Amazon liefert selbst, ohne Unterschrift, Pakete vor die Tür

Moin,

finde dazu wenig im Netz, neuerdings kommen Pakte auch mal direkt von Amazon, weißer Lieferwagen, Bote meint, er kommt von Amazon, zeigt mit seine App auf dem Handy und gut, Unterschrift braucht er nicht.

Schön das ich mein Paket bekomme, seltsam dass ich nicht was bestätigen muss.

Nun kam ein Paket, wieder Amazon, wieder keine Unterschrift, lag aber einfach so an der Tür, nur durch Zufall entdeckt. Wert etwas unter 100 €, aber was wenn wer so ein Paket einfach mitnimmt? Bei Amazon steht, wurde geliefert, und dann?

Bei der Post muss man extra eine Zustimmung schriftlich geben, damit der Bote das Paket wo ablegen kann, sollte doch so auch bei Amazon sein. Mit meinem Postboten gesprochen, der mit auch das Pakte an der Tür liegend zeigte, er sagt, er hat sich auch schon gewundert, und nachgefragt, und ja bei der Post ist es so, aber Amazon kann machen wie beliebt, keine Unterschrift und keine Zustimmung zum Ablegen der Sendung.

Finde das nicht so wirklich prickelnd, wo sagt ich nun Amazon, ich will nicht das Pakete einfach so abgelegt werden, dazu kommt, hier ist immer jemand zuhause.

Man bestellt sich was kleines aber teures, AMD Ryzen Threadripper 3990x für 4100 € und Paket liegt dann vor der Tür, keine Unterschrift, Paket weg und dann?

@nocheinPoet
Ist der Lieferdienst für jeden Händler auf Amazon zugänglich? Gibt es da noch kein FAQ zu?

Ist mir auch vor etwa zwei Monaten schon passiert. Weißer Lieferwagen (lt. Kennzeichen aus direkter lokaler Umgebung, vermutlich Subunternehmer aus der Region), das ganze heißt dann lt. Amazon "Amazon Logistics".

Der Zusteller hat nicht geklingt - auch nicht bei Nachbarn soweit ich weiß, dafür das Päckchen (klassische flache Versandpackung von Amazon mit ner Handyhülle drin) einfach vor die Haustür des Acht-Parteien-Hauses geschmissen, direkt von der Straße aus sichtbar. Und es hat geregnet an dem Tag, also war der "Ablageort" klitschnass.

Ein Nachbar hat die Sendung dann wenige Minuten später gerettet und mir dann paar Stunden später übergeben... Was wäre aber, wenn jemand das Paket stiehlt oder der Zusteller es mitgehen lässt? Beweisen kann ich eh nichts, da die Sendungsverfolgung stets mit "zugestellt" aktualisiert wurde...

@nocheinPoet

Leider hast Du auch ein wenig Urlaub.

So viel Geld. Da wäre ich viel zu geizig... ^^

In dem Fall hätte Dich Amazon bestimmt abgesichert.

Ich bin Amazon-Prime Kunde und habe auch schon kuriose DInge erlebt.
Anfangs nur Theater mit DHL, DPD und HErmes, aber jetzt auch mit Amazon Logistics.

Man kann sich beschweren, aber dies bringt leider nichts.
Mir hat es da geholfen, Strafanzeige zu erstatten und auch bei der Bundesnetzagentur Beschwerde einzureichen. Anders kann man die miese Arbeitsmoral nicht beheben.

Ich hatte auch Theater mit:
-Urkundenfälschung
-Paketunterschlagung/-diebstahl
-fehlende Sendungsbenachrichtigungskarte
-ungefragt beim Nachbarn abgeladen (nicht bei mir geklingelt!)
-vor/im Haus abgelegt (nicht bei mir geklingelt!)
-Sendungen im Paketshop abgeladen, ohne vorab bei mir gewesen zu sein.
-usw.

Also bei uns wird vermehrt "Amazon Logistics" durch Amazon benutzt.
Anfangs konnte ich das selbst verhindern, indem ich Morning oder Evening Express
beim Kassenvorgang gewählt hatte. Nun geht das nur bedingt, da AMazon den Versanddienstleister selbst wählt und bevorzugt den eigenen Paketdienst nutzt.

Fazit:
Beschweren, Beschweren und nochmals Beschweren.
Durch Beschwerden bei der Bundesnetzagentur und Strafanzeigen kommt man an direkte Kontaktdaten der Ansprechpartner/Vorgesetzten und kann dann etwas bewirken.

Bei mir war es allerdings immer so gewesen, dass der Fahrer ausgetauscht worden ist bzw. es ich kurzzeitig gebessert hat, aber nach x Tagen/WOchen und x Sendungen war die grottenschlechte Arbeitsmoral wieder vorhanden.

AUch das mit der fehlenden Unterschrift habe ich bemängelt und bestehe nun drauf, denn nur weil der Fahrer einen "Haken" setzt und "behauptet", dass die Sendung zugestellt worden ist, ist das noch lange keine rechtliche Garantie! Manche Fahrer lassen unterzeichnen, andere nicht.


Was ich nun nicht verstehe. Was ist das Problem?
Im Netz und bei AMazon findet man genügend Infos über den "neuen" Lieferdienst und auch sonst kann man bei der Amazon-Bestellung direkt Amazon kontaktieren (oder über Hilfe).

Nunja, es kann sein dass das für Amazon eine reine Kosten-Nutzen Rechnung ist: Von so und sovielen vor der Tür abgestellten Paketen kommen X Stück im Wert von X € weg. Dann wird dagegen gerechnet wie viel Arbeitszeit der Zusteller zusätzlich hätte wenn er die Pakete "korrekt" zustellt und was diese zusätzliche Arbeitszeit kosten würde. Wenn der Wert unter dem der Verluste ist lohnt es sich für Amazon.

Ich arbeite selber in der Logistik und kenne die Probleme: Man bekommt einfach mittlerweile kein Zustellpersonal mehr. Also nicht kein ordentliches Zustellpersonal mehr, sonder garkeines! Und das obwohl man teils sehr hohe Löhne zahlt!

Hier z. B. eine Anzeige aus Dresden: https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/paketzusteller-vollzeit-in-raum-dresden/1275730197-247-23788

12 € die Stunde! Das hab Ich mit einem Job im Büro nicht!

Rechne das mal hoch: 12 € x 12 Arbeitsstunden pro Tag (mindestens, wenn nicht mehr!) x 20 Tage biste schnell bei 2800 - 2900 € Brutto!

Philipp87 schrieb:2800 - 2900 € Brutto!

Für 'nen Knochenjob ist das nicht viel. Ist ja auch interessanter was dann übrig bleibt und das ist halt von LStKl., Kinderfreibeträgen etc abhängig.


Selbst für einen Nicht-Knochenjob ist das nicht viel.

Ha, lustig! Ich hab knapp 2100 Brutto! Und das für meinen Ich-pups-in-den-Bürostuhl-nicht-Knochenjob mit 40 h / Woche!

Danke für die Aufmunterung!

@Philipp87
Tut mir ja leid für dich aber es ist echt nicht viel.

Gut, vielleicht nur eine ganz leichte Sacharbeitertätigkeit, vielleicht auch keine Berufserfahrung, vielleicht bist du auch in irgendeinem Hinterland wo der m² noch 1.50€ kostet.


Naja, es geht mich nichts an was du beruflich machst und entscheidend ist für dich, ob du mit der Gesamtsituation soweit zufrieden bist.

OT von mir beendet :Y:

Ehm...

Das ist sächsischer Logistiktarif für mittlere Angestellte, also eins unter dem Teamleiter.

Dazu seit 2015 im Job.

Dazu in DRESDEN!

Gut, lassen wird das :-)

@Philipp87

Du redest von 12h dir ist schon klar, dass das Arbeitszeitgesetzt nur in Ausnahmefällen 10h vorsieht. Ein normaler Arbeitstag hat 8h.

12x40=1920 und das für nen Vollzeit Knochenjob den du nicht bis ins Alter durchhältst, ist nicht viel Geld, zumal bekannt ist, dass die Zusteller ziemlichen Leistungsdruck kriegen. Da geht man lieber aufn Bau, da kriegst du Tariflohn min 12,55 plus jede Menge Zuschläge und Vergünstigungen.

Spöckenkieke schrieb:Du redest von 12h dir ist schon klar, dass das Arbeitszeitgesetzt nur in Ausnahmefällen 10h vorsieht. Ein normaler Arbeitstag hat 8h.

Da gibt es auch noch ein weiteres Hintertürchen, womit man sogar eine 12 Stunden-Schicht (in einigen Branchen Gang und Gäbe) rechtfertigen kann.
Da kommt es dann auf das Verhältnis zwischen Vollarbeitszeit und Arbeitsbereitschafft an. Wenn also der Fokus innerhalb einer 12 Stunden Schicht mehr auf Arbeitsbereitschafft anstelle von tatsächlich zu leistender Arbeit liegt - dann sind 12 Stunden Arbeitszeit auch zulässig.
Diese Verhältnis dürfte in der Paketbranche allerdings nicht greifen, könnte mir aber vorstellen dass es auch dort Hintertürchen für 12 Stunden Arbeitszeit gibt, denn etliche Paketzusteller unabhängig des AG dürften täglich auf ihre 12 Stunden Arbeitszeit kommen, wenn nicht sogar noch mehr.

Habe übrigens großen Respekt vor den meisten Paketzustellern, die oft für wenig Geld einer harten Arbeit nachgehen und das sowohl psychisch als auch physisch.

Wenn man dann noch bedenkt, dass ohne Paketzusteller nichts Laufen würde, die verwöhnte Kundschaft, die alles für selbstverständlich hält, nichts erhalten würde, dann habe ich noch mehr Hochachtung vor Paketzustellern.
Sie tragen maßgeblich zu unserem geregelt und verwöhnten Alltag, in dem alles so funktioniert wie es eben funktioniert, bei.

Bei uns in Österreich kommen die Amazon-Zusteller jetzt auch. Eigentlich dürfen sie Pakete nicht einfach abstellen, es sei denn, man hat die Genehmigung dazu erteilt. Das muss man direkt bei der Bestellung machen, siehe hier:

https://www.amazon.de/gp/help/customer/display.html?nodeId=202001560

Nachdem ich aber ohnehin will, dass Pakete im Garten abgestellt werden (wir haben ein Einfamilienhaus und am Land ist es nicht üblich, dass einfach jemand ein fremdes Grundstück betritt), ist mir das recht so. Das mit der Zustellung am nächsten Tag klappt auch wunderbar.

Was hier tatsächlich geholfen hat (war in dem Fall der DHLer, der alles nur vor die Tür geschmissen hat): DIN A4 Zettel am Briefkasten, dass ich, im Fall nicht ordnungsgemäß zugestellter Pakete, Anzeige erstatte wegen Unterschriftenfälschung und Unterschlagung. Alle Beschwerden bei DHL haben gar nix gebracht, der Zettel schon, ab da hatte ich nie wieder Probleme. Und jedes Päckchen, dass ohne Zustellnachweis vor der Haustür liegt könnte ja theoretisch geklaut worden sein, man könnte theoretisch, jedes Paket als nicht angekommen melden, theoretisch müssen die es dann ersetzen (geht aber nur über den Absender, der muss es beim Zustelldienst als nicht angekommen melden und bekommt es erstattet, du bekommst die Erstattung dann vom Absender. Rein theoretisch natürlich, im Fall dass da eben nix vor der Haustür liegt. Zugestellt ist es ohne Ablagegenehmigung nicht und wenn es weg ist liegt die Haftung beim Zustellunternehmen.

Ich gehe davon aus, dass Amazon bei einer entsprechenden Beschwerde das Geld retourniert, wenn nicht bei der Bestellung angegeben wurde, dass das Paket abgestellt werden darf. Das kann man ja nachvollziehen.

Philipp87 schrieb:Nunja, es kann sein dass das für Amazon eine reine Kosten-Nutzen Rechnung ist: Von so und sovielen vor der Tür abgestellten Paketen kommen X Stück im Wert von X € weg. Dann wird dagegen gerechnet wie viel Arbeitszeit der Zusteller zusätzlich hätte wenn er die Pakete "korrekt" zustellt und was diese zusätzliche Arbeitszeit kosten würde. Wenn der Wert unter dem der Verluste ist lohnt es sich für Amazon.

Das ist in der Tat so, habe selbst schon oft Pakete von Amazon "geliefert" bekommen.

Oft lagen diese dann vor der Haustür oder wenigstens im Hausflur
Im Status stand dann zugestellt. Angenommen von "Door" heißt so viel wie Tür :)

Bei nicht mehr auffindbaren Paketen (wahrscheinlich gestohlen) erstattete Amazon bisher immer sofort den Warenwert + Versandkosten.

Das ist eine reine Kosten-Nutzen-Rechnung.
Das derzeitige Personal von Amazon-Logistic sind zum großen Teil Migranten mit schlechten bis keinen Deutschkenntnissen. Manchmal vermute ich sogar ohne Führerschein. Diese arbeiten schnell aber ineffizient aber ganz wichtig: Billig! Bezahlte Überstunden gibt's wahrscheinlich nicht, Hauptsache fertig.
Wenn dann am Tag pro Stadt mal 1000€ erstattet werden müssen, sei´s drum. Das sparen die doppelt und dreifach beim Lieferdienst und im Service.

Bei uns kommen die Pakete immer noch mit DHL oder DPD und das nicht selten schon vor den angegebenen Lieferterminen.
Hatte ich heute erst, ursprüngliche Lieferung morgen, war aber heute Mittag geg. 11:30h schon da.
Interessant finde ich immer, das die Retouren nicht etwa in unsere heimischen Amazon Zentren gehen, sondern nach Polen geschickt werden. Dann braucht man sich über den weiteren Ablauf keine Gedanken weiter machen.

Und auch über die Arbeitsbedingungen der ganzen Paketschubser will ich hier nicht weiter eingehen.

Draconier schrieb:Bei uns kommen die Pakete immer noch mit DHL oder DPD und das nicht selten schon vor den angegebenen Lieferterminen.

Hier zum Glück auch und ich hoffe das bleibt auch so. Zumindest wenn ich davon lese, dass Pakete einfach vor der Tür stehen, selbst bei Mehrfamilienhäusern. Das wäre hier ein no-go.(Plattenbau)
Ab und an klingelt der Paketbote auch nicht, aber dann ist das Paket zumindest beim einem Nachbarn im Haus, oder zur Not bei der Post abzuholen.

Draconier schrieb:Interessant finde ich immer, das die Retouren nicht etwa in unsere heimischen Amazon Zentren gehen, sondern nach Polen geschickt werden.

Beim letzten Paket wäre die Retour nach England gegangen. Mal sehen was noch so für Retourzentren auftauchen. :D

Ich persönlich habe nicht so viele Probleme mit Paketen, dafür bestelle ich einfach zu wenig, aber was man überall so hört, geht natürlich gar nicht.
Obwohl, das sehr erheblich mit den Arbeitsbedingungen zu tun hat, wie ich meine.
Wenn ich einen Transporter habe, wo früh morgens 200 und mehr Pakete drin sind, die alle raus müssen, dann ist mir jede Minute wertvolle Zeit.

nocheinPoet schrieb:Nun kam ein Paket, wieder Amazon, wieder keine Unterschrift, lag aber einfach so an der Tür, nur durch Zufall entdeckt.

Das ist bei uns leider auch schon häufiger passiert, seit amazon einen eigenen Lieferdienst hat. Daher bestelle ich bei amazon jetzt nur noch an eine Packstation. Das kommt dann mit DHL und man hat ensprechende Benachrichtigungen und Sendungsnachweise.