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The Last Of Us

1.003 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Zombie, Allmychan, The Last Of Us ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

The Last Of Us

04.07.2020 um 01:37
So, ich bin dann auch mal durch, hab gute 34h Spielzeit zusammen bekommen :D

Zur Story:

Spoiler

Das Spiel hat mich regelmäßig durch alle Höhen und Tiefen an Emotionen gezogen, aber das ist im Prinzip auch genau das, was ich persönlich von einem guten Spiel erwarte, dessen Hauptaugenmerk auf der Story liegt. Natürlich haben mir viele Dinge auch nicht "gefallen", angefangen mit Joels Tod, bei dem ich lange der Meinung war, dass doch sicherlich auch sowas wie ne Entführung mit kurzfristier Rettung am Ende getaugt hätte, oder dem zweiten Teil, den man mit Abby spielt. Gott war ich genervt davon. Sie war halt einfach irgendne Alte, die einen Liebling auf brutale Weise umgebracht hat und auch wenn man sicherlich damit rechnen konnte, dass Joel stirbt wo er doch Elli gerettet und somit die Chance auf Heilung zunichte gemacht hat, war die Brutalität mMn doch sehr unverhältnismäßig.

Aber für mich hat am Ende alles seinen Sinn gemacht und ich hab Naughty Dog innerlich als "geniale Mistkerle" verflucht :'D Ja, vor allem der Teil mit Abby hat sich streckenweise sehr lange gezogen, aber ich muss sagen, dass ich das rückblickend betrachtet auch größtenteils als notwendig seh. Man hat erfahren, dass sie ihren Vater und auch einige andere Menschen aus ihrem Leben verloren hat, weil sie von Joel getötet wurden, was im Prinzip ja nur noch zu der Sache mit dem Heilmittel hinzukommt. Denkt man dann etwas zurück, stellt man fest, dass sie keinesfalls vorhatte einfach so in das Dorf einzudringen und Leute dort abzuschlachten - sie will tatsächlich nur Joel und denkt erstmal darüber nach, ihn irgendwie da raus zu bekommen, ebenso wie sie Elli und Tommy am Leben lässt.

Im weiteren Verlauf kommen wir an den Punkt, an dem Elli alle Freunde von Abby (& Alice :() und unzählige WLFs, die ihr im Weg waren, getötet hat während Abby Joel zwar auf dem Gewissen hat, aber abgesehen davon, dass man im ersten Teil natürlich eine Bindung zu ihm aufgebaut hat, muss man mMn eben auch sehen was er da gemacht hat und was er ihr persönlich damit angetan hat.

Und das ist auch das, was das Spiel einfach verdammt gut hinbekommt; es gibt kein "gut" oder "böse", sondern einfach nur Menschen, denen unendlich viel Leid widerfahren ist und die mit den daraus resultierenden Emotionen nicht umgehen können, so dass sich da vor allem das Gefühl von wahnsinnigem Hass manifestieren konnte. Es ist insgesamt einfach eine fucking traurige Geschichte, wenn ich drüber nachdenk.

Wir haben Joel, der seine Tochter verloren und mit Elli einen Menschen gefunden hat, der die Trauer für ihn erträglich gemacht hat; der so eine starke Bindung zu ihr entwickelt, dass er einfach nicht zulassen kann, dass sie getötet wird, selbst wenn es bedeutet, dass es vielleicht nie wieder die Chance auf ein Heilmittel geben wird und er dafür unzählige Menschen töten muss. Als er ihr letztendlich die Wahrheit sagt und erzählt was er getan hat, bricht die Beziehung und er scheint die eine Person zu verlieren, die ihm so wahnsinnig wichtig ist.

Elli, der dieses Leben ebenso genommen wurde, indem Joel getötet wurde. Die Beiden hatten zwar den großen Bruch in ihrer Beziehung, aber gerade am Ende, als Ellie ihm sagt, dass sie versuchen möchte ihm zu verzeihen merkt man einfach wie sehr sie ihn liebt. Dazu kommt es aber letztendlich nie, da er vor ihren Augen brutal ermordet wird und sie dazu verdammt ist damit zu leben, ihn so lange von sich gestoßen und jetzt keine Chance mehr zu haben. Dass da sehr viel Selbsthass und Schuldgefühle hinter stecken sieht man mMn daran, dass sie auch nach all dem weiteren Leid, das sie und Dina durchmachen mussten und der lang ersehnten Möglichkeit auf ein friedliches Leben, nochmal losgezogen ist um Abby zu töten. Ihre inneren Dämonen haben sie da nicht losgelassen und das war für mich mitunter das Traurigste an dem Spiel, denn am Ende scheint sie doch nur alles verloren zu haben.

Und Abby, deren Leben zerstört wurde, als Joel sich dazu entschlossen hat Elli zu retten und dabei Abbys Vater und unzählige andere Mitglieder der Fireflies zu töten. Natürlich will ich nicht sagen, dass es deshalb gerechtfertigt ist "jemanden zu foltern und zu töten", aber sie ist nicht die schlechte Person, für die man sie am Anfang hält. Im Verlauf des Spiels trifft sie auf Yara und Lev, die ihr das Leben retten und sie fängt an sich mit ihrem Leben für die beiden einzusetzen, auch als Isaac und alle anderen WLFs sich gegen sie wenden. Weil sie das Richtige tun will. Sie findet ihre Freunde ermordet vor und beschließt trotzdem Ellie am Leben zu lassen und mit der Sache abzuschließen.

Klar, es ist keine schöne Sache, wenn ein Liebling (Ellie) sich dahingehend negativ entwickelt und ein Charakter, den man eigentlich überhaupt nicht kennt und für ne ganze Weile vermutlich erstmal "hasst" dann auf einmal doch einen deutlich positiveren Charakter hat. Es ist unangenehm, aber genau das soll es mMn auch sein um zu verdeutlichen, dass "Licht und Schatten zusammengehören".

Ich versteh auch nicht wirklich, wieso so viele sich über fehlende Logik hinter den Handlungen der Charaktere beschweren. Ich mein, mal ganz davon abgesehen, dass jeder einzelne schwer traumatisiert war/ist und die Lebensumstände katastrophal sind, handeln Menschen doch sowieso nicht immer logisch oder rational.. in Anbetracht der Umstände finde ich das tatsächlich kein bisschen problematisch um ehrlich zu sein. Ja, man kann vielleicht sagen, dass es ein einfacher Weg ist um alle möglichen Logiklücken zu decken und es so irgendwann absurd werden würde, aber wie gesagt, in dem Fall find ich persönlich es absolut im Rahmen. Klar hätte Ellie auch noch selbst zur Verfügung stellen können, nachdem sie herausgefunden hat was passiert ist, aber es ist schon nochmal etwas anderes, ob man bei einer OP stirbt, ohne dass man vorher etwas davon wusste (und halt auch nur im Nachhinein sagen könnte, dass man es so gewollt hätte), oder ob man sich bewusst auf den Weg macht, um zu sterben, was emotional sicherlich nochmal ne ganz andere Belastung ist.

Erst hab ich mich auch etwas über das Ende geärgert, denn es war für mich im Vergleich zu den Emotionen im restlichen Spiel doch eher sanft und unspektakulär.. :'D Aber auch das find ich eigentlich genau richtig, denn am Ende bleibt nach all dem Leid halt nur noch Leere. Es war ernüchternd und traurig, irgendwie hatte ich doch noch gehofft, dass Dina noch wartet und Ellie endlich ihren Frieden finden kann, aber so ist das Leben nunmal nicht immer und ich fand es so deutlich authentischer.


Was das Gameplay angeht, mich hat es eigentlich kaum gestört, dass viel doch irgendwie repetitiv war und die KI war für mein "Können" wohl auch angemessen :') Ich mags einfach, wenn ich ein Spiel auch ohne große Probleme spielen kann, ohne dass ich ständig drauf geh und frustriert bin (was ich sehr schnell bin :‘)) und für mich gibts da deshalb auch nicht wirklich was auszusetzen.

Alles in Allem hat es meine Erwartungen übertroffen und ich bin schwer begeistert!
Ich kann zwar verstehen, dass man sich mit manchen Entwicklungen eigentlich nur ungern anfreunden mag, aber das macht die Story deswegen ja nicht automatisch schlecht.

Naja, sei's drum. Am End ist das natürlich auch nur meine Meinung, aber ich kann für mich auf jeden Fall sagen, dass ich es großartig fand.

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The Last Of Us

04.07.2020 um 16:39
Hab es Gestern geschafft das Spiel durchspielen und finde es sehr gut, aufjeden Fall ein würdiger Nachfolger. Verstehe den ganzen Hate gegen das Spiel nicht.


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The Last Of Us

04.07.2020 um 19:15
Finde es gut, dass mit Lev ein Transgender-Junge dabei ist und das Thema damit ebenfalls im Spiel angesprochen wird. TLOU macht das einfach gut.


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The Last Of Us

05.07.2020 um 17:01
So, ich bin heute morgen auch fertig geworden. Es reiht sich auf jeden Fall in meine Top 10 ein und hat mich auf ganzer Linie überzeugt. Teile des verlängerten Epilogs fand ich etwas zu lang gehalten, aber die emotionalen Szenen danach haben das wieder wettgemacht.

SpoilerIm finalen Kampf zwischen Ellie und Abby habe ich mir nur noch gewünscht, dass es bald endlich vorbei ist - nicht weil es schlecht gewesen wäre, sondern wegen der extrem unangenehmen Gewalt, da man beide Charaktere liebgewinnen konnte und sich einfach nur ein wenig Frieden ersehnt hat. Deshalb war ich froh, dass das Ende dann doch ein wenig Gnade hat walten lassen nach all den traumatischen Erlebnissen davor. Ich bin normalerweise nicht empfindlich für gewalttätige Szenen, aber sowas habe ich bisher nur selten gesehen.


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The Last Of Us

06.07.2020 um 14:35
Spoiler:
Als ich den ersten Teil 2013 gespielt habe war das so eine Art Aha-Moment, denn das Spiel hat gezeigt was erzählerisch so möglich ist in Videospielen. Was viele kritisiert haben, ich aber geliebt habe, war die Tatsache, dass TLoU dem Spieler keinen nennenswerten Einfluss auf die Handlung überlässt.

20 Jahre nach Ausbruch der Zombie-Apokalypse und dem Fall der Gesellschaft hat sich eine Gruppe Menschen organisiert mit dem letzten verbleibendem Know-How, sie haben das nötige medizinischen Equipment zusammen getragen und arbeiten an einem Impfstoff. Klingt nach Standard Zombi-Story, mit der Ausnahme, dass wir den Typen spielen, der alle diese Leute aus egoistischen Gründen abschlachtet und damit die letzte Chance der Menschheit auf Rückkehr zur Normalität vor dem Ausbruch begräbt. Und wir sollen den auch noch sympathisch finden.
Als Spieler hat man keinerlei Einfluss darauf, viele Leute haben damals kritisiert, dass man die unbewaffneten Ärzte nicht am Leben lassen konnte, dass Joel auch noch Marlene tötet und, dass Joel Ellie anschließend über alles was passiert ist anlügt.

Ich mochte das damals schon, aber Teil 2 hat mir nochmal eine höhere Wertschätzung für diese Entscheidungen der Entwickler gegeben.


Teil 2 fährt eine ähnliche Schiene und zeigt moralische Abgründe im Kontext einer Welt in der Moral zu einem Luxus geworden ist, den sich die wenigsten noch leisten.
Rache ist ein ziemlich ausgelutschtes Motiv, aber hier bleibt es interessant, weil sich der Antrieb dahinter weiter entwickelt indem Ellie mehr über sich selbst lernt, vor allem darüber wie viel Selbstzerstörungstrieb sie von Joel geerbt hat (damit ging der erste Teil in Boston los. Die Dialoge zwischen Joel und Tess haben klar gemacht was Joel für ein Wrack war - die Verbindung zu Ellie hat ihn da teilweise rausgeholt, aber sein Wesen ist geblieben). Als Spieler sieht man noch dazu die Person an der Rache verübt werden soll, ihren Antrieb und ihre Probleme.
Abby und Lev spiegeln hier ein bisschen Joel und Ellie aus Teil 1 wieder. Lev ist der moralische Ankerpunkt im Spiel, das wird an einigen Stellen deutlich, am meisten aber als er Dina das Leben rettet in dem er Abby darauf aufmerksam macht, was sie da eigentlich gerade im Begriff ist zu tun. Die Rache bleibt aus, von beiden Seiten.
Ellie steht nun da mit den Bildern von Joel in ihrem Kopf, genauso wie den Bilder von Mel und Owen die sie getötet hat als sie versuchte in bester Joel manier heraus zu finden wo Abby ist. Die Gegenüberstellung der Interrogation-Szene aus Teil 1 und der aus Teil 2 is genial.
Youtube: Joel Interrogation vs Ellie Interrogation - The Last of Us Series
Joel Interrogation vs Ellie Interrogation - The Last of Us Series
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The Last Of Us als Reihe konfrontiert uns stets mit moralischen Abgründen, zeigt die aber nicht in Form von Taten von Bösewichten, sondern in Form von Taten der Hauptcharaktere mit denen wir mitfühlen. Im ersten Teil waren die Gräueltaten das Resultat egoistischer Liebe. Im zweiten Teil waren sie das Resultat von Trauer, Hass und Selbsthass. Immer waren sie das Produkt einer verfallenen Gesellschaft.

Der einzige Hoffnungschimmer, den das Spiel lässt, ist die Tatsache, dass Abby, Lev, Ellie und Dina noch am Leben sind.
Mehrere Szenen zeigten, dass sich Ellie und Abby im klaren über ihre Taten waren und die auch einordnen konnten.
Ich weiß nicht ob eine Redemption-Arc für diese Reihe angebracht wäre, aber sie wäre definitiv möglich und irgendwie wünscht man sie den Charakteren.


Gibt noch viel worüber man schreiben könnte, aber ich lass einfach mal ein Video hier, dass viele der Punkte nennt warum Teil 2 so gut ist und in vielerlei Hinsicht besser als Teil 1:
Youtube: How Does The Last of Us Part 2 Compare to the Last of Us Remastered? [Total Spoilers]
How Does The Last of Us Part 2 Compare to the Last of Us Remastered? [Total Spoilers]
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The Last Of Us

02.08.2020 um 23:45
@kontermann
Ist mir gar nicht aufgefallen, ich dachte die ganze Zeit lev wäre ein Junge oder hab ich jetzt alles irgendwie falsch verstanden beim ihm/ihr ><?


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The Last Of Us

03.08.2020 um 07:00
Scheint so, ja.


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The Last Of Us

03.08.2020 um 23:51
@Azamin
Im Spiel wird in den Dialogen deutlich, dass Lev als "Lily" geboren wurde, als Mädchen. Mit der Zeit begann er/sie sich aber im falschen Körper zu fühlen, was jedoch am Anraten Yaras unterdrückt und geheim gehalten wurde. Als Lily jedoch einem Stammesältesten als Frau versprochen wurde, kam es zur Eskalation. Lily/Lev rasiert sich den Kopf, um sich als Mann zu identifizieren, was jedoch auch den Bruch mit der Mutter und die Flucht vom Stamm bedeutete. Seitdem ist er Lev.


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The Last Of Us

15.08.2020 um 22:37
Den ersten Teil liebe ich.
Habe auch TLoU 2 gezockt und finde die Grafik und die teilweise liebevollen Details sensationell! Zur Story und wie ich sie fand, hat für mich "Game Sünden" alles wunderbar zusammengefasst...

Youtube: Alles falsch in The Last of Us Part 2 | GameSünden
Alles falsch in The Last of Us Part 2 | GameSünden
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The Last Of Us

16.08.2020 um 04:59
@ghita
Mal eine wenigstens kleine Zusammenfassung von dir wäre toll warum das für dich so ist. Nicht jeder guckt sich ein knapp 80 minütiges Video an, ohne zu wissen auf was du hinaus willst.


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The Last Of Us

16.08.2020 um 18:30
@Luke.Skywodka

hatte auch erst vor, die einzelnen Punkte niederzuschreiben, aber dann wäre es ein monströs langer Text geworden - deswegen dachte ich mir: verlink doch zu Gamesünden, weil dort vieles auftaucht, was mir in TLou2 nicht gefallen hat.

Im Video wird auch auf Abbys Vater und seinem Verhalten eingegangen, wobei mir das eigentlich immer noch zu wenig war, aber auch das Gamesünden-Video ist - trotz der Länge - noch zu kurz gewesen, fand ich.

Kein Mediziner - zumindest kein echter - würde einfach so ein Menschenleben (hier eines jungen, gesunden Mädchens) auslöschen, auch nicht in so einer Situation! Er hatte vor, Elly einfach zu töten, ohne sie vorher darüber aufzuklären und sie dann entscheiden zu lassen, was sie will - oder ob sie bereit wäre, ihr Leben für einen möglichen (!) Impfstoff zu opfern.

Er hat sich Joel mit einem Skalpell entgegengestellt und war bereit Joel zu töten, weil er die schon narkotisierte Elly nicht mehr "rausrücken" wollte! Was für ein "Arzt"!

Die Würde des Menschen ist unantastbar!


Noch was: mich ärgert oder regt das Spiel nicht auf; es gehört einfach nur zu den drölfzitausend Games, die ich gezockt habe. Ganz anders verhält es sich mit dem ersten Teil - eines meiner Lieblingsgames...


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The Last Of Us

20.08.2020 um 16:19
@ghita

Bin auch der Meinung, dass man den Arzt nicht als den Heiligen betrachten kann.

Und ganz ehrlich, ich als Joel hätte auch jeden getötet, wenn jemand das Leben eines geliebten Menschen von mir opfern würde, um "vielleicht" den Rest zu retten.

Aber auch das Handeln von Abby kann ich nachvollziehen. Ihr Hass hat sich all die Jahre angestaut und schließlich hat sie hart trainiert, um sich eines Tages zu rächen. Eine tragische Spirale, die ja am Ende zeigt, zu was Rache letzendlich führt.


Zusammengefasst: Fand ich den 2 Teil großartig, denn es zeigt, wie schnell sich bestimmte Handlungen auf die Zukunft auswirken können.

Das Leben spielt halt sein eigenes Spiel und es hat keinen Speicherpunkt. Wenn Joel zu dem Punkt hätte zurückkehren könnte, wobei er den Arzt verschont und nur bewusstlos geschlagen hätte, wäre alles wohl anders gekommen.


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The Last Of Us

21.08.2020 um 18:38
Zitat von ghitaghita schrieb am 16.08.2020:Kein Mediziner - zumindest kein echter - würde einfach so ein Menschenleben (hier eines jungen, gesunden Mädchens) auslöschen, auch nicht in so einer Situation!
25 Jahre nach der Apokalypse und, dass Ärzte sich nicht mehr strikt an den Hippokratischen Eid halten ist Stein des Anstoßes für dich?




Die Fireflys waren idealistische Fanatiker.
Joel war ein egoistischer Fanatiker.
Das deren Aufeinandertreffen unter diesen Umständen in Gewaltorgien ausartete ist nur logisch.


Ich denke das Problem was viele haben ist, dass sie Joel geliebt haben und dabei völlig übersehen haben was für ein verkommener Mensch er war, obwohl im ersten Teil ständig Hinweise darauf gegeben wurde. Von Joel selbst, von Tommy, von Tess...
Tess: "We're not good people, Joel."
Tommy: "I still have nightmares from those times." (Gemeint ist die Zeit die er mit Joel verbracht hat.)


Jetzt hat er im 2. Teil einen entsprechend "dreckigen" Tod erfahren und viele sind beleidigt...


Weder im 1. noch im 2. Teil gab es klare Aufteilungen in Gut und Böse und das ist ja auch irgendwie der Punkt dieser Welt.
Aber einen Faktor gab es der in beiden Teilen moralische Rechtfertigung lieferte: Das Einsetzen für andere.

Was Ellie für Joel war im ersten Teil was Lev für Abby im zweiten Teil.

Beide waren Mörder die keine Zeit für moralisches Abwägen hatten.
Ellie und Lev ließen sie jeweils hinterfragen was sie eigentlich taten.


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The Last Of Us

21.08.2020 um 21:28
@1.21Gigawatt

Habe gerade nicht die Zeit um ausführlicher zu antworten, werde es aber die Tage nachholen...

Auf die Schnelle: Weiter oben hatte ich das Gamesünden-Video verlinkt, weil es für mich die beste, kritische Zusammenfassung zu TLOU2 ist. Es ist ein langes Video, aber es lohnt sich, da reinzuschauen...
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Ich denke das Problem was viele haben ist, dass sie Joel geliebt haben und dabei völlig übersehen haben was für ein verkommener Mensch er war, obwohl im ersten Teil ständig Hinweise darauf gegeben wurde. Von Joel selbst, von Tommy, von Tess...
Tess: "We're not good people, Joel."
Tommy: "I still have nightmares from those times." (Gemeint ist die Zeit die er mit Joel verbracht hat.)
Zu dieser Passage empfehle ich dir im Video ab Minute 49:46 bis 51:56 - das sind nur zwei Minuten. Ich habe dir die betreffende Stelle rausgesucht und hoffe, der Link klappt.

Youtube: Alles falsch in The Last of Us Part 2 | GameSünden
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The Last Of Us

21.08.2020 um 21:35
Hm... hat wohl doch nicht gefunzt - wollte eigentlich direkt auf die erwähnte Stelle verlinken.

Ab 49:46 bis 51:56


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The Last Of Us

22.08.2020 um 09:57
Hm, also ich habe mir den entsprechenden Teil im Video angeschaut und stimme da nicht unbedingt zu. Ein großer Teil der Argumentation beruht darauf, dass man den Fireflies nicht zutraut, die Konsequenzen ihrer Taten richtig einzuordnen. Natürlich wäre es möglich, dass man wegen dem Impfstoff überfallen wird oder andere Fraktionen davon erfahren, aber würde man deshalb die Forschung tatsächlich einstellen? Man darf nicht vergessen, dass wir nicht von unseren heutigen moralischen Vorstellungen ausgehen dürfen. Ein unschuldiges Mädchen töten? Heute vielleicht noch unvorstellbar. Wir befinden uns aber seit Jahrzehnten in einer dystopischen, völlig zerstörten Welt, in denen es nur noch wenige Orte gibt, an denen eine gewisse Form der menschlichen Zivilisation fortbesteht. Der Tod ist allgegenwärtig, Milliarden sind schon gestorben. In dieser Situation würde wohl jeder Mediziner der Welt so ziemlich jedes Opfer für eine mögliche Rettung in Kauf nehmen - sei die Chance auch noch so gering.

Außerdem wird teilweise gerne so getan, als seien Joel und Ellie in irgendeiner Hinsicht "besser" als Abby. Besonders Ellie richtet auf ihrem Pfad der Rache ein einziges Blutbad an und lässt sogar ihre Familie zurück, um für noch mehr Leid zu sorgen - wofür? Es gibt kein gut oder böse mehr in dieser Welt, nur noch Schattierungen. Jeder hat eine Menge Schuld auf sich geladen. Mehr mit Ellie zu sympathisieren ist rein rational gesehen nach der zweiten Hälfte des Spiels nicht haltbar.


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The Last Of Us

25.08.2020 um 01:17
Hallo!

@1.21Gigawatt

@neonbible

es fällt mir schwer, euch zu antworten, weil ich das Spiel nicht ernst nehme - deswegen verlinkte ich ja auch die Gamesünden-Seite, die Spiele satirisch mit einer ordentlichen Schippe Sarkasmus betrachtet.

Zusammengefasst: bei TLOU2 gingen mir die unerträglichen Logikfehler mächtig auf den Senkel. Normalerweise sehe ich darüber hinweg, wenn bei Games, Filmen oder manchmal (leider) auch in Büchern gewisse Logikfehler auftreten, solange sie sich im Rahmen halten! Aber TLOU2 hat alles an Logik und Nachvollziehbarkeit geschrottet, nach dem Motto: "Friss die Story, wie sie dir serviert wird und wenn nicht, hast du keine Ahnung und bist dann aufjedenfall wegen dies und das voll phob und kapierst eh nix oder bist ein hater" :klugmaul:

Erstaunlich finde ich nach wie vor diese - so meine Beobachtung - verbissene Diskussion von Pro und Contra TLOU2. Das habe ich in dieser Form noch nie zuvor erlebt! - Normalrweise tauscht man sich über ein Game aus und der eine sagt, das war voll Scheiße und der andere fand es aber toll. Und dann war es das dann auch, ganz frei von Groll aufeinander.

TLOU1 hat mich damals emotional voll gepackt, was selten passiert; war einfach gut und stimmig - naja, überwiegend... es war 'ne ordentliche Story und jetzt muss ich wohl hinzufügen, dass es meine (!) Meinung ist, wobei das doch immer klar sein sollte, wenn man was schreibt, aber ich geh mal auf Nummer sicher, weil man das jetzt doch immer extra erwähnen muss .. :troll:


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The Last Of Us

25.08.2020 um 14:34
Zitat von ghitaghita schrieb:bei TLOU2 gingen mir die unerträglichen Logikfehler mächtig auf den Senkel.
Ich fand den ersten Teil deutlich unlogischer.
Die Notwendigkeit Ellie durch fremde Schmuggler transportieren zu lassen macht keinen Sinn. Marlene selbst kam ja auch von Boston nach Salt Lake City und die Fireflies hatten offensichtlich extrem viele Leute. (Ausgehend davon wieviele man von denen nieder mäht)
Der Umstand, dass man die Fireflies findet als Ellie gerade ohnmächtig ist und die Fireflies sie dann direkt unters Messer legen wollen ist auch so eine Sache die logisch gar keine Sinn macht, aber eben für die Story notwendig war.

Aber solche Logiklücken stören in keinster Weise, im ersten Teil nicht und im zweiten noch weniger.


Was die Story im zweiten Teil vor allem auszeichnet ist die Konsequenz und logische nachvollziehbarkeit der Events.
So massive Logiklücken wie im ersten Teil gab es nicht.


Joel's Ermordung ist die logische Konsequenz seiner Aktionen im ersten Teil.
Das verkommen der Fireflys zu brutalen Mercenaries ist die logische Konsequenz gescheiterten Idealismusses.
Ellie's Rachsucht ist die logische Konsequenz ihres toxischen Verhältnisses zu Joel, das durch seinen Tod nie Aufarbeitung erfuhr.
Abbies Abkehr von der WLF ist logische Konsequenz ihrer abgeschlossenen Rache und der Suche nach einem neuen Sinn, denn sie dann vorerst in Lev und Yara findet. Abby Geschichte ist im Grunde eine Spiegelung von Joels im ersten Teil. Lev ist für Abby was Ellie für Joel war.
Ellies verschonen von Abby am Ende ist die späte Realisierung der Sinnlosigkeit ihrer Motivation und genau das ist der Grund warum das Ende so gut ist: Während der erste Teil damit endete das Ellie ihre Agency genommen wurde (durch Joel), endete der zweite Teil damit, dass sich sich ihre Agency zurück holte (von Joel).
Zitat von ghitaghita schrieb:Erstaunlich finde ich nach wie vor diese - so meine Beobachtung - verbissene Diskussion von Pro und Contra TLOU2.
Idioten im Internet haben beschlossen, dass das Game "SJW-Propaganda" ist und nutzen ihre Plattformen um dieses Narrative zu verbreiten. Viele fallen drauf rein und wiederholen den Blödsinn.

Tatsächlich ist das Spiel aber technisch, graphisch, spielerisch der Konkurrenz recht weit voraus und auch Story und Writing sind hervorragend.

Man kann schon sagen, dass einem die Story nicht gefällt, weil sie sehr depressiv und brutal und nihilistisch ist. Aber man kann nicht sagen, dass sie schlecht ist. Verglichen mit allem anderen was man so spielen kann sind die Dialoge aller Erste Sahne, die Themes der Geschichte sind vielfältig und interessant und genial präsentiert.
Ich mein, das Spiel ist nicht umsonst eines der am besten bewertetsten Spiele der Generation.


Und daher kommt denke ich auch der Konflikt. Die Hater wollen ihren Hate irgendwie "objektiv" rechtfertigen und saugen sich deswegen völlig absurde Kritikpunkte aus den Fingern die "beweisen" sollen, dass das Spiel schlecht ist, anstatt einfach zuzugeben, dass das Spiel sehr gut ist, aber eben nicht ihren Geschmack trifft.


Ist ein bisschen so als würde man Fantasy-Settings nicht mögen und deswegen versucht man dann zu argumentieren, dass die Herr der Ringe Trilogie objektiv schlecht ist.
Man muss es nicht mögen, aber zu behaupten es wäre schlecht ist halt einfach hirnrissig.


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The Last Of Us

28.08.2020 um 01:09
@1.21Gigawatt

Joels Ermordung ist die logische Konsequenz von ... what!? :D
Es ist eine Pandemie, wo jeder versucht zu überleben; da geht es um weit mehr als Klopapier und Hefe horten und da will man einem mit moralisch verwerflichen Dingen kommen, wie: Joel hat früher mal ganz schröckeliche Dinge getan hat - das hatter auch mal gesagt :D

Wenn man danach geht, müssten fast alle von der durchgeknallten Abs brutal mit einem 4er Eisen gefoltert und getötet werden, denn sie hätten es verdient :D

Toxisches Verhältnis zu Joel?
Interessante Sichtweise, die ich nicht sehe - ganz im Gegenteil - Joel war ein Mentor und Ziehvater für Ellie. Also ich meine den Joel und die Ellie, die sie im ersten Teil waren, bevor man deren Charaktere im zweiten Teil demontiert hat.

Abs Abkehr von der WLF war die logische Konsequenz, weil Lev einer von den Scars war. Man kann es sich natürlich auch schönreden...

Ich wage nicht nur zu sagen, dass die Story schlecht ist, denn sie ist noch mehr: absolut unterirdisch. In einer Pandemie, wo jeder ums Überleben kämpft, kommen die einem mit der ausgelutschtesten Story überhaupt: Rache. Ausgelutschter gehts kaum noch. Dabei hat eine Pandemie so ein riesiges Potenzial, eine Geschichte zu erzählen, die eben mit einer Pandemie zu tun hat. Wenn man was anständiges zum Thema "Rache" sucht, sollte man sich bsw. Melvilles "Moby Dick" zu Gemüte führen - ob als Film oder in Buchform. Buch ist natürlich besser, aber wer liest sowas schon..

In einigen Punkten, auf die ich eingegangen bin und auch sonst sind wir absolut unterschiedlicher Meinung, besonders bei den "logischen Konsequenzen" - aber, das ist völlig ok, denn es interessiert mich, warum man das Spiel gut findet und ich habe mir auch einige Gedanken zu deinen Pro-Argumenten gemacht und werde da noch über den einen oder andern von dir angeführten Punkt nachdenken ...
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Und daher kommt denke ich auch der Konflikt. Die Hater wollen ihren Hate irgendwie "objektiv" rechtfertigen und saugen sich deswegen völlig absurde Kritikpunkte aus den Fingern die "beweisen" sollen, dass das Spiel schlecht ist, anstatt einfach zuzugeben, dass das Spiel sehr gut ist, aber eben nicht ihren Geschmack trifft.
Dazu muss ich jetzt aber doch genauer eingehen: Was soll das mit den "Hatern"? Wenn ich das Spiel Scheiße finde, dieses auch begründe, unterstellst du mir, dass ich mir so "irgendwie objektive" Kritikpunkte aus den Fingern sauge und bin dann deinen Augen ein Hater? Sensationell! :D Mit dieser Argumentation kann man ja keinen mehr ernst nehmen, der anderer Meinung ist und ihm noch "Haaater" hinterherrufen! :D Ist dir selbst diese Denkweise nicht doch zu simpel? Und dann der Zusatz, dass man als "Hater" nur nicht "zugeben" will, dass das Spiel gut ist. Sorry, das ist so absurd - da fehlen mir schlicht die Worte...

Sorry, wenn sich das ein wenig chaotisch liest, hab einfach auf das geantwortet, was mir spontan auffiel.


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The Last Of Us

28.08.2020 um 12:56
Zitat von ghitaghita schrieb:Joels Ermordung ist die logische Konsequenz von ... what!? :D
Er hat die Fireflys praktisch ausgelöscht und die letzte Hoffnung auf ein Heilmittel damit begraben.
Das alle die davon wusste hinter ihm und Ellie her sein werden war klar.
Er hat es auch selber gewusst.

Als er am Ende des 1. Teils Marlene erschossen hat er es sogar vorhergesagt.

Und als er gemerkt worauf Abby aus ist wusste er auch direkt wieso.
Zitat von ghitaghita schrieb:Toxisches Verhältnis zu Joel?
Interessante Sichtweise, die ich nicht sehe - ganz im Gegenteil - Joel war ein Mentor und Ziehvater für Ellie. Also ich meine den Joel und die Ellie, die sie im ersten Teil waren, bevor man deren Charaktere im zweiten Teil demontiert hat.
Ellie wusste direkt dass er sie angelogen hat und in dem Moment wusste sie auch, dass sie sich nicht auf Joel verlassen kann, da er egoistisch ist und seine Interessen im Sinn hat, nicht ihre.

Abgesehen davon wusste sie in Jackson überhaupt nicht miteinander umzugehen. Waren sie Freunde? Vater Tochter? Und wie kann man das ganze unausgesprochene zwischen ihnen ignorieren? Die Konsequenz war Distanz.

Das haben die Writer komplett richtig gemacht. Ein gutes Verhältnis zwischen Joel und Ellie hätte den ersten Teil komplett entwertet.
Zitat von ghitaghita schrieb:Abs Abkehr von der WLF war die logische Konsequenz, weil Lev einer von den Scars war. Man kann es sich natürlich auch schönreden...
Völlig irrelevant wer Lev und Yara waren. Genauso wie es im ersten Teil völlig irrelevant war wer Ellie war.
Es geht um Verantwortung, die weder Joel noch Abby anfangs wollten doch dann extrem ernst nahmen.
Zitat von ghitaghita schrieb:Ich wage nicht nur zu sagen, dass die Story schlecht ist, denn sie ist noch mehr: absolut unterirdisch. In einer Pandemie, wo jeder ums Überleben kämpft, kommen die einem mit der ausgelutschtesten Story überhaupt: Rache.
Es geht aber gar nicht um Rache. Es geht um Selbstbestimmung.

Genauso wie es im ersten teil nicht um Heilmittel ging, sondern um Joels und Ellies Beziehung.
Zitat von ghitaghita schrieb:Dabei hat eine Pandemie so ein riesiges Potenzial, eine Geschichte zu erzählen, die eben mit einer Pandemie zu tun hat.
Der erste Teil hatte doch auch nix mit der Pandemie zu tun. Das war nur Deko.
Es ging in The Last of Us immer um Menschen und wie sie mit den Situationen in denen sie sind umgehen.
Zitat von ghitaghita schrieb:Dazu muss ich jetzt aber doch genauer eingehen: Was soll das mit den "Hatern"? Wenn ich das Spiel Scheiße finde, dieses auch begründe, unterstellst du mir, dass ich mir so "irgendwie objektive" Kritikpunkte aus den Fingern sauge und bin dann deinen Augen ein Hater?
Ja.
Siehe:
Zitat von ghitaghita schrieb:Ich wage nicht nur zu sagen, dass die Story schlecht ist, denn sie ist noch mehr: absolut unterirdisch.
Wann kam es das letzte mal vor, dass ein Spiel das durch die Bank Top-Wertungen erhielt so emotionale Abneigung bei einigen Spielern hervorrief?


Meiner Meinung nach ist das die Konsequenz von NaughtyDogs Entscheidung mit dem Spiel nicht die Geschmäcker einer jungen, weißen, männlichen Zielgruppe anzuvisieren, sondern die Zielgruppe deutlich breiter zu stecken.
Beim Design, den Themen, den Charakteren wird das deutlich und für viele "#Gamer" scheint das eine besondere Kränkung zu sein, wenn einer der größten, besten und technisch Aufwändigsten Vertreter ihres Lieblingshobbys plötzlich nicht mehr ausschließlich für weiße Männer gedacht ist.*
Das ist schwer zu ertragen und dann muss man natürlich Gründe finden um das schlecht zu finden.
Und zusätzlich noch Verschwörungstheorien die erklären warum die Reviews so gut sind.


*Da gibt es keinen Heldentod für die Vaterfigur, stattdessen eine durchtrainierte Frau, lesbische Romantik, ein Kind das seine Geschlechteridentität gegen Ignorante Hinterwälder durchsetzt, Schwangerschaft, die Aufarbeitung und Überwindung von Joels Abgründen als Mensch und das auflösen einfacher moralischer Einordnung der Geschehnisse.
Und alles steht im Sinne der Selbstfindungsphase einer jungen Frau die heraus finden muss was selbstbestimmtes Handeln ist, nachdem es ihr ihr Leben lang verwährt wurde von denen die sie liebte.

Das sind Themen, die der geneigte junge, weiße Mann von seinem Lieblingshobby nicht gewohnt ist. Vor allem nicht aus persönlicher Perspektive die Empathie einfordert und schon gar nicht von AAA-Titeln.


Dieser Trend Zielgruppen breiter zu fassen wird sich in Zukunft noch stärker zeigen und durchsetzen.

Das habe ich vor fast 10 Jahren schon gesagt als diese Gamergate Sache losging und plötzlich jeder so getan hat als würde Anita Sarkessian Videospiele ruinieren.
Das war nichts weiter als der notwendige Übergangsprozess eines Nischenmediums, das sich um eine junge, weiße, männliche Zielgruppe gebildet hatte, hin zu einem Massenmedium.


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