Warum wird die Wissenschaft mit Wahrheit gleichgesetzt?

hätte denk ich gereicht, wenn einer so simple schlaue Antwort gegeben hätte, wie : Wissenschaft ist keine Wahrheit, sondern eine Annahme

joker2910 schrieb:Ja genau, so wie die Menschen versuchen sowas wie Quantenphysik erklären, und Erkenntnisse liefern, obwohl nicht mal gesichert ist, dass es sowas wie Quanten gibt

Das sind alles nur Modelle welche versuchen die Natur so gut es geht zu beschreiben. Du hast die falsche Vorstellung, dass diese Modelle den Anspruch von Wahrheit erheben. Das tuen sie aber nicht. Physikalische Theorien können prinzipiell nur falsifiziert und nicht bewiesen werden. Wird eine Theorie falsifiziert wird sie fallengelassen. Liefert sie eine korrekte Vorhersage bleibt sie bestehen bis eine einfachere oder umfassendere Theorie die alte ablöst. Dabei kann die alte Theorie auch weiterhin bestehen. So hat Newton's Theorie auch in der Relativitätstheorie ihren Gültigkeitsbereich, wenn auch nur näherungsweise.

joker2910 schrieb:Wissenschaft ist keine Wahrheit, sondern eine Annahme

Wer hat denn das Gegenteil behauptet?

ich erhebe diesen Anspruch nicht, aber es wird dies erwartet, indem ich zb in/durch Klassenarbeiten auf mein Wissen getestet werde, welches ggfls von jem als falsch erachtet wird, welches selber nicht den Anspruch, wahr zu sein, gesichert erfüllt

So wie schon immer gelehrt wurde & wird, dass Geschichte von den Siegermächten geschrieben wird, weswegen man den Wahrheitsgehalt von anerkannter Geschichte, nicht überbewerten darf

ich erhebe diesen Anspruch nicht, aber es wird dies erwartet, indem ich Klassenarbeiten auf mein Wissen getestet werde, welches ggfls von jem als falsch erachtet wird, welches selber nicht den Anspruch, wahr zu sein, hat

Wenn du das als Argument nimmst dich vor Hausarbeiten zu drücken, wird das deine Lehrer ziemlich kalt lassen. Kannst dich ja dann später beim MacDonalds Leiter beschweren, dass dein Lohn auf falschem Wissen beruht.

Geh ich noch zur Schule?

joker2910 schrieb:Geh ich noch zur Schule?

Ich hoffe es doch.

joker2910 schrieb:Wissenschaft ist keine Wahrheit, sondern eine Annahme

Richtig, Wissenschaft sind Annahmen, die durch mehrere, reproduzierbare Experimente von verschiedenen Wissenschaftlern unabhängig voneinander bestätigt werden.
Diese Annahmen gelten solange, bis sie eindeutig falsifiziert werden ...

Pseudowissenschaften kommen ja noch nicht mal bis zu den reproduzierbaren Experimenten, die ihre Theorien bestätigen ...

Wenn man wissenschaftliche Erkenntnisse als falsch erachtet, sollte man schon vernünftige Argumente dafür liefern, und vielleicht kann man dann auch den Denkfehler darin erläutern, wenn diese Argumente nicht stechen ...
Und wenn man durch seine Argumentation diese Theorie zu Fall bringen kann, bekommt man vielleicht den Nobelpreis ;)

Genau @Issomad

Also Punkt und Thread kann geschlossen werden, obgleich weiteregehende Auseinandersetzung im wissenschaftsphilosophischen Bereich, durchaus interessant wäre

Jo. Kann man durchaus zu Philosophie verschieben. Bin dann da aber raus.

Ja das ist ja auch ok @Celladoor . Nur hätte man dies schon nach dem Eingangspost gekonnt

Also bitte Thread schliessen / oder verschieben

Verhält sich genau wie bei der Religion.
Es ist der Glaube

@Celladoor

Celladoor schrieb:Das sind alles nur Modelle welche versuchen die Natur so gut es geht zu beschreiben. Du hast die falsche Vorstellung, dass diese Modelle den Anspruch von Wahrheit erheben. Das tuen sie aber nicht.

Das ist objektiv richtig, subjektiv bewerten aber viele Menschen dies so und betrachten die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die eben eine Möglichkeit darstellt, die Welt zu beschreiben, als Dogma oder gar Chauvinismus. Die Inkarnation dieser Sicht ist Richard Dawkins, der in meinen Augen genau so widerlich ist wie religiöse Fanatisten.

joker2910 schrieb:So wie schon immer gelehrt wurde & wird, dass Geschichte von den Siegermächten geschrieben wird, weswegen man den Wahrheitsgehalt von anerkannter Geschichte, nicht überbewerten darf

Ohje, so läuft also der Hase.

Nachdem ich die Beiträge dieses Threads konsumiert habe, komme ich zu der Ansicht, dass es genau zwei Diskutanten gibt, die Wissenschaft respektive eigentlich eher Wissen und Wahrheit gleich setzen. Und das sind der Threadersteller und @joker2910 . Wobei jocker2910 dies auch wieder nicht tut. Einerseits fordert er zwar, dass in der Schule nur als Wahrheit betrachtetes Wissen gelehrt und abgefragt wird, andererseits hat er irgendwie doch verstanden, dass es das
(als Wahrheit betrachtetes Wissen) nicht gibt. Da das ganze eh keine wissenschaftliche Diskussion ist, kann ich mir also an dieser Stelle die Frage stellen, was er damit bezweckt?! Soll das Ganze dazu dienen, in der Schule gelehrtes Wissen zu diskreditieren? Wenn ja, warum? Sollen damit schlechte Schulnoten kompensiert werden?

Aber ich schweife ab... Beide (TE und jocker) haben sich offenbar noch nicht mit dem Thema wissenschaftliches Arbeiten auseinandergesetzt. Sonst würden sie nicht Wissenschaftlern unterstellen, die absolute Wahrheit zu verkünden, die dann doch wieder revidiert werden muss, weil sie falsch ist.

Die Beispiele, die sie zur Untermauerung ihrer Thesen anbringen und vor allem der Kontext, in dem sie das tun, zeugt davon, dass sie sich auch mit diesen Dingen nicht wirklich auseinandergesetzt bzw. es verstanden haben.

Dann gibt es hier noch ein paar Leute (m.A.n. sind da durchaus Wissenschaftler dabei), die ihnen versuchen zu erklären, wie der Wissenschaftsbetrieb funktioniert. Leider stoßen all diese Erklärungen auf taube Ohren, da es solchen Leuten wie Höhlenjodler und jocker nicht wirklich um eine kontroverse Diskussion geht, sondern sie lediglich Bestätigung für ihr zurechtgebasteltes Weltbild suchen und Wissenschaftlerbashing betreiben möchten. (Irgendwie scheint Wissenschaftlerbashing zum neuen Volkssport zu werden?!)

So, wie der TE seine Wahrheitsdefinition diskutiert wissen möchte, nämlich unter dem philosophischen Aspekt - Wahrheit sei absolut (wobei ich mir noch nicht einmal sicher bin, dass das philosophisch so betrachtet werden kann), gehört dieser Thread eben nicht in den Wissenschaftsbereich.

@liezzy

Ich wage da zu widersprechen. Ich bin eigentlich nicht darauf erpicht, diese Diskussion in den Bereich Philosophie zu verschieben, denn von Philosophie verspreche ich mir etwas mehr Hintergrund, Basiswissen und vor allem Diskussionsbereitschaft.

Was ich hier (zugegeben nur überfliegend) gelesen habe, reicht für eine philosophische Erörterung nicht aus, weder thematisch, noch qualitativ.

Wissenschaftsbashing ist in der Rubrik Wissenschaft schon richtig aufgehoben und sollte auch dort widerlegt werden - unabhängig davon, welchen "Weg" der Diskussion sich der TE wünscht.

joker2910 schrieb:So wie schon immer gelehrt wurde & wird, dass Geschichte von den Siegermächten geschrieben wird, weswegen man den Wahrheitsgehalt von anerkannter Geschichte, nicht überbewerten darf

Frage mich, was das hier verloren hat? Vor allem frage ich mich aber, wie man eine solche Aussage begründen und belegen will - ist nämlich die Rubrik Wissenschaft hier, da erwarte ich Begründungen und Belege!


Topic:

Da es im "normalen" Lehrplan kaum möglich ist, auf alle Für und Wider einzugehen, wird die derzeit anerkannte Theorie gelehrt, was ich auch völlig in Ordnung finde.
Wenn man sich dann auf eine Disziplin konzentriert, erfährt man auch alles über die weiteren Theorien, die Kritiken zur anerkannten oder bevorzugten Theorie usw.
Bildung ist kein Produkt, das man vorgesetzt bekommt, wie ein Essen in der Kantine. Wer sich bilden will, der hat alle Möglichkeiten, dies zu tun und sich mit allen Themen auseinanderzusetzen. Ich kann aber nicht erwarten, daß eine von mir gegenüber der anerkannten Theorie bevorzugte Variante Eingang in den Lehrplan findet (es sei denn, ich bin Kreationist und ziehe in eine der bedauernswerten Gegenden der USA, wo dieser Unsinn tatsächlich in der Schule unterrichtet wird - was verboten sein müsste!).

Soweit ich weiß, darf man sich auch heute noch für so ziemlich alle Studienlehrgänge an fast allen Universitäten als Gasthörer einschreiben, wenn man sich weiterbilden will. Man kann Universitätsbibliotheken besuchen und man darf auch als Laie Fachliteratur und -zeitschriften kaufen.
Wenn man sich so mit Wissenschaft beschäftigt, wird man auch schnell feststellen, daß die Wissenschaft niemals den Anspruch auf die Wahrheit erhebt, sondern stets nur versucht, Erklärungen zu finden und diese zur Diskussion zu stellen.
Auf diese Weise ergeben sich für bestimmte Theorien höhere Wahrscheinlichkeiten, als für andere, es können auch bestimmte Ideen oder Vorstellungen bis hin zu Hypothesen eindeutig widerlegt werden, womit die wahrscheinlichste These noch nicht zur Wahrheit avanciert, aber die unmöglichen oder überaus unwahrscheinlichen Thesen immerhin zur "Unwahrheit" erklärt werden können...

@Commonsense

Commonsense schrieb:Frage mich, was das hier verloren hat? Vor allem frage ich mich aber, wie man eine solche Aussage begründen und belegen will - ist nämlich die Rubrik Wissenschaft hier, da erwarte ich Begründungen und Belege!

Ne, das siehst Du falsch, wie das putzige Wombat schon dargelegt hat. Belege und Begründungen kann es in einem Forum anscheinend nie geben.