Was glaubt ihr, wie läßt sich der Klimawandel eindämmen

snickersfan schrieb:Mir erschließt sich auch nicht, warum ganz Deutschland ultraschnelles Breitband mit über 1000MBit/s braucht und wieder fast alle Straßen aufgerissen werden, nur weil wir angeblich bei der Digitalisierung hinterherhinken. 50MBit/s sind für Privatuser völlig ausreichend.

klingt nach: "640 kB ought to be enough for anybody."

Noch vor wenigen Jahren hättest du gesagt: "1 Mbit/s" reicht für Privathaushalte doch völlig aus. Die Anforderungen steigen und steigen halt. Die gute Nachricht ist: Zumindest bei uns werden im Glasfaserausbau Monomode-Fasern verlegt. Das die auf 1 gb/s limitiert sind, liegt nur an der Optik. Mit anderen, derzeit natürlich wesentlich teureren Optiken, kannst du über die selbe Faser auch 10 oder 100 gb/s senden. D.h. wenn wir den Glasfaserausbau richtig angehen, dann sollten wir die Fasern ähnlich lange nutzen können wir die ollen Kupferkabel. Denn bis 100gb/s im privaten Haushalt nicht mehr reichen, wird noch viel Zeit vergehen ;)

snickersfan schrieb:Also gedanklicher Sprung ins Jahr 2070/2071 (in 50 Jahren): Weihnachtszeit in den Niederlanden. Noch halten die bestehenden Dämme, aber sie sind am Limit. Ein großer Teil der Bauwirtschaft ist damit beschäftigt, alles aufzurüsten, damit weitere 60 cm Anstieg bewältigt werden können, mit einer Nutzungsdauer von 30 Jahren.

Nur wenn dies erst mal Fahrt aufgenommen hat, dann ist es spätestens nach 2100 Jahren Ende und es wird vermutlich dann auch nicht mehr so schnell stoppen. Außer man würde mit Geo-Engineering den nächsten Blindflug starten.

Nashima schrieb:Das weis ja auch keiner so genau dennoch gibt es einige welche meinen es zu wissen. Horrorszenarien sind meist Übertreibungen um Aufmerksamkeit in den Medien zu erhaschen also keinesfalls wissenschaftlich fundierte Zukunftsprognosen.

Vielleicht, vielleicht auch nicht, Fakt ist, wir können es nicht komplett einschätzen. Also ist eine Aussage "Horrorszenarien sind meist Übertreibungen" genauso falsch, weil du kannst nicht sagen ob diese vielleicht doch richtig sind. Wir haben ein Risiko und dieses Risiko gilt es zu vermeiden und diese Aufgabe liegt bei unserer Generation.

alhambra schrieb:Noch vor wenigen Jahren hättest du gesagt: "1 Mbit/s" reicht für Privathaushalte doch völlig aus. Die Anforderungen steigen und steigen halt.

Naja, es ist halt ein altes Problem, je mehr man zur Verfügung hat desto mehr kann man rumsauen.

@alhambra

Anforderungen klingt nach Ansprüchen. Unsere Zeit erfordert, alle Ansprüche auf den CO2- (und Methan-) Prüfstand zu stellen.

alhambra schrieb:Noch vor wenigen Jahren hättest du gesagt: "1 Mbit/s" reicht für Privathaushalte doch völlig aus.

Nee, wirklich nicht. Andererseits habe ich das Geld nicht, ich sage mal 60 Euro für Telefon/Internet und noch vielleicht 40 Euro für Netflix und Co auf den Tisch zu legen (Nimm noch ein Abo für einen Virenscanner und ein VPN dazu, sind 40 Euro kein Problem.) Ich würde die 100 Tacken nicht verwenden wollen, selbst wenn ich es mir leisten könnte*. Ich habe ein Gesamtbudget von ca. 40 Euro monatlich und vertraue darauf, dass etwas mehr Geschwindigkeit, 50MBit statt 16MBit in absehbarer Zeit billiger wird.
Also Selbstbeschränkung statt immer die schnellste und teuerste Lösung.

*Wer noch ein neues Iphone oder anderes teures Handy mit Vertrag dazu nimmt, kann seine monatlichen Ausgaben locker auf 150 Euro+ bringen, nach der Gratisphase (0 Euro oder gleich "gratis").

"Anforderungen" sind in dem TAZ-Artikel beschrieben:

30 Minuten netflixen setzt so viel CO2 frei wie eine sechs Kilometer lange Autofahrt

Quelle: https://taz.de/Stromverbrauch-von-Streamingdiensten/!5645979/
1h Netflix in 4K (oder interaktive Spiele) könnte nach meiner Rechnung (vierfache Auflösung FHD) also rund 50km Autofahrt entsprechen. Es ist also so umweltfreundlich, wie die ganze Zeit mit einem Auto im Stadtverkehr zu verbringen.

Es gibt das berühmte Buch von Neil Postman: "Wir amüsieren uns zu Tode" von 1985. Das war aber so gemeint, dass der Fokus auf dem Verbringen der Lebenszeit lag und wie. Trotzdem ist der Titel heute aktueller denn je, weil wenn wir unser Konsumverhalten nicht überdenken, dieses einer Krankheit gleicht, ebenfalls einer Pandemie, wo einige noch wenige mit dem Leben bezahlen, siehe Tornado in Tschechien, einige Malaria und anderes bekommen, die Masse zunächst "nur" sommerliche Hitze und Schweißbäder überstehen muss, einige allerdings auch an Herzversagen sterben.
(Dieses Jahr kriegen wir die Erderwärmung nicht so mit, wahrscheinlich weil der Jetstream schon zum zweiten mal anders liegt und die nächsten zwei Wochen sollen eher feucht werden mit Temperaturen zwischen 25-30 Grad. In Westrussland ist es dagegen heiß, im Südirak sind die Temperaturen momentan bei fast 50 Grad, im amerikanischen Westen herrschen Temperaturen bis zu 54 Grad (Death Valley). 54 Grad werden in zwei Wochen auch im Südirak erwartet (wetter.com).

Die höchste Temperatur, die bislang weltweit gemessen wurde, betrug 57,3° Celsius.
Gemessen in:
El Asisija/Libyen (August 1923)

Quelle: https://www.wasistwas.de/archiv-wissenschaft-details/was-ist-die-kaelteste-und-was-die-heisseste-temperatur-die-je-auf-der-erde-gemessen-wurden.html (Archiv-Version vom 25.06.2021)

Was würde ein weltweiter weiterer Anstieg der mittleren Temperatur um 2 Grad bewirken?
Punktuell könnte es 60 Grad Celsius heiß werden und man müsste sich für einige Gebiete im Sommer mit Tagestemperaturen von 54-57 Grad rechnen. Insbesondere in der Sahara, Nordamerika und in der Golfregion. Weiterer Vormarsch der Wüste und:

Also absolut menschenlebensfeindliche Bedingungen in seit geraumer Zeit vom Menschen besiedeltem Gebiet!

Sorry, etwas länger geworden.

taren schrieb:Fakt ist, wir können es nicht komplett einschätzen. Also ist eine Aussage "Horrorszenarien sind meist Übertreibungen" genauso falsch, weil du kannst nicht sagen ob diese vielleicht doch richtig sind.

Ich halte mich da an die Aussagen von Wissenschaftlern die solche Szenarien als unwahrscheinlich einstufen. Immerhin kann man auch auf Daten aus der Urzeit zurückgreifen als die CO2 Werte um einiges höher waren als heute und doch schon ein paar Rückschlüsse ziehen, so ganz ungewiss ist es ja dann auch wieder nicht.

Nashima schrieb:Daten aus der Urzeit zurückgreifen als die CO2 Werte um einiges höher waren als heute und doch schon ein paar Rückschlüsse ziehen, so ganz ungewiss ist es ja dann auch wieder nicht.

Man sollte dabei aber nich vergessen, dass die Sonne damals weniger leuchtstark war als heute.

mfg
kuno

@taren

2100 wird sicher für die Menschheit ein kritisches Datum, so sicher wie das Amen in der Kirche. Ich fürchte, es geht schneller durch "Kippmomente". Wenn nicht energisch agiert wird, wird uns der ganze Laden um die Ohren fliegen. Minute 2:11.

Tote nach Tornado in Tschechien | DW Nachrichten

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@snickersfan
Was willst du uns damit sagen:
?

Was hat die Körpertemperatur jetzt mit der Außentemperatur zu tun?
Antwort kaum etwas.
Stichpunkte death valley. Dort gibst bis zu 60grad C. Lufttemperatur und der Mensch und andere Arten wie Echsen überleben dort trotzdem.

Also bitte erstmal richtig erkundigen bevor man hier so ein Schmarn produziert.

Nashima schrieb:Ich halte mich da an die Aussagen von Wissenschaftlern die solche Szenarien als unwahrscheinlich einstufen. Immerhin kann man auch auf Daten aus der Urzeit zurückgreifen als die CO2 Werte um einiges höher waren als heute und doch schon ein paar Rückschlüsse ziehen, so ganz ungewiss ist es ja dann auch wieder nicht.

Dir ist aber auch klar, nur die niedrigen CO2 Werte haben überhaupt zur Entwicklung des Menschen geführt ;)

taren schrieb:Dir ist aber auch klar, nur die niedrigen CO2 Werte haben überhaupt zur Entwicklung des Menschen geführt ;)

Das Argument reicht auch nicht um die Menschen in 50-100 Jahren ausgerottet zu haben. Also auch hier kein unmittelbares Horrorszenario. Ich glaube das war den Wissenschaftlern auch schon klar ;)

Unsere Atemluft besteht zu 21 Prozent aus Sauerstoff und 78 Prozent aus Stickstoff, einem Element, das als Baustein in unserem Erbgut und in Proteinen essentiell für alle Lebewesen ist. Im Vergleich dazu macht Kohlenstoffdioxid nur einen Bruchteil der verbleibenden 1 Prozent in der Luft aus. Der Kohlenstoffdioxidgehalt in der Luft lag vor der Nutzung fossiler Brennstoffe bei 280 ppm (parts per million) und ist auf aktuell 400 ppm angestiegen. Gleichzeitig ist die Sauerstoffkonzentration gesunken: jeweils um das Anderthalbfache der entstandenen Menge Kohlendioxid. Da unsere Luft aber so viel mehr Sauerstoff als Kohlendioxid hat, fällt die Sauerstoffabnahme in der Gesamtmischung kaum ins Gewicht.

Unsere Gesundheit gefährde diese Entwicklung nicht, sagt der Physiker Thomas Leisner vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung des KIT. „Wir können zwar erhöhte Konzentrationen des Gases schon ab 1.400 ppm als verbrauchte Luft wahrnehmen, beispielsweise in ‚schlecht‘ belüfteten Räumen, aber erst in sehr hohen Konzentrationen ab circa 80.000 ppm ist Kohlenstoffdioxid so giftig für den Körper, dass es tödlich wirkt.“ Bliebe es bei einem Anstieg der Konzentration um circa 2 ppm pro Jahr, würde es Jahrhunderte dauern, bis es „dicke Luft“ gibt, und weitere Jahrtausende, bis Kohlenstoffdioxid unsere Gesundheit gefährdet.

https://www.wissenschaft-im-dialog.de/projekte/wieso/artikel/beitrag/geht-uns-die-luft-zum-atmen-aus/

BerlinerLuft schrieb:Was hat die Körpertemperatur jetzt mit der Außentemperatur zu tun?
Antwort kaum etwas.

Stimmt nicht.

Meine Antwort: Viel
Nur durch das körpereigene Kühlsystem wird verhindert, dass sich die Körpertemperatur der Außentemperatur annähert/angleicht.
Dies kann nicht über beliebige Zeiträume und beliebige Temperaturdifferenzen geschehen.

Also du meinst, dass ein Mensch in einem Raum mit 60 Grad Lufttemperatur schadlos leben kann, wenn Essen und Trinken (und anderes wie Schlafen) gegeben ist?

snickersfan schrieb:Wenn nicht energisch agiert wird, wird uns der ganze Laden um die Ohren fliegen.

Wir haben kaum Möglichkeiten, gegen höhere Temperaturen bzw. den Klimawandel "energisch zu agieren". Das Energischte wäre, mit dem Agieren weitgehend aufzuhören. Können und wollen wir aber auch nicht. Darin liegt das Hauptproblem.

Tripane schrieb:Wir haben kaum Möglichkeiten, gegen höhere Temperaturen bzw. den Klimawandel "energisch zu agieren".

Aber die Möglichkeiten, die wir haben sollten wir nutzen und das möglichst schnelle reduzieren des Ausstoßes von CO2 und Methan is eine dieser Möglichkeiten.

kuno

Grad in Wuesten darf man nicht vergessen, das nachts die Temperatur auf fast Null Grad wieder runtergeht durch die Waermeabstrahlung des klaren Himmels!
Die Lebensgewohnheiten von Beduinen z.B. werden sich aendern muessen- statt einem luftigen Zelt werden sieabgedeckte Gruben bauen, weil die Waerme nicht so tief in den Boden dringt.


:mlp:

snickersfan schrieb:Also du meinst, dass ein Mensch in einem Raum mit 60 Grad Lufttemperatur schadlos leben kann, wenn Essen und Trinken (und anderes wie Schlafen) gegeben ist?

Ja genau.

Stichpunkt Death Valley:

Zu den wenigen ständigen Bewohnern des Death Valley gehört seit alters die kleine Kolonie der Timbisha Shoshone in der Nähe der Hotel-Oase von Furnace Creek. Die Timbishas sind die südlichste geschlossene Stammesgruppe der Western-Shoshone-Indianer.

Quelle: Wikipedia: Death-Valley-Nationalpark

kuno7 schrieb:Man sollte dabei aber nich vergessen, dass die Sonne damals weniger leuchtstark war als heute.

Die Erdumlaufbahn spielt bei der Sonneneinstrahlung ja auch noch mit eine Rolle. Wäre mal interessant die Korrelation von Sonneneinstrahlung, CO2 Menge, Wasserdampf in der Atmosphäre und Temperatur zu kennen. Soweit ich weiss sind es bis anhin nur ungenaue Hypothesen.

Ich hatte mal einen Arbeitsplatz, wo auch etwa 8 Stunden bei 55-65°C verbringen durfte. Alles andere als angenehm, aber gehen tut es. Vorteil, der morgens hingestellte Kaffee, ist Abends noch heiß 😁

Nashima schrieb:Wäre mal interessant die Korrelation von Sonneneinstrahlung, CO2 Menge, Wasserdampf in der Atmosphäre und Temperatur zu kennen

Zumindest kann man nich einfach so von einem historischen CO2 Konzentration/Temperatur Verhältnis auf heutige Temperaturen hoch oder runter rechnen.

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Zumindest kann man nich einfach so von einem historischen CO2 Konzentration/Temperatur Verhältnis auf heutige Temperaturen hoch oder runter rechnen.

Man kann Rückschlüsse ziehen und Wahrscheinlichkeiten abschätzen ob eine Katastrophe kurz bevorsteht. Aber ja, genaue Prognosen sind praktisch unmöglich, liegt aber nicht an der CO2 Konzentration, Temperatur Verhältnisse und "Strahlstärke der Sonne" alleine, gibt einfach zu viele unbekannte Faktoren welche das Klima beeinflussen.