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Komplementärmedizin als Pflichtfach im Medizinstudium

1.791 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesetz, Ausbildung, Homöopathie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Komplementärmedizin als Pflichtfach im Medizinstudium

10.11.2012 um 20:24
@Rho-ny-theta
Zitat von Rho-ny-thetaRho-ny-theta schrieb:So flapsig wollte ich das jetzt aber nicht schreiben.
Darauf läuft es aber doch hinaus, oder? Darum hab ich da nicht so grosse Hemmungen. Man merkt es wirklich hervorragend hier im Forum. Vor kurzem ist ein kleiner, 5 Worte umfassender Satz von mir so komplett falsch verstanden worden, dass sich der Sinn ins Gegenteil verkehrt hat. Ich weiss immer noch nicht, wie man das fertig bringt.
Zitat von Rho-ny-thetaRho-ny-theta schrieb:Amtliche Formulare, Fachbücher, kompliziertere Zeitungsartikel gehen da schon hart an die Belastungsgrenze.
Ja klar, warum meinst du, dass Bild / Blick / Sun / ähnliche Boulevard-Medien sich solcher Beliebtheit erfreuen?

Es ist halt für viele Leute wesentlich einfacher, etwas wie 'Jetzt machen die USA Druck' zu verstehen als einen tiefergehenden Artikel zum Verhältnis USA-Schweiz zum Thema des Bankgeheimnisses.
Zitat von Rho-ny-thetaRho-ny-theta schrieb:Es müsste dringend was gemacht werden.
Stimmt, ABER ich würde da doch die Frage aufwerfen, ob das früher wirklich besser war? Hatten all die Arbeiter früher ein besseres Textverständnis? Wenn ich bedenke, was meine Grosseltern in der Schule gelernt haben - beziehungsweise WIE sie gelernt haben -, dann glaube ich das kaum.

@Pan_narrans
Zitat von Pan_narransPan_narrans schrieb:Ich habe auch schon jemanden getroffen, der einen Doktortitel in einer Naturwissenschaft hatte, an einer Uni arbeitete und der Homöopathie für wirksam hielt.
Nun ja... dagegen ist kein Kraut gewachsen. Persönliche Glaubenskonstrukte können offenbar so stark sein, dass sie sich gegen jegliche Vernunft durchsetzen.

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Komplementärmedizin als Pflichtfach im Medizinstudium

10.11.2012 um 20:26
@Dr.Shrimp
Zitat von Dr.ShrimpDr.Shrimp schrieb:Des Weiteren bin ich der Meinung, dass die Dreigliedrigkeit abgeschafft werden sollte, sodass alle Kinder bis zur 10. Klasse eine Schule besuchen.
Da würde ich Dir sogar zustimmen und noch die Umwandlung der Kindergärten in Vorschulen drauflegen ;)
Zitat von Dr.ShrimpDr.Shrimp schrieb:Lass uns doch ne Wunschliste schreiben und an den Weihnachtsmann schicken. :troll:
Wenn wir hier über die naturwissenschaftliche Bildung reden, dann sollte man hier auch solche Vorschläge machen können, auch, wenn die Erfüllung dieser nicht sehr wahrscheinlich ist. Trotzdem denke ich, dass es besser ist seine Vorstellungen, wenn sie zum Thema passen, zu äußern, anstatt einfach die Schnüzz zu halten ;)

Davon abgesehen wird im erwähnten Kernlehrplan sogar scientific literacy als Naturwissenschaftliche Grundbildung als Ziel genannt (Seite 10). Umso trauriger ist es, dass dieses nur schlecht umgesetzt wird.
Aber wir kommen damit etwas ins OT.


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Komplementärmedizin als Pflichtfach im Medizinstudium

10.11.2012 um 20:32
@Thawra
Zitat von ThawraThawra schrieb:Stimmt, ABER ich würde da doch die Frage aufwerfen, ob das früher wirklich besser war? Hatten all die Arbeiter früher ein besseres Textverständnis? Wenn ich bedenke, was meine Grosseltern in der Schule gelernt haben - beziehungsweise WIE sie gelernt haben -, dann glaube ich das kaum
Früher war es bestimmt ähnlich, aber man muss auch einsehen, dass das Leben heute komplizierter geworden ist, zumindest in Teilbereichen.

Bestes Beispiel: Mein Opa hatte in seinem Arbeitsleben ca. 7 Verträge am laufen:
Arbeitsvertrag, Bausparvertrag, Rentenkasse, Krankenkasse, Pachtvertrag für ein Stück Land, Gas-Wasser-Sanitär-Strom-Telefon bei den Stadtwerken, Lebensversicherung

So, heute kommt dazu, minimum: Handy, Internet, Riester-, div. Kreditkarten, div. Kredite, div. Ratenzahlung usw.

Außerdem ist durch das Internet auch noch hinzu gekommen, dass jeder über verschiedente Themen diskutieren kann und auch will; das gab es früher so auch nicht.

Auch in den Schulen sind die Inhalte deutlich komplizierter und vielfältiger geworden, und von demm was ich bei einem Kumpel, der Maurer gelernt hat, gesehen habe, kann ich bestätigen, dass der Inhalt mancher Ausbildung vor 50 Jahren für ein Ingenieurs-Vordiplom locker gereicht hätte. Ein heute lernender Kfz-Mechaniker muss sich z.b. mit diversen Software-Tools und Ersatzteil-Bestellsystemen auskennen, wo es früher ein Blick in den Motorraum und den katalog getan hätten.


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Komplementärmedizin als Pflichtfach im Medizinstudium

10.11.2012 um 20:43
@Rho-ny-theta
Zitat von Rho-ny-thetaRho-ny-theta schrieb:Auch in den Schulen sind die Inhalte deutlich komplizierter und vielfältiger geworden
Das würde ich definitiv so unterschreiben. Das Problem scheint mir zu sein, dass wir uns eine Welt erschaffen haben, die immer komplizierter und fordernder wird. Zugleich sind wir jedoch nicht wirklich imstande, unser Bildungswesen so anzupassen, dass die Leute diesen Anforderungen auch entsprechen.

Das Resultat?

Wenige extrem gut Ausgebildete, die die Welt so weit das überhaupt möglich ist verstehen, sich in ihr zurechtfinden und die 'Instrumente', die es da gibt, zu ihren Gunsten nutzen können. Das sind die Surfer, sie nutzen die Wellen aus und stecken nicht irgendwo im, sondern eben auf dem Wasser.

Einige, die quasi 'mitkommen' bzw. sich in der Welt zurechtfinden, quasi eine adäquate 'Weltbeherrschung' aufweisen. Das sind die Schwimmer.

Und sehr viele, die eigentlich konstant und komplett überfordert sind. Sie klammern sich an einzelne Strohhalme, die ihnen bekannt vorkommen, und die Welt erscheint ihnen eigentlich wie eine Art Wunderwerk, das völlig undurchschaubar ist. Diese Leute sind die Nichtschwimmer, die nur alle zwei Minuten mal an die Oberfläche kommen und sonst hauptsächlich im Wasser um sich treten. Diese Leute lassen auch gerne Sätze verlauten wie 'Alles ist möglich' - aus ihrer Perspektive muss dies tatsächlich so sein.


Nun wäre es die Aufgabe von Schulen und allen anderen Bildungsanstalten, die Anzahl der letzteren auf ein absolutes Minimum zu reduzieren - nur merke ich davon nichts. Ich bin kein Lehrer, aber ich denke schon, dass man mehr tun könnte als aktuell geschieht.

Übrigens auch @Pan_narrans @Dr.Shrimp @emanon


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Komplementärmedizin als Pflichtfach im Medizinstudium

10.11.2012 um 20:48
Macht da mal bitte hier weiter:

Wie könnte man das Schulsystem verbessern?


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Komplementärmedizin als Pflichtfach im Medizinstudium

11.11.2012 um 03:13
@Dr.Shrimp

Ich möchte noch kurz anmerken, dass greenkeeper laut eigener Aussage noch nie ein homöopathisches Arzneimittel selber verwendet hat und vor seiner Beteiligung an dieser Diskussion anscheinend nicht die geringste Ahnung hatte, was Homöopathie überhaupt genau bedeutet.
Keine Ahnung, warum das hier alle einfach so hinnehmen, ohne sich komplett verarscht zu fühlen?!

@greenkeeper ging es doch von Anfang an nur um Pharma- und Ärztebashing!
Hömöopathie an sich, war und ist ihm doch völlig scheißegal! Hauptsache man kann durch die Unterstützung der Hömöopathie gleichzeitig irgendwelchen stereotypen, verhassten Feindbildern gehörig ans Bein pinkeln - in diesem Fall eben der "bösen Pharmamafia"!

Da frage ich mich, was für ein mickriger, armseliger Wicht man im realen Leben sein muss, um es ständig nötig zu haben, völlig an den Haaren herbeigezogene Theorien nur aus dem einzigen Grund zu unterstützen, weil man "denen da oben" mal so richtig eins auswischen will?

Siehe auch die Beiträge von @greenkeeper in den 9/11-Threads.


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Komplementärmedizin als Pflichtfach im Medizinstudium

11.11.2012 um 08:20
@JohnDifool

Entschuldige, wenn ich dazu etwas sage, bin eigentlich nicht angesprochen...
Wie schon erwähnt, es gibt in jedem Bereich sogen. "Schwarze Schafe". Das
heisst aber nicht, dass man dafür die ganze "Herde" quasi schlachten muss!

Man wird aber noch offen seine Meinung sagen dürfen, so wie es greenkeeper
ja getan hat - und seine Erfahrungen wird man wohl auch noch mitteilen dürfen;
und eben auch,weil es aufklären soll, weil es helfen soll, ein ganzes Bild zu bekommen,
sind imho sowohl das Zusammentragen von individuellen Erfahrungen als auch
Recherche und Fakten wichtig. So erkennt man Irrtümer, kann sie korrigieren,
aber auch kann es sein, dass durch das gemeinsame brainstorming auch in
verschiedene Richtungen gedacht und so Erkenntnisse gewonnen werden können,
die dem ganzen Bild dienen können, veranschaulicht gesagt.

Nur mit Fetzen und Puzzleteilchen aus Diffamierungen, Anschuldigungen und
Beleidigungen ( "E605 ist gesund", ect...nein das kam nicht aus allmy) ist niemandem
gedient.
Es sollte immer noch um die Gesundheit gehen, aber bei dem Thema herrscht
scheinbar wirklich Krieg( der teils durch mobbing bis rein ins Privatleben geht...)

Die von Dir genannten 'armseligen, mickrigen Wichte' sind erfahrungsgemäss(!)
NICHT Menschen, die ihre Meinung _offen_ sagen, auch mal Irrtümer korrigieren,
sich Mühe geben mit Studien, sondern feige, hinterhältige,neidische, bösartige Leute,
mobbende Hintenherum-Verleumder,
die mit ihrem eigenen Leben offensichtlich sehr unzufrieden sind... und
und hier wie überall ist Bildung, ggf. sogar ein Studium, kein Garant, dass das in
diesen Kreisen nicht vorkäme!


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Komplementärmedizin als Pflichtfach im Medizinstudium

11.11.2012 um 11:28
@the2648
Zitat von the2648the2648 schrieb:Man wird aber noch offen seine Meinung sagen dürfen
Wenn jemand nicht weiß, was Homöopathie überhaupt ist, dann braucht er auch keine Meinung dazu äußern. Unsere geposteten Quellen wurden auch nicht gelesen, aber munter eigene eingestellt nach dem Motto: "So, jetzt widerlegt mich mal!"

So sind wir nur immer wieder gezwungen, ihm hinterherzutragen, wovon er denn gerade redet und ihm zu erklären, was er denn jetzt gerade wieder Falsches erzählt hat, was Homöopathie ist und was nicht. Zum Diskutieren kommen wir so nur noch ganz selten.

Auch auf die Gefahr hin, dass jeder diesen Ausschnitt kennt.
Wer ihn nicht kennt, verinnerlichen!

Youtube: Nuhr, "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal: ...
Nuhr, "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal: ...
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.


Das ist keine Aufforderung untätig zu bleiben, sondern eine Aufforderung sich über ein Thema zumindest zu informieren und Dinge zu verstehen, bevor man irgendeine "Meinung" herausbläst. Man kann auch erstmal interessiert Fragen stellen.


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Komplementärmedizin als Pflichtfach im Medizinstudium

11.11.2012 um 12:39
Bei all den leeren Phrasen, dem ständigen sich zum armen, verfolgten Opfer machen, den dutzenden halb gelesenen Texten und dem darauf folgendem Cherrypicking der Homöopathie-Befürworter, wobei dem ich mir oft nicht sicher war, ob es nicht nur stumpfes Getrolle ist, habe ich komplett vergessen, mein Spiel zu verfolgen. Ok, es hat wohl sonst keiner mit gespielt, aber trotzdem: full BINGO, alle Felder ausgefüllt!

HomC3B6opathie-Bullshit-BingoOriginal anzeigen (0,2 MB)

Es ist wirklich traurig. Hier kamen so viele konstruktive Beiträge, so viele Quellen und Fragen, aber es kam so gut, wie kein Feedback zurück. Eine nationale Präventiosstrategie (nicht nur bzgl. des Gesundheitssystems) scheint das einzige Mittel zu sein, wie man der "postmodernen Ambivalenz" begegnen kann.
Man stelle sich mal die Forderungen, die im Raum stehen bei anderen, ähnlich gut erforschten Themen vor: "Die Erde ist flach, da wenn ich zum Himmel schaue, der Mond als Scheibe erscheint. Wir sollten dahingehend forschen und die Anchwuchsastronomen auch lehren, um ausgewogene Forschung und Lehre zu ermöglichen!"


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Komplementärmedizin als Pflichtfach im Medizinstudium

11.11.2012 um 12:45
@Schpork

Außer das mit der Unschärferelation kam tatsächlich alles vor. :D


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Komplementärmedizin als Pflichtfach im Medizinstudium

11.11.2012 um 13:09
Wie ist es mit den anderen Abteilungen der Pseudomedizin z. B. Chiropraktik, Akupunktur, Reflexzonenmassage, Colon-Hydro-Therapie, Cranio-sacral-Therapie, Feng-shui, Reiki, Shiatsu, Rolfing, TCM, Ayurveda, Ohrkerzen, Edelsteinmassage, Magnettherapie, Kinesiologie, Elektroakupunktur nach Voll ect..... ect...... ect...?
Gibts hier Hinweise, die die Forderung nach verpflichtender Aufnahme einer Vorlesung über Komplementärmedizin im Medizinstudium stützen könnten?
Gibt es Gläubige oder Praktizierende irgendeiner der hier erwähnten oder auch anderer Sparten der "Komplementärmedizin, die hierzu etwas beitragen können?


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Komplementärmedizin als Pflichtfach im Medizinstudium

11.11.2012 um 14:56
Zitat von emanonemanon schrieb:Reflexzonenmassage
Zitat von emanonemanon schrieb:Edelsteinmassage
du meinst es hilft mir nicht mich von sexy massösen massieren zu lassen?


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Komplementärmedizin als Pflichtfach im Medizinstudium

11.11.2012 um 18:34
@emanon
Ach, irgendwelche Massagen haben sicherlich "Entspannungspotential" und Entspannung ist gut, wenn man gestresst ist, mich persönlich entspannen kleine ranzige Konzerte, dennoch würde mir meine Krankenkasse diese sicherlich nicht bezahlen - schade eigentlich. xD


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Komplementärmedizin als Pflichtfach im Medizinstudium

12.11.2012 um 20:53
Da Kurvenkrieger ja seit ein paar Tagen nicht mehr anwesend war, stelle ich mal mein Fazit der Studien nochmal direkt hier ans Ende des Threads, damit er es auch gleich findet; war ja auch ziemlich das letzte konkrete, was hier besprochen wurde, bevor die Schredderei losging. Wer mag, kann ja gerne auf der Grundlage weiterdiskutieren. Vielleicht finden wir ja sogar wieder auf das Ausgangsthema zurück.

@kurvenkrieger
Okay, hier mal meine Meinung bzgl. der Studien. Auf den Focus-Artikel möchte ich nicht näher eingehen, da ich dazu keine wertvollen Erkenntnisse beitragen kann; mein Post dürfte auch so schon lange genug werden.

Studie 1: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21076131

Titel: "Homeopathy has clinical benefits in rheumatoid arthritis patients that are attributable to the consultation process but not the homeopathic remedy: a randomized controlled clinical trial"

Zugang hatte ich dank Universitätslizenz.

Methodik: sauber randomisiert, sauber ausgewertet, genügt den anerkannten Standards
Ergebnis: Man kommt zu dem Schluss, dass es signifikante Effekte eines honöopathischen Behandlungsgespräches gegenüber dem Unterlassen eines solchen Gespräches gibt

Mein Fazit: Diese Studie kann man in methodischer Hinsicht nicht beanstanden; allerdings beweist sie nicht, dass die Homöopathie (im Sinne homöopathischer Medikation) wirkt, sondern dass eine ausführliches Gespräch mit einem Mediziner/Homöopathen/Behandler sich positiv auf den Patienten auswirkt.
Um eine besondere Wirkung des hom. Behandlungsgesprächs im Vergleich zu einem normalen Behandlungsgespräch zu beweisen, müsste man gezielt einen Versuch in dieser Kombination durchführen. Dies ist in der vorliegenden Studie nicht erfolgt, insofern ist keine Aussage über eine über den Placebo-Effekt eines Behandlungsgesprächs hinausgehende Wirkung des hom. Behandlungsgesprächs möglich.

Studie 2: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15532696

Titel: "The placebo-controlled trial as a test of complementary and alternative medicine: observations from research experience of individualised homeopathic treatment"

Zu diese Studie hatte ich leider keinen Zugang, da die Zeitschriftenlizenz meines Fachbereichs die betreffende Veröffentlichung leider nicht abdeckt. Falls du Zugang zu dieser Studie hast, würde ich dich darum bitten, sie mir zu mailen, ansonsten würde ich darum bitten, sie aus der Diskussion zu nehmen, da wir dann über den genauen Inhalt nur spekulieren können.

Grundsätzlich möchte ich zu dem Problem, dass der Autor im Abstract schildert, anmerken, dass es kein reales Problem ist, da es sehr wohl möglich ist, einen Wechselwirkungseffekt zwischen hom. Behandlungsgespräch und hom. Medikation zu erfassen.

Man betrachte folgendes Design:
Behandlungsgespräch: 3 Möglichkeiten: H= Homöopath M= Mediziner(=Placebo) K=keines
Medikation : 3 Möglichkeiten: H= Homöopathie M=evidenzbasierte Medizin P=Placebo

Es gibt insgesamt 9 Gruppen, mit folgender Zusammenstellung bzgl. Gespräch und Medikation
G1(H,H) G2(H,M) G3 (H,P)
G4(M,H) G5(M,M) G6 (M,P)
G7(K,H) G8(K,M) G9(K,P)

Nun kann man durch Vergleich zwischen G1, G3 und G4 feststellen, ob die besagte Wechselwirkung besteht. Bestünde sie nicht, wäre anzunehmen, dass sich die Gruppen hinsichtlich des Behandlungserfolges nicht unterscheiden. Zusätzlich vergleicht man G3 mit G9 und G6 mit G9, um den Effekt des jeweiligen Gesprächs alleine zu bestimmen, usw... Kann ich bei Bedarf gerne weiter ausführen, wird dann etwas komplizierter.

Studie 3: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12676041

Titel: "Controlled clinical trials evaluating the homeopathic treatment of people with human immunodeficiency virus or acquired immune deficiency syndrome"

Zugang hatte ich dank Universitätslizenz

Methodik: Okay, hier begeben wir uns auf komplexeres Gebiet. Bitte aufmerksam lesen, auch wenn es jetzt ein wenig kompliziert wird.

Bei der vorliegenden Studie handelt es sich um ein Literaturreview bzw. den Ansatz einer Metastudie, d.h. es werden verschiedene, bereits existierende Studien herangezogen und verglichen.

Es werden zwei Studienkörper verglichen: Eine Studie aus Indien von (angeblich, dazu gleich mehr) 1999 , im Folgenden Studie A genannt, und ein zusammengehöriger Verbund von 6 Studien aus Kalifornien in den späten 80er bis mittleren 90er Jahren, im folgenden Studie B genannt. Um über die Qualität der Metastudie etwas aussagen zu könnnen, müssen wir uns hier also auch die Hauptstudien ansehen, da eine fehlerhafte Hauptstudie die ganze Metastudie zerschießt.

Hier setzt auch direkt meine Kritik an; zu Studie A wird zwar das Erscheinungsjahr 1999 genannnt, jedoch ist diese Arbeit im Literaturverzeichnis des Papers gar nicht genannt! Ein grober Fehler, der es auf den ersten Blick unmöglich macht, an die eigentlichen Daten zu kommen. Glücklicherweise hat der Autor von Studie A einen seltenen Namen, so dass ich in der Lage war in Verbindung mit geeigneten Schlagworten die Studie ausfindig zu machen und darauf zuzugreifen.

Studie A ist leider auch nur als minderwertig zu bezeichnen; der Autor begeht quasi alle Fehler, die man machen kann; nicht alle können ihm zur Last gelegt werden. Das Institut, dass die besagte Studie durchführt, ist eine winzige Einrichtung in Mumbai, die, laut offen verfügbaren Informationen (bei Bedarf stelle ich sie gerne zur Verfügung) nur über eine Bibliothek mit 105 Büchern verfügt und nicht einmal über eigene Email-Adressen verfügt; man kann davon ausgehen, dass es die korrekte Durchührung einer Studie finanziell gar nicht bewerkstelligen kann.
Studie A befasst sich mit der Behandlung von HIV ausschleißlich mit Hom.; dabei wird direkt der Fehler begangen, die Gruppenselektion nicht ausreichend zu kontrollieren; so wird nicht kontrolliert, ob die Probanden z.b. intravenöse Drogen konsumieren oder parasitär/infektiös vorbelastet sind.

Schwerster Fehler hierbei: die Bestätigung der HIV-Infektion erfolgt über eine Kombination von Western-Blot und ELISA-Test; wesentlich genauere Serologische Tests werden nicht verwendet (da kostspielig); beide Tests zusammen erkennen in ca. 2% der Fälle falsch positiv, d.h. diagnostizieren HIV bei gesunden Patienten; ist der Patient alkoholabhängig oder hat durch Mangelernährung, Parasiten oder sonstige Belastungen, z.b. Schwermetallvergiftungen oder Infektionen (Malaria!) schlechte Leberwerte, kann die False-Positive-Rate auf bis zu 15% ansteigen.

So kommt die Studie dann auch zu dem Ergebnis, dass 5 Probanden der Kontrollgruppe und der Treatment-Gruppe innerhalb von 6 Wochen spontan von HIV genesen wären; wäre dies belegbar, so wäre dies eine Sensation; tatsächlich spricht es leider nur dafür, dass im Entwickungsland Indien leider sehr viele Personen mit Vorerkrankungen exisiteren, die den eingangs verwendeten Test stark verfälscht haben; die ganze Studie ist also völlig unbrauchbar.

Übrigens weisen auch andere Studien der gleichen Autoren ähnlich eklatante Mängel auf; auffallend ist auch, dass die Autoren bei späteren Studien mit ihren Schlussfolgerungen deutlich zurückhaltender werden.

Studie B befassst sich mit Hom. als Begleitbehandlung zu konventioneller Therapie. Hier wird leider nicht explizit zwischen dem Behandlungsgespräch und der Medikation unterschieden; allein hierdurch wird die Studie schon hinfällig. Außerdem wird als hauptsächlicher positiver Effekt dargestellt dass es den hom. behandelten leichter fällt, ihr Idealgewicht zu halten, als den nicht behandelten, sowie damit verbundene Sekundäreffekte. Hier muss ich mal ganz direkt ansagen, dass es mir auch leicht viele, gegen Untergewicht (es geht um HIV-Patienten) anzukämpfen, wenn man mich über Monate bis zu 120 g Zucker pro Tag einnehmen ließe. Es werden außerdem einzelne Effekte in unzulässiger Weise bei der Betrachtung vermischt; alsi hat auch diese Studie leider wenig Aussagekraft.

Ergebnis: Der Homöopathie wird eine Wunderwirkung (Studie A) bzw. eine stark positive Wikrung (Studie B) zugesprochen.

Mein Fazit: Eine miserable Metastudie, die quasi alle Fehler macht, die man machen kann, ohne dass man sich Absicht unterstellen lassen muss.

-Studien mit massiven Qualitäts- und Inhaltsunterschieden zusammengeworfen (Indien vs. Amerika mit fast 10 Jahren Zeitunterschied, ausschließlich hom. behandelte Inder vs. intensivmedizinisch betreute Amerikaner)
-die Qualität der Ausgangsstudien nicht betrachtet (Studie A hat m.M.n. keinen Gehalt)
-völlig unterschiedliche Effekte wirr zun einer allgemeinen Positivwirkung zusammengewürfelt.

Insgesamt: Sehr schlechte Studie, die selbst als Literaturüberischt nur wenig taugt und noch dazu methodisch schlecht und mit mangelnder Sorgfalt erstellt wurde (wenn es nicht möglich ist, anhand des Quellenverzeichnisses eine der Kernstudien der Arbeit ausfindig zu machen, ist das kein wissenchaftliches Arbeiten mehr)

Studie 3: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10335412
Titel: "Homeopathy in HIV infection: a trial report of double-blind placebo controlled study."

Zugriff durch Uni-Lizenz

Methodik: Hier handelt es sich auch um eine Studie aus dem Hause Rastogi, dem Autoren von Studie 2.A; es werden auch direkt die gleichen Fehler gemacht; aus Kostengründen wird hier nicht mal mehr der Western-Blot durchgeführt, sondern nur zwei Schnelltests auf HIV; es ist zu erwarten, dass sich etwa 7 Fehldiagnosen i.d. Stichprobe befinden, falls man von belasteten Probandengruppen ausgeht, wären mit 50%-Wahrscheinlichkeit über 20 Fehldiagnosen vorhanden(bei 100 Probanden).
Ergebnis: Es wird ein leicht positiver Einfluss der Hom. auf einige Blutbildwerte gemessen, mit mäißer Signifikanz (p=0.04)

Mein Fazit: Vollkommen untaugliche Studie. Selbst im günstigsten Fall wird aufgrund der geringen Fallzahl und der Ungenauigkeit der verwendeten Test niemals die statistische Genauigkeit möglich sein, mit der hier angeblich Effekte gemessen werden wollen...

Gesamtfazit: Alle Studien (ausgeklammert die, auf die ich nicht zugreifen konnte), die hier verlinkt wurden, haben offensichtliche methodische Mängel und sind darüber hinaus auch von medizinischer Seite her nicht einwandfrei, soweit mir das als Laie erkenntlich ist.

Die einzige logische, wertvolle Erkenntnis, die aus den Studien gezogen werden kann, ist m.M.n, dass eine ausführliche Beratung und Betreuung des Patienten einen großen positiven Beitrag sowohl zur Genesung als auch zu seiner Lebensqualität leisten kann; diese Erkenntnis kann man meines Erachtens nach wunderbar mit den Theorien und Erfahrungswerten der evidenzbasierten Medizin vereinen. Es ist wünschenswert, dass sich Ärzte und Pfleger mehr Zeit für die Patienten nehmen und diese mit ihren Sorgen und Beschwerden ernstnehmen; dass ganze Weltbild der Medizin muss deshalb aber noch lange nicht umgestoßen werden.


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Komplementärmedizin als Pflichtfach im Medizinstudium

12.11.2012 um 21:05
Zitat von Rho-ny-thetaRho-ny-theta schrieb:Eine miserable Metastudie, die quasi alle Fehler macht, die man machen kann, ohne dass man sich Absicht unterstellen lassen muss.
wie kommst du darauf? das ist grobe inkompetenz oder absicht.


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Komplementärmedizin als Pflichtfach im Medizinstudium

12.11.2012 um 21:07
@25h.nox
Das weis ich auch, ich wollte es erstmal ein wenig weniger hart ausdrücken; am Ergebnis dass die Studie schlicht und ergreifend Müll ist ändert das auch nichts mehr.


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12.11.2012 um 21:48
@Rho-ny-theta
Zitat von Rho-ny-thetaRho-ny-theta schrieb:Irgendwie habe ich den Eindruck, dass diese Menschen von einem Arzt eher so eine Art Wohlfühlprogramm oder Seelsorge erwarten als knappe, effiziente Behandlung. Genau diesen Wellness-Effekt bietet dann oft der Heilpraktiker. Was man immer wieder hört: Nimmt sich Zeit, nimmt mich ernst, erklärt mir alles, usw...

In diesem Sinne wäre es wohl am sinnvollsten, an den Unis Kurse für Patientenkommunikation, Öffentlichkeitsarbeit und psychologsiche Betreuung der Patienten verpflichtend zu machen, statt gleich verpflichtend in Komplementärmedizin zu investieren.
Ich denke damit hast du den Nagel bereits auf den Kopf getroffen.


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13.11.2012 um 11:49
Hier noch eine Bespechung des Buchs "Die Homöopathie-Lüge" durch Florian Freistetter. Ganz am Ende werden nochmal einige Argumente der Homöopathie-Verteidiger, auseinander genommen.
http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/11/13/die-homoopathie-luge-so-gefahrlich-ist-die-lehre-von-den-weisen-kugelchen/


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13.11.2012 um 13:18
@Sidhe
Pseudoweisheiten versus eigene detaillierte Erfahrungen. Rate mal, wer da im Sand versackt ;)
Seit du das letzte mal zum Thema Homöopathie versackt bist warst du ja nicht mehr bereit, Erklärungen zu deinen PseudoweisheitenThesen abzugeben. Rate mal, was deine "eigene detaillierte Erfahrung" noch wert ist, vergleicht man sie mit den detaillierten Erfahrungen von Leuten, die im Gegensatz zu dir auch Ahnung von der Materie haben und nicht nur Werbeparolen nachplappern. Aber das wurde hier ja schon häufiger festgestellt: je geringer das Wissen über die Homöopathie ist, desto fanatischer wird sie als "wirksam" verteidigt.


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Sidhe ehemaliges Mitglied

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Komplementärmedizin als Pflichtfach im Medizinstudium

13.11.2012 um 18:37
@geeky


Zappel Dich ruhig aus, Du Kenner der Homöopathie, ich sehe das als die letzten Zuckungen einer aussterbenden Spezies.... gähn. Und Prost.


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Dieses Thema wurde von Dr.Shrimp geschlossen.
Begründung: Das Thema ist hiermit ausreichend besprochen worden.

Die Homöopathie allgemein kann weiter hier besprochen werden:
Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin