Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

@rambaldi

Und es gibt bei den meisten auch nichts zu holen und das wird sich meist auch nie mehr ändern. Also selbst wenn man sich einen Titel holt kann man sich den nur zum anschauen an die Wand nageln. Meiner Meinung nach sollte man die Reichsbürger gleich alle auf eines der alten Küstenforts der Briten schicken und sie da "Deutsches Reich" spielen lassen. Eine ihrer "Komissarischen Reichsregierungen" (davon gibts mehr als Sand am Strand) war ja mal auf so einem Fort eine Weile drauf. Oder man verurteilt sie auf Grund der Gesetzbücher welche ihrer Meinung nach gerade gültig sind, da wird wohl plötzlich der hälfte von dem Haufen der Arsch auf Grundeis gehen weil die hatten damals so böse Sachen wie "Festungshaft" etc. Keine 4 Wochen dann sind die mehr als nur davon überzeugt das die BRD ein Staat ist und keine Gmbh. Irgendwo muss ich noch ein altes Buch mit Urteilen aus der Zeit von 1920-1930 rum haben, nur so viel, die waren damals nicht besonders zimperlich mit ihren Strafen.

@Thorsteen
also festungshaft war nun keinesfalls so böse, eher das gegenteil ist der fall. die festungshaft war die luxusvariante der freiheitsentziehung. böse wäre eher das zuchthaus.

@DoctorWho

Das man Zuchthaus, Gefängnis, Festungshaft und auch Haft hatte ist mir schon klar, nur welche Wertigkeit das genau hatte kann ich nicht sagen. Aber ich hatte in dem Buch mal die Urteile durchgelesen und da schluckt man schon ganz schön mit welchem Holzhammer da oft gearbeitet wurde. Und wenn man den mal auspacken würde dann würden sich die Reichis ganz schnell zur BRD und ihren Gesetzen bekennen, weil zur Zeit pickt man sich ja immer nur raus was man gerade brauchen kann. Und der Witz ist das es oft genau die Gesetze sind die man 3 Sätze vorher für ungültig erklärt hat. :)

Die Reichis würde in der Tat keine Festungshaft erwarten (das nur am Rande, da es zwar martialisch klingt, aber eben wie @DoctorWho richtig sagt, eine privilegierte Form der Festsetzung ist). Da genügt es nicht, sich "König" zu nennen, um in den Genuss einer königlichen Behandlung zu kommen.


Die Reichis wären im Land ihrer Träume eher in einem KZ verschwunden.

DoctorWho schrieb:böse wäre eher das zuchthaus.

Inklusive Zwangsarbeit...

Ja, es ist schon paradox ...

Ich denke auch, dass die 'Reichsbürger' im Deutschen Reich (egal ob das 2. oder das 3.) weggesperrt worden wären, wegen ihrer aufsässigen und reaktionären Art ...
.. spätestens wenn sie keine Steuern zahlen ...

Ich habe mal bissel gesucht.
8 Monate Zuchthaus = 12 Monate Gefängnis, 8 Monate Gefängnis = 12 Monate Festungshaft.
Quelle: Das Strafgesetzbuch für das deutsche Reich, 1914

@Issomad
Beim Geld hört in jedem System die Freundschaft auf! :D

Wird aber auch langsam Zeit :D
http://www.heute.de/reichsbuerger-duerfen-keine-waffen-mehr-besitzen-46527200.html (Archiv-Version vom 11.02.2017)
Dass da aber erst einmal ein Polizist sterben musste, ist natürlich außerordentlich tragisch.

Ob die von bewaffneten "Reichsbürgern" ausgehende Gefahr über- oder unterschätzt wird, kann aber auch der Verfassungsschutz noch nicht sagen.

Bis November 2016 hatten sich die Geheimdienstler nur mit jenen "Reichsbürgern" befasst, bei denen konkrete Anhaltspunkte für Rechtsextremismus vorlagen. Inzwischen werde die Gesamtszene beobachtet, sagte Georg Spielberg vom Landesamt für Verfassungsschutz. "Das ist ja alles erst noch im Entstehen, so dass wir die Größenordnung bewaffneter 'Reichsbürger' noch nicht beziffern können". Bei der Aufgabe, exakte Angaben zu potenziell bewaffneten "Reichsbürgern" zu ermitteln, sollen die Kreise Amtshilfe vom Landeskriminalamt und vom Landesamt für Verfassungsschutz erhalten.

Nach der Erfassung des Personenkreises, dem Waffenscheine zu entziehen wären, muss jeweil:s im Einzelnen die rechtlichen Voraussetzung geprüft werden. Dies hält man im Innenministerium für problemlos. Es genüge der Nachweis, dass sich jemand zu den
"Reichsbürgern" bekannt hat. "Wir haben den Waffenbehörden entsprechende Argumentationshilfen an die Hand gegeben", sagt Ministeriumssprecher Carsten Dehner. "Reichsbürger" würden bekanntlich weder die Existenz der Bundesrepublik noch ihrer Gesetze anerkennen. "Und wer ihre Gesetze nicht anerkennt, hat automatisch nicht die notwendige Zuverlässigkeit für Waffenbesitz."

Da wäre eigentlich der nächste konsequente Schritt, dass, wer die Bundesrepublik nicht anerkennt, auch keine Ansprüche auf die sozialen Leistungen dieses nicht existenten Staates hat. Aber na gut ... :troll:

Ich erkenne bei den sogenannten Reichsbürgern auch ein Defizit, eine Sehnsucht nach politischer Bedeutung, Geste, sinnhaft aufgeladener Symbolik. Diesbezüglich ist die Bundesrepublik allerdings sehr arm verglichen selbst mit alten Demokratien  wie Frankreich England oder den USA. Es hat ja seine Gründe, warum viele BRD-Bürger bei jeder ausländischen Fürstenhochzeit vor der Glotze hängen. Eine Chance, unserem Gemeinwesen ein wenig Symbolik, Gepränge und Bedeutung zu verleihen wäre z.B. die Bundespräsidentenwahl. Doch irgendwie macht unsere Elite nichts daraus. Schrille Fernsehclowns, abgehalfterte Politrenter und Krautrocker küren in einer nüchtern bürokratischen Prozedur einen ausgewiesenen Parteisoldaten ohne jedes Charisma. Würde sieht anders aus. 

 Es ja nicht mehrheitsfähig (und auch nicht ganz ernst gemeint), aber würde man, im Rahmen einer parlamentarischen Monarchie nach dem Vorbild Englands, z.B. den sehr sympathischen jungen Prinzen von Preußen zum deutschen Staatsoberhaupt und seine Kinder als Thronerben einsetzen, wäre den meisten der Reichsbürger, jedenfalls den politischen Romantikern unter ihnen, der Wind aus den Segeln genommen...

@Saxnot555

sorry, aber wegen diesen reichsdeppen, die scheiß monarchie wieder einführen und somit die republik in den orkus zu schicken und somit die reichsdeppen aufzuwerten, ohne mich.

wenn sich hier jemand anzupassen sollte, sind es die reichsdeppen, ansonsten sollte sie ihre eigene überzeugung selber spüren, indem man ihnen jedliche amtliche hilfe entzieht, weil sie diese ja nicht anerkennen.

Einen preussischen König? Nix gibt's! Wenn, dann wollen wir wieder einen von uns haben!!

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Oder wenigstens einen Prinzregenten.

„Es war eine liebe Zeit, die gute, alte Zeit vor anno 14. In Bayern gleich gar. Damals hat noch Seine Königliche Hoheit der Herr Prinzregent regiert, ein kunstsinniger Monarch, denn der König war schwermütig. Das Bier war noch dunkel, die Menschen war'n typisch, die Burschen schneidig, die Dirndl sittsam und die Honoratioren ein bisserl vornehm und ein bisserl leger. Es war halt noch vieles in Ordnung damals. Denn für Ordnung und Ruhe sorgte die Gendarmerie und für die Gerechtigkeit das Königliche Amtsgericht.“

Wikipedia: Königlich Bayerisches Amtsgericht

Da hat @Saxnot555 ja Recht. Die Leute sehnen sich manchmal nach der "guten alten Zeit."

@Rick_Blaine
Ich hätte erwartet, dass Du als selbsternannter "offizieller Repräsentant der bulgarischen Mafia" für das Haus Sachsen-Coburg-Gotha plädieren würdest. Ich wäre ja aus Lokalpatriotismus auch eher für die Welfen. Aber die Hohenzollern haben mehr politische Erfahrung...

@Saxnot555
Wir haben doch nen König. 

War da nicht dieses Jahr wieder was mit ner Auswahl deutscher ü-Promis bei denen das gemeine deutsche Volk abstimmen dürfte wer gekrönt wird?

Rick_Blaine schrieb:Da hat @Saxnot555 ja Recht. Die Leute sehnen sich manchmal nach der "guten alten Zeit."

ich kann auf diese s.g. gute alte zeit verzichten, kein strom, kein fliesendes wasser und keine wc`s für den kleinen mann

@TunFaire

irgend so ein dschungel vollposten, warum haben sie den nicht ganz tief im dschungel verloren, hätte keiner gemerkt ;)

@Saxnot555

Ja, der Foxy Ferdi, da ist freilich schon eine Linie nach Sachsen-Coburg-Gotha, aber des ist ja noch lange nicht Preussen.

Und die bulgarische Mafia zahlt nicht so gut wie bairischen Royalisten. :)

@Rick_Blaine

Dem Fitzek sein Mantel ist aber fast so schön als wie der vom Kieni
https://metaminimum.wordpress.com/2012/09/17/koenig-fitze-fatze-fitzek/

@emz

Ah, dieser Emporkömmling. Für den haben wir hier noch Platz:

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@Rick_Blaine
Ahhh...die Kasematten,finster,feucht und totentraurig...aber wenn man da fünf Jahre rumgeschimmelt hat,ist man durch den Reizentzug so wshnsinnig geworden,da will man gar nicht mehr raus

@Rick_Blaine
@Saxnot555

Rick_Blaine schrieb:Die Leute sehnen sich manchmal nach der "guten alten Zeit."

Bzw dem was sie sich dazu zurechtromantisieren... wobei sie sich dabei auch noch in unrealistischen Positionen sehen
Wenn sie dann feststellen wie das Leben als Arbeiter, Magd oder Knecht wirklich aussah und wie die damalige Obrigkeit auf PEGIDA und andere Systemkritiker reagiert hätte... gute Nacht