Stringtheorie oder Schleifen Quantengravitation?
30.06.2011 um 00:13Anzeige
Cesair schrieb:wenn wissenschaftler oder institute hald keine andere möglichkeit mehr besitzen, um subventioniert zu werdenWar schon witzig das die es nötig hatten so eine bleiente rauszublasen.... manchmal erinnert das ganze "dogma"-spektakel an Dr. Seltsam, gerade wenn @FrezzYY sagt...:
Pika schrieb:Für mich schon, irgendwann wissen wir die WahrheitWer die Wahl hat hat die Qual...hahaha
Die derzeitigen stringtheoretischen Ansätze gehen dagegen davon aus, dass Strings sich schwingend durch eine gegebene Raumzeit bewegen, die 'von Hand' in die Theorie eingefügt wird. Daher ist die Stringtheorie momentan noch nicht hintergrundunabhängig. Doch der Stringtheoretiker Brian Greene hofft, dass es in Zukunft gelingen wird, die hintergrundunabhängigen Techniken, die in der Schleifenquantengravitation eingesetzt werden, auf die Stringtheorie zu übertragen. Inwieweit dies gelingen wird, ist derzeit noch völlig offen.Wikipedia: Hintergrundunabhängigkeit
Mit seiner Speziellen Relativitätstheorie legte Albert Einstein 1905 eine Theorie von Raum und Zeit vor, die nicht mit der Newton´schen Beschreibung der Gravitation zusammenpasste. Erst 10 Jahre später gelang es ihm, die Gravitation einzubeziehen, indem er sie als Effekt der Krümmung von Raum und Zeit definierte - die bis dahin gültige Vorstellung, Raum und Zeit seien flach, wurde endgültig verworfen. Aber die Allgemeine Relativitätstheorie berücksichtigt keine Quanteneffekte. Diese werden erst bei unvorstellbar kleinen Abständen, also beispielsweise in starken Gravitationsfeldern, wie sie kurz nach dem Urknall existierten, oder im Zentrum Schwarzer Löcher wirksam. Nach wie vor besteht daher eine der größten Herausforderungen der theoretischen Physik daher darin, Quantentheorie und Allgemeine Relativitätstheorie zusammen zu bringen. Viel versprechende Kandidaten dafür sind die LQG und die Stringtheorie.Da ich Einsteinorientiert Ansichten vertrete, ergibt sich der im Thread zu spürrende Widerstand von selbst, was die Stringtheorie betrifft. Die Ansicht die Max Plank Inst. hier vorbringt, ist eine der Hauptgründe und Anlass zur Kritik der M-Theorie.
Im Vergleich zur bekannteren Stringtheorie orientiert sich die LQG viel näher an Einsteins Theorien. Beispielsweise ist hier, wie oben beschrieben, die Geometrie von Raum und Zeit – also Längen, Flächen, Volumina etc. - selbst quantisiert und unterliegt damit der Heisenberg’schen Unschärferelation. In der Stringtheorie hingegen muss die Geometrie von Raum und Zeit vorgegeben werden. Dies steht im Widerspruch zu den Grundprinzipien der Einsteinschen Gleichungen, denen zufolge man die Geometrie nicht vorgeben kann. Sie muss stattdessen dynamisch in Abhängigkeit von der vorhandenen Materie bestimmt werden. Kurz: Die Materie krümmt den Raum, die Krümmung des Raums veranlasst die Materie zu beschleunigter Bewegung. Dieses als Hintergrundabhängigkeit bekannte Prinzip gehört zu den wesentlichen Grundlagen der LQG.
In der Stringtheorie hingegen wird dieses Prinzip verletzt. Hier orientiert man sich eher an den Prinzipien, die bei der Vereinheitlichung der drei anderen Naturkräfte zum Erfolg führten. Die Verfechter der LQG jedoch sind davon überzeugt, dass nur eine Hintergrundunabhängige Theorie den entscheidenden Durchbruch erbringen kann.
Der Wissenschaftler beginnt mit der Welt der Erfahrung und der Experimente. Allein
auf der Grundlage seiner physikalischen Intuition vollzieht er dann den Sprung von der
Erfahrung zur Abstraktion eines absoluten Postulats - so wie Einstein zu dem Schluss
gekommen war, dass nach dem Äquivalenzprinzip die Schwerkraft gleich der Geometrie
war. Einsteins konzeptioneller Sprung ging weit über alles hinaus, was in einem Versuch
nachgeprüft werden konnte und erfolgte auch, ehe er irgendwelche stützenden Beweise
hatte. Wie konnte es auch solche Beweise geben? Kein Physiker hatte sich bis dahin selbst
in seinen kühnsten Träumen eine Beziehung zwischen Schwerkraft und Geometrie vorgestellt.