Nun muß ich nur noch versuchen nicht einzuschlafen.

@klausbaerbel
Das Bild ist ja mal wieder schwer beeindruckend!
Leider hat die 400D ja kein Liveview.
Wie hast du das ganze dann ausgerichtet, kann mir das von Hand nur schwer vorstellen.
Wohne hier auch leider in NRW, wo ich noch nicht mal Ansatzweise die Milchstraße als solche sehen kann. Frage mich dann auch ob dies hier generell auch bei klarem Himmel möglich ist. Ich war vor kurzem in der Pfalz wo man den Unterschied zwischen einem Sternenhimmel in NRW sofort bemerkt.
Werde es aber mal mit dem von Dir vorgeschlagenen Canon Objektiv ausprobieren.
Wenn das ganze positiv ausfällt, kann ich mir auch gut vorstellen mal etwas mehr Geld dafür zu investieren.

Du hast ja die 600D, da ich nun überlege mir eine neue von Canon, oder einer anderen Marke, zu gönnen... Was könntest Du momentan, im speziellen für die Astrofotografie, empfehlen?
Welches Teleskop wäre denn ratsam bzw. lässt sich in Verbindung mit einer Canon nutzen?
Wenn ich direkt dabei bin und mir dein Equipment in der GIF Animation so betrachte:
Was hast Du denn mittlerweile für dein "Hobby" so an Ausgaben gehabt? Ehrlich gesagt.
Habe mich auch mal nach einer Montierung mit automatischer Führung umgesehen, da ist man ja bereits um die 1000-2000€ mit Stativ ärmer.
Um die 1300€ mit Stativ würde ich mir ja noch gefallen lassen, wie schaut es dann aber mit einem geeigneten Teleskop aus?

Fragen über Fragen...

@BobBaumeister

Das ist natürlich eine extra Hürde, wenn Du keinen Liveview hast.

Da bleibt Dir nur die Fokussierung und Ausrichtung durch den Sucher.
Das geht nur an einem hellen Stern.
Fokussieren: Wenn Stern am kleinsten, dann im Fokus.
Ausrichten: Stern im Sucher an einer Stelle platzieren und immer wieder dorthin ausrichten.

Verspreche Dir zu Beginn nicht zu viel. Die Astrofotografie ist eine der schwersten Arten der Fotografie.
Nicht nur die Aufnahmen zu machen, sondern ganz besonders die Bildbearbeitung erfordert sehr viel Mühe und Erfahrung.

Am Anfang sehen die ersten Bilder immer ganz grauslig aus. Ganz normal und ist bei allen so gewesen.

Die Milchstrassenbilder habe ich auf Amrum in den Dünen gemacht.
Da war es relativ dunkel.
Ich habe aber auch hier aus dem Garten unter Lichtsiff der BASF Milchstrassenaufnahmen gemacht.

Auf Fotos sieht man mehr als mit dem bloßen Auge und per Bildbearbeitung lässt sich das eigentliche Objekt schon ganz gut aus dem Lichtsumpf holen.

Empfehlen kann ich die 600D. Die neueren Modelle haben keine Verbesserung am Sensor nur teuren Schnickschnack, den man nicht braucht.
600D gibt es noch immer neu zu kaufen.
Du kannst auch in die 60D investieren. Die rauscht etwas weniger.
Wichtig, weil Skelettschonend ist das Klappdisplay.

Welches Teleskop kann man schwer sagen, weil jedes Objekt auch seine Optik braucht.
Ganz einfach deswegen, weil sie unterschiedlich groß sind.

Orionnebel passt bei 600mm gut ins Bild. Bei 2800mm ist man nur im Zentrum.

Wobei für den Anfang eine geringere Brennweite viel einfacher in der Handhabung ist.

Die EOS kann man an jedes Teleskop adaptieren. Ganz einfach mit einem T2-Canonbajonettring.

Da ist es mehr die Frage, nach der Phylosophie. Mag man eher Refraktor oder Reflektor.
Ich persönlich bevorzuge geschlossene Teleskope, weil man weniger Probleme mit Staub auf dem Spiegel hat.
Dafür sind Newton Teleskope lichtstärker und haben in der Regel mehr Öffnung als ein vergleichbarer Refraktor bei gleicher Brennweite.

Da gute Refraktoren sehr teuer sind würde ich für den Anfang zu einem Newton raten. So um die 600-800mm Brennweite.

Wichtiger als die Optik ist in der Astrofotografie der Unterbau. Sprich Montierung.
Sie soll stabil und exakt sein.
Was visuell noch lange stabil genug ist, ist für Fotografie schon zu wackelig.

Für ein großes, schweres Teleskop mit langer Brennweite ist eine sehr starke und stabile Montierung unabdingbar.
Ebenso daß die per Autoguider nachgeführt wird.
Ausser bei den Highendmontierungen. Die laufen ohne aktives Guiding besser. Sind aber sündhaft teuer.

Für Aufnahmen mit Objektiv reicht eine kleinere Montierung. Es gibt z.B. sogenannte Reisemontierungen. Die sind klein, leicht und exakt genug für Aufnahmen bis 200mm.
Beispiel: Skywatcher Star Adventurer, Celestron Nanotracker, iOptron SkyTracker usw.

Angefangen hatte ich mit der Celestron AS-GT, die der Skywatcher NEQ5 entspricht. Die kosten neu um die 800 Euro und sind für 50-200mm ausreichend genau für Aufnahmen bis zu 2-3 min. Aktiv geguidet gehen dann auch 10-15 min.
Gebraucht um die 400.

Was meine Ausrüstung inzwischen gekostet hat, kann ich kaum mehr zusammenzählen, weil ich ja beständig etwas nachkaufe. Man braucht ja immer noch irgendwas.
Ausserdem habe ich aufgrund weniger klarer Nächte alles doppelt angeschafft, um in einer Nacht 2 Objekte aufnehmen zu können.

Ich hatte aber mal überschlagen, daß man für ein gutes Grundgerüst, daß auch noch ausbaufähig ist, ca 3500 Euro veranschlagen muß.
Darin ist dann alles enthalten, Stromquelle, stabile Montierung, Autoguider, gutes Teleskop, Kamera, sämtliche Adapter und Software.

Eine Montierung für 1-2000 Euro ist aber schon etwas Handfestes.

Für die EQ6 und den APO hatte ich zusammen ca 2400 Euro ausgegeben.
Dazu muß man dann noch den Autoguider rechnen. Ich benutze den MGEN. Der kostet irgendwo zwischen 500 und 600 Euro.

Am Ende landet man dann bei den 3500 Euro.

Also ich würde erstmal mit kleiner Brennweite und Stativ erste Versuche machen und die Bildbearbeitung üben.
Kostet am wenigsten und führt schon zu den ersten Erfolgen.

@PayDay44
Ich hoffe du hast es nicht zu ernst genommen, ich konnte es mir nicht verkneifen :)!

@BobBaumeister
Du musst bei den Teleskopen nur immer aufpassen das du mit der Kamera auch in den Fokus kommst. Bei Newton gilt Grundsätzlich, je näher der Fokus am Fangspiegel, desto besser. Somit kann dir passieren das du bei einem visuell ausgelegtem Teleskop mit der Kamera nicht in den Fokus kommst.

Boar ey.

Jetzt hock ich hier, warte und werde immer müder.

Dazu nimmt jetzt auch noch der Wind zu. Das wird ein frostiges Ereignis.

Bei uns ists bewölkt, sieht man eh nichts :/

Hier ist freie sicht in den himmel. naja, bis 4 uhr ist der mond sicher an die stelle vom haus gewandert wo ichs nicht mehr vom balkon aus sehe. aber mal gucken vielleicht stell ich den wecker und probier mein glück :D

Ich muss nur gerade schmunzeln weil ich jemanden im chat habe der denkt die welt könnte vielleicht bald unter gehen. :D

Für alle die jetzt schon frieren und es nicht uuuunbedingt mit eigenen Augen aber dann doch live sehen wollen ist hier ein netter link der Hochschule Offenburg

http://www.eclipse-live.com

Ich war gerade draussen, weil es fast taghell ist und ich mal schauen wollte, wie groß der Mond schon ist :D

Kalt ist es nicht und der Himmel ist schön klar. Hoffe, daß es so bleibt :)

@74
geht mir auch so.
Ist es heut nacht eigentlich ausnahmsweise erlaubt, nen Baum im Nachbargarten kurzfristig abzusägen, wenn der nachher die Sicht behindern sollte?

@Kronprinzessin

Natürlich! Nach dem Spektakel geht eh die Welt unter.. Wer sollte dich da noch verklagen? :D

coool, dann geh ich mal die Motorsäge ausm Keller holen...

War kurz auf dem Balkon irgendwie unheimlich da draussen.