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James Webb Teleskop

619 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Universum, Wissenschaft, Planeten ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

James Webb Teleskop

21.07.2023 um 23:12
Zitat von skagerakskagerak schrieb:Zugegeben, klingt teilweise plausibel, aber bin mir nicht sicher was ich davon halten soll.
Ja, kann ich verstehen. Auf der einen Seite wäre es schon ein ordentlicher Sprung für die Wissenschaft. Auf der anderen Seite bin ich da ebenfalls etwas vorsichtig.

Passiert ja schon, dass bei näherer Betrachtung die Dinge dann doch wieder anders sind. Deshalb schrieb ich auch den Satz:
Zitat von TeegardenTeegarden schrieb:Mal schauen, was da in der Zukunft noch bei rauskommen wird. Auch wenn es dann im Enddeffekt "nur" Galaxien waren.
Die Zeit und weitere Untersuchungen werden uns wohl hoffentlich irgendwann Klarheit bringen, auch wenn es dann vielleicht nicht die Sensation ist, sondern eine kleine Enttäuschung.

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23.07.2023 um 20:38
Ab Oktober wird es eine 40 minütige Dokumentantion mit dem Namen "Deep Sky" in den IMAX-Kinos geben.

Dabei wird das James Webb Teleskop begleitet. Es wird der Konstruktions- und Bauprozess gezeigt, der Start am 25.12.2021 wird ebenfalls ein Thema sein und natürlich die ersten Bilder.

Die Aufnahmen werden nochmals speziell aufbereitet und mit Hintergrundwissen erklärt.
"Deep Sky" ist für IMAX noch etwas ganz Besonderes, denn das Unternehmen kehrt damit zu der Tradition früherer IMAX-Dokumentarfilme zurück. Zudem wird das Publikum die atemberaubenden Bilder des JWST auf eine Weise zu sehen bekommen, wie sie sonst nicht möglich sind und so in die spannende Geschichte der Wissenschaftler bei NASA und ESA eintauchen. Der Film soll ab Oktober 2023 im gesamten IMAX-Kinoetzwerk zu sehen sein.
Quelle: https://m.winfuture.de/news/137530

Das besondere an IMAX ist, dass die Bilder besonders klar, hell und detailreich sind. Da gibt bestimmt einige schöne Aufnahmen nochmals besser zu sehen.


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24.07.2023 um 22:05
@Teegarden
Wo gibt es denn überhaupt noch ein IMAX? Ich wollte damals in Bochum unbedingt in diesen 3D-Dinofilm, dann ging der Projektor wohl kaputt, ein Ersatzteil kam und kam nicht. Irgendwann haben sie es dann geschlossen, nun ist eine Spielhölle da drin.


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25.07.2023 um 10:06
Zitat von cpt_voidcpt_void schrieb:Wo gibt es denn überhaupt noch ein IMAX?
Die Kinokette UCI hat in einigen ihrer Kinos mittlerweile IMAX-Säle, unter anderem in Bochum und Düsseldorf.

Ansonsten gibt es in Leonberg ein IMAX mit der größten Leinwand der Welt.

https://imax.traumpalast.de/


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03.08.2023 um 21:59
Bestimmt wird die Doku später auch mal auf öffentlichen Sendern ausgestrahlt. Dann hat man zwar nicht das komplette IMAX Feeling aber für den ein oder anderen dürfte es vielleicht doch auch so ganz interessant sein.

Es gibt zwei weitere Neuigkeiten.

Einmal hat das James Webb Teleskop Wasser in einer protoplanetarer Scheibe um einen jungen Stern entdeckt. Hierbei handelt es sich um PDS 70. Der Stern ist im Sternbild Zentaur und befindet sich ca 365 Lichtjahre von der Erde entfernt.

In der protoplanetarer Scheibe bilden sich gerade zwei Planeten. Die Entdeckung ist interessant, da sie aufzeigt, dass es Planeten geben könnte die von Anfang an Wasser besitzen. Bei unserer Erde gibt es ja ebenfalls noch zwei Hypothesen.
Diese Entdeckung ist besonders bemerkenswert, da sie der erste Nachweis dieser Art von Wasservorkommen in einer Scheibe ist, die bereits mindestens zwei Planeten beherbergt. Die Möglichkeit von Gesteinsplaneten, die in der inneren Scheibe entstehen, direkt von einem erheblichen Wasserreservoir zu profitieren, könnte ihre Chancen auf spätere Lebensfreundlichkeit erhöhen. Diese Erkenntnis deutet auf einen Mechanismus hin, der potenziell lebensfreundliche Planeten während ihrer Entstehung mit Wasser versorgt.

Laut der Studie besteht das Wasser in dieser Umgebung aus heißem Dampf mit einer glühenden Temperatur von 330 Grad Celsius (600 Kelvin). „Diese Entdeckung ist äußerst aufregend, da sie die Region untersucht, in der sich typischerweise erdähnliche Gesteinsplaneten bilden“, erklärt MPIA-Direktor Thomas Henning.
Quelle: https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/raumfahrt/james-webb-teleskop-wasserfund-um-jungen-stern-gibt-raetsel-auf/


Es gibt noch ein neues Bild. Das James Webb Teleskop hat ein Sternenpaar aufgenommen. Dieses Sternenpaar ist noch sehr jung, in der Entstehungsphase, wenige tausend Jahre alt. Das Sternenpaar befindet sich ca 1470 Lichtjahre entfernt und befindet sich im Sternbild "Segel des Schiffs".


Screenshot 20230803 215524 Samsung InterOriginal anzeigen (0,2 MB)
Die neugeborenen Sterne finden sich innerhalb des orange-weissen Flecks im Zentrum der sechs roten und rosa Strahlen auf dem Bild (in Wirklichkeit handelt es sich um sogenannte Beugungsspitzen – ein optischer Effekt, der auf die sechsseitigen Spiegelsegmente des Teleskops zurückzuführen ist). Sie sind in eine Scheibe aus Gas und Staub eingebettet, aus der sie während ihres Wachstums Masse beziehen. Diese Scheibe ist nicht sichtbar, aber ihr Schatten ist in den beiden dunklen, kegelförmigen Regionen zu erkennen, die die zentralen Sterne umgeben.
Quelle: https://www.watson.ch/wissen/astronomie/646169511-james-webb-teleskop-fotografiert-sterngeburt


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09.08.2023 um 14:47
Zitat von TeegardenTeegarden schrieb am 03.08.2023:Es gibt noch ein neues Bild. Das James Webb Teleskop hat ein Sternenpaar aufgenommen. Dieses Sternenpaar ist noch sehr jung, in der Entstehungsphase, wenige tausend Jahre alt. Das Sternenpaar befindet sich ca 1470 Lichtjahre entfernt und befindet sich im Sternbild "Segel des Schiffs".
Auf diesem Bild wurde noch eine Pareidolie. Ein kosmisches Fragezeichen. Zu dem Fragezeichen gibt es natürlich Theorien. Es könnte sich um eine sehr entfernte Galaxie handeln oder um zwei oder mehr verschmelzende Galaxien handeln. Das würde die rötliche Frabe erklären.

Anscheinend gibt es selbst für das Weltall noch viele offene Fragen. :D


Screenshot 20230809 142920 Chrome
„Um mit Sicherheit herauszufinden, worum es sich handelt, sind weitere Untersuchungen erforderlich. Das „James Webb“-Teleskop zeigt uns viele neue, weit entfernte Galaxien – es gibt also eine Menge neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse zu gewinnen“, heißt es in einer Stellungnahme des US-amerikanische „Space Telescope Science Institute“, das sich um den Betrieb des Weltraumteleskops kümmert.
Quelle: https://www.ksta.de/panorama/nasa-teleskop-entdeckt-kosmisches-fragezeichen-forscher-raetseln-625824


Ein weiteres vor kurzem veröffentlichtes Bild zeigt den Ringnebel Messier 57 und wurde 1779 von Antoine Darquier entdeckt. Der Ringebel ist ca 2600 Lichtjahre von uns entfernt und liegt im Sternbild Leier. Es handelt sich hierbei um die Überreste eines sterbenden Sterns.


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Die einzelnen Schichten des Ringnebels, die verschiedenste Muster und Formen bilden, geben Forscherinnen und Forschern bis heute Rätsel auf. Die neuen Aufnahmen zeigen aber nicht nur die Hülle des Sterns in ungeahnten Details, sondern auch den Weißen Zwerg im Inneren des Nebels. Die Wissenschaftler erhoffen sich davon neue Erkenntnisse darüber, wie solche Planetarischen Nebel entstehen und sich im Lauf der Zeit verändern.
Quelle: https://www.spektrum.de/news/slowblog-die-spannenden-funde-des-james-webb-space-telescope/2037829

Zusätzliche Informationen des Ringnebels gibt es im Wikipedia Artikel:

Wikipedia: Ringnebel


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09.08.2023 um 15:24
Zitat von TeegardenTeegarden schrieb:Anscheinend gibt es selbst für das Weltall noch viele offene Fragen. :D
Wir wissen nicht mal, was sich in der Tiefsee unseres Planeten abspielt. ;)


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10.08.2023 um 00:02
Es ist immer wieder erstaunlich wie viele Galaxien durch die leistungsstarke Opik und die lange Belichtungszeit so in Hintergrund abgebildet werden. Wenn man bedenkt dass jede dieser Galaxien wieder Hunderttausende oder Millionen von Sternen enthält merkt man erst wie viele Sterne in unserem Universun existieren.


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10.08.2023 um 15:29
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Es ist immer wieder erstaunlich wie viele Galaxien durch die leistungsstarke Opik und die lange Belichtungszeit so in Hintergrund abgebildet werden. Wenn man bedenkt dass jede dieser Galaxien wieder Hunderttausende oder Millionen von Sternen enthält merkt man erst wie viele Sterne in unserem Universun existieren.
Diese Zahlen sind für meinen Verstand überhaupt nicht mehr fassbar. Allein in der Milchstraße gibt es schätzungsweise 150 bis 450 Milliarden Sterne.
Astronomen schätzen die Gesamtzahl der Sterne basierend auf der Masse und Helligkeit der Milchstraße auf 250 Milliarden ± 150 Milliarden.
Quelle: https://www.nationalgeographic.de/wissenschaft/2018/01/10-fakten-ueber-unsere-milchstrasse

Ältere Quellen gehen von 50 Milliarden Planeten in unserer Galaxie aus. Bei neueren Quellen belaufen sich die Schätzungen ungefähr auf mindestens 100 Milliarden Exoplaneten. Alleine in der Milchstraße.
Schätzungsweise gibt es in unserer Galaxie (Milchstraße) mindestens 100 Milliarden Exoplaneten. Unter den uns Bekannten finden sich einige, auf denen Leben möglich sein könnte.
Quelle: https://www.fr.de/wissen/exoplanet-welten-milchstrasse-weltall-himmelskoerper-frankfurt-nasa-weltraum-sonnensystem-91846182.html

In den 90er schätzte man ein, dass es ungefähr 100 Milliarden Galaxien gibt. Mittlerweile sind diese Zahlen ebenfalls in die Höhe geschossen. Man geht von mehr als 1 Billion Galaxien aus. Im beobachtbaren Universum.
Mit Hilfe von „Hubble“ hatten Astronomen bereits in den neunziger Jahren die Zahl der Galaxien im beobachtbaren Universum abgeschätzt und kamen auf etwa 100 Milliarden Stück. Die britischen Forscher haben die Beobachtungsdaten in eine dreidimensionalen Ansicht des Universums umgewandelt. Mit Hilfe mathematischer Modelle schätzten sie die Zahl jener Galaxien ab, die mit der heutigen Generation von Teleskopen nicht beobachtet werden kann.
Dabei kamen Conselice und seine Kollegen zu dem Ergebnis, dass rund 90 Prozent der Galaxien derzeit nicht beobachtet werden können, da sie zu schwach leuchten oder zu weit entfernt sind. Die Gesamtzahl der Galaxien im beobachtbaren Kosmos muss demnach bei mehr als einer Billion liegen.
Quelle: https://m.faz.net/aktuell/wissen/weltraum/unendliches-all-das-universum-hat-zehnmal-so-viele-galaxien-14480158.html

Auch wenn diese Zahlen nur Schätzungen sind und vielleicht nochmal korrigiert werden müssen. Bisher wurden die Schätzungen ja immer nach oben korrigiert, aber auch wenn sie mal nach unten korrigiert werden, bleiben da noch unfassbar viele Sterne, Planeten und Galaxien stehen. Für mich einfach nicht fassbar. Und wir stehen noch ganz am Anfang und wissen so wenig.


Passend dazu hat das James Webb Teleskop neue Erkentnisse zu dem Stern Earendel gemacht. Dieser Stern ist der bisher am weit entfernteste Stern von uns. Er wurde zu Jahresbeginn 2022 von Hubble entdeckt. Das von Earendel entdeckte Licht wurde 900 Millionen Jahre nach dem Urknall emittiert. Mindestens 50 Mal massereicher als die Sonne soll er sein.
Der Stern befindet sich in der Galaxie "Sunrise Arc".
Dass die Wissenschaftler:innen den Stern überhaupt entdeckt haben, gelang laut der Nasa nur durch die Kombination aus menschlicher Technologie und einem besonderen Effekt. Denn ohne die natürliche Vergrößerung durch einen großen Galaxiehaufen, in diesem Fall WHLO137-08, der genau zwischen der Erde und Earendel liegt, wäre der Stern für menschliche Augen unsichtbar geblieben.
Quelle: https://t3n.de/news/james-webb-teleskop-fernsten-bekannten-stern-earendel-leuchtet-1-million-mal-heller-als-die-sonne-1569065/


Screenshot 20230810 151445 Samsung InterOriginal anzeigen (0,2 MB)


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This image from the NASA/ESA/CSA James Webb Space Telescope shows a massive galaxy cluster called WHL0137-08, and at the right, an inset of the most strongly magnified galaxy known in the Universe’s first billion years: the Sunrise Arc. Within that galaxy is the most distant star ever detected, first discovered by the NASA/ESA Hubble Space Telescope.
Quelle: https://esawebb.org/images/sunrisearc2/


Weitere Informationen zu Earendel im Wikipedia Artikel:
WHL0137-LS, auch bekannt als Earendel (altenglisch für „Morgenstern“), im Sternbild Walfisch ist der am weitesten von der Erde entfernte bekannte Einzelstern. Er wurde Anfang 2022 entdeckt.
Quelle: Wikipedia: Earendel


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14.08.2023 um 15:25
Es gibt neue Bilder von den Jupitermonden Ganymed und Io und natürlich auch die dazugehörigen Erkentnisse.
Die spektroskopische Karte des Ganymed zeigt den Gehalt von Wasserstoffperoxid am Nord- und Südpol des Mondes.
Quelle: https://t3n.de/news/james-webb-teleskop-jupitermonde-1569635/

Ganymed:
Screenshot 20230814 145856 Samsung InterOriginal anzeigen (0,2 MB)

Laut Studie hat man Hinweise auf Wasserstoffperoxid am Nordpol sowie Südpol des Jupitermondes gefunden. Geladene Teilchen vom Jupiter und das Magnetfeld von Ganymeds treffen auf dessen Oberfläche zusammen und könnten eine chemische Reaktion hervorrufen, wobei eben Wasserstoffperoxid entsteht.
Die Entdeckung von Wasserstoffperoxid an den Polen von Ganymed durch JWST zeigt zum ersten Mal, dass geladene Teilchen die Oberflächenchemie der Pole verändern“, so Trumbo.
Quelle: https://t3n.de/news/james-webb-teleskop-jupitermonde-1569635/



Auf Io wurden die Vulkanausbrüche untersucht. Io ist mit Abstand der vulkanisch aktivste Körper im ganzen Sonnensystem.
Diese JWST-Infrarotaufnahme des Io zeigt zwei laufende Vulkanausbrüche. (Bild: Imke de Pater, UC Berkeley)
Quelle: https://t3n.de/news/james-webb-teleskop-jupitermonde-1569635/

Io:
Screenshot 20230814 150631 Samsung Inter
Laut Imke de Pater, Professorin an der University of California, hat man bei laufenden Eruptionen an den Vulkanen Loki Patera und Kanehekili Fluctus Schwefelmonoxid-Emissionen beobachten können. Dabei sei gerade die Eruption beim Kanehekili Fluctus außergewöhnlich hell gewesen.

Es sei zudem das erste Mal, dass Schwefelmonoxid-Emissionen über einem aktiven Vulkan beobachtet wurden
Bei den Studien handelt es sich um zwei verschiedene. Also zwei verschiedene Forschungsteams haben die Daten bearbeitet. Man erhofft sich von den Ergebnissen weiteres Verständnis für die Jupitermonde sowie für das gesamte Sonnensystem.


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14.08.2023 um 16:05
Obwohl ich nichts dazu beitragen kann: Ich finde diesen Thread sehr interessant und freue mich über jede neue Nachricht.


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14.08.2023 um 19:33
Zitat von NONsmokerNONsmoker schrieb:Obwohl ich nichts dazu beitragen kann: Ich finde diesen Thread sehr interessant und freue mich über jede neue Nachricht.
Ich versuche halbwegs alle Neuigkeiten hier im Thread zu posten. Manchmal habe ich mich etwas einsam gefühlt, da nicht immer eine Reaktion kam. Wobei man ja auch nicht auf alles und jeden immer reagieren kann oder was zu sagen hat.
Manchmal kommen tagelang keine Neuigkeiten und dann direkt morgens was neues und am selben Tag mittags wieder neue Erkentnisse. So wie heute.

Denn jetzt kam ein Artikel neuer Artikel. Das James Webb Teleskop hat das bis jetzt früheste massereichste Schwarze Loch entdeckt. Es befindet sich in der Galaxie EGSY8p7 und trägt den Namen CEERS 1019. Dieses Schwarze Loch existiert schon seit 570 Millionen Jahren nach dem Urknall und ist rund neun Millionen Sonnenmassen schwer.

Bisher weiß man noch nicht woher dieses Schwarze Loch so früh soviel Masse ansammeln konnte. Das Schwarze Loch ist für diese frühe Zeit schon zu massereich, da diese durch einverleiben von Materie und Verschmelzungen wachsen. CEERS 1019 hatte also eigentlich zu wenig Zeit um so massereich zu werden.

CEERS 1019:
Screenshot 20230814 192023 Chrome


Natürlich gibt es verschiedene Theorien. Unter anderem gibt es Hinweise darauf, dass es Verschmelzungen gab. Hellere Klumpen sprechen dafür. Allerdings reicht dies noch nicht aus um diese Masse zu erklären.

Das Schwarze Loch könnte auch durch den Kollaps dichter Plasmawolken entstanden worden sein.
Tatsächlich hat das Teleskop neben CEERS 1019 bereits zwei weitere, von ihrer Masse her sehr ähnliche Schwarze Löcher entdeckt. Allerdings sind diese fast 500 Millionen Jahre jünger. Dennoch sehen die Astronomen dies als gutes Zeichen: Ihrer Ansicht nach ist es nur eine Frage der Zeit, bis das James-Webb-Teleskop noch weitere frühe Quasar-Vorläufer findet und dann mehr über ihre Eigenschaften und mögliche Entstehung verraten kann. (The Astrophysical Journal Letters, 2023, accepted;
Das Problem nur: Obwohl das Schwarze Loch von CEERS 1019 im Vergleich zu späteren Quasaren eher schmächtig ist, ist auch seine Masse zu hoch für diese frühe Ära. „Wir stellen fest, dass es ziemlich schwer zu erklären ist, wie ein supermassereiches Schwarzes Loch dieser Masse damals aus einem stellaren Vorläufer herangewachsen sein kann“, konstatieren die Astronomen.
Quelle: https://www.scinexx.de/news/kosmos/fruehestes-aktives-schwarzes-loch-entdeckt/

Innerhalb kurzer Zeit gabe es also ein paar neue Rekorde. Bisher ältester Stern, älteste Galaxie und ältestes Schwarze Loch gefunden. Da wird noch lange nicht Schluss sein. Ich bin gespannt was als nächstes kommt und wie lange es dauert bis diese neuen Rekorde wieder überholt sind.

Weiterführende Informationen zu CEERS 1019 auf Wikipedia (nur in Englisch bisher):
Wikipedia: CEERS 1019 black hole


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14.08.2023 um 20:11
Zitat von NONsmokerNONsmoker schrieb:Obwohl ich nichts dazu beitragen kann: Ich finde diesen Thread sehr interessant und freue mich über jede neue Nachricht.
Sorry für Spam, aber this!

Und Danke an @Teegarden für die regelmäßgen Updates ☺


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14.08.2023 um 23:10
@Teegarden

Ich lese ebenfalls regelmäßig mit, du bereitest das Thema immer sehr gut auf. Vielen Dank und gerne weiter so! :)


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15.08.2023 um 03:17
Zitat von TeegardenTeegarden schrieb:Bisher weiß man noch nicht woher dieses Schwarze Loch so früh soviel Masse ansammeln konnte. Das Schwarze Loch ist für diese frühe Zeit schon zu massereich, da diese durch einverleiben von Materie und Verschmelzungen wachsen. CEERS 1019 hatte also eigentlich zu wenig Zeit um so massereich zu werden.
Ist das nicht "logisch" ? In der Frühphase der Expansion war das Universum kleiner und alles näher und konzentrierter...sofern diese Theorie noch Bestand hat.
Zitat von TeegardenTeegarden schrieb:Manchmal habe ich mich etwas einsam gefühlt, da nicht immer eine Reaktion kam.
Ich lese auch fleißig mit - ich reagiere nicht weil die Inhalte meistens so sind "haben wir noch nie gesehen", da kann ich außer "habe ich auch noch nicht gesehen" nichts schreiben :D

JWT hat mich zu einer anderen, grundlegenden Betrachtung gebracht: was ist wenn wir immer stärkere Optiken haben, sehen wir immer mehr aus der Vergangenheit, diese aber nach hinten rückt?? Sprich das Universum immer älter ist als gedacht?


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15.08.2023 um 07:37
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:was ist wenn wir immer stärkere Optiken haben, sehen wir immer mehr aus der Vergangenheit, diese aber nach hinten rückt?? Sprich das Universum immer älter ist als gedacht?
Die Überlegung ist grundsätzlich richtig, trifft aber auf ein physikalisches Hinderniss, den Ereignishorizont
Wikipedia: Ereignishorizont
Eine höcht komplizierte Angelegenheit. Wie groß der nicht mehr sichtbare Teil des Universums ist, darüber gehen die Angaben und Meinungen auseinander. Durch die Expansion des Universuns gibt es für den beobachtbaren Teil immer zwei Werte. Gem Wiki sind das 13,8 Milliarden Lichtjahre, was tatsächlichen 45,5 Millliarden Lichtjahren entspricht.
Das JWT hat als bisher fernstes Objekt eine Galaxie (Glassz3) in 13,5 Milliarden Lichtjahren Entfernung sichtbar gemacht. Ist also schon "ganz nahe dran" an der theorethischen Leistungsfähigkeit.


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15.08.2023 um 07:47
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Gem Wiki sind das 13,8 Milliarden Lichtjahre, was tatsächlichen 45,5 Millliarden Lichtjahren entspricht.
13,8Mrd LJ "unsere Zeit", wenn man die "tatsächliche" Größe nimmt sind wir bei 93Mrd LJ Durchmesser und da fangen die Probleme an, wie konnte etwas was 13,8Mrd J alt ist auf 93 Mrd LJ expandieren, es kollidiert mit Maximalen der Lichtgeschwindigkeit im Vakuum...dann muss man die RaumZeit Expansion dazu nehmen.
..Fazit: alles was weiter entfernt ist als das Alter werden wir nicht sehen können (komischer Satz :D ), mit besseren Teleskopen werden wir es nur klarer sehen.


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15.08.2023 um 08:39
Zitat von TeegardenTeegarden schrieb:Manchmal habe ich mich etwas einsam gefühlt, da nicht immer eine Reaktion kam.
Mach nur weiter.
Du kannst sicher sein, daß du viele Leser hast, wenn auch stille, wie ich :)


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15.08.2023 um 09:29
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:13,8Mrd LJ "unsere Zeit", wenn man die "tatsächliche" Größe nimmt sind wir bei 93Mrd LJ Durchmesser und da fangen die Probleme an, wie konnte etwas was 13,8Mrd J alt ist auf 93 Mrd LJ expandieren, es kollidiert mit Maximalen der Lichtgeschwindigkeit im Vakuum...dann muss man die RaumZeit Expansion dazu nehmen.
..Fazit: alles was weiter entfernt ist als das Alter werden wir nicht sehen können (komischer Satz :D ), mit besseren Teleskopen werden wir es nur klarer sehen.
Vielleicht sollte man die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Raumes auch nicht als Geschwindigkeit betrachten, so vermeidet man die Kollision mit der Lichtgeschwindigkeit.
Ich sehe es so:
Wenn an verschiedenen Stellen im Raum der Raum expandiert, sagen wir nur um wenige Millimeter pro Sekunde, dann steht irgendwann eine Vergrößerung des Raumes von er als 3000000m/s an und ab da beginnt der Ereignishorizont und ab da bricht man die imaginäre Barriere der Lichtgeschwindigkeit (rein rechnerisch).


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15.08.2023 um 12:29
Neben dem ältesten Stern, der evtl. ein Doppelstern ist:
https://www.scinexx.de/news/kosmos/ist-earendel-ein-doppelstern/
wurde nun auch das Alter der ältesten Galaxie bestätigt:
https://cns.utexas.edu/news/research/astronomers-confirm-maisies-galaxy-among-earliest-ever-observed
Maisies Galaxie erscheint uns wie 390 Mio Jahre nach dem Urknall.

Das Alter der den Urknall widerlegenden Galaxie CEERS-93316 wurde neu bestimmt (alt: 250, neu: 1000 Mio Jahre).
Also Entwarnung.


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