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Warum wird die Wissenschaft mit Wahrheit gleichgesetzt?

322 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wissenschaft, Wahrheit, Wirtschaft ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Warum wird die Wissenschaft mit Wahrheit gleichgesetzt?

03.01.2015 um 12:00
Zitat von Pan_narransPan_narrans schrieb:Jockel scheint das ja eigentlich implizit zu akzeptieren.
Einerseits akzeptiert er es schon, indem er die konventionell in der deutschen Sprache gebräuchlichen Begriffe, die ja auch nur von Menschen zugeordnet wurden, benutzt. Andererseits prangert er genau DAS, nämlich die willkürliche Zuordnung, an, weil sie auf falschen Prämissen aufgebaut sein könnte. Wobei ich nicht verstehe, was an Begriffszuordnung bzw. der Einigung auf einen bestimmten Begriff für ein Ding mit einer bestimmten Eigenschaft schon falsch sein könnte?!
Klar könnte man zu dem, was wir konventionell blau nennen auch grün sagen, das ändert ja aber nix an der Eigenschaft, dass das elektromagnetische Wellen mit einer Wellenlänge von ~ 450nm sind.

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Warum wird die Wissenschaft mit Wahrheit gleichgesetzt?

03.01.2015 um 18:58
Weil es so ist???


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Warum wird die Wissenschaft mit Wahrheit gleichgesetzt?

03.01.2015 um 19:03
Zitat von CrusiCrusi schrieb:Weil es so ist???
Kannst Du Dich auch genauer ausdrücken oder nur rumdeuteln?!


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Warum wird die Wissenschaft mit Wahrheit gleichgesetzt?

05.01.2015 um 13:39
Die Frage ist zwar etwas überspitzt zudem sowieso sehr holprig formuliert, und evtl. auch eher plakativ gemeint,

aber...

Weil "Wissen" nun mal das ist, was die Wissenschaft generiert. Und, dass "wissen" und "Wahrheit" semantisch ziemlich eng verbunden sind, ist soweit bekannt, denke ich.


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Warum wird die Wissenschaft mit Wahrheit gleichgesetzt?

05.01.2015 um 19:50
Zitat von dunkelbuntdunkelbunt schrieb:Weil "Wissen" nun mal das ist, was die Wissenschaft generiert. Und, dass "wissen" und "Wahrheit" semantisch ziemlich eng verbunden sind, ist soweit bekannt, denke ich.
nee leider überhaupt nicht. :(


"Die einflussreichste sprachanalytisch orientierte Theorie ist die semantische Wahrheitstheorie von Alfred Tarsk"

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Warum wird die Wissenschaft mit Wahrheit gleichgesetzt?

05.01.2015 um 19:58
@fritzchen1
Verstehe das jetzt irgendwie nicht, sorry.


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Warum wird die Wissenschaft mit Wahrheit gleichgesetzt?

07.01.2015 um 08:29
Es stimmt, die Wissenschaft ist nicht unfehlbar, aber sie hat den unschätzbaren Vorteil, dass sie sich permanent selbst kontrolliert, korrigiert, verbessert und weiterentwickelt !

Das kann man allerdings nicht von allen Wissenschaftsdisziplinen behaupten. Eine dieser nicht verbesserungsfähigen Disziplinen ist z.B. die Theologie. Da steht das Forschungsergebnis bereits vorher fest: GOTT ! (So ein Schmarren aber auch ! Welcher Volltrottel kam überhaupt auf die Idee, die Religiotie in den Rang einer wissenschaftlichen Disziplin zu erheben !)


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Warum wird die Wissenschaft mit Wahrheit gleichgesetzt?

07.01.2015 um 10:33
Zitat von Argus7Argus7 schrieb:Da steht das Forschungsergebnis bereits vorher fest: GOTT
Na ja. Es ist eben ein Postulat, das diesem Wissenschaftszweig zu Grunde liegt. Und da die Existenz eines allmächtigen Wesens weder beweisbar noch abstreitbar ist, ist es eben eine abstrakte Grundlage mit dem Ausgangspunkt (nicht dem Ziel!), dass es ein solches Wesen gibt.


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Warum wird die Wissenschaft mit Wahrheit gleichgesetzt?

07.01.2015 um 21:00
Zitat von Argus7Argus7 schrieb:Eine dieser nicht verbesserungsfähigen Disziplinen ist z.B. die Theologie. Da steht das Forschungsergebnis bereits vorher fest: GOTT !
Theologie hat sich stark gewandelt und wird dies auch weiterhin tun. Und Gott ist nicht das Forschungsobjekt.
Zitat von Argus7Argus7 schrieb:(So ein Schmarren aber auch ! Welcher Volltrottel kam überhaupt auf die Idee, die Religiotie in den Rang einer wissenschaftlichen Disziplin zu erheben !)
Theologie ist historisch gesehen in Europa die Mutter der Universität, und noch heute sind die Studiengänge des Theologiestudiums inhaltlich eine Art Kompendium der Geisteswissenschaften.
Die aus dem christlichen Bildungswesen und -gedanken des mittelalterlichen Westeuropas entstandene Universität gilt als eine klassisch europäische Schöpfung. Die Ursprünge liegen in den Kloster- und Domschulen, welche bis ins 6. Jahrhundert zurückreichen. Im Laufe der Zeit haben sich sowohl die Struktur, als auch die Fachbereiche der Universitäten erweitert und verändert.
Wikipedia: Universität#Geschichte

Auch wenn das Studium der Theologie sehr wissenschaftlich ist ( Wikipedia: Christliche Theologie#Methodik ), so ist Theologie dennoch keine Wissenschaft im strengen Sinn, das ist richtig. (Rechtlich gilt sie aber als wissenschaftliche Disziplin.) Und nicht nur das, mit einem abgeschlossenen Studium stehen einem nur mit konfessioneller Anbindung Arbeitsmöglichkeiten offen (atheistische Pfarrer gibts nicht). Dennoch gehört die Theologie eben aus den genannten historischen Gründen zur Universität dazu. UNd auch der Aspekt der "Qualitätssicherung" ist nicht zu verachten: An den Unis werden keine Fundamentalisten ausgebildet, sondern wissenschaftlich Geschulte.


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Warum wird die Wissenschaft mit Wahrheit gleichgesetzt?

08.01.2015 um 07:18
@perttivalkonen

Irgendwann muss man sich darüber klar werden, dass die Theologie auf reinen Mythen und durch nichts bewiesenen Annahmen (Märchen !!!) basiert. Selbst das exakte Geburtsjahr des angeblichen Gottessohnes ist nicht dokumentiert. Fakt ist auch, dass z.B. im sumerischen Gilgamesch Epos die Sintflut bereits viel ausführlicher beschrieben ist als in der Bibel. Dieses Epos entstand bekanntlich einige tausend Jahre vor der Geburt des Gottessohnes. Das belegt die Tatsache, dass die Verfasser der Bibel so einiges aus älteren Quellen abgekupfert haben.

Dazu aus Wikipedia der folgende Absatz:
Viele heutige Exegeten bestehen nicht auf einer Historizität der Genesistexte, sondern weisen ihnen den Charakter eines Mythos zu, in dem sich Glaubenserfahrung ausdrückt. Von römisch-katholischer oder protestantisch-landeskirchlicher Seite wird eine Geschichtlichkeit der Sintflut nicht als notwendiger Bestandteil christlichen Glaubens angesehen. In Kreisen evangelikaler Christen gilt die Sintflut dagegen als historisches Ereignis. (Zitatende)

Da wurde von den Christen seit der Gründung ihrer Religion so einiges zusammen fantasiert und den allzu gutgläubigen Menschen als "biblische Wahrheit" verkauft. Das gilt folgerichtig auch für den von Menschen "erfundenen" Satan. Das sind alles Stories, Mythen und Legenden die samt und sonders auf nicht erwiesenen Fakten beruhen. Deshalb spricht man ja auch vom Glauben und nicht von dokumentiertem Wissen.

Im übrigen haben die Religionen in der Geschichte der Menschheit schon jede Menge Unheil angerichtet. Ich würde mich zutiefst schämen, mich als Mitläufer einer christlichen Religion zu bekennen, deren geschichtliche Vergangenheit von jeder Menge Blut - viel Blut ! - gekennzeichnet ist. Das aktuelle Geschehen in der Welt belegt zudem unübersehbar, dass der Einfluss der Religionen - egal welcher - der Menschheit nichts Gutes beschert hat. Aber dieser blutige Anteil der Religionen an der Menschheitsgeschichte wird im Theologie-Studium offenbar übersehen und ausgeblendet.


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Warum wird die Wissenschaft mit Wahrheit gleichgesetzt?

08.01.2015 um 07:32
@perttivalkonen schrieb:
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:An den Unis werden keine Fundamentalisten ausgebildet, sondern wissenschaftlich Geschulte.
Ist ja toll ! Wissenschaftlich geschulte Märchenerzähler !!!


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Warum wird die Wissenschaft mit Wahrheit gleichgesetzt?

08.01.2015 um 08:54
@Argus7

Dir ist aber schon klar, daß ein Theologie-Studium deutlich mehr umfasst, als die Bibel zu lesen?

Ich bin auch Atheist, aber muss man deswegen so einen Aufriss machen?

Nicht alle Theologen werden Kleriker und mir ist es lieber, wenn die Kleriker eine umfassende Ausbildung, auch im Hinblick auf Historie und Widersprüche, auf einer weltlichen Universität genießen, als eine interne Ausbildung in der jeweiligen Kirche/Glaubensgemeinschaft.


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Warum wird die Wissenschaft mit Wahrheit gleichgesetzt?

08.01.2015 um 13:15
@Argus7
Zitat von Argus7Argus7 schrieb:Irgendwann muss man sich darüber klar werden
daß Deine jetzige Entgegnung sachlich nichts mehr mit Deiner vorigen Darlegung "warum Theologie weder wissenschaftlich ist noch an die Uni gehört" zu tun hat. Es ist ein allgemeiner Vorwurf gegen Kirche / Religion, der weniger zeigt, was in Sachen Kirche so Tatsache sei, als vielmehr erkennen läßt, worum es Dir eigentlich ging. Deiner Ablehnung von Religion freien Lauf zu lassen, auch wenns hier gar nicht Thema war.

Daß und warum Deine neuerlichen Behauptungen, so ähnlich sie den historischen Tatsachen auch klingen, dennoch deutlich davon entfernt sind, die Realität zu erfassen, das kannst Du gerne in einem dazu passenden Thread diskutieren. Gerne auch mit mir, wenns nicht in "Religion und Spiritualität" ist. Nur ne kurze Andeutung: Zwei atheistische Ideologien haben im 20. Jahrhundert mehr Menschen das Leben gekostet (Kriegsopfer nicht mitgerechnet), als es die Kirchen seit ihrem Bestehen mit Kreuzzügen, Hexenverfolgungen, Ketzerverbrennungen usw. hinbekommen haben. Desweiteren sind Exegeten Theologen, es sind also die Theologen selbst, die die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Historizität biblischer Berichte zutagefördern. Es gäbe zu allen von Dir angesprochenen Sachen was zu sagen, sehr viel mehr. Vielleicht recherchierst Du einfach auch nur genauer, bevor Du solche "Tatsachen" anschleppst, und klemmst Dir diese Dasistso's bis dahin.


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Warum wird die Wissenschaft mit Wahrheit gleichgesetzt?

09.01.2015 um 08:15
@perttivalkonen
@Commonsense


Das Thema "Religion" gehört sehr wohl zum Thema dieses Threads. Wenn man die Theologie als Wissenschaft bewertet sehen will, muss es doch erlaubt sein, darauf hinzuweisen, was für ein dümmlicher pseudowissenschaftlicher Bockmist dahinter steht.

Ja, es stimmt, dass es mich bewegt, wenn man miterleben muss, wie sich das Thema Religion auf unser aller Leben auswirkt. Solange die christlichen Religioten ihren missionarischen Eifer seit nunmehr über zweitausend Jahren ausleben, muss es doch auch erlaubt sein, dagegen anzugehen. Extremistische fundamentalistische Christen und Islamisten sind es doch, die ihre Glaubenskriege in unser aller Leben hineintragen. Ich widerspreche deshalb deiner Aussage, dass es atheistische Ideologien waren, die mehr Blutopfer produziert haben sollen. Dieser blutige Rekord ist eindeutig dem Christentum anzulasten. Die blutigen von Christen inszenierten Missionierungskampagnen in Südamerika und Afrika hast du offenbar nicht mitgerechnet. Spanische und portugiesische Eroberer haben schließlich ganze Völker ausgerottet oder versklavt. Die Opfer der Inquisition (Hexenverbrennungen !) hast du ja schon erwähnt.

Die Verbrechen des Kommunismus unter Stalin, die gegen den christlichen und muslimischen Glauben, aber auch gegen die jüdische Religion gerichtet waren, hast du ja erwähnt. Mir ist aber nicht klar, welche andere atheistische Ideologie es denn noch geben soll ? Die Nazis können es nicht gewesen sein, denn Hitler war ja ein "gläubiger" Katholik. Das gab er zumindest vor.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass ich viele Freunde und Bekannte habe, die entweder Christen oder Muslime sind. Ich war vor geraumer Zeit auch Trainer eines Fußballteams, welches zu über 90 Prozent aus Muslimen bestand. Ich habe auch akzeptiert, wenn sie im Ramadan mit hungrigem Magen spielen mussten. Wenn Religion als reine Privatsache gesehen wird, kann ich das durchaus akzeptieren. Aber leider sieht die Realität erheblich anders aus. Es wird nach wie vor mehr oder weniger aggressiv missioniert. Leider ist unser Land weit davon entfernt, sich als laizistisch zu verstehen, denn die Einmischung der Religioten in die Politik wird nach meinem Empfinden immer stärker. Die strikte Trennung von Religion und Politik würde wesentlich dazu beitragen, dass sich Konfliktsituationen, wie wir sie derzeit erleben, vermeiden ließen.

Dass die Theologie eine ernsthafte Wissenschaftsdisziplin sein soll, muss man mir allerdings erst noch stichhaltig begründen. Auf einer reinen durch Mythen begründeten Annahme eine Wissenschaft zu etablieren, steht doch auf sehr wackeligem Grund. Dass das Theologie-Studium nicht nur auf Bibel- oder Koranlesen aufbaut, weiß ich auch. Wäre ja noch schöner, denn was die Bibel anbetrifft, steckt dieses Flickwerk nachweislich aus jeder Menge von nicht zu widerlegenden Widersprüchen.


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Warum wird die Wissenschaft mit Wahrheit gleichgesetzt?

09.01.2015 um 08:23
@Argus7

Das ist Deine Interpretation des Threads, aber nicht die Intension und das dürfte Dir auch bekannt sein.

Daß Theologie an Universitäten gelehrt wird ist zwar richtig, aber damit wird sie nicht zu einer Wissenschaft im Sinne der Frage des Threads.

Religion und Spiritualität haben hier eigene Rubriken, in denen solche Grundsatzdiskussionen ggf. ihren Platz finden können.
Die Kernfrage des Threads wird durch Deinen Feldzug wider Religion und Glauben indes nicht einmal annähernd angesprochen, deswegen ist Dein Anliegen in diesem Thread klar Off-Topic und wenn Du nicht von selbst diesen Exkurs hier beendest, mache ich das.


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09.01.2015 um 10:20
@Argus7
Nochmals, wenn Du Deinen Diskussionsbedarf erkannt hast, dann mach nen Thread dazu auf, dann kann Dir sicher geholfen werden. Zu Deinen bisherigen Irrtümern weitere anzuhäufen stützt Deinen Standpunkt jedenfalls nicht.
Auch ein atheistischer Schnupfen hätte die Karibik entvölkert.
Hitler war Ideologe, ich sprach von der Ideologie; die ist atheistisch.
Stalin ging gegen Menschen anderer Weltanschauung vor. Ach, da waren religiöse bei? Na dann isses ja ok. - Echt, wie bist denn Du drauf!
...


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Warum wird die Wissenschaft mit Wahrheit gleichgesetzt?

09.01.2015 um 21:26
Zitat von Argus7Argus7 schrieb:Die Nazis können es nicht gewesen sein, denn Hitler war ja ein "gläubiger" Katholik.
Das ist nicht wirklich Dein Ernst, oder???

Hast Du Dein "Wissen" nicht zufälligerweise von dieser oder ähnlichen Seiten?!

http://glaube-ist-heilbar.blogspot.de/2009/10/hitler-war-katholik.html
Es bedurfte nur noch der Massen, die ebenfalls einen Erlöser suchten (und in Hitler fanden), um Wagners Ideen in die Praxis umzusetzen: das Christentum auszurotten.
http://www.pm-magazin.de/r/geschichte/hitlers-religion
Zitat von Argus7Argus7 schrieb:Dass die Theologie eine ernsthafte Wissenschaftsdisziplin sein soll, muss man mir allerdings erst noch stichhaltig begründen.
U.a. beschäftigt sich christliche Theologie heutzutage (also nicht nur) auch mit philosophischen und (religions)historischen Fragestellungen. Ich würde das durchaus eine wissenschaftliche Herangehensweise nennen.

Ich bin bei weitem kein Christ (erst recht kein Moslem), aber habe einige in meinem Freundes- oder Bekanntenkreis, u.a. auch lehrende Theologen, aber keiner von denen ist derart intolerant unterwegs wie Du.

Am lautesten fordern meiner Erfahrung nach immer die Toleranz, die sie selbst nicht ausüben wollen.


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Warum wird die Wissenschaft mit Wahrheit gleichgesetzt?

09.01.2015 um 22:01
Ist es nicht so, dass wir gerne ultimative, unumstößliche, allumfassende Einsichten und Antworten haben wollen? Das wir solche in der Wissenschaft, Mathematik, Religion, diversen Weltanschauungen suchen, aber niemals finden?
Mathematik kommt da noch am weitesten. 1 und 1 ist zwei, unter allen Bedingungen und zu allen Zeiten. Aber auch da gibt es Grenzen, die darin liegen, dass Mathematik ein in sich geschlossenes logisches System ist und keinen festen Bezug zur Realität hat. Ich kann von zehn vorhandenen Schweinen mathematisch völlig richtig und zulässig zwanzig abziehen und dann ungerührt 10 negative Schweine als Ergebnis stehen lassen oder damit weiterrechnen. Realistisch ist das nicht.

Religionen und Weltanschauungen sind große Vereinfacher. Die Probleme dieser Welt werden durch gute und böse Mächte verursacht und sind deshalb scheinbar leicht erklärbar und lösbar indem man diese Mächte bedingungslos liebt bzw. bekämpft. Ein Ansatz, der manchmal tödlich sein kann. Wir haben das ja gerade erlebt. Was aber nicht bedeutet, dass diese Methode nicht auch ihre Vorteile hätte. Religiös Gläubige und überzeugte Anhänger einer Ideologie (übrigens egal welche) halten in Krisensituationen (z.B. Unglücksfall, lange Lagerhaft) nachweislich länger durch weil das geistige Korsett, in dem sie sonst gefangen sind, sie in solchen Fällen stützt.

Und die Wissenschaft? Sie soll uns die Welt erklären wie sie ist, also stets mit der Realität verbunden sein.
Dieses Versprechen scheitert schon daran, dass wir selbst nur einen mittelbaren Zugang zur Realität über die Begrenzungen unserer pysischen und psychischen Existenz haben. Wissenschaftliche Erkenntnisse können wir nur mehrfach gefiltert wahrnehmen - durch unsere Sinne, den modularen Aufbau unseres Gehirns mit seinen Filtern und durch die Beschränkungen, die wir uns selbst duch unser gesellschaftlich-moralisches Weltbild auferlegen.
Es ist schon erstaunlich, wie weit die Wissenschaft trotz dieser Beschränkungen gekommen ist, wieviel wissenschaftliche Erkenntnis die Menschheit aufgehäuft hat, die ganz offenbar und offenbar für alle Zeiten und unter allen Bedingungen "wahr" sind. Trotzdem sind wir da vor Überraschungen nicht sicher. Vor 120 Jahren hätte einem jeder Physikprofessor ausgelacht, wenn man ihm erzählt hätte, dass die Formeln der tausendmal überprüften klassischen Physik nicht stimmen.
Dann kam Einstein, und es geschah...
Vor einem neuen Einstein sind wir niemals sicher. Dabei muß aber deutlich gesagt werden, dass dieser Zukunfts-Einstein genau wie der alte die bekannten und bewährten Ergebnisse nicht aufheben und beseitigen, sondern ergänzen und verfeinern wird.
Eine andere Gefahr für die "Wahrheit" der Wissenschaft entsteht dadurch, dass Erkenntnisse/Ergebnisse so komplex, indifferent, vielschichtig oder schlicht und einfach so wenig anschaulich sind, dass unser dafür nicht gebautes Gehirn sie einfach nicht mehr erfassen kann. Ein gutes Beispiel ist da die Atomphysik. Wir kennen da einen Ausweg: wir denken uns ein Modell aus, im Falle der Atomphysik also das Planetenmodell des Herren Bohr. Das hilft scheinbar weiter. In wirklichkeit ist da aber kein Planetenmodell, da ist etwas ähnliches, aber doch etwas ganz anderes, für alle Zeiten weit jenseits unserer Vorstellungskraft.
Von solchen Modellen gibt es inzwischen tausende in allen Sparten der Wissenschaft. Wir sollten uns stets bewußt sein, dass sie nur eine geistige Krücke sind, der Realität angenäht, aber nicht die Wahrheit.
Wissenschaft ist "Lügen für Kinder" (Terry Pratchett).


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Warum wird die Wissenschaft mit Wahrheit gleichgesetzt?

14.01.2015 um 08:14
@Lupo1954:
Zitat von Lupo1954Lupo1954 schrieb am 09.01.2015:Vor 120 Jahren hätte einem jeder Physikprofessor ausgelacht, wenn man ihm erzählt hätte, dass die Formeln der tausendmal überprüften klassischen Physik nicht stimmen.
Ich kann mich zwar nicht mehr an die konkrete Quelle erinnern, aber ich habe mal in einer seriösen Publikation gelesen, dass der gute alte Gauss -- noch deutlich vor dem Dir gesetzten Termin -- ernsthaft nachgemessen hat, ob bei sehr grossen ebenen (!) Dreiecken (im geographischen Massstab) die Winkelsumme tatsächlich 180° beträgt. Man sollte das Niveau der damaligen Zeit nicht unterschätzen.


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14.01.2015 um 21:16
@Lupo1954
Zitat von Lupo1954Lupo1954 schrieb am 09.01.2015: Vor 120 Jahren hätte einem jeder Physikprofessor ausgelacht, wenn man ihm erzählt hätte, dass die Formeln der tausendmal überprüften klassischen Physik nicht stimmen.
Dann kam Einstein, und es geschah...
Na ausgelacht hätt man einen wohl eher nicht, denn man wusste damals schon, dass die Newtonschen Formeln nicht immer 100% zum richtigen Ergebnis führten.
Im 19. Jahrhundert stellte man bei Bahnbeobachtungen des Merkur fest, dass seine tatsächliche Umlaufbahn von der Form einer Kepler-Ellipse abweicht. Während jedes Bahnumlaufs verschiebt sich das Perihel des Merkur (Periheldrehung). Diese Abweichung wurde auf eine Größe von 574″ (Bogensekunden) je 100 Jahren bestimmt und konnte mithilfe des newtonschen Gravitationsgesetzes durch die Störeinflüsse der anderen Planeten größtenteils erklärt werden. Der Fehler konnte so auf 43″ pro Jahrhundert reduziert werden. Auch wenn dieser Betrag sehr klein ist, bleibt das Ergebnis unvereinbar mit der Himmelsmechanik nach Isaac Newton.
Wikipedia: Vulkan (Planet)
Das ging sogar soweit, dass man einen sonnennäheren Planeten namens Vulkan postulierte, welcher die Abweichung erklären sollte.

mfg
kuno


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