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Was glaubt ihr, wie läßt sich der Klimawandel eindämmen

1.238 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Klimakatastrophe ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Was glaubt ihr, wie läßt sich der Klimawandel eindämmen

02.07.2021 um 16:54
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Die Probleme auf Madagaskar sind weitgehend hausgemacht
Falsch. Madagaskar verhält sich der Norm entsprechend. Nur ist dieses Verhalten nicht mehr möglich ohne drastische Konsequenzen aufgrund von klimatischen Veränderungen.

Statt über die nächsten Jahrzehnte einem Land nach dem anderen ihre "hausgemachten" Probleme vorzuhalten, könntest du auch einfach einsehen, dass die einzige Variable, die sich geändert hat das Klima ist.

Der Klimawandel bedeutet, dass sich das globale Ökosystem rasant verändern wird.

Der Mensch ist weltweit sehr genau an sein Ökosystem angepasst. Biologisch, gesellschaftlich, technologisch, infrastrukturell, politisch. Diese Dinge konnten sich über Jahrtausende entwickeln, da das Ökosystem und Klima seit der letzten Eiszeit praktisch komplett stabil war.
Unsere gesamte Zivilisation ist auf diesem Status Quo aufgebaut, der sich jetzt komplett verändern wird.

Dabei kommt es zu Spannungen die letztendlich Menschenleben kosten werden.


Es gibt kein besseres Investment als alles zu tun um diese Klimaveränderungen so gering wie möglich zu halten.

Die Schäden mit denen wir rechnen müssen sind so gewaltig, dass das Argument "Wir müssen auf die Wirtschaft achten" einfach nur davon zeugt, dass man das Problem nicht begriffen hat.

Die Wirtschaft wird unter dem Klimawandel deutlich stärker leiden als unter bspw. der Kriminalisierung fossiler Geschäftsmodelle.

Es gibt keine Abwägung zwischen Klima und Wirtschaft. Dieses Narrativ wird nur von denen verbreitet die für fossile Wirtschaft stehen und ihre Macht und ihren Reichtum in Gefahr sehen.

Ohne Klimaschutz gibt es keinen langfristigen Wohlstand. Wer so tut als würde der Klimaschutz den Wohlstand gefährden verbreitet ganz gefährliche und menschenfeindliche Elitenpropaganda.

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Was glaubt ihr, wie läßt sich der Klimawandel eindämmen

02.07.2021 um 17:02
Heute übrigens neuer Hitzerekord in der Antarktis mit 18.3°C.
https://phys.org/news/2021-07-183c-antarctica.html

Noch so eine Anomalie. (der Rekord ist von vor einigen Monaten, wurde jetzt aber offiziell bestätigt.)


Jeder zweite Tag eine neue Anomalie.

Ist ja wie bei der deutschen Polizei wo alle paar Tage wieder ein paar dutzend "Einzelfälle" von rechtsextremen Polizisten entdeckt werden...


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Was glaubt ihr, wie läßt sich der Klimawandel eindämmen

02.07.2021 um 17:08
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Statt über die nächsten Jahrzehnte einem Land nach dem anderen ihre "hausgemachten" Probleme vorzuhalten, könntest du auch einfach einsehen, dass die einzige Variable, die sich geändert hat das Klima ist.
Die Variablen die sich geändert haben sind die zunehmende Zerstörung der Ökologie auf der Insel durch die Abholzungen, die feuchte Urwälder in Quasiwüsten (Felder, Häuser, Wege) verwandeln und die zunehmende Bevölkerungszahl, durch die immer mehr Menschen gezwungen sind, in ungünstige Gebiete - z. B. Überschwemmungsgebiete an den Küsten - auszuweichen. Gebiete die früher gemieden worden wären, aber die Menschenmengen wollen ja irgendwo siedeln.
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Der Mensch ist weltweit sehr genau an sein Ökosystem angepasst. Biologisch, gesellschaftlich, technologisch, infrastrukturell, politisch. Diese Dinge konnten sich über Jahrtausende entwickeln, da das Ökosystem und Klima seit der letzten Eiszeit praktisch komplett stabil war.
Unsere gesamte Zivilisation ist auf diesem Status Quo aufgebaut, der sich jetzt komplett verändern wird.
Von so viel Stabilität kann man angesichts der Kleinen Eiszeiten in Europa samt aller gesellschaftlichen Veränderungen die sie jeweils verursachten, nicht reden. Und der Mensch hat das Ökosystem immer auch an sich angepaßt, durch Dammbauten und Anlegen von Wasserreservoires in Trockengebieten, durch Felder wo von Natur aus Wald sein sollte, durch Trockenlegen von Sümpfen und durch Import und Zucht von landesfremden Tieren und Pflanzen.


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Was glaubt ihr, wie läßt sich der Klimawandel eindämmen

02.07.2021 um 17:15
@Nashima
Hier noch ein Nature Paper, dass sich genau mit dem Wohlstand(affluence) als Ursache für den Klimawandel beschäftigt und wie die Strukturen die sich in Wohlstandsgesellschaften gebildet jetzt den notwendigen technologischen Wandel verhindern.
Abstract

For over half a century, worldwide growth in affluence has continuously increased resource use and pollutant emissions far more rapidly than these have been reduced through better technology. The affluent citizens of the world are responsible for most environmental impacts and are central to any future prospect of retreating to safer environmental conditions. We summarise the evidence and present possible solution approaches. Any transition towards sustainability can only be effective if far-reaching lifestyle changes complement technological advancements. However, existing societies, economies, and cultures incite consumption expansion and the structural imperative for growth in competitive market economies inhibits necessary societal change.
https://www.nature.com/articles/s41467-020-16941-y#Tab1


@T.Rick
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Von so viel Stabilität kann man angesichts der Kleinen Eiszeiten in Europa samt aller gesellschaftlichen Veränderungen die sie jeweils verursachten, nicht reden.
Die kleine Eiszeit ist ein Fliegenschiss im Vergleich zu den jetzigen Veränderungen. Damit zeigst du nur wieder, dass du von der Wissenschaft hinter dem Klimawandel gar nichts verstanden hast.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Und der Mensch hat das Ökosystem immer auch an sich angepaßt
Nichts was der Mensch oder irgendwelche unserer evolutionisischen Vorfahren jemals erlebt haben ist auch nur im Ansatz mit dem Klimawandel zu vergleichen?
Was ist daran so schwer zu begreifen?

Was auf uns zu kommt lässt nicht durch Dammbauten oder Wasserreservoirs lösen.
Die Zivilisation die wir aufgebaut haben wird den ungebremsten Klimawandel nicht überstehen.
Menschen werden überleben, aber unsere Zivilisation nicht, vor allem nicht die Moral, als zentralen Marker von Zivilisationen.

Das opfern zukünftiger Generationen für kurzfristige Profite ist ein Zivilisationsbruch.


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Was glaubt ihr, wie läßt sich der Klimawandel eindämmen

02.07.2021 um 17:45
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Menschen werden überleben, aber unsere Zivilisation nicht, vor allem nicht die Moral, als zentralen Marker von Zivilisationen.
Zivilisationen sind schon früher zusammengebrochen, denk an das Römische Reich. Wo nach neueren Erkenntnissen anscheinend auch schon klimatische Veränderungen die Finger mit drin hatten, in Tateinheit mit dadurch begünstigten Seuchen. https://www.archaeologie-online.de/nachrichten/justinianische-pest-und-voelkerwanderung-folge-einer-kleinen-eiszeit-3043/
Und aus der Asche ist immer wieder was neues entstanden, denn der Fortschritt läßt sich nur verzögern, nicht verhindern. Wissen läßt sich nicht ausrotten, solange es Überlebende gibt die es weitertragen. Der Ort wo das geschieht ist da weniger relevant, wenn der Äquatorbereich zu heiß wird, wird Grönland und ggf. die Antarktis bewohnbar.


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Was glaubt ihr, wie läßt sich der Klimawandel eindämmen

02.07.2021 um 17:56
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Der rasante Klimawandel ist ja gerade die Konsequenz unserer extrem gesteigerte Produktivität von Konsumgütern, weil wir es eben nicht schaffen diese Produktivität nachhaltig zu gestalten.
Richtig.
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Es ist 4 Jahrzehnte zu spät für kombinierte, langsame Lösungsansätze.
Kombiniert bedeutet nicht langsam sondern effektiv. Kurzfristiger Umstieg auf erneuerbare ist nicht möglich, Wirtschaftsstop nicht realistisch.
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Niemand der sich ernsthaft mit dem Thema beschäftigt hat denkt, dass sich das Problem damit lösen lässt.
Vermutlich auch einfach nur ernsthaft falsches Wissen angeeignet. Es wird meist nur darauf hingewiesen das ein Baum 80 Jahre wachsen muss um soundso viel CO2 aufzunehmen. Das ist bei weitem nicht das Ende der Geschichte und entkräftet nicht die Analysen u. A. einer Biologie Professorin welche sich seit 40 Jahren gezielt mit regenerativer Bodenbiologie beschäftigt und praktische Erfolge ausweisen kann. Bodenerosion und damit verloren gegangene Kohlenstoffspeicher durch falsche Landwirtschaft waren schon vor der industriellen Revolution Grund für den Untergang von Zivilisationen, damals zwar weniger durch einen Klimawandel als dem Verlust der Nahrungsgrundlagen.

Du kennst dich mit fossilen Institutionen aus, werfe aber mal ein Auge auf die chemische Agrarindustrie. Auch hier wird im grossen Stile Geld auf kosten der Umwelt gemacht und das nicht nur durch Abholzung von Wäldern. Denen ist nicht daran gelegen regenerativ zu Wirtschafen, das schadet dem Geschäftsmodell.

Eine erhöhte Absorption von CO2 in Böden ist mehr als nur Baumwachstum. Das es möglich wäre dadurch den Treibhauseffekt umzukehren ist Wissenschaftlich untersucht.
Bacteria and fungi use this carbon-rich food source to increase their numbers, building their bodies predominantly from carbon. Fungal hyphae can remain intact in the soil for hundreds of years, and are thereby capable of locking up large quantities of carbon in the soil. Some scientists have been able to increase soil carbon by as much as 20 (metric) tonnes per hectare, per year. It has been estimated that by regenerating the world’s soils using the Soil Food Web, we can take atmospheric carbon levels back to the ‘safe-level’ as defined by the United Nations IPCC – which is 350ppm, and that this could be achieved within 15 years or less!
https://www.soilfoodweb.com/how-it-works/#soil-carbon-sequestration

Es ist also möglich wenn man alle Landwirtschaftsflächen der Welt nachhaltig bewirtschaftet. Unrealistisch ist lediglich das man die chemische Agrarindustrie vertreiben kann und konventionelle Landwirte allesamt auch willig sind dies umzusetzen in der kurzen Zeit.


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Was glaubt ihr, wie läßt sich der Klimawandel eindämmen

02.07.2021 um 18:47
Zitat von NashimaNashima schrieb:Kurzfristiger Umstieg auf erneuerbare ist nicht möglich, Wirtschaftsstop nicht realistisch.
Beides falsch.

Ein kurzfristiger Umstieg auf Erneuerbare wäre leicht zu erreichen indem man einfach die Subventionen für fossile Energieträger streicht und sie stattdessen regenerativen Energieträgern zukommen lässt.

Das wird nur verhindert von den Lobbyvertretern der fossilen Industrie.


Ein Wirtschaftsstop ist nicht notwendig.



Das alles erinnert mich sehr an eine Debatte die in meiner Nachbarschaft lange stattgefunden hat.
Es wurde diskutiert ob man die Parkplätze an den Straßen hier streicht und sie stattdessen für Fußwege, Radwege, Grünstreifen oder erweiterte Verkaufsflächen für Restaurants benutzen sollte.
Jahrelang kamen Argumente von Union und FDP die betonten ohne die Autos falle die Kundschaft weg und die Geschäfte in der Region würden leiden.(Union und FDP verteidigen Autos hier in München bis zum bitteren Ende)

Nun, durch Corona ist es umgesetzt worden (eigentlich zeitweise, aber ich denke es wird so bleiben) und statt dem Wegfallen von Kundschaft sehen die Straßen aus als wäre jeden Tag Straßenfest. Jeder hier wohnt oder arbeitet ist begeistert.



Genauso wäre es mit den allermeisten Klimamaßnahmen auch. Zunächst die große geschürte Angst vor Veränderung und wenn es dann da ist merken die Leute, dass das eigentlich viel besser ist als davor.
Zitat von NashimaNashima schrieb:Du kennst dich mit fossilen Institutionen aus, werfe aber mal ein Auge auf die chemische Agrarindustrie.
Ich werfe einen Blick auf die Wissenschaft an sich.

Tausende der bestausgebildetsten Experten veröffentlichen Tag ein, Tag aus ihre neuesten Untersuchungen.
Dabei werden viele potentielle Lösungen abgewogen mit Hinblick auf Kosten, Machbarkeit und Effizienz.

Am kosten günstigsten, machbarsten und effizientesten ist es einfach aufzuhören Treibhausgase in die Atmosphäre zu pumpen, denn es gibt einfach keinen schnelleren und günstigeren Weg die Treibshausgase wieder zu binden.


Ich stimme ja zu, dass nachhaltige Landwirtschaft ein wichtiger Schritt ist, aber der wichtigste Schritt ist nunmal so schnell wie möglich keine Treibhausgase mehr auszustoßen.
Das sollte absolute Priorität haben.


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Was glaubt ihr, wie läßt sich der Klimawandel eindämmen

02.07.2021 um 19:19
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Ein kurzfristiger Umstieg auf Erneuerbare wäre leicht zu erreichen indem man einfach die Subventionen für fossile Energieträger streicht und sie stattdessen regenerativen Energieträgern zukommen lässt.
Nicht wirklich. Es ist technisch gar nicht möglich den kompletten Primärsektor kurzfristig regenerativ zu machen ohne gleichzeitig die Wirtschaft massiv drosseln zu müssen. Fossile Brennstoffe sind in der Hinsicht noch nicht ersetzbar. Der Lesch hats mal vorgerechnet wo die Probleme beim Atom und Kohle ausstieg sind. Es gibt Lösungen wie Desertec (wird im Video erklärt) z.B. aber auch da gibts Probleme. Daneben müsste noch die ganze Infrastruktur in Deutschland umgebaut werden, ich befürchte mit kurzfristig wird das nichts.

Youtube: Ohne Kohle und Atom - geht uns der Strom aus? | Harald Lesch
Ohne Kohle und Atom - geht uns der Strom aus? | Harald Lesch
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Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Am kosten günstigsten, machbarsten und effizientesten ist es einfach aufzuhören Treibhausgase in die Atmosphäre zu pumpen
Es kostet zwar nix die Wirtschaft runter zu fahren, nur muss man bedenken das dann auch kein Geld mehr reinkommt, was man wieder mit Geld seitens Regierung subventionieren müsste. Also nein, glaube ich nicht das dies kurzfristig ne Lösung ist.


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Was glaubt ihr, wie läßt sich der Klimawandel eindämmen

02.07.2021 um 21:36
Zitat von NashimaNashima schrieb:Nicht wirklich. Es ist technisch gar nicht möglich den kompletten Primärsektor kurzfristig regenerativ zu machen ohne gleichzeitig die Wirtschaft massiv drosseln zu müssen.
Kommt drauf an was du unter kurzfristig verstehst.

Der Klimawandel verlangt uns eine wirtschaftliche Mobilisierung ab, die der während eines Krieges gleich kommt.
Trotzdem wird es natürlich Jahrzehnte dauern.

Die Sache ist das wir ja nichtmal damit anfangen.
Statt über ein Datum für den Kohleausstieg zu diskutieren sollten wir Milliarden locker machen für regenerative Energien und eine flexible Netzinfrastrukur und dann so schnell es irgend möglich ist unsere fossilen Kapazitäten zurückfahren.

Der Grund warum wir das nicht tun ist, weil wir unsere Politik an den wirtschaftlichen Partikularinteressen etablierter fossiler Konzerne ausrichten und ihre Framings der Debatte übernehmen, die von ihren Profitinteressen und nicht von gesellschaftlichen Interessen ausgehen.
Die Politik hat sich seit jahrzehnten darauf verlassen das was gut für "die Wirtschaft" ist schon gut für die Gesellschaft sein wird. Es hat ja auch eine Zeit lang ganz gut funktioniert, aber jetzt eben nicht mehr, weil wir ein neues Problem haben, dass neue Umstände schafft in denen alte Lösungen("lass den Markt machen") nicht mehr funktionieren.

Ein Transformationsprozess bedeutet für die Gesellschaft keinen wirtschaftlichen Zusammenbruch. Einige Konzerne werden auf der Strecke bleiben, aber durch andere ersetzt. Und selbst in den Fällen wo das nicht der Fall ist bedeutet das nicht, dass dadurch der Gesellschaft ein Schaden entsteht. Im Gegenteil, der Schaden entsteht gerade durch die Geschäftsmodelle der Konzerne.
Grundsätzlich bin ich auch davon überzeugt, dass die Lebensqualität in einem nachhaltigen, nicht im Kern auf die Ausbeutung von Mensch und Natur ausgerichtetem Wirtschaftssystem besser sein wird als im aktuellen fossilen, neoliberalen Kapitalismus.


Die Versprechung, die hinter der Politik von Union und FDP steht ist, dass die Wirtschaft es schafft eine rechtzeitige technologische Transformation(hin zur Nachhaltigkeit), ohne drastische Eingriffe des Staates zu erwirken.

Dieses Angebot macht uns, als Wähler, der Status Quo.
Genauso sieht es in vielen anderen Ländern aus. Die USA fahren seit jeher diese Taktik beim Klimaschutz.

Dazu ein Kommentar den ich kürzlich gelesen hab, von einem Professor der UC Berkeley:
"The holy grail of climate neoliberalism is to use market mechanisms to nudge the private sector to self-finance an extremely rapid energy transition (pricing, markets for carbon or clean energy credits). It won’t work. Upfront costs are too high, coordination needs too intense."

"Der heilige Gral des Klima-Neoliberalismus ist es Marktmechanismen(Preise, Emissionsmärkte oder Grüne Energie Zertifikate) zu nutzen um die Privatwirtschaft dazu zu bringen selbst eine rapide Energie-Transformation zu finanzieren. Es wird nicht funktionieren. Die Vorlaufkosten sind zu hoch, Notwendigkeit der Koordination zu groß."


Wir brauchen hier den Staat. Er muss investieren in regenerative Produktion und flexible, dezentrale Netzinfrasturktur, aber auch rechtlichen Rahmenbedingungen schaffen, die diesem Transformationsprozess und der Nachhaltigkeit an sich, Priorität verleihen.

Es kann nicht sein, dass sich fossile Konzerne Milliarden "Entschädigungssummen" vom Steuerzahler auszahlen lassen können, nur dafür, dass die ihre ökosystem-zerstörenden Kraftwerke 2038(!!!) abschalten. In was für einem Rechtssystem funktioniert sowas? Wie kann privatwirtschaftliches Vertragsrecht über dem gesellschaftlichen Interesse an einem stabilen Ökosystem stehen?




Und wenn wir schon dabei sind, die Threadfrage: "wie läßt sich der Klimawandel eindämmen?"
Wir Haben das jetzt technisch und wirtschaftlich lange diskutiert, aber letztendlich ist es das Recht, das entscheiden wird.

Wir leben in einem Rechtsstaat und der Kapitalismus ist angewiesen auf einen Rechtsstaat, der bleibt uns also erstmal erhalten. Der Klimawandel lässt sich also letztendlich mit Gesetzen eindämmen. Sie regeln das Verhältnis zwischen Menschen, Konzernen und der Natur.

So wie man brandschatzen, stehlen und mordern rechtlich unterbindet, kann man auch das Zerstören der Umwelt durch industrielle fossile Geschäftsmodelle rechtlich unterbinden.

Es gibt aber noch einen viel besseren und jüngeren Vergleich: Die Sklaverei.
Die war das Fundament vieler Wirtschaftssystem vor nicht allzu langer Zeit(so wie fossile Brennstoffe jetzt ;) , die USA z.B kämpften einen Bürgerkrieg um die Sklaverei. Im Kern ging es darin um Gesetze die das besitzen von Menschen verbieten sollten.
Auch hier wurde argumentiert, dass das der wirtschaft schadet, oder dass es zu radikal sei und man doch erstmal abwarten soll oder noch nihilistischere und moralisch bankrottere Beschwichtigungen, auf jeden Fall keine staatlichen Vorgaben machen.
Aber Normen und Gesetze mussten sich ändern, weil sie falsch waren und großen Schaden angerichtet haben und nur Wenigen Vorteile gebracht haben. Aber sehr lange waren eben die Entscheidungträger und die Profiteuere der Sklaverei die selben Leute. 8 der ersten 12 US-Präsidenten besaßen selbst Sklaven.

Und so wie sklavenbasierte Wirtschaft damals an den Machthebeln saß, sitzt die fossile Wirtschaft heute an den Machthebeln.

Es müssen sich Normen und Gesetze ändern wenn wir den Klimawandel eindämmen wollen. Man muss erkennen das es falsch ist, weil es unendlich viel größeren Schaden anrichtet als es Nutzen bringt.


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Was glaubt ihr, wie läßt sich der Klimawandel eindämmen

02.07.2021 um 21:54
Passend dazu:
https://www.theguardian.com/environment/2021/jun/30/climate-crimes-oil-and-gas-environment
An unprecedented wave of lawsuits, filed by cities and states across the US, aim to hold the oil and gas industry to account for the environmental devastation caused by fossil fuels – and covering up what they knew along the way.

Coastal cities struggling to keep rising sea levels at bay, midwestern states watching “mega-rains” destroy crops and homes, and fishing communities losing catches to warming waters, are now demanding the oil conglomerates pay damages and take urgent action to reduce further harm from burning fossil fuels.

But, even more strikingly, the nearly two dozen lawsuits are underpinned by accusations that the industry severely aggravated the environmental crisis with a decades-long campaign of lies and deceit to suppress warnings from their own scientists about the impact of fossil fuels on the climate and dupe the American public.

In 1979, an Exxon study said that burning fossil fuels “will cause dramatic environmental effects” in the coming decades.

“The potential problem is great and urgent,” it concluded.

But instead of heeding the evidence of the research they were funding, major oil firms worked together to bury the findings and manufacture a counter narrative to undermine the growing scientific consensus around climate science.
In den USA verklagen viele Städte und Bundesstaaten jetzt die Oil- und Gaskonzerne auf Schadensersatz für Umweltschäden mit der Begründung, dass die Konzerne wussten*, dass ihr Produkt drastische Umweltzerstörende Wirkungen hat aber diese Information unterschlagen hat und stattdessen Desinformationskampagnen finanziert zu haben und fossil-freundliche Politiker gesponsort zu haben.


*das wurde bereits in einem anderen Gerichtsverfahren durch bei Exxon damals beschäftigte Wissenschaftler bestätigt



Es wäre gut Präzedenzfälle zu schaffen in denen die Profiteuere der Umweltzerstörung für die Schäden zur Kasse gebeten werden.



PS: Von dem fetten und unterstrichenen Part haben wir hier im Forum auch über die Jahre viele Argumente gehört.


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Was glaubt ihr, wie läßt sich der Klimawandel eindämmen

02.07.2021 um 23:41
@1.21Gigawatt

Du redest immer von UNS und WIR. Es gibt da draußen aber noch ANDERE. Deutschland ist Weltpolitisch ein Zwerg und hat nichts zu Melden. Wieso traut sich niemand an die Staaten heran welche die Welt in ihren Händen halten?


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Was glaubt ihr, wie läßt sich der Klimawandel eindämmen

02.07.2021 um 23:48
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Kommt drauf an was du unter kurzfristig verstehst.
Hab da jetzt nicht unbedingt Jahrzehnte rausgelesen:
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Es ist 4 Jahrzehnte zu spät für kombinierte, langsame Lösungsansätze.

Wir brauchen jetzt drastische Lösungen, alles anderes reicht nicht mehr.
...aber gut.
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Der Klimawandel verlangt uns eine wirtschaftliche Mobilisierung ab, die der während eines Krieges gleich kommt.
Trotzdem wird es natürlich Jahrzehnte dauern.
Ich habe dir ja ein Beispiel genannt wie man in 10-15 Jahren sogar noch "Kohle" zusätzlich aus der Luft ziehen könnte, ohne dramatische Mobilisierung. Auch wenn die Methode nicht Global angewendet wird so wäre doch CO2 Neutralität, vielleicht noch zusätzlich kombiniert mit wenigen weiteren Massnahmen, durchaus realistisch.
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Die Sache ist das wir ja nichtmal damit anfangen.
Haben wir doch schon mit Klimazielen, erneuerbare fördern / entwickeln etc, nur ist es eben noch zuwenig.
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Ein Transformationsprozess bedeutet für die Gesellschaft keinen wirtschaftlichen Zusammenbruch. Einige Konzerne werden auf der Strecke bleiben, aber durch andere ersetzt. Und selbst in den Fällen wo das nicht der Fall ist bedeutet das nicht, dass dadurch der Gesellschaft ein Schaden entsteht.
Behaupte ich auch nicht, ich glaube nur, dass eine solche Transformation seine Zeit braucht und nicht von heute auf Morgen erzwungen werden kann.
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Grundsätzlich bin ich auch davon überzeugt, dass die Lebensqualität in einem nachhaltigen, nicht im Kern auf die Ausbeutung von Mensch und Natur ausgerichtetem Wirtschaftssystem besser sein wird
Ohne Nachhaltigkeit werden wir langfristig nicht überleben bzw. immer wieder von vorne Anfangen müssen. Man darf aber auch nicht vergessen, dass in den letzten paar hundert Jahren eine enorme Entwicklung in Sachen Industrialisierung, Technik und Lebensstandart stattgefunden hat. Verglichen mit der Menschheitsgeschichte ist das ein sehr kurzer Zeitraum, wir sind immer noch dabei zu lernen mit dieser Entwicklung umzugehen.
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Und wenn wir schon dabei sind, die Threadfrage: "wie läßt sich der Klimawandel eindämmen?"
Wir Haben das jetzt technisch und wirtschaftlich lange diskutiert, aber letztendlich ist es das Recht, das entscheiden wird.
Wenn es darum geht Beschränkungen aufzustellen, ja, wenn man aber nachhaltige, nicht nachteilige Alternativen zu bestehendem findet, wird der Markt sich selber regeln.
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Und so wie sklavenbasierte Wirtschaft damals an den Machthebeln saß, sitzt die fossile Wirtschaft heute an den Machthebeln.
Vielleicht hast du dich auch zu sehr auf die Lobby eingeschossen, manchmal ist es effektiver sich auf Lösungen zu fokussieren als dem ungewollten viel Aufmerksamkeit zu schenken.


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Was glaubt ihr, wie läßt sich der Klimawandel eindämmen

03.07.2021 um 15:16
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Und aus der Asche ist immer wieder was neues entstanden, denn der Fortschritt läßt sich nur verzögern, nicht verhindern. Wissen läßt sich nicht ausrotten, solange es Überlebende gibt die es weitertragen. Der Ort wo das geschieht ist da weniger relevant, wenn der Äquatorbereich zu heiß wird, wird Grönland und ggf. die Antarktis bewohnbar.
Na dann können wir ja ruhig so weiter machen, am Ende wird alles gut.
Zitat von OzmaOzma schrieb:Du redest immer von UNS und WIR. Es gibt da draußen aber noch ANDERE. Deutschland ist Weltpolitisch ein Zwerg und hat nichts zu Melden. Wieso traut sich niemand an die Staaten heran welche die Welt in ihren Händen halten?
Eben, die anderen sind Schuld und die müssen was tun, wir Deutschen können uns da ganz entspannt zurücklehnen.

kuno


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Was glaubt ihr, wie läßt sich der Klimawandel eindämmen

03.07.2021 um 16:30
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Die war das Fundament vieler Wirtschaftssystem vor nicht allzu langer Zeit(so wie fossile Brennstoffe jetzt ;) , die USA z.B kämpften einen Bürgerkrieg um die Sklaverei. Im Kern ging es darin um Gesetze die das besitzen von Menschen verbieten sollten
Historisch eher falsch.

Die Sklaverei war eher ein Sonderfall.


Ansonsten ist genau das einen Rechtsstaat ausmacht. Interessenausgleiche zu schaffen. Und Stabilität im vertragswesen.

I'm überigen sind die Energiekonzetne in allen Bereichen tätig sind.

Nun die deutsche Braunkohle zw der ausstieg wird die Welt nicht retten.

Diese ganze halb VT.... Etwas zu sehr ab von der Realität. Fakt ist eher das Thema hat nicht so gejuckt war schon immer so, bis ein gewisses Drama vorhanden ist.

Problem diesmal das es global ist.


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Was glaubt ihr, wie läßt sich der Klimawandel eindämmen

03.07.2021 um 16:59
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Nun die deutsche Braunkohle zw der ausstieg wird die Welt nicht retten.
Und drunter brauchen wir gar nic erst anfangen?

mfg
kuno


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Was glaubt ihr, wie läßt sich der Klimawandel eindämmen

03.07.2021 um 17:20
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Und drunter brauchen wir gar nic erst anfangen?
Nee ich sage nur realistisch muss man bleiben.

Es ging ja darum das ganze eben rechtstaatlich zu behandeln.


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Was glaubt ihr, wie läßt sich der Klimawandel eindämmen

03.07.2021 um 17:31
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Nee ich sage nur realistisch muss man bleiben.
Sicher, nur halte ich es auch nich für sonderlich realistisch, jemand der für einen möglichst zeitnahen Ausstieg aus der deutschen Braunkohle plädiert, würde meinen damit die Welt zu retten.
Dass man damit nich die Welt retten könne, is zwar wahr, allerdings auc ein ziemlich untaugliches Gegenargument.

mfg
kuno


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Was glaubt ihr, wie läßt sich der Klimawandel eindämmen

05.07.2021 um 11:37
Die Braunkohle ist eh nicht zukunftfähig, wenn man anschaut wie der Abbau das Land verändert und wieviel Entschädigung an die Landbesitzer für verlorene Felder, Wiesen und Häuser gezahlt werden müssen.

Ein viel größerer und wichtigerer Posten wäre der Individualverkehr, sprich Privatautos. Wer die verringern kann, tut wirklich was für die Umwelt. Wohlgemerkt nicht nur umstellen auf Elektro, sondern komplett von der Straße holen. Das einzige wirklich umweltfreundliche Auto ist eines, das überhaupt nie gebaut wurde, denn schon der Bau kostet gewaltig Ressourcen für die ganzen Einzelteile.
Wer wirklich radikal für Klimaschutz ist, sollte eigentlich für ein Totalverbot von Privatautos sein, nur noch Leute die ihr Fahrzeug von Berufs wegen dringend brauchen, z. B. Notärzte und Tierärzte, sollten Ausnahmeregelungen haben. Für jeden anderen entweder Carsharing mit rein gemieteten Fahrzeugen, Fahrgemeinschaften oder Öffentliche. Denn die meisten Autos stehen fast ihre ganze Lebenszeit irgendwo geparkt, was nicht gerade effektiv ist.


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Was glaubt ihr, wie läßt sich der Klimawandel eindämmen

05.07.2021 um 12:29
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Ein viel größerer und wichtigerer Posten wäre der Individualverkehr, sprich Privatautos. Wer die verringern kann, tut wirklich was für die Umwelt
Schau doch auf die Zahlen bzgl co2 emissionen

Es wäre eigentlich nach dem maximalprinzip zu verfahren beim einsparen


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Was glaubt ihr, wie läßt sich der Klimawandel eindämmen

05.07.2021 um 12:30
@T.Rick
Super Ansatz.
Hier noch ein paar Vorschläge:
-Urlaubsreisen nur noch mit Fahrrad und Zelt, denn Autos, Flieger und Schiffe blasen so viel CO2 raus
-Wohnen nur noch in riesen Wohnkomplexen, max 10m2 pro Nase und nur noch 2m Deckenhöhe. Spart jede Menge Energie zum Heizen
-max 18 °C in der Wohnung, spart auch noch
-Internet und Telekomunikation abschalten, wieder einen riesen Energieverbraucher weniger


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