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Der Fall Uwe Barschel

1.471 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krawatte, Lösungsmittel Auf Dem Badevorleger, Abgerissener Hemdknopfes ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Uwe Barschel

15.05.2018 um 18:33
@student1980
@monstra

Wenn ich das aus der Erinnerung richtig zusammenbekomme, dann geisterte über Jahre das Gerücht herum, dass ein Zimmermädchen, dass keinen legalen Aufenthaltsstatus in der Schweiz hatte, Barschel in der Wanne mit dem Kopf unter Wasser gefunden hatte, aber aus Angst vor Ärger mit den Behörden geschwiegen hätte.

Und wenn ich mich nicht alles täuscht, gab es wirklich ein illegal beschäftigtes Zimmermädchen und die StA Lübeck hat dieses auch mit großer Mühe irgendwo in Spanien (?) ausfindig machen können. Die leugnete auch nicht, am fraglichen Tag im fraglichen Hotel gearbeitet zu haben, nur habe sie das Zimmer eben nicht betreten. Ich glaube, so steht es im Buch von Wille. Kann aber auch sein, dass ich das aus einer Doku habe.
Zitat von student1980student1980 schrieb:bleibt auch die Frage woher die Fotografen wußten, daß das Zimmer betretbar war, sie hätten kaum die Tür geöffnet wenn Barschel gerade in Unterwäsche im Bett vermutet worden wäre
Die Journalisten wußten, wann Barschels Flieger zurück nach Hamburg ging. Daraus schlussfolgerten sie, dass er sich entweder bereits an ihnen vorbei aus dem Hotel geschlichen hatte oder zumindest bei seinen Abreisevorbereitungen sein müsse.
Zitat von student1980student1980 schrieb: ob die Fotografen Barschel für das Foto aufgerichtet haben
Der Verdacht bestand vom ersten Tag an. Kann sein, kann nicht sein. Knaur (der Journalist, der das Foto machte) streitet das vehement ab und hat es immer abgestritten. Jedenfalls war in Barschels Lunge kein Wasser. Mithin ist er nicht ertrunken und der Kopf kann auch nicht nach dem Tod wirklich tief unter Wasser gerutscht sein, sonst wäre die Lunge vollgelaufen (nehme ich an).


Zur Frage Mord oder Selbstmord trägt das aber alles nichts bei.

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Der Fall Uwe Barschel

15.05.2018 um 22:59
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Knaur (der Journalist, der das Foto machte) streitet das vehement ab und hat es immer abgestritten. Jedenfalls war in Barschels Lunge kein Wasser. Mithin ist er nicht ertrunken und der Kopf kann auch nicht nach dem Tod wirklich tief unter Wasser gerutscht sein, sonst wäre die Lunge vollgelaufen (nehme ich an).
Das deckt sich mit den Obduktionsergebnissen. Die Haare, so haben es die Kriminalisten erklärt, seien über die nasse Kleidung (den Hemdkragen und den Haaransatz im Nacken) im Laufe der Stunden mehr und mehr durchfeuchtet worden. Das Gesicht dagegen sei trocken gewesen.

Vermutlich war Barschel nicht bei Bewusstlosigkeit in die Wanne gerutscht, weil er das Handtuch unter den Kopf geklemmt hatte. Vielleicht war auch die Kleidung, die er noch anhatte, ein Grund, warum er nicht hinunterrutschte. Genauer konnte das vor Ort nicht untersucht werden, weil die Totenstarre bereits ausgeprägt war.

Die Stern-Journalisten hätten im Übrigen weder ein Motiv, die Leiche umzulagern, noch ein Motiv, dahingehend zu lügen. Sie hatten etwas Verbotenes getan (man geht nicht ungefragt in Hotelzimmer, erst recht nicht, wenn sich ein Politiker dahinter befindet). Die Entdeckung der Leiche hat daran nichts geändert. Und das schlechte Gewissen merkt man ihnen (neben dem Stolz, einen dicke Coup gelandet zu haben) noch bei jedem Interview an.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Zur Frage Mord oder Selbstmord trägt das aber alles nichts bei.
Zumindest brauchen wir uns hier insoweit nicht streiten... :-)


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Der Fall Uwe Barschel

15.05.2018 um 23:54
Der Mossad wars. Wie so etwas in der Praxis aussieht kann man in diesem Video sehen (Ermordung von
Mahmoud Al-Mabhouh in Dubei): https://www.youtube.com/watch?v=s8ajRErIOsc (Video: Mossad Murder in Dubai - Complete Timeline)


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16.05.2018 um 00:16
Klar, der Mossad. Und welches Motiv hatte der?


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16.05.2018 um 00:39
Zitat von AndanteAndante schrieb:Und welches Motiv sollte der Mossad gehabt haben? Bloß zu demonstrieren, dass er es kann, dürfte ja wohl nicht ausreichend gewesen sein.
Uwe Barschel, der Tote in Zimmer 317 – Spur nach Israel https://www.welt.de/politik/deutschland/article11104929/Uwe-Barschel-der-Tote-in-Zimmer-317.html


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Der Fall Uwe Barschel

16.05.2018 um 01:00
@Tyl3rD

Jeder Krimileser weiß, dass nur der als Täter in Frage kommt, der nicht nur die Gelegenheit und die Mittel zur Tatausführung hat, sondern auch ein Motiv. In dem von dir verlinkten Artikel wird als Motiv angeführt, dass Barschel eine Bedrohung für Israels Agenten dargestellt haben könnte. Konkreter wird es leider nicht.

Da fragt man sich doch, was das für eine Art von Bedrohung war. Drohte Barschel zu plaudern? Über wen wem gegenüber? Was wusste er so wichtiges, dass Israel/der Mossad entschieden, dass Barschel ausgerechnet auf diese spektakuläre Art und Weise (anstatt etwa durch einen perfekt inszenierten Verkehrsunfall) umgebracht werden musste?


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Der Fall Uwe Barschel

16.05.2018 um 08:00
Zitat von monstramonstra schrieb:Die Stern-Journalisten hätten im Übrigen weder ein Motiv, die Leiche umzulagern, noch ein Motiv, dahingehend zu lügen.
ich finde schon, daß sie ein Motiv hatten, sie haben immerhin eines der bekanntesten Pressefotos der deutschen Nachkriegsgeschichte gemacht und ihre Zeitung hatte hervorragendes Bildmaterial


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Der Fall Uwe Barschel

16.05.2018 um 08:01
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Die Journalisten wußten, wann Barschels Flieger zurück nach Hamburg ging. Daraus schlussfolgerten sie, dass er sich entweder bereits an ihnen vorbei aus dem Hotel geschlichen hatte oder zumindest bei seinen Abreisevorbereitungen sein müsse.
klar, Du hast vollkommen recht, war ich gar nicht drauf gekommen


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Der Fall Uwe Barschel

19.05.2018 um 11:06
Die Idee dass ein Journalist einen Tatort verändert, um zum Beispiel Bildmatrial dramaturgisch aufzuwerten, ist keineswegs absurd.
Das trifft auch Informationen zu.
Es gibt darüber einen guten Film: NIGHTCRAWLER Trailer #2 | Deutsch German [HD]: Youtube: NIGHTCRAWLER Trailer #2 | Deutsch German [HD]
NIGHTCRAWLER Trailer #2 | Deutsch German [HD]
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Vorsorglich merke ich an: Der Film behandelt nicht den Fall Barschel, sondern das Treiben der Medien.


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Der Fall Uwe Barschel

22.01.2019 um 20:01
Zitat von EC145EC145 schrieb am 14.03.2018:Frage. Warum befanden sich vom 09.10.1987 bis zum 11.10.1987 zwei BND Beamte in Genf ?
Und wie erklärst du Dir das Freya Barschel ( Ehefrau ) und Eike Barschel ( Bruder von Uwe Barschel ) einhellig anlässlich einer Pressekonferenz zum Schluss kamen das Ihr Ehemann und Bruder einem Mordanschlag zum Opfer gefallen sein muss.
Zitat von monstramonstra schrieb am 14.03.2018:Unabhängig von Mauss & Co. Der BND hat sicher Verbindungsbeamte in der Schweiz. Und 1987 waren Abrüstungsverhandlungen und UN in Genf unterwegs, da sollte der Auslandsnachrichtendienst eines wichtigen NATO-Staats schon auch vertreten sein.
Hier ist ein Filmbericht, der zu den Diskussionsbeiträgen passt:

https://www.youtube.com/watch?v=s0nhpreGUlc (Video: Mord an Uwe Barschel 11 Oktober 1987 - Toxikologische Aspekte)


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Der Fall Uwe Barschel

23.01.2019 um 15:36
Der Autor des Films, der Journalist Gero Gemballa, starb nur wenige Jahre später im Alter von gerade mal 41 Jahren an einer Herzattacke.

Erstaunlich.

Es wurde gemutmaßt, Ursache des Herzinfarkts könnte ein Nervengift der Colonia Dignidad (Chile) gewesen sein. Doch wer Herrn Barschel so raffiniert und ausgefeilt ermordert, der dürfte kein Problem haben, einen lästigen Journalisten aus dem Weg zu räumen. Also eine andere Organisation? Oder steht gar die Colonia Dignidad mit Barschels Tod in Zusammenhang? Über Chile, Pinochet und deutscher Rüstung gibt es ja auch Einiges zu erzählen.

https://www.sueddeutsche.de/politik/colonia-dignidad-gebunkerte-geheimnisse-1.283689


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Der Fall Uwe Barschel

23.01.2019 um 16:12
Interessanter als die recht einseitige "Story" im Film ist eigentlich die kontradiktorische Diskussion am Ende (ab Minute 44.00 - leider unvollständig):

In ihr geht es um das Gutachten des Schweizer Toxikologen Brandenberger, der es für möglich (d.h. nicht für bewiesen) hielt, dass die Betäubungsmittel vor dem tödlichen Gift (Barbiturat) verabreicht worden sind. Barschel könnte demnach also schon bewusstlos gewesen sein, als das Gift in seinen Körper gelangte.

Der Rechtsmediziner in der Diskussion verweist darauf, dass kein anderer Gutachter dem gefolgt ist. Herr Brandenberger habe offensichtlich noch keiner Obduktion beigewohnt, sonst hätte er sich nicht u.a. darauf berufen, dass sich in der Speiseröhre keine Medikamentenreste befunden hätten.


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Der Fall Uwe Barschel

23.01.2019 um 17:58
Zitat von monstramonstra schrieb:Der Rechtsmediziner in der Diskussion verweist darauf, dass kein anderer Gutachter dem gefolgt ist. Herr Brandenberger habe offensichtlich noch keiner Obduktion beigewohnt, sonst hätte er sich nicht u.a. darauf berufen, dass sich in der Speiseröhre keine Medikamentenreste befunden hätten.
So unsinnig ist der Verweis nicht.
Man ging wohl davon aus, dass man U.B. betäubte, bevor man ihm das tödliche Medikament verabreichte.
Das begründet die Untersuchung der Speiseröhre des Opfers insofern, da bei diesem Ablauf dort Reste des tödlichen Medikamentes verblieben sein könnten.


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Der Fall Uwe Barschel

24.01.2019 um 07:21
Zitat von 3THINKER3THINKER schrieb:So unsinnig ist der Verweis nicht.
Doch. Der Rechtsmediziner Prof. Bonte (der mit dem Fall selbst nicht befasst war) meint in der anschließenden Diskussion, es sei völlig normal, dass keine Medikamentenreste in der Speiseröhre gefunden wurden. Man fände bei Obduktionen nie Speisereste in der Speiseröhre. Er argumentiert etwas polemisch, dem Toxikologen Brandenberger (der kein Rechtsmediziner ist) sei dieser Umstand wohl nicht bekannt gewesen, weshalb alle rechtsmedizinischen Gutachten unisone der These Brandenbergers widersprechen.

Aus den fehlenden Medikamentenresten lässt sich also nichts ableiten. Erst recht nichts über eine Reihenfolge der Medikamenteinnahme oder deren zeitlichen Abstand (Zeit bis zur Bewusstlosigkeit). Die logische Frage, wie es bei Mord gelungen sein soll, Barschel zu zwingen, die betäubenden (nichttödlichen) Medikamente selbst zu schlucken, bleibt offen. So der Standpunkt der Rechtsmedizin.

Bei Annahme, er sei dazu - wie auch immer - gezwungen worden, stellt sich dann die nächste logische Frage: Warum sollte der/die Täter eine Zeit lang abwarten und dann mit erheblichen Aufwand mit einem Plastikschlauch das finale (tödliche) Barbiturat in den Magen bringen? Leichte Verletzungen der Speiseröhre, die bei einer Inkubation eines Schlauchs üblich sind, wurden im Übrigen in der Speiseröhre auch nicht entdeckt.

Es bleibt dabei: Alles spricht dafür, das Barschel die Medikamente selbst eingenommen hat. Auch ein Wisky-Fläschchen mit Spuren eines Antishistaminikums widerlegt das nicht. Brandenberger scheint sich etwas weit aus dem Fenster gelehnt zu haben und mit seiner These daneben zu liegen (die er selbst nur als denkbare Möglichkeit annahm). Sein Gutachten erlangte auch erst die Bedeutung eines vermeintlichen "Beweises", als die StA Lübeck damit eine Mordthese strickte.

Wenn es bei der Einnahme zeitliche Abstände gab, dann sind sie nicht toxikologisch nachweisbar. Selbst wenn, wären sie gut erklärbar. Barschel wird vermutlich erst eher beruhigende und dann nachfolgend betäubende und evtl. erst zum Schluss (vor Wirkungseintritt der Betäubung) das tödliche Medikament eingenommen haben, um einerseits die Kontrolle zu behalten und andererseits die Hemmschwelle zu senken. Die angesprochene Metabolisierung der Abbauprodukte im Blut lässt dabei (laut Prof. Bonte) wohl ebenfalls keine Aussagen zu.

Wie gesagt, die Diskussion ist sehr interessant und es ist schade, dass sie nicht vollständig ist.


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Der Fall Uwe Barschel

24.01.2019 um 14:36
Geht man davon aus, dass dass Opfer bereits vor der Verabreichung des tödlichen Medikamentes handlungsunfähig war, begründet das die Annahme, in der Speiseröhre, Reste der Substanz zu finden.


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24.01.2019 um 15:00
Wieso?


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24.01.2019 um 15:03
Zitat von monstramonstra schrieb:Wieso?
Kein Schluckreiz und kein Speichelfluss mehr. Vermutlich meint er das mit "handlungsunfähig".

Aber dann würde es auch recht wenig Sinn ergeben, dem quasi Toten noch was in den Rachen zu schütten.


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Der Fall Uwe Barschel

24.01.2019 um 17:28
Also für mich sind solche Überlegungen nachvollziehbar.
Allerdings handelt es sich, bei dem Befund zur Speisröhre des Opfers, um Informationen, die allein nicht geeignet sind, um daraus die Abläufe bist zum Eintreten des Todes herzuleiten.


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24.01.2019 um 18:15
Die Befunde zur Speiseröhre besagen, dass Barschel die Medikamente geschluckt hat, die er im Magen hatte. Anhaltspunkte für eine zwangsweise Einflößung (wie Verletzungen) gibt es nicht.


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Der Fall Uwe Barschel

24.01.2019 um 18:44
Angeblich verabreichte man dem Opfer ein Medikament, was das Risiko des Srbrechens minimiert.
Die Überlegung, dass das Opfer dann auch nicht mehr schlucken kann, hat dadurch ihre Berechtigung.


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