Der Energiewende-Thread

militarynerd schrieb:Ich weiß schon. Ich halte zwar auch nicht viel von Wasserstoff PKW, aber ganz vernachlässigen sollte man die Technologie nicht. Für Batterie LKW hingegen fehlt mir die Phantasie (Reichweite), die Batterie beim Brennstoffzellen Auto ist ja nur eine Pufferbatterie.

Für LKW, Busse, Schiffe und Flugzeuge werden wir sicher Wasserstoff sehen. Für PKW wird das aber immer teuer sein, als Batterien. Liegt schlicht an dem schlechteren Wirkungsgrad bei der Wasserstoffherstellung.

Forester schrieb:Bei den "steuerbaren" geht es um Verbraucher bei denen du eben gerade keinen Nachteil hast und auch keine Einschränkungen spürst.

da sind private Haushalte aber ziemlich raus. Auto laden, okay. Aber sonst? Ich hätte jedenfalls keinen Bock wenn mitten in der Nacht die Waschmaschine losdängelt..

kuno7 schrieb:Gerade zum jetzigen Zeitpunkt, wo Lithium Akkus aufgrund großer Nachfrage im Preis stark anziehen,

Akkus auf Lithiumbasis werden mittelfristig für viele Anwendungen durch Akkus auf Natriumbasis abgelöst. Die Natriumakkus haben etwas mehr Volumen was aber als Speicherakku bzw. im Auto keine große Rolle spielt.

Hallo @Röhrich , hallo @alle !

Röhrich schrieb:Ich denke, in Deutschland machen sich viele einfach etwas vor.
Es ist eben dummes Zeug zu glauben mit dem Smartphone, Vegand und EAuto würde ich die Welt retten.
Nein, im Gegenteil.

Ich denke das Hauptproblem besteht darin das dieses Thema von Populisten, die teilweise sehr dogmatisch verbohrt sind, beherrscht wird und nicht von Technikern. Die Normalbürger "lügen" sich im Zweifel selbst glücklich und glauben lieber Populisten als dem Physiklehrer von der Schule. Ich erinnere hier an die EEG - Förderung der Regierung Schröder. So ein Gesetz hätte man niemals verabschieden dürfen und weil keiner Verantwortung für das Scheitern übernimmt, hält sich die Dolchstoßlegende.


Gruß, Gildonus

alhambra schrieb:da sind private Haushalte aber ziemlich raus. Auto laden, okay. Aber sonst? Ich hätte jedenfalls keinen Bock wenn mitten in der Nacht die Waschmaschine losdängelt..

Die größten Energieverbraucher im privaten Sektor sind neben der Mobilität (die du ja schon als grundsätzlich machbar erwähntest) die Heizung und die Trinkwassererwärmung. Gebäudeheizungen sind recht träge, gerade in gut gedämmten Gebäuden und lassen sich problemlos mal 1-2 Stunden abschalten oder höher fahren und bei der Trinkwassererwärmung stehen oft Speicher zur Verfügung, wo ähnliches gilt.

alhambra schrieb:Akkus auf Lithiumbasis werden mittelfristig für viele Anwendungen durch Akkus auf Natriumbasis abgelöst. Die Natriumakkus haben etwas mehr Volumen was aber als Speicherakku bzw. im Auto keine große Rolle spielt.

Noch ein Grund mehr, den Speicherausbau möglichst zu verzögern.

mfg
kuno

militarynerd schrieb:Für Batterie LKW hingegen fehlt mir die Phantasie (Reichweite), die Batterie beim Brennstoffzellen Auto ist ja nur eine Pufferbatterie.

Da kann ich deiner Phantasie gerne auf die Sprünge helfen, wenn du möchtest:

Schwerer Elektro-Lkw im ersten unabhängigen Straßentest

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Truck Insider: Nikola Tre – Power-Lkw ohne Diesel

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So schlimm kanns nicht sein, schließlich sind letztlich, sinnlos 70 Kampfflugzeuge über das Haus einer alten Frau geflogen und millionen Menschen wurden mobilisiert, nur weil sie Jubiläum hatte. Was da an Steuergeldern (zumindest mal nicht unsere) und tonnenweise CO2 vepulvert wurde. Ne Urkunde und ein feuchter Händedruck hätten es ja wohl auch getan.

Ja genau, dies ist eine unverantwortliche Energieverschwendung. Vielleicht war die englische Königin ausnahmsweise eine "gute Monarchin"
Was man von vielen anderen europäischen Monarchen absolut nicht sagen kann. Allen voran unser Kaiser Wilhelm, als einer der schlimmsten Kriegs- und Völkermordverbrecher und sein Sohn als einer der Wegbereiter Hitlers, dann die Wikipedia: Kongogräuel,
dann

2010 von Johan Åsard, englischer Titel „A royal nazi secret“

Quelle: Wikipedia: Walther Sommerlath
und Wikipedia: Bernhard zur Lippe-Biesterfeld#:~:text=Bernhard Leopold Friedrich Eberhard Julius,-Nassau, Königin der Niederlande.
sowie "

Verfahren wegen Korruptionsvorwurf und Geldwäsche

Quelle: Wikipedia: Juan Carlos I.

Schlimm ist wenn die Energieverschwendung wegen der englischen Königin dann in allen Farben in unseren deutschen Fernsehsendern
erscheinen.

Und dann wird von uns armen Bürgern verlangt, wir sollen Energie sparen und im Winter uns aufs "Frieren" einstellen.

So etwas nennt man auf deutsch "Unmoral" bzw. "Heuchelei"

alhambra schrieb:Für LKW, Busse, Schiffe und Flugzeuge werden wir sicher Wasserstoff sehen. Für PKW wird das aber immer teuer sein, als Batterien. Liegt schlicht an dem schlechteren Wirkungsgrad bei der Wasserstoffherstellung.

Eine S-Klasse ist auch teurer als ein Polo, teurer alleine ist noch kein KO-Kriterium, mir ging es auch weniger um den Sinn oder Unsinn von Wasserstoffautos, sondern darum, dass die deutschen Hersteller hier nicht abgehängt sind, wie ein anderer User meinte.

@militarynerd es geht auch nicht um die Anschaffung, sondern um die laufenden Kosten für Treibstoff

alhambra schrieb:es geht auch nicht um die Anschaffung, sondern um die laufenden Kosten für Treibstoff

Auch da wäre eine S-Klasse teurer als ein Polo, Treibstoffkosten sind auch nicht die einzigen laufenden Kosten. Ein E-Auto an öffentlichen Ladestellen zu laden, womöglich noch auf der Autobahn ist auch nicht grade günstig, aber diese Diskussion gehört besser in den E-Auto Thread.

Könnte man eine Brennstoffzelle eigentlich mit Erdgas betreiben und falls ja, wie hoch wäre da die Einsparung zu einem herkömmlichen Erdgas-Auto?

@militarynerd eine S-Klasse mit Wasserstoff wird immer wesentlich (mind. Faktor 2) höhere Treibstoffkosten haben, als eine S-Klasse mit Batterien. Bei ansonsten gleichen Kosten. Weswegen die Käufer dann logischerweise zu der Variante mit Batterien greifen werden.

Wasserstoff wird sich nur dort durchsetzen wo Batterien nicht oder nur schlecht eingesetzt werden können. Beim PKW wird sich maximal eine kleine Nische für Langstreckenfahrer wie z.b Vertreter und Servietechniker bilden. Die wird aber auch mit fallenden Batteriepreisen immer kleiner werden.

militarynerd schrieb:Könnte man eine Brennstoffzelle eigentlich mit Erdgas betreiben und falls ja, wie hoch wäre da die Einsparung zu einem herkömmlichen Erdgas-Auto?

im Prinzip schon. Die Technik um aus Erdgas Wasserstoff zu machen wirste aber nicht in ein Auto eingebaut bekommen.

alhambra schrieb:Die Technik um aus Erdgas Wasserstoff zu machen wirste aber nicht in ein Auto eingebaut bekommen.

Darum gehts mir auch nicht, sondern um die Frage ob mit einer Erdgas-Brennstoffzelle eine nennenswerte Ersparnis ggü. einem herkömmlichen Verbrenner realisiert werden könnte?

militarynerd schrieb:Könnte man eine Brennstoffzelle eigentlich mit Erdgas betreiben

In der Heizungstechnik gibt es das und es ist absoluter Quatsch.
Beispiel: https://www.viessmann.de/de/wohngebaeude/kraft-waerme-kopplung/mikro-kwk-brennstoffzelle/vitovalor.html

Im Gegensatz zu PV, Batteriespeicheranlagen, motorbasierter KWK oder Windrädern ist das keine Technik die ich irgendwann für am Markt durchsetzungsfähig halte wenn die Förderung vorbei ist.

militarynerd schrieb:Darum gehts mir auch nicht, sondern um die Frage ob mit einer Erdgas-Brennstoffzelle eine nennenswerte Ersparnis ggü. einem herkömmlichen Verbrenner realisiert werden könnte?

Der gute elektrische Wirkungsgrad (da keine Wärme-Kraft-Maschine die Carnot unterliegt) ist der einzige Vorteil der Brennstoffzellen. Ansonsten sind Verbrennungsmotoren in allen Belangen haushoch überlegen.

Unsere Nachbarn rüsten die Kohlekraftwerke um, warum geschieht dies nicht in Deutschland ?

Vorreiter Dänemark, Niederlande und Großbritannien
Umrüstungsbeispiele in Ländern wie Japan, Dänemark, Großbritannien und den Niederlanden, wie auch in anderen europäischen Staaten, haben bereits erfolgreich den Beitrag von Bioenergie zum Kohleausstieg demonstriert. Großbritannien etwa hat früh angefangen, Kohlekraftwerke auf Biomasse umzurüsten; ein großer Teil des dänischen Fernwärmenetzes wird mittlerweile mit – zum Teil aus Deutschland importierten – Holzpellets betrieben, und auch die Niederlande setzen fortwährend auf den Einsatz von Biomasse.

Quelle: https://www.ingenieur.de/fachmedien/bwk/special-erneuerbare-energien/weshalb-bioenergie-ein-schluessel-zum-erreichen-der-klimaziele-sein-kann/

Zeitmaschine78 schrieb:Unsere Nachbarn rüsten die Kohlekraftwerke um, warum geschieht dies nicht in Deutschland ?

Haben wir denn genug Biomasse, damit sich ein Umstieg lohnt?

mfg
kuno

Hallo @alle !


Wie "revolutionär" kann es sein, wenn man nicht mehr mit Kohle heizt, sondern mit Holz ?
Das Hauptproblem daran sollte eigendlich die Verfügbarkeit sein, schon im Mittelalter war das so.


Gruß, Gildonus

Gildonus schrieb:Das Hauptproblem daran sollte eigendlich die Verfügbarkeit sein, schon im Mittelalter war das so.

Der Deutsche Wald war um ca. 1800 praktisch nicht mehr existent. Damals hatte das Land gut 30 Mio. Einwohner die pro Kopf auf deutlich weniger Wohnfläche lebten als heute. Erst mit der Einführung besserer Transportmöglichkeiten durch die Eisenbahn und der damit Landesweiten Verfügbarkeit von Kohle konnte sich der Wald langsam wieder erholen. Dazu gab es enorme Wiederaufforstungsprogramme die in den noch heute sichtbaren Monokulturen mündeten. Immerhin, besser als nichts. Heute ist Holz eigentlich überhaupt nicht mehr tragbar. Kohle ist wesentlich effizienter und man bekommt die Umweltverschmutzung deutlich leichter in den Griff. Das man den Waldboden bei solcher Art Raubbau auch noch zusätzlich bearbeiten muss um ihn fruchtbar zu halten erwähnt dann auch wieder keiner dieser Heldenjournalisten.

Zeitmaschine78 schrieb:Unsere Nachbarn rüsten die Kohlekraftwerke um, warum geschieht dies nicht in Deutschland ?

Welche Kohlekraftwerke in GB?

Briten düpieren die Welt beim Kohleausstieg – und setzen auf den Atom-Joker

Quelle: https://www.welt.de/wirtschaft/article224072724/Energiewende-Briten-duepieren-die-Welt-beim-Kohleausstieg.html

Bei Strom aus Biomasse, ist GB in etwa gleichauf mit Deutschland.

Röhrich schrieb:Briten düpieren die Welt beim Kohleausstieg – und setzen auf den Atom-Joker

In Bezug auf den "Joker" der Briten und wohl auch einiger anderer Länder.
https://de.wikipedia.org/wiki/Uranbergbau

Wird extrem schwierig die ganzen Atomkraftwerke die man da jetzt so weltweit plant zu versorgen. Bleibt zu hoffen das der Kaputnik nicht noch in Kasachstan eingreift.

FatBaron schrieb:Wird extrem schwierig die ganzen Atomkraftwerke die man da jetzt so weltweit plant zu versorgen.

Gibt es dazu Daten?
Die Produktion für Brennstäbe wird sicher nicht weniger werden, denn es gibt ja einen Markt dafür.

Hallo @FatBaron , hallo @alle !

FatBaron schrieb:Der Deutsche Wald war um ca. 1800 praktisch nicht mehr existent.

Die Not und auch die Notwendigkeit hat schon im Mittelalter Formen des nachhaltigen Wirtschaften hervor gebracht. Ich denke hier z. B. an die Haubergwirtschaft, die für die Siegerländer Eisenindustrie lebenswichtig war.

Wikipedia: Hauberg

Solche Art der Waldwirtschaft könnte man in modernisierter Form auch heute noch großflächig betreiben und für die Stahlerzeugung oder Kraftwerke nutzen. Ich stelle mir da aber die Frage ob das Mittelalter denn die Zukunft sein soll.


Gruß, Gildonus