@WgahnaglFhtagn Zu den „buzzwords“ folgendes:
Allein die Aussage des Lufthansa-Piloten ist ein massives Indiz. Er hat zunächst klar gesagt, dass er auf dem Flug nach Genf Robert Gates, den damaligen stellvertretenden CIA-Direktor, an Bord gesehen habe – und zwar gemeinsam mit Barschel. Das ist eine hochbrisante Aussage. Wenn ein ranghoher US-Geheimdienstler zufällig auf demselben Flug wie ein politisch gefallener deutscher Ministerpräsident sitzt, kurz bevor dieser tot aufgefunden wird, dann ist das kein Zufall – das ist eine Spur.
Dass sich der Pilot, nachdem er diese Beobachtung geäußert hatte, plötzlich nicht mehr dazu äußern wollte, ist ebenfalls auffällig. Es gab Hinweise, dass er massiv unter Druck gesetzt oder bedroht wurde. Ein glaubwürdiger Zeuge, der zuerst spricht – und dann plötzlich schweigt –, das ist im Kontext von Geheimdienstoperationen ein altbekanntes Muster.
Und was Banisadr betrifft – klar, er war seit 1981 im Exil, aber gerade deshalb war er in Kontakt mit oppositionellen Netzwerken, Informanten und Exilanten aus dem Sicherheitsapparat. Solche Leute haben oft bessere Informationen als offizielle Stellen. Banisadr war überzeugt, dass Barschel in verdeckte Waffengeschäfte mit dem Iran verwickelt war – und dass er deshalb sterben musste.
Er hat explizit gesagt, Barschel sei ermordet worden, weil er zu viel wusste – möglicherweise über die Iran-Contra-Affäre oder illegale Waffenlieferungen an den Iran mit Wissen westlicher Geheimdienste. Diese politisch explosiven Zusammenhänge wären für CIA oder Mossad ein plausibles Mordmotiv gewesen – zumal Barschel durch seinen Rücktritt angreifbar und isoliert war.
Zusammengefasst: Wir haben eine glaubwürdige Zeugenaussage, die dann zum Schweigen gebracht wurde, ein glaubwürdiges Motiv, einen geopolitischen Kontext mit geheimdienstlicher Beteiligung – und einen Toten, dessen Todesumstände bis heute voller Widersprüche sind. Wer da noch an Selbstmord glaubt, blendet zu viel aus.