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Bettina Trabhardt aus München - seit August 1997 vermisst

399 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Ungeklärt, Verbrechen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Bettina Trabhardt aus München - seit August 1997 vermisst

03.12.2021 um 19:12
Zitat von DwarfDwarf schrieb:Die Kolleg*innen in dem Krankenhaus, in dem Bettina Trabhardt arbeitete haben wohl ausgesagt das sie ab und zu depressiv war. Sie hatte wohl noch keinen Anschluss in München gefunden und hatte bisher auch kein Glück auf der Suche nach einem Mann, das hat sie scheinbar deprimiert.
Nur weil sie ab und zu depressiv war heißt das nicht, dass sie auch Suizidgedanken hatte. Das ist leider noch oft in den Köpfen der Menschen verankert und 1997 war man da wohl noch weiter zurück. Nach sechs Wochen kann man sich auch mMn noch kein so gutes Bild von einem Kollegen machen um so etwas zu äußern.
Zitat von Comtess1702Comtess1702 schrieb:Zumal man in München auch auf andere Art und Weise Männer kennenlernen kann; da braucht es keine Annoncen in irgendwelchen Zeitungen. Das ergibt sich manchmal schon im Supermarkt an der Kasse :) Im Schwimmbad oder im Englischen Garten.
Das kann man heute auch und dennoch nutzen viele Datingportale und Apps.
Vielleicht fand es Bettina aufregend Männer per Kontaktanzeigen kennenzulernen. Ich glaube aber irgendwie, dass das Thema und die damit eingergehende "Verzweiflung" ziemlich aufgebauscht wurden.

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Bettina Trabhardt aus München - seit August 1997 vermisst

03.12.2021 um 19:24
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Nur weil sie ab und zu depressiv war heißt das nicht, dass sie auch Suizidgedanken hatte. Das ist leider noch oft in den Köpfen der Menschen verankert und 1997 war man da wohl noch weiter zurück. Nach sechs Wochen kann man sich auch mMn noch kein so gutes Bild von einem Kollegen machen um so etwas zu äußern.
Das gilt aber genauso auch umgekehrt: Nur weil jemand nicht ständig sagt, dass er/sie nicht mehr leben will oder hin und wieder sogar lacht und fröhlich ist, kann es doch trotzdem Suizidgedanken geben.


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Bettina Trabhardt aus München - seit August 1997 vermisst

03.12.2021 um 19:57
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Nur weil sie ab und zu depressiv war heißt das nicht, dass sie auch Suizidgedanken hatte. Das ist leider noch oft in den Köpfen der Menschen verankert und 1997 war man da wohl noch weiter zurück. Nach sechs Wochen kann man sich auch mMn noch kein so gutes Bild von einem Kollegen machen um so etwas zu äußern.
Depression ist heute leider eine anerkannte Volkskrankheit, die bis hin zur Erwerbsunfähigkeit und in der dritten und letzten Stufe, wenn man von einer schweren Depression, laut psychiatrischer Diagnose spricht, zum Selbstmord führen kann. Das war 1997 noch nicht so in der Gesellschaft verankert, aber auch damals schon gegenwärtig. Die 90er waren eine andere Zeit. Sehr viel mehr Kapitalverbrechen und ominöse Vermisstenfaelle, die in der heutigen Zeit doch eher rückläufig geworden sind. Das als Randnotiz. Wenn man die Komplexität des Falles als solches betrachtet, kommt man zwangsläufig zu dem Entschluss, dass Bettina Trabhardt möglicherweise mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Opfer eines Tötungsdeliktes geworden ist.


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Bettina Trabhardt aus München - seit August 1997 vermisst

03.12.2021 um 20:32
Die Diskussion zu Depressionen und Suizid ist super spannend, jeden Vermisstenfall aber nun als Suizid einzuordnen, wenn man keine andere Spur mehr hat, finde ich jetzt auch nicht zielführend. Ich sehe im hiesigen Fall keine Indizien für Suizid. Aber klar, man kann am Ende immer sagen, sie wird sich irgendwo umgebracht haben. Dazu hat sie sich dann an dem Abend extra schick gemacht und das kleine Schwarze angezogen.


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Bettina Trabhardt aus München - seit August 1997 vermisst

03.12.2021 um 20:42
Zitat von BerlinergirlBerlinergirl schrieb:Ich sehe im hiesigen Fall keine Indizien für Suizid.
Richtig. Da spricht rein überhaupt nichts für. Es gab dafür keine Anzeichen oder Hinweise. Wohl auch unwahrscheinlich, dass Sie in die Isa gesprungen sein dürfte… Entweder war Sie ein Zufallsopfer, oder was meiner Meinung nach eher für eine Bekanntschaft im Münchner Nachtleben oder aber Kontaktanzeigenbekanntschaft spricht. Da wäre Bettina nicht die erste und wohl leider nicht letzte Frau, der so etwas passiert/te in Deutschland, wo sich ein Täter bewusst sein Opfer in diesem Milieu sucht/te.


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Bettina Trabhardt aus München - seit August 1997 vermisst

03.12.2021 um 21:03
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Entweder war Sie ein Zufallsopfer, oder was meiner Meinung nach eher für eine Bekanntschaft im Münchner Nachtleben oder aber Kontaktanzeigenbekanntschaft spricht. Da wäre Bettina nicht die erste und wohl leider nicht letzte Frau, der so etwas passiert/te in Deutschland, wo sich ein Täter bewusst sein Opfer in diesem Milieu sucht/te.
Ja, da bin ich ganz Deiner Meinung. Ich denke auch, dass gerade in der noch Vor- Internet Zeit die Kontaktanzeigen im urbanen Großstadtmilieu eine große Rolle spielten.
Und da gibts außer in MC auch noch in Hamburg einen ungeklärten Mordfall. Der Mörder von der 1983 ermordeten Brigitte Erdmann, einer jungen attraktiven Juristin, die auch über Kontaktanzeigen einen Partner suchte, ist bis heute nicht gefasst.
B.E. wurde jedoch in ihrer eigenen Wohnung ermordet.

Das Problem bei Bettina, Kristin und Sonja liegt m.E. darin, dass der Täter ( mindestens bei Kristin und Sonja) die Leichenteile an versch. Stellen im Münchner Raum und womöglich noch in weiteren Waldgebieten außer dem Kipfinger Forst verteilt haben könnte. Sonst hätte die Polizei doch bei der umfangreichen Absuche im Kipfinger Forst, m.E. weitere Teile von Sonja gefunden.

Von Kristin sind lediglich zwei Leichenteile aufgetaucht, das Bein im Neubiberger Forst und der Arm im Isarrechen bei Landshut. Der Rest von Kristins Skelett fehlt. Von Sonja gibt es den Oberschenkelknochen aus dem Kipfinger Forst im Landkreis Eichstätt.
Wo befinden sich wohl die restlichen Leichen- bzw. Skelettteile von Kristin und Sonja?
Was glaubt ihr? Alle Leichenteile in versch. Waldgebieten angelegt? Jeweils nahe an einer Autobahn, oder ähnlich?
Könnte es womöglich sein, dass sich zumindest von Kristin immer noch Teile in einer Gefriertruhe ihres Mörders befinden? Sehr wahrscheinlich ist das nicht, wenn man davon ausgeht, dass ihr Mörder die Teile evtl. dringend loswerden musste, womöglich wegen Umzugs, oder weil eine Ehefrau von einer Kur, Geschäftsreise- was immer zurück kehrte.
Aber ist das völlig ausgeschlossen?
Warum ist von Bettina nie eine Leiche oder ein Teil ihres Skeletts aufgetaucht? Weil ein Serienmörder dazu gelernt hat? Dass Bettina noch lebt ist doch so gut wie ausgeschlossen.


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Bettina Trabhardt aus München - seit August 1997 vermisst

03.12.2021 um 21:40
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Das gilt aber genauso auch umgekehrt: Nur weil jemand nicht ständig sagt, dass er/sie nicht mehr leben will oder hin und wieder sogar lacht und fröhlich ist, kann es doch trotzdem Suizidgedanken geben.
Klar aber früher war es eben so dass ein depressiver Zustand fast immer gleichgesetzt wurde dass man Suizidgedanken hat. Es gibt verschiedene Arten einer Depression und nicht jeder der an einer solchen leidet hat auch eine schwere Form.
Und da beißt sich ja auch der kurze Eindruck der Arbeitskollegen.
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Depression ist heute leider eine anerkannte Volkskrankheit, die bis hin zur Erwerbsunfähigkeit und in der dritten und letzten Stufe, wenn man von einer schweren Depression, laut psychiatrischer Diagnose spricht, zum Selbstmord führen kann. Das war 1997 noch nicht so in der Gesellschaft verankert, aber auch damals schon gegenwärtig. Die 90er waren eine andere Zeit. Sehr viel mehr Kapitalverbrechen und ominöse Vermisstenfaelle, die in der heutigen Zeit doch eher rückläufig geworden sind. Das als Randnotiz.
Danke, ich kenne mich selbst bestens mit Depressionen aus und wie bereits oben erwähnt hat nicht jeder eine schwere Depression.

Ich hatte selber eine Wochenbettdepression und weiß wovon ich spreche. Ich habe mir Hilfe geholt und für einige Tabubrüche in meinem Umfeld gesorgt.
Eine Freundin meiner Eltern erkrankte vor 30 Jahren selbst daran und wenn sie davon erzählt, wie man früher damit umging graut es einem. Eine Nachbarin meiner Großeltern brachte sie um vor ca. 50 Jahren.
Alle eine Depression und jeder hat eine andere Ausprägung.
Das gab es früher öfter, wurde aber oft totgeschwiegen.

Mir ging es hier lediglich darum dass man früher eher entweder einem Stigma ausgesetzt war und man direkt demjenigen auch eine Selbsttötungsabsicht anhängte oder man bekam quasi aufgedrückt dass es sowas erst gar nicht gibt und man sich gefälligst zusammen reißen solle.
Ich möchte hier nichts verharmlosen, aber einfach mal weg gehen von dem Gedanken dass jede Depression gleich ist.

Zumal bei Bettina ja lediglich die Aussage ihrer Kolleginnen existiert, ansonsten gibt es dafür keine Anhaltspunkte.


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Bettina Trabhardt aus München - seit August 1997 vermisst

03.12.2021 um 22:19
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Das Problem bei Bettina, Kristin und Sonja liegt m.E. darin, dass der Täter ( mindestens bei Kristin und Sonja) die Leichenteile an versch. Stellen im Münchner Raum und womöglich noch in weiteren Waldgebieten außer dem Kipfinger Forst verteilt haben könnte. Sonst hätte die Polizei doch bei der umfangreichen Absuche im Kipfinger Forst, m.E. weitere Teile von Sonja gefunden.
Wenn man sich zunächst einmal intensiv mit der Frage beschäftigt, warum zerteilt ein Täter die Leiche und legt sie an verschiedenen Ablageorten ab? Weil er pervers oder sadistisch veranlagt ist? Wohl kaum in den allermeisten Fällen. Ich denke die Gründe dafür sind sehr profan und pragmatischer Natur.

Diese Art der Tötung dient zur Vertuschung, Erschwernis bei der Identifkation der Leiche, der genauen Todesursache und natürlich auch der Spurenbeseitigung und Tatortbestimmung. (die Leiche wird meist entkleidet, die Bekleidung entsorgt oder als Trophäe behalten)

Wenn man "versucht" sich in die Lage eines solchen Täters hineinzuversetzen, ist es neben dem Verschwindenlassen, die "effektivste" und "sicherste" Art der Tötung, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch in der heutigen Zeit mit der Tat davonzukommen, was viele Fälle aus der Vergangenheit leider auch belegen. Solche Täter wissen das. Für die Ermittler erschwert ein derartiges Vorgehen, einen Täter, Tatort, sowie die genaue Todesursache zu ermitteln. Ein ständiges Katz- und Mausspiel.

Erschwerend kommt hinzu, dass solche Täter nach ihrer Tat in der Lage sind rational zu denken und sehr planvoll vorgehen. In der Nacht, wo Sie sich unbeobachtet fühlen und sicher sein können, die Leichenteile kilometerweit vom eigentlich Tatort vergraben, ins Wasser schmeissen oder einfach mit dem Hausmüll entsorgen.

Es gibt leider sehr viele unaufgeklärte Kapitalverbrechen, auch aus der jüngsten Zeit, wo genau so eine Vorgehensweise zum Zuge kam und welche die Ermittlungsarbeit der Polizei, trotz neuester forensischer Methoden, enorm bei der Aufklärung erschwert.

Ob Bettina Trabhard oder Sonja Engelbrecht einen derartigen Tätertyp zum Opfer gefallen sein könnte, darüber kann man nur spekulieren. Aber denkbar und ungewöhnlich wäre es sicherlich nicht.


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Bettina Trabhardt aus München - seit August 1997 vermisst

03.12.2021 um 22:39
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Wenn man sich zunächst einmal intensiv mit der Frage beschäftigt, warum zerteilt ein Täter die Leiche und legt sie an verschiedenen Ablageorten ab? Weil er pervers oder sadistisch veranlagt ist? Wohl kaum in den allermeisten Fällen. Ich denke die Gründe dafür sind sehr profan und pragmatischer Natur.
Im Beitrag von Ungeklärte Morde war die Rechtsmedizin auch der Meinung, dass der Mörder für die Zerteilung und das vorübergehende Einfrieren der Leichenteile der KH "logistische" Gründe hatte.
Zumindest wurde die Überlegung der Täter könne pervers und sadistisch veranlagt gewesen sein, auf den zweiten Platz verwiesen.

Keine Ahnung, ob der Täter glaubte, mit den versch. Ablageorten die Identität und Todesursache seines Opfers verschleiern zu können. Wie bekannt war die DNA Analyse damals?
Man könnte auch argumentieren, dass der Mörder mit mehreren Ablageorten auch ein höheres Risiko der Entdeckung einging. Je mehr Örtlichkeiten man aufsucht, umso eher wird man doch dabei auch einmal gesehen.

Evtl. war der Täter in gewisser Weise auf die Ablageorte vorbereitet, indem er Wald und Flurkarten/ Wanderkarten besaß und in einem zweiten Schritt geguckt hat, wo man günstig welche Autobahn/ Straße mit den Leichenteilen verlassen konnte?
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Wenn man "versucht" sich in die Lage eines solchen Täters hineinzuversetzen, ist es neben dem Verschwindenlassen, die "effektivste" und "sicherste" Art der Tötung, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch in der heutigen Zeit mit der Tat davonzukommen, was viele Fälle aus der Vergangenheit leider auch belegen. Solche Täter wissen das. Für die Ermittler erschwert ein derartiges Vorgehen, einen Täter, Tatort, sowie die genaue Todesursache zu ermitteln. Ein ständiges Katz- und Mausspiel.
Hast Du vollkommen Recht. Auch der Mord an der Hamburger Prostituierten "Rosa" wurde bisher nicht aufgeklärt und Leichenteile des Opfers an mehreren Stellen in Hamburger Gewässern abgelegt.
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Ob Bettina Trabhard oder Sonja Engelbrecht einen derartigen Tätertyp zum Opfer gefallen sein könnte, darüber kann man nur spekulieren. Aber denkbar und ungewöhnlich wäre es sicherlich nicht.
Ich glaube bei Sonja nicht an eine Verschleppung der Knochen durch z. Bsp. Füchse oder andere Aasfresser. Dann hätte man in dem Gebiet Kipfinger Forst, was umfangreich abgesucht wurde, mit ziemlicher Sicherheit noch weitere Knochenteile von S. gefunden.


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Bettina Trabhardt aus München - seit August 1997 vermisst

03.12.2021 um 22:40
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Nur weil sie ab und zu depressiv war heißt das nicht, dass sie auch Suizidgedanken hatte. Das ist leider noch oft in den Köpfen der Menschen verankert und 1997 war man da wohl noch weiter zurück. Nach sechs Wochen kann man sich auch mMn noch kein so gutes Bild von einem Kollegen machen um so etwas zu äußern.
Korrekt. Wie oft bringt sich jemand um und die Kollegen, auch die teils jahrelangen Kollegen fallen aus allen Wolken, das der oder diejenige überhaupt Suizidgefährdet war
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Das gilt aber genauso auch umgekehrt: Nur weil jemand nicht ständig sagt, dass er/sie nicht mehr leben will oder hin und wieder sogar lacht und fröhlich ist, kann es doch trotzdem Suizidgedanken geben.
Sehe ich auch so
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Wenn man die Komplexität des Falles als solches betrachtet, kommt man zwangsläufig zu dem Entschluss, dass Bettina Trabhardt möglicherweise mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Opfer eines Tötungsdeliktes geworden ist.
Das müsste man nach den uns vorliegenden Informationen vermuten.
Welche uns vielleicht nicht bekannten Informationen den Leiter der Ermittlungskommission dazu gebracht haben anzunehmen, das mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Suizid vorliegt, kann ich auch nicht nachvollziehen.
Aber er hat das eben öffentlich so verlautbart, also wird er auch Spuren in die Richtung haben.
Ansonsten wäre das ein falscher Job für ihn.
Zitat von BerlinergirlBerlinergirl schrieb:Die Diskussion zu Depressionen und Suizid ist super spannend, jeden Vermisstenfall aber nun als Suizid einzuordnen, wenn man keine andere Spur mehr hat, finde ich jetzt auch nicht zielführend. Ich sehe im hiesigen Fall keine Indizien für Suizid
Wie gesagt ich auch nicht.
Aber der Ermittlungsleiter, der da einen Informationsvorsprung haben muss, um so etwas zu verkünden.
Also kann ich auch nicht beurteilen, ob man sich nur auf den Suizid festgelegt hat, weil man keine anderen Ideen hatte oder ob es tatsächlich Abhaltspunkte gibt, die ihn diese Aussage bezüglich eines Ermittlungsergebnisses haben machen lassen.


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Bettina Trabhardt aus München - seit August 1997 vermisst

03.12.2021 um 22:52
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Hast Du vollkommen Recht. Auch der Mord an der Hamburger Prostituierten "Rosa" wurde bisher nicht aufgeklärt und Leichenteile des Opfers an mehreren Stellen in Hamburger Gewässern abgelegt.
Richtig. Da gibt es eine ganze Reihe.

Jasmin Stieler 1998, bis auf die Hände fand man alles von ihr an unterschiedlichen Ablageorten. Täter bis Heute unbekannt.

2016 zerstückelte Leichenteile von Renter 70 in Plastiktüten im Mittellandkanal bei Hannover gefunden. Täter bis Heute unbekannt.

Man kann diese Reihe beliebig fortführen. Da gibt es leider zig Fälle, wo bis Heute der Täter unbekannt ist und der modus operandi gleich ist.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Ich glaube bei Sonja nicht an eine Verschleppung der Knochen durch z. Bsp. Füchse oder andere Aasfresser. Dann hätte man in dem Gebiet Kipfinger Forst, was umfangreich abgesucht wurde, mit ziemlicher Sicherheit noch weitere Knochenteile von S. gefunden.
Das sehe ich ähnlich. Wenn Sie im Frühjahr weiter suchen, wovon man ausgehen kann, tatsächlich rein überhaupt nichts mehr finden, nicht einmal den Schädel, waren die Suchaktionen entweder nicht gründlich genug oder aber es könnte tatsächlich der Fall sein. Wenn ein Körper komplett abgelegt worden ist, verschwindet der auch nicht komplett. Auch nach so langer Zeit nicht. Das glaube ich nicht.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Keine Ahnung, ob der Täter glaubte, mit den versch. Ablageorten die Identität und Todesursache seines Opfers verschleiern zu können. Wie bekannt war die DNA Analyse damals?
Man könnte auch argumentieren, dass der Mörder mit mehreren Ablageorten auch ein höheres Risiko der Entdeckung einging. Je mehr Örtlichkeiten man aufsucht, umso eher wird man doch dabei auch einmal gesehen.
Es erschwert zumindest massiv die Polizeiarbeit ein solches Verbrechen zu klären. Ich glaube, dass solche Täter meist in der Nacht aktiv sind, um die Körperteile zu verteilen. Das Risiko tagsüber wäre viel zu groß. Diese Tätertypen gehen planvoll vor. Anders als ein reiner Triebtäter der sich an sein Opfer vergeht und meist einfach nur ablegt.


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Bettina Trabhardt aus München - seit August 1997 vermisst

03.12.2021 um 23:17
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Nur weil sie ab und zu depressiv war heißt das nicht, dass sie auch Suizidgedanken hatte. Das ist leider noch oft in den Köpfen der Menschen verankert und 1997 war man da wohl noch weiter zurück. Nach sechs Wochen kann man sich auch mMn noch kein so gutes Bild von einem Kollegen machen um so etwas zu äußern.
Ja, das stimmt. Das war auch nicht meine persönliche Meinung zu der Thematik, sondern ich habe nur wiedergegeben was ihre damaligen Kolleg*innen gesagt haben.
Ich sehe es ebenfalls so wie du und finde es auch fraglich, ob die Kolleg*innen das nach der kurzen Zeit die sie Bettina kannten wirklich gut einschätzen konnten. Es waren ja wohl erst knapp 3 Monate, die Bettina zum Zeitpunkt ihres Verschwindens in München lebte und arbeitete. Vielleicht hat sie in diesen 3 Monaten eine besonders schwere Zeit durchlebt und war dementsprechend schlecht drauf? Das wäre ja auch eine Möglichkeit.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Das gilt aber genauso auch umgekehrt: Nur weil jemand nicht ständig sagt, dass er/sie nicht mehr leben will oder hin und wieder sogar lacht und fröhlich ist, kann es doch trotzdem Suizidgedanken geben.
Das ist ebenfalls richtig. In Bettinas Fall sehe ich aber wirklich sehr wenige Anhaltspunkte für einen Suizid. Sie schrieb ja auch Tagebuch. Würde man nicht vermuten, dass sie eventuelle Suizidgedanken dann auch in ihr Tagebuch geschrieben hätte? Laut ihrer Schwester fanden sich darin aber wohl keine Hinweise dazu.


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Bettina Trabhardt aus München - seit August 1997 vermisst

03.12.2021 um 23:29
Zitat von DwarfDwarf schrieb:Würde man nicht vermuten, dass sie eventuelle Suizidgedanken dann auch in ihr Tagebuch geschrieben hätte? Laut ihrer Schwester fanden sich darin aber wohl keine Hinweise dazu.
Es hat nie jemand dem Ermittlungsleiter widersprochen von der Familie.
Vielleicht hat er ja doch überzeugende Hinweise auf einen Selbstmord und man hat sicj mit den Verwandten geeinigt Einzelheiten nicht preis zu geben.


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Bettina Trabhardt aus München - seit August 1997 vermisst

03.12.2021 um 23:31
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Es hat nie jemand dem Ermittlungsleiter widersprochen von der Familie.
Vielleicht hat er ja doch überzeugende Hinweise auf einen Selbstmord und man hat sicj mit den Verwandten geeinigt Einzelheiten nicht preis zu geben.
Doch. Bettinas Schwester sagt in ungeklärte Mordfälle, dass sie sich nicht vorstellen kann das sich ihre Schwester umgebracht hat.


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Bettina Trabhardt aus München - seit August 1997 vermisst

03.12.2021 um 23:35
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Im Beitrag von Ungeklärte Morde war die Rechtsmedizin auch der Meinung, dass der Mörder für die Zerteilung und das vorübergehende Einfrieren der Leichenteile der KH "logistische" Gründe hatte.
Zumindest wurde die Überlegung der Täter könne pervers und sadistisch veranlagt gewesen sein, auf den zweiten Platz verwiesen.
Ich weiß nicht, aber ich konnte der Sendereihe ungeklärte Morde aus unterschiedlichen Gründen noch nie so viel abgewinnen. Mir kam es beim Sehen dieser Serie immer so vor, als ob ich an meiner Kindheit erinnert worden bin, als es diese grüne Gruselhörspielkasettenreihe gab, die ich als Kind gehört habe.


Diese Reihe wurde von der Serie "ungelöst und unvergessen" abgelöst. Die ersten beiden Staffeln liefen auf SAT1 Gold 2020. Ähnlicher Ablauf mit dem Unterschied das Lydia Benecke ihren psychologischen Senf zu vielen alten bekannten und neuen Fällen gab.


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Bettina Trabhardt aus München - seit August 1997 vermisst

03.12.2021 um 23:45
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Es hat nie jemand dem Ermittlungsleiter widersprochen von der Familie.
Vielleicht hat er ja doch überzeugende Hinweise auf einen Selbstmord und man hat sicj mit den Verwandten geeinigt Einzelheiten nicht preis zu geben.
Ich finde es nicht ungewöhnlich, wenn ein Wilfing sich äußerte das er etwas "vermutet". Das sind auch nur Menschen, die als Ermittler auch Vermutungen äußern dürfen ohne bei dem Fall irgendetwas in der Richtung herausgefunden zu haben. Das ist legitim. In dem Fall Trabhardt gibt es leider nicht viele Ansätze. Keinen Leichnam, keinen Tatort, usw. Also hat er gemutmaßt. Was soll er denn auch sonst machen, wenn die Ermittlungen nichts weiter hergeben? Ob das jetzt besonders seriös wirkt in der Außéndarstellung für den Leiter einer Mordkommission? Sei einmal dahingestellt.


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Bettina Trabhardt aus München - seit August 1997 vermisst

03.12.2021 um 23:48
Mir fiel eben ein, dass Bettina ja zuvor in Rosenheim lebte. Je nach dem wie lange sie dort gelebt hat, wird sie vielleicht dort bereits nach einem Mann gesucht haben. Man konzentriert sich immer so auf München. Aber der ältere Herr, mit dem sie bei dem Nobel-Italiener war, könnte auch aus dem Umkreis Rosenheim kommen. So weit liegen Rosenheim und München ja nicht voneinander entfernt, dass man sich da nicht besuchen könnte. Auch ihr Mörder (falls es einen gab) könnte aus dieser Gegend kommen.


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Bettina Trabhardt aus München - seit August 1997 vermisst

04.12.2021 um 00:36
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Ähnlicher Ablauf mit dem Unterschied das Lydia Benecke ihren psychologischen Senf zu vielen alten bekannten und neuen Fällen gab.
Ich bin auch immer ein wenig skeptisch, wenn irgendjemand als Experte auftritt und seine bzw. ihre Meinung zu so einem Fall abgibt. Das wird dann oft so dargestellt, als sei das jetzt die große neuartige, bahnbrechende, umwerfende Erkenntnis, dabei hat der Experte bzw. die Expertin auch keinen Einblick in die Unterlagen der Ermittler sondern gibt halt Lehrbuchwissen zum Besten, auf der Basis von allgemein zugänglicher Berichterstattung.

Etwas anderes ist es natürlich bei ehemals tatsächlich mit dem Fall befassten Leuten. Aber auch da bleiben vage Äußerungen eben vage und Vermutung eben Vermutungen.


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Bettina Trabhardt aus München - seit August 1997 vermisst

04.12.2021 um 02:44
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Ich finde es nicht ungewöhnlich, wenn ein Wilfing sich äußerte das er etwas "vermutet". Das sind auch nur Menschen, die als Ermittler auch Vermutungen äußern dürfen ohne bei dem Fall irgendetwas in der Richtung herausgefunden zu haben
Der Leitende Ermittler wird nicht sein "Bauchgefühl" wiedergegeben haben, als er die Presse informierte, das man von einem Suizid ausgehe. So wurde es rüber gebracht.
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Das ist legitim
Das wäre schlichtweg unseriös, wenn man keinen dringenden Verdacht in diese Richtung hätte. Wobei die Betonung auf dringend liegt.

Aber der Mann scheint mir bei der Pressekonferenz eh überfordert gewesen zu sein.
Auch was er damals im Fall Harder von sich gab war grenzwertig, er musste später "zurückrudern" und die Schlußfolgerungen, die er aus diesen grenzwertigen Aussagen zog für den Fall Engelbrecht, war noch grenzwertiger.


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04.12.2021 um 10:38
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ich bin auch immer ein wenig skeptisch, wenn irgendjemand als Experte auftritt und seine bzw. ihre Meinung zu so einem Fall abgibt. Das wird dann oft so dargestellt, als sei das jetzt die große neuartige, bahnbrechende, umwerfende Erkenntnis, dabei hat der Experte bzw. die Expertin auch keinen Einblick in die Unterlagen der Ermittler sondern gibt halt Lehrbuchwissen zum Besten, auf der Basis von allgemein zugänglicher Berichterstattung
Das ist in der Tat so. Natürlich greift beispielsweise eine Frau Benecke auf ein profundes Fachwissen zurück, arbeitet in der Praxis mit Straftätern, liest die Akten oder spricht mit Ermittlern. Allerdings braucht man keine Lydia, die versucht den Tätertypen einzuschätzen, der bei einer Straftat infrage käme, wenn man sich mit diversen Krimifällen beschäftigt, dann ja auch zwangsläufig mit Psychologie. Das ist nicht wirklich Neues, wie du richtig erkannt hast, was da gesagt wird.

Sie sagt ja selbst bei "ungeklärt und unvergessen", dass Sie helfen möchte, dass diese Fälle noch aufgeklärt werden. Mir ist allerdings kein Fall bekannt, wo durch die "Mithilfe" in einer Doku oder Fernsehsendung durch Frau Benecke ein Fall gelöst werden konnte. Vielleicht habe ich da etwas verpasst? Das kann ja durchaus sein.


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